Marie Jaster

Mit meiner Geburt fing alles an. Ja, nicht nur mein weltliches Leben, ich meine auch meinen Lebensweg und zwar karrieretechnisch – und das von Anfang an im Schnelldurchlauf. Schon im Mutterleib beschloss ich zwei Wochen vor dem offiziellen Entbindungstermin: Schluss jetzt, ich will hier raus. Es wird mir zu eng hier drinnen, langweilig ist es außerdem. Also ließ ich auch die Geburt nicht zu einem tagelangen Akt werden, kurz und (leider nicht so) schmerzfrei war die Devise, nach drei Stunden war die Sache gegessen. Beflügelt vom Shopping-Bummel meiner Mutter auf dem Ku’Damm an meinem Geburtstag, wollte ich anscheinend schnell den Burberry-Blazer sehen, den sie sich in der Hoffnung auf ihre wiederkehrende Pre-Baby-Figur gekauft hatte. Tja, da war ich nun, auf der Welt. Und scheinbar war irgendwas bei der Kartenzahlung des Blazers in der Burberry Boutique in mein Fruchtwasser übergegangen – Mode schien von Anfang an durch mein Blut zu fließen. 

Auch wenn meine Klassenkameraden meine unifarbenen Looks in Pistaziengrün und später die bunt gemusterten Cordhose nicht zu würdigen wussten, spätestens in meinem Abibuch stand als Kommentar: Die macht was mit Mode. Oh ja, Die wollte auch unbedingt was mit Mode machen. Nur zum Nähen war Die zu doof. Ich war sicher: Schreiben muss es sein. Ein Praktikum bei einer europapolitischen Zeitung machte mir klar: Interviews mit Wowereit und politische Umfragen am Brandenburger Tor machen zwar Spaß, Protokolle von Bundespressekonferenzen jedoch weniger. 

Ich schwamm aus dem eiskalten, tiefen Wasser der Politik in ein seichteres Gewässer: Mode! Weniger kalt war es dort jedoch auch nicht. Nachdem ich meine Ausbildung in Modejournalismus/Medienkommunikation an der Akademie für Mode & Design in Berlin abgeschlossen hatte, ging es weiter zu Stationen wie der Harper’s Bazaar und Journelles, danach war ich um einiges schlauer, hatte jede Menge erlebt und war um die Welt gereist. Ein Traumleben, ja, das habe ich geführt und das alles für einen Haufen Unsicherheit und Selbstständigkeit hinter mir gelassen. Warum? Weil ich etwas gesucht habe, das ich jetzt endlich gefunden habe. Schluss mit dem lauwarmen Wasser!

Ich möchte einen warmen, ja sogar heißen, Whirlpool schaffen, in dem es vor lauter Kreativität und guten Inhalten 24/7 sprudelt, Support nicht nur ein aufgesetztes Clickbait-Wort nach außen ist und in dem sich sowohl die Leser, also ihr, als auch wir Redakteur:innen uns als Team wohlfühlen. Und bereit sind unser ganzes Herzblut zu geben. Wo jetzt der Schnelldurchlauf vom Lebensanfang hin ist? Na, ich habe mit 24 Jahren Beige gelauncht und habe mit 23 meine erste Firma gegründet, da hat der Notar nicht schlecht geschaut. Wenn das zeitlich so weiter geht, gehe ich mit 30 in Rente.

Update: Gut drei Jahre später kann ich euch versichern, mit knapp 27 sieht noch nichts nach Rente aus, obwohl die ersten körperlichen Gebrechen Einzug halten. Ganz im Gegenteil, es hat sich viel getan, Beige ist gewachsen, älter geworden und hat sich verändert! Seit Januar 2021 bin ich alleinige Chefredakteurin und die Arbeit ist dadurch nicht weniger geworden! Doch obwohl es hier farblich, inhaltlich und teamtechnisch anders aussieht, ist die Devise gleich geblieben: Content ist das Wichtigste! Euch jeden Tag mit meinem Team die besten, unterhaltsamsten, interessantesten und nicht immer ganz so ernste Artikel zu bieten, das ist das A und O für mich! Ich sage nur Welt-Beige-schaft!

Neben Beige gibt's auf meinem eigenen Instagram-Account noch jede Menge Outfits, Interior Inspirationen und Travel Tipps!

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