Was wird es denn? Es ist ein Beige!

Was wird es denn? Es ist ein Beige!

Gender-Reveal? Ganz im Gegenteil! Das ist Beige

Gender-Reveal? Ganz im Gegenteil! Das ist Beige

Es ist Dienstag, 23:12 Uhr. Noch sechs Tage bis zum Launch von Beige. Die Liste der To-dos ist noch immer endlos lang, die Technik spielt gemeine Tricks mit uns und der Überblick ist schon lange verloren. Leere Schokoladenverpackungen liegen auf dem Tisch. Daneben ein Glas Rotwein. Die Nerven liegen blank! Zeit für ein Resümee:

Wie stellt man sein eigenes Onlinemagazin vor? Man selbst redet sich das ja immer alles schön. Beste Idee. Unschlagbares Konzept. Fähiges Team. Man kann das Optimismus oder auch Selbstschutz nennen. Sagen wir, es ist eine gute Mischung aus beidem. Was man sonst noch zum Gründen braucht? Jede Menge Humor. Denn in den meisten Fällen läuft es nie so wie gedacht, das haben wir gelernt. Und deswegen dachten wir uns auch: He, wir interviewen den ganzen Tag andere Menschen. Warum sollen wir zum Launch unseres eigenen Magazins nicht auch mal selbst zu Wort kommen? Eben. Ein Jahr Gründung in 20 Fragen. Los geht's!

Lisa interviewt Marie

Wann war der Moment, an dem du dachtest: Ich frage Lisa!

Puh, ob das der Moment war, in dem ich dich fragen wollte, weiß ich nicht mehr. Aber eine Situation ist für mich der emotionale Startpunkt unserer gemeinsamen Reise. Wir waren auf der Berliner Fashion Week auf einer Pressekonferenz des Fashion Council Germany. Da habe ich dir zum ersten Mal meine Idee erzählt, als wir uns beide super gestresst über die Nachteile des Daseins als angestellte Redakteurin und unser extrem stressiges, gehetztes Leben unterhalten haben. Und ab da warst du irgendwie ganz weit vorne in meinem Hirn. Auf der Top3-Liste. Und da auf Platz 1.

Und wie hast du dich nach unserem ersten Treffen gefühlt?

Euphorisiert und ängstlich. Optimistisch und nervös. Es war, als würden wir beide ein ganz tolles Geheimnis miteinander teilen und einen Schatz hüten. Und das ist es wohl immer noch. Ein Jahr ist seit dem ersten Treffen vergangen, die Zeit fliegt. Und unser Baby ist nun erwachsen geworden und flügge.

Hast du jemals daran geglaubt, dass du mal ein eigenes Online Magazin launchen würdest?

Auch auf die Gefahr hin, jetzt arrogant zu klingen: ja! Ich hatte immer einen Traumjob: Harper's Bazaar. Und nachdem ich den Traum gelebt hatte, war ich traum- und ziellos. Ein ziemlich luxuriöses Problem und deswegen war es wichtig, sich eine neue Herausforderung, einen neuen Traum, zu bauen. Selbstständigkeit war die einzige Option. Und Schreiben ist mein Leben.

School of Life: Welche Hürden auf dem Weg zu Beige waren besonders anstrengend und wann hättest du am liebsten mal laut in ein Kissen gebrüllt?

Alles, was mit Bürokratie zu tun hat. Steuern, Handelsregister, Notare. Davon habe ich eigentlich keine Ahnung und musste mir alles von der Pike auf beibringen. Und wann hätte ich am liebsten in ein Kissen gebrüllt? Bei Situationen, in denen wir völlig anderer Meinung waren. Du bist nämlich ein richtiger Dickkopf, Lisa, weißt du das? Und redest immer gerade aus. Da war es manchmal schwierig, diplomatisch zu bleiben.

Hast du in diesem Jahr denn auch etwas von mir gelernt, hmm?

Dass man Joghurt mit Früchten anscheinend zu jeder Tag- und Nachtzeit essen kann. Bei jedem Wetter und bei jeder Laune. Joghurt geht immer.

Hast du schon viereckige Augen? Wie viele Stunden hast du schätzungsweise am Tag vor dem Mac verbracht in der Vorbereitungszeit?

Die macintensiven Stunden kamen erst am Ende, davor waren es eher 20 Meetings und Termine am Tag. So viel Kaffee wie in dieser Zeit habe ich wohl noch nie konsumiert. Bitte, liebe zukünftige Meetings, können wir uns auch mal zu einer weinfreundlichen Zeit verabreden?

Wie hat das letzte Jahr dich verändert?

Ich habe keine Angst mehr. Keine Angst mehr vor der Zukunft. Keine Angst mehr vor großen Schritten. Vor weiten Reisen. Vor Emotionen. Vor der Angst selbst.

Was könnte dich jetzt noch schocken?

Also wenn jetzt jemand das Internet löscht, dann wäre ich ganz schön angepisst.

Kannst du mich überhaupt noch sehen?

Ja, am liebsten sehe ich dich aber nur halb. Versteckt hinter einem Computerbildschirm, gegenüber von mir im Büro. Konzentriert am Tippen. Martha zu deinen Füßen. Ja, diesen Anblick ertrage ich noch ein paar Jahrzehnte.

Welche Gefühle hast du, wenn du dir das Ergebnis unserer einjährigen Reise, also im Prinzip unser Kind, anschaust?

Es ist, als würde ich es zum ersten Schultag schicken. Man hofft, dass die jahrelange Erziehung gefruchtet hat, das Kind sich benimmt und die anderen es mögen. Sehnsucht auf die vergangenen, locker verspielten Tage, aber auch Lust auf feste Strukturen. Aber auf jeden Fall jede Menge Stolz.

Marie interviewt Lisa

Schnellfeuerfrage: Das erste Wort, woran du bei Beige denkst?

Stresspickel und schlaflose Nächte, aber auch Stolz und das Gefühl, die eigene Energie für die richtige Sache zu opfern. Okay, das waren jetzt ein paar mehr Worte.

Kannst du dich an den Moment erinnern, als du zum ersten Mal dachtest: „Das kann wirklich was werden...“ ?

Als ich das erste Mal die jetzige Version von Beige gesehen habe. Ich war von jeder der 10.000 Varianten unseres Design- und Coding-Duos Nikolai und Nicholas begeistert. Aber als ich die smarten Funktionen, das Layout, das professionelle Design und die Farben gesehen habe, wusste ich direkt: Das isses.

Wer oder was hat in der Gründungsphase am meisten gelitten?

Das war zum einen mein Freund, der mich entweder gar nicht gesehen hat oder, wenn ich körperlich mal anwesend war, damit umgehen musste, dass ich mir keine fünf Minuten etwas merken konnte. Dann mein Nervengerüst. Und mein Schlaf- und Bankkonto wurden ebenfalls extrem strapaziert.

Was würdest du beim nächsten Mal Gründen – was du nach diesem Magazin natürlich nie wieder tun wirst oder musst – anders machen?

Nicht viel, muss ich sagen. Es gab zahlreiche Momente, in denen ich am liebsten laut geschrien hätte und viele Situationen, in denen ich geistig komplett ausgestiegen bin. All diese Erfahrungen gehören einfach dazu und für jeden ernüchternden Rückschlag wird man meistens gleich doppelt belohnt. Was ich jetzt mit Sicherheit weiß: Alles dauert mindestens drei Mal länger, als man denkt. Man braucht Nerven wie Drahtseile. Und wenn der Partner oder die Partnerin nach dem ganzen Terror noch zu einem hält, kann man über Ringewerfen und Kinder nachdenken.

Wie viele Flaschen Rotwein mussten in einem Jahr Vorbereitung dran glauben?

Meine Leber wurde weitestgehend verschont. Der simple Grund: Verkatert lässt es sich schlecht effektiv arbeiten. Beige hat mich zum Party Pooper gemacht. Darüber hinaus habe ich so gut wie mit dem Rauchen aufgehört, was ich selbst vermutlich am wenigsten verstehe, aber ich möchte da jetzt nicht meckern. Wow, ich bin einfach eine Langweilerin geworden. Und ein Coffee-Addict. Ich schätze, ich habe mich im vergangenen Jahr erfolgreich durch sämtliche Cafés und Roasteries Berlins gesoffen. Prost.

Nach meinem Freund bist du die Person, mit der ich auf Whatsapp am meisten schreibe, du hast meine Mama überholt. Welchen Beziehungsschritt gehen wir wohl als nächstes? Heirat, Kinder, Therapie?

Vielleicht eine Art Arbeits- und Wohngemeinschaft? Du kochst, ich mache Kaffee. Ich putze, du organisierst die Termine. Ein Mal in der Woche gehen wir zum Treffen der „Anonymen Computer Süchtigen“ und machen Urlaub im Digital Detox Camp im skandinavischen Wald und umarmen uns die ganze Zeit.

Was wäre dein absolutes Traum-Interview auf Beige?

Thom Yorke oder Chris Cunningham. War jetzt wieder mehr als eines ... Dream big!

Wie stellst du dir “unser” (denn das ist es ja mittlerweile) Leben in einem Jahr vor?

Wir treffen uns jeden Morgen in unserem kleinen Büro, spinnen an neuen Ideen, trinken viel Kaffee mit Hafermilch und wir bekommen immerzu Besuch von Freunden. Wir sind viel unterwegs, lieben noch immer, was wir tun und sind immer auf der Suche nach spannenden Persönlichkeiten und neuen Themen und Trends. Außerdem werde ich endlich Soja-Joghurt-Testimonial sein.

Was machst du am liebsten, also was ist deine Lieblingsaufgabe?

Eigentlich ist alles die Lieblingsaufgabe, wenn es um das eigene Magazin geht. Was mir aber besonders Spaß macht, sind das Führen von Interviews, das Schreiben und alles Kreative – von Shootings über Videos bis hin zum Erstellen eines Artikels.

Warum ich? Warum wir beide?

Tja, vielleicht waren wir einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Wir hatten beide die gleiche Vision und haben dabei beide gleich an die jeweils andere gedacht – obwohl wir uns gar nicht mal so gut kannten. Ich glaube, das ist auch einer der Hauptgründe, warum das so gut funzt. Außerdem lachst du über meine dummen Witze, das hat eigentlich schon gereicht.

Das ist Beige:

Beige ist weder pink noch blau. Und schwarz-weiß denken wir hier auch nicht. Beige ist das neue unisex Onlinemagazin in Deutschland und wir haben vor, dein digitales Zuhause zu werden. Ohne Clickbait und falsche Versprechen. Das haben wir nicht nötig und du noch weniger. Auf Beige findest du täglich spannende, unterhaltsame, informative und schöne Inhalte, die deinen Alltag bunter machen. Weil unser Leben und unsere Gesellschaft es auch sind.

Keine Schubladen mehr. Einfach mal sein und das dafür mit viel Leidenschaft. Dieser verdammte Rotwein und die Tonnen an Schokolade sollen schließlich nicht umsonst gewesen sein.

Auf Beige kannst du dir ab heute täglich deine Portion Neuigkeiten, Inspiration und Unterhaltung abholen. Wir freuen uns auf dich!

  • Fotos::
    Miriam Marlene Waldner
  • Haare & Make-up::
    Michi Schietzel

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