Beige feels: Von Thüringen nach Hollywood

Beige feels: Von Thüringen nach Hollywood

Was wir diese Woche gelernt haben? Die Welt hat doch größtenteils das Herz am rechten Fleck und wenn wir laut werden, können wir etwas verändern

Was wir diese Woche gelernt haben? Die Welt hat doch größtenteils das Herz am rechten Fleck und wenn wir laut werden, können wir etwas verändern

Politik und Nachhaltigkeit haben in diesem Jahr eine Dauerkarte für unsere Beige feels, oder? Aber wisst ihr was? Das ist erstens auch gut so und zweitens schlicht der Zeitgeist. Diese Woche schwanke ich in meine News zwischen blankem Entsetzen, Bewunderung, Träumereien und Hoffnung. Hierfür versuche ich einen globalen Spagat von Thüringen nach Hollywood, von Kopenhagen nach Tennessee und einmal um den Block. Viel Spaß beim Lesen, ihr Lieben.

Beige feels: Das Schmierentheater in Thüringen

Zurecht einer der größten politischen Aufreger dieses Jahres und ein Beweis dafür, dass laut werden, auf die Straße gehen und demonstrieren sich lohnen: Die Ministerpräsidentenwahl in Thüringen. Dammbruch. Krise. Tabubruch. Politische Unkultur. Viele Namen für ein Desaster. Aber von Anfang an: In Thüringen wurde ein neuer Ministerpräsident gewählt, zur Wahl stand auch der amtierende MP Bodo Ramelow von Die Linke. Nach zwei Wahlgängen, in denen die notwendige Stimmenmehrheit der Kandidaten verpasst wurde, stellte sich überraschend FDP-Chef mit Thomas Kemmerich zur Wahl – und gewann. Mit Stimmen der AfD, die taktierte und eine Rot-Rot-Grüne Regierung unter Ramelow verhindern wollte. Kemmerich nahm die Wahl an und erntete einen Shitstorm sondergleichen. In vielen Großstädten gingen die Menschen noch am Wahltag auf die Straße und sammelten sich vor der Parteizentrale der FDP in Berlin.

Es folgte die kürzeste Amtszeit eines Ministerpräsidenten: 24 Stunden. Kürzer, als manche Shotgun-Ehe aus Las Vegas. Und nun? Eine neue MP-Wahl? Vermutlich. Obwohl Die Linke hier eine klare Bedingung hat: Bodo Ramelow wird Ministerpräsident. Doch seine Wunschkoalition hätte mit 42 Sitzen vier Sitze zu wenig für eine notwendige Mehrheit. Generelle Neuwahlen halten Experten für unwahrscheinlich.

Doch niemand von uns hätte doch jemals gedacht, dass sich die FDP mit der AfD gut stellt, um die eigenen Interessen durchzuboxen. Von daher, glaube ich alles erst, wenn ich es sehe.

Beige feels: Aaaand the Oscar goes to ...

Integrity! Es scheint, als hätten sowohl die Medien als auch die Branche (nicht jedoch die Academy, dazu gleich mehr) in den letzten Jahren eine satte 190 Grad-Wende hingelegt. Nicht nur die Oscars, alle Awards werden immer politischer, die Reden immer fordernder, die Berichterstattung immer kritischer. Und das ist gut so! Schon wieder waren nämlich ausschließlich weiße Männer in der Rubrik Beste Regie nominiert. Und schon wieder war der Großteil der Nominierten insgesamt weiß. Die Probleme sind natürlich noch vielschichtiger und die Problematik dahinter strukturell, aber die Berichterstattung greift diese Themen endlich auf und blickt hinter die Kulissen.

Meine Highlights der diesjährigen Oscars? Der Mantel von Natalie Portman, auf dessen Saum die Namen aller weiblichen, nicht nominierten Regisseurinnen aufgestickt waren. Die Dankesrede von Oscar-Gewinner Joaquin Phoenix (hier in kompletter Länge). Der Oscar für Bester Film ging an „Parasite“ und somit nach Südkorea. Gleichzeitig gewann das Drama den Oscar für Bester Internationaler Film, das hat es noch nie gegeben! Es passiert was, es regt sich was. Aber bitte, liebe Academy, traut euch! Seid diverser, wertschätzt endlich die Arbeit von Frauen und schaut öfter über den Tellerrand aka die Landesgrenzen. Es lohnt sich, für uns alle!

Hier kommen die Gewinner*innen der wichtigsten Kategorien im Überblick. In der Galerie findet ihr meine liebsten Momente der Oscarnacht.

Bester Film: „Parasite“ von Bong Joon-ho und Kwak Sin-ae

Beste Hauptdarstellerin: Renée Zellweger – „Judy“

Bester Hauptdarsteller: Joaquin Phoenix – „Joker“

Beste weibliche Nebenrolle: Judy Dern – „Marriage Story“

Beste männliche Nebenrolle: Brad Pitt – „Once Upon A Time In Hollywood“

Beste Regie: Bong Joon-ho – „Parasite“

Beige feels: Heilige Bolia! Wir brauchen einen Garten!

Als wäre es nicht schon genug, dass die dänische Interior-Ikone Bolia unsere Wohnraumherzen bricht, präsentiert das Label mit seiner Sommerkollektion 2020 nun erstmals eine Outdoor Linie. Bleiben wir aber erst mal hinter verschlossenen Türen. Denn die SS20-Indoor-Kollektion kann sich ebenfalls sehen lassen und ist laut Bolia die nachhaltigste Serie, die jemals designt wurde. Zertifizierte Materialien, Cradle-to-cradle-Polsterstoffe und ständige Qualitätsoptimierung. Diese Zutaten versprechen ein 5-Sterne-Gericht und tatsächlich sind die Wohnaccessoires und Möbel unfassbar aussagekräftig und dabei zeitlos kombinierbar.

Die Heroes der ersten Outdoor Linie von Bolia sind die Sofaserie Orlando, die wiederaufladbaren Außenlampen Pica und Donut (hmm!) und die Übertöpfe Highlands. Wie heißt es so schön? Keep it short and simple. Bolia, wir freuen uns auf mehr und sparen auf das Haus mit Garten am Berliner Stadtrand. Die Sommerkollektion und psst, einen schwer überzeugenden Designsale, findet ihr im Onlineshop von Bolia.

Und falls ihr ein Update in Sachen Wohntrends 2020 braucht, lest unbedingt unser Interview mit Tanja Demmerath!

Beige watches: Miss Americana, Taylor Swift

Ich war nie Fan der Musik von Taylor Swift und habe auch ihren Werdegang nicht verfolgt. Was ich wusste? Ihre Wurzeln liegen in der Countrymusik, das war es auch schon. Als Mensch fand ich Swift aber immer sehr sympathisch (kennt ihr das, wenn man Prominente sympathisch nennt, obwohl man sie null kennt?). Engagiert, mit eigener Meinung, politisch ... ich habe also die Taylor Swift kennengelernt, deren Charakter das Ergebnis ebenjener Transformation war, die in „Miss Americana“ dokumentiert wird.

Ich bin noch immer beeindruckt und ja, ich weiß, die Doku ist auf ein gutes Bild Swifts bedacht. Was ich gesehen habe, ist ein Weltstar, der das Geschehen um sich, die Branche und die eigene Rolle sehr klar und erwachsen analysiert. Eine Frau, die unheimlich viel Talent aber keine richtige Kindheit und Jugend hatte. Eine Frau, die einsam ist und auch für kleinste Entscheidungen einen Stab an Berater*innen und die eigenen Eltern um Erlaubnis oder wenigstens Absolution bitten muss. Ich war hin- und hergerissen zwischen Mitleid, Bewunderung, Respekt und Trauer. Tja, wer hätte das gedacht. Wie sagte Trump so (un)schön: „Ich mag ihre Lieder nun zu 25 Prozent weniger.“

Nun, ich mag Taylor Swift nach dieser Doku zu 25 Prozent mehr. Absolute Empfehlung!

Beige feels: Heute auf dem Stundenplan: Erdkunde mit Prada

„ „We are proud to see the creation of an ocean awareness project from what was initially a product innovation and sustainable materials initiative.“ “

Lorenzo Bertelli, Prada Group Head of Marketing

Erdkunde war immer eines meines Lieblingsfächer und ich belegte es in der Oberstufe sogar als Leistungskurs. Erdkunde by Prada? Ich wäre ausgeflippt! Ich spinne herum? Nein, ganz im Gegenteil. Denn das italienische Luxushaus setzt sich bereits seit längerem für eine nachhaltige Produktion der eigenen Mode ein. Anlässlich der neuen Re-Nylon-Kollektion geht Prada nun einen Schritt weiter und setzt gemeinsam mit der UNESCO am Ursprung an: der Aufklärung.

Im Rahmen des sogenannten Ocean Sustainability Education Programme bieten Prada und die Intergovernmental Oceanographic Comission von Februar bis Mai 2020 Webinars in zehn Großstädten an (darunter Berlin, New York, Schanghai, Paris und Johannesburg). Diese sollen Lehrkräften dabei helfen, die Themen Nachhaltigkeit, Mikroplastik und Verschmutzung der Meere den Schüler*innen nahezubringen. Finanziert wird das Projekt über einen Teil der Verkaufserlöse der neuen Re-Nylon-Kollektion von Prada.

Ein tolles Beispiel, wie man Business und soziale und ökologische Verantwortung miteinander verbinden kann.

Beige feels: Sommer jetzt! Suicoke x Cecilie Bahnsen

Achtung, wir haben es hier mit zwei Wiederholungstätern zu tun! Die dänische Wunderdesignerin Cecilie Bahnsen und der japanische Ugly-Sandal-Profi Suicoke haben sich gedacht: „Never change a winning Team“ und so liefen während der Copenhagen Fashion Week im Sommer erneut Models in übergroßen Cupcake-Kleidern und Blumenbestückten Trekkingsandalen über den Laufsteg.

Mir soll es sehr recht sein! Die Traumentwürfe der gleichnamigen Designerin sind nämlich leider so exorbitant teuer, dass ich hier, realistisch betrachtet, nicht so schnell zum Zuge kommen werde. Anders sieht es da für meine Füße aus, die haben nämlich durchaus die Chance, ein Stück vom Bahnsen-Suicoke-Cake abzubekommen. Die neuen Modelle der Kooperation für Sommer 2020 zieren goldgelbe und hellblaue Blumen und sie sind ab sofort bei den Luxusretailern eures Vertrauens erhältlich. Kleiner Tipp: Bei Farfetch findet ihr den besten UVP! Eine Investition sind die Blumenträumchen dennoch, aber eine, die sich lohnt, versprochen!

Beige remembers: Vestiaire Collective ehrt Alexander McQueen

Vielleicht erinnert ihr euch noch an unser Interview mit dem Regisseur der Dokumentation über Alexander McQueen? Falls nein: unbedingt lesen! Falls ja: Nun, dann könnt ihr die Faszination, die auch zehn Jahre nach dem tragischen Freitod des britischen Designer noch ungebrochen ist, sicherlich nachvollziehen. McQueen war ein Ausnahmetalent und sein Schaffen und Können wird, da bin ich mir sicher, auch die nächsten 20 Jahre und darüber hinaus Beachtung finden. Vestiaire Collective ehrt McQueen heute, zu seinem Todestag, mit einer Retrospektive seiner aufregendsten Entwürfe. Und das Beste? Ihr könnt sie kaufen!

Kuratiert wurde die Auswahl von Harriet Verney, die eng an der Seite des Designers arbeitete. Ab sofort sind die ausgesuchten Stücke aus der kompletten Schaffensperiode Alexander McQueens auf Vestiaire Collective erhältlich. Zugeben, es sind Investitionen, aber allein im letzten Jahr sind McQueen-Entwürfe auf Vestiaire Collective um 57 Prozent an Wert gestiegen. Natürlich habe ich mich durch die Edit geklickt und zeige euch meine Favoriten:

Beige feels: Villa Kunterbunt und Naturkautschuk für die Füße

Mit gleich zwei tollen Neuigkeiten stolperte die nachhaltige Sneakerbrand Veja in mein Postfach. Gemeinsam mit Hundred Pieces hat Veja einen so wunderbar bunten Sneaker designt, dass ich vor Neid ganz grün bin. Warum? Der Villa-Kunterbunt-Entwurf ist für die lieben Kleinen gedacht, kommt also in den Schuhgrößen 32 bis 39 und ist exklusiv bei Smallable erhältlich. Hmm ... ich habe Schuhgröße 38 ... könnte passen ... Der Sneaker der Kooperation ist bald erhältlich und kostet ab 90 Euro.

Falls er nicht passen sollte, so habe ich direkt tröstenden Ersatz: Mit dem Nova Hightop hat Veja seine bekanntes Sneakermodell Nova neu aufgelegt. Gefertigt ist er aus organischer Baumwolle und Naturkautschuk und somit 100 Prozent vegan. Nova Hightop ist unisex, kommt in sechs verschiedenen Farben und kostet 95 Euro. Wenn ihr mich fragt: DER Sommersneaker schlechthin, oder?

Beige runs: Der Nike React Infinity

Eine Lektion, die ich in meiner sehr inkonsistenten Läufer-Karriere gelernt habe? Schuh ist nicht gleich Schuh. Es spielen so viele Faktoren mit hinein. Laufe ich eher auf der Straße oder im Gelände? Bin ich eher Typ Sprinter oder liebe ich lange Strecken? Hier ist jeweils eine andere Performance gefragt und es geht am Ende ja nicht nur um eine gute Zeit oder ein Erfolgserlebnis, sondern auch darum, die Gelenke zu schonen und sich nicht „kaputt zulaufen“.

Mit dem React Infitiy hat Nike nun einen Schuh konzipiert, der nicht nur unheimlich gut aussieht, sondern auch mit den perfekten Eigenschaften für einen guten Lauf überzeugt. Eine perfekte Polsterung, ein Schnitt, der Halt garantiert sowie eine Sohle, die eine bessere Gewichtsverteilung für weniger Verletzungsgefahr bietet und die Haltung beim Laufen so begünstigt, sodass man nicht so schnell umknickt und den Rücken schont. Da ist das nächste Runners High nur einen Lauf entfernt! Der Nike React Infity ist ab sofort erhältlich und kostet 160 Euro.

Beige gratuliert: Happy Birthday, 7 for all Mankind

Denims von 7 for all Mankind waren in meiner Jugend so etwas wie der unerreichbare heilige Jeans-Gral. Ich kann mich nicht erinnern, ob es stimmte, aber fiel der Markenname, wurde direkt mit bedeckter Stimme hinterher geraunt: „Die teuersten Jeans, die es zu kaufen gibt!“ Kein Wunder, schließlich trugen alle meine angehimmelten Stars der 00er-Jahre 7 for all Mankind Jeans.

Das ist nun schon eine Weile her, genau genommen zwei Dekaden, denn dieses Jahr feiert die amerikanische Brand 20. Geburtstag. Und wir gratulieren! Seit der Gründung im Jahre 2000 ist viel passiert: 2002 wurde die Linie um Männerjeans erweitert, 2005 kam dann Kinderkleidung hinzu. Übrigens: Der Name stammt aus dem Ergebnis einer Statistik, nach der jede*r US-Bürger*in im Schnitt sieben Paar Denims im Schrank hängen hat. Und, seid ihr unter oder über dem Schnitt? Ich fürchte, ich sprenge den Rahmen, ups.

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