USA-Reisetagebuch Teil I: Die ersten Tage meines Amerika-Roadtrips

USA-Reisetagebuch Teil I: Die ersten Tage meines Amerika-Roadtrips

Mein einmonatiger Roadtrip durch die USA hat begonnen! Mit dem wöchentlichen Reisetagebuch seid ihr live dabei.

Mein einmonatiger Roadtrip durch die USA hat begonnen! Mit dem wöchentlichen Reisetagebuch seid ihr live dabei.

Durch die Straßen von New York zu laufen, das hat mein Denken komplett verändert. Damals war ich sechzehn Jahre alt, kannte eigentlich nur Deutschland und Schweden und stand auf einmal in der großen Welt. In diesem einen Moment, an meinem ersten Morgen im Big Apple, wurde mir auf einmal klar: Da draußen ist eine ganze Welt, die noch erobert und entdeckt werden will. Und ja, all die Orte aus den Filmen, Serien und Musikvideos gibt es wirklich. Sind nicht fake, keine extra produzierte Filmkulisse, sondern existieren im echten Leben. In dem Moment ein Gedanke, der mich in seiner vollen Wucht erwischte und sprachlos vor Glück machte. Niemals werde ich diesen Morgen vergessen.

Und dann, acht Jahre später, wache ich auf einmal in der Stadt der Stars auf: Los Angeles. DER Filmstadt. Jede Ecke eine Filmszene, jede Straße ein neues Klischee.

„ „City of Stars, are you shining just for me? City of stars, there's so much that I can't see. Who knows? I felt it from the first embrace I shared with you, that now our dreams they've finally come true.“ “

Ryan Gosling in La La Land

Los Angeles ist nur der erste Stopp einer einmonatigen Reise durch die USA. Halb Urlaub, halb Content-Reise, um euch neue Blickwinkel, interessante Leute, atemberaubende Orte und Erfahrungen näherzubringen, die wir euch in Deutschland nicht bieten könnten. Reisen ist ein großer Teil auf Beige und dass nicht nur, weil wir (ab und zu) gerne die Füße hochlegen, sondern weil Reisen uns als Menschen weiterbringt. Wir verstehen die Welt besser, lernen, sehen andere Kulturen und denken auf einmal ganz anders über unsere eigene Welt nach. Andere Länder, andere Blickweisen.

Und in kaum einem anderen Land lassen sich so viele verschiedene „Kulturen“ auf so nahem Raum finden, wie in den USA. Wir starten unsere Reise in Los Angeles.

Die ersten Tage in L.A.

Paris kommt vielleicht niemals aus der Mode, aber L.A. gehört gerade zu DEN Trendstädten, jedenfalls behaupte ich das, wenn ich mich in meinem Freundes- und Arbeitskreis umhöre. Fast jede*r war schon mal dort, meint den besten Ort für veganes Frühstück zu kennen, die frischesten frisch gepressten Säfte, möchte hier arbeiten, hat hier gearbeitet oder gönnt sich hier jedes Jahr mehrwöchige Auszeiten. Palmen, den ganzen Tag über Sonnenuntergangsstimmung und Iced Coffee? Stimmen die Klischees wirklich?

Alle diejenigen, die noch nicht den nächsten Urlaub gebucht haben, müssen jetzt stark sein: Ja, ich kann den Zauber um L.A. verstehen. Als wir am ersten Tag ankommen, kriegen wir nicht nur vom freundlichen Autoverleiher umsonst ein Navi dazu, sondern werden auch von dem blauesten, wolkenlosesten Himmel empfangen, den man sich vorstellen kann. Fenster runter, Navi an und ab nach Echo Park.

Echo Park ist ein Stadtviertel in Los Angeles, benannt nach dem dort liegenden See. Es liegt im Nordosten von Downtown Los Angeles und im Westen von Chinatown. Kurz für euch zusammengefasst: Es ist der Prenzlauer Berg von Los Angeles. Die kleinen Häuser im Wohngebiet sind hip und stylisch eingerichtet, es gibt viele kleine biologische Restaurants und die Shops führen ganz selbstverständlich Marken wie Acne Studios, Staud oder Comme des Garçons. Meine liebsten Shops und Restaurants findet ihr unten in diesem Artikel.

Ansonsten hat L.A. es an sich, ein bisschen falsch rüberzukommen. Woran das liegt? Man kennt wirklich so viele Szenerien aus Filmen, dass einfach alles nur Kulisse zu sein scheint. Der Sonnenuntergang ist very instagrammable, die Leute tragen perfekt sitzende Vintagejeans und T-Shirts oder den Allover-Athleisure-Look, jede*r ist super nett und hilfsbereit und an allen Ecken lauert die Chance, endlich mal einen Hollywoodstar im echten Leben zu sehen – was mir leider (noch) nicht passiert ist. Kaum macht man den Soundtrack von „La La Land“ an, schon sieht man sich selbst tanzend durch die Straßen schlendern. Alles dreht sich einen Deut langsamer, jeder ist entspannt und alle scheinen Geld zu haben: für dicke Autos, die neuesten Modetrends, gesundes Essen und die neueste Technik. Der Tesla ist in L.A. das Pendant zum Golf auf den deutschen Straßen. Gefahren wird der für jeden Meter, selbst Geldautomaten können vom Auto aus bedient werden. Eine verrückte, faule Welt.

Eine Welt, die trotz all dieser Klischees sehr inspirierend ist. Besonders für die Kreativszene. Das Licht steht in jeder Minute des Tages gut, neue Trends schaffen es als Erste nach Los Angeles, die Stadt bietet Strand, Berge, Einfamilienhäuser sowie Wolkenkratzer und ist in ihrer Größe und der Anzahl der Möglichkeiten schier unendlich. Kein Wunder, dass man hier schnell denkt, auch Teil des Hollywood-Olymps werden zu können. Filmstudios an jeder Ecke, das Netflix-Gebäude überragt jede meterhohe Palme, der Walk of Fame erinnert an all die Menschen, die es schon geschafft haben. Ein Filmcasting könnte ich doch auch... nein, Spaß, ich bin mit Leib und Seele Schreiberling. Der euch jetzt alle (Geheim-)Tipps für Los Angeles verrät:

Die Unterkunft

Airbnb 4 Life. Ohne dafür einen Cent bekommen zu haben, sage ich das. Denn wenn etwas in Los Angeles unbezahlbar ist, zumindest wenn man immer relativ spontan bucht, dann sind es coole Hotels. Günstige Motels gibt es zwar an jeder Ecke, aber man möchte, umgeben von schicken Villen und Häusern, selbst ja auch ein bisschen in den Genuss des durch designten L.A.-Lifes kommen. Für knappe 110 Euro pro Nacht haben wir in einem kleinen Loft in Echo Park gewohnt. Die Einrichtung war komplett von Ikea, aber das hat die Atmosphäre nicht getrübt, ganz im Gegenteil, einmal mehr habe ich gemerkt: weniger ist mehr. Gerade im Interior-Design.

Die besten Restaurants & Cafés

Intelligentsia Coffee

Uns Berliner kann ein Coffeeshop mit frisch geröstetem Kaffee zwar nicht mehr vom Hocker hauen, dafür aber die schönen Fliesenarbeiten und die leckerste Backware. Matcha Croissants, glutenfreie Muffin-Träume und Pfannkuchen gefüllt mit hausgemachter Marmelade. Im Intelligentsia lässt sich der Tag starten.

Intelligentsia Coffee, 3922 Sunset Blvd

Sqirl

Das Sqirl wurde mir schon von mehreren Personen empfohlen und ich scheine da nicht die Einzige zu sein. Denn angekommen vor dem Laden mussten wir erstmal 20 Minuten Schlange stehen. Da man dann aber schon die Karte in die Hand gedrückt bekommt, vergeht die Zeit schneller als gedacht. Und schwupps, schon sitzt man bei den leckersten Buckwheat Pancakes und einer waschechten Breakfast Bowl an einem Marmortisch und schaut den anderen beim Schlangestehen zu. Unterhaltungsfaktor: 100! Wer in nächster Zeit nicht in L.A. ist, kann das Kochbuch des Restaurants hier kaufen, sehr empfehlenswert!

Sqirl, 720 N Virgil Ave #4

Ostrich Farm

Ich habe noch nie in meinem ganzen Leben so leckeren gerösteten Blumenkohl gegessen. Die Ostrich Farm in Echo Park bietet nur biologisches und saisonales Essen an und das in der gewohnt lässig gestylten L.A.-Atmosphäre. Heißt: Wandteppiche, viel Gold und dunkle Farben. Unbedingt vorbeischauen, aber eine dicke Strickjacke einpacken, die Klimaanlage läuft auf Hochtouren.

Ostrich Farm, 1525 Sunset Blvd

Kettle Black

Sie nennen sich selbst rustikal italienisch, ich würde eher sagen, modern italienisch, sehr fein gewürzt. Bei uns kamen im Kettle Black Knoblauchbrot, gerösteter Blumenkohl, Sellerie-Püree und gefüllte Trüffelpasta auf den Tisch, dazu die leckerste Zitronenlimonade, unbedingt bestellen. Umsonst dazu gibt's das schöne Interior, mit lebendem Wandgemälde, tausend goldenen Glühbirnen und einer beeindruckenden, wandhohen Bar.

Kettle Black, 3705 Sunset Blvd

Best Girl

Das Best Girl ist das Restaurant vom Ace Hotel in Downtown Los Angeles. Am besten startet ihr den Abend schon vor dem Sonnenuntergang in der dazugehörigen Rooftop-Bar und bestaunt das wundersame L.A.-Licht einmal von oben. Danach geht's hinunter ins Best Girl, wo es allerhand Salate und kleine Speisen gibt. Sehr modern, wieder sehr gut abgeschmeckt. Die Atmosphäre erinnert mit dunklen Ledercouches und Skizzen an der Wand ans Soho House – Zuhause-Gefühle sind hier also durchaus angebracht.

Best Girl, 927 S Broadway

Moon Juice

Wer noch nichts vom Beauty Dust oder Moon Dust, einem sagenumwobenen Pülverchen aus L.A. gehört hat, auf das alle Stars und Bloggersternchen in Sachen Schön- und Gesundheit schwören, der muss die letzten Jahre hinter dem Mond gelebt haben - und hat deswegen noch nichts von Moon Juice gehört. Im Concept Store in West Hollywood gibt es alles, was das esoterische Herz begehrt: die berühmten Pulver, Yoni-Öl für die Vagina und nebenbei stehen auch noch frischgepresste Säfte und Nussmilch. Definitiv noch der coolste Weg, um ein klein bisschen beim gesund- und schönheitsverrückten L.A. mitzumachen.

Moon Juice, 8463 Melrose Pl #3

Shopping

The Apartment by The Line

Wer bei dem The Apartment von The Line in West Hollywood vorbeischaut, muss entweder einen prallen Geldbeutel haben oder einfach nur Window Shopping betreiben, denn die Labels sind im wunderschönen Concept Store mehr als ausgewählt. The Row, Manolo Blahnik, Tôteme oder Magda Butrym sind nur einige Namen, im Raum nebenan können die schönsten Möbel und Wohnaccessoires gekauft werden. Definitiv einen Besuch wert.

The Apartment by The Line, 8463 Melrose Place

Dream Collective

Ins Dream Collective schafft es nur wer weiß, wie der Store aussieht. Denn der Concept Store, der auch von Gwyneth Paltrow auf ihrer Seite Goop empfohlen wird, ist von außen unscheinbar. Erst drinnen wird einem klar, in welches Paradies man es geschafft hat. Leinenkleider, wohin das Auge reicht, ausgewählte Naturkosmetik, Bücher, Accessoires und Kindermode. Ich hätte einfach alles kaufen können.

Dream Collective, 1404 Micheltorena St.

Mohawk General Store

Irgendwie lässt der Name Mohawk General Store einen eher an einen Secondhand Laden denken, oder? Der hippe Concept Store im Herzen von Echo Park ist aber genau das Gegenteil. Dort gibt es wirklich alles, was das Modeherz begehrt, von Jacquemus, über Staud, aufgearbeitete Levi's Jeans, Loq Schuhe und Ulla Johnson Kleider. Ein sehr cooler Mix für alle Geschlechter.

Mohawk General Store, 4011 Sunset Blvd

Glossier

Dass an dieser Stelle Glossier kommt, das überrascht wahrscheinlich niemanden. Kein Wunder, denn die Marke hat sich in der Zwischenzeit zu DER Nummer Eins in der Beauty Welt gemausert. Auch ich konnte mir einen Besuch nicht verkneifen und habe, ups, richtig zugeschlagen. Meine liebsten Produkte: das Parfum, das Skin Tint, die Mascara und die Cloud Paints für die Wangen.

Glossier, 8407 Melrose Pl

Reformation

Obwohl man meinen Freund nicht schnell von Läden überzeugen kann (absoluter Shoppingmuffel), war er bei Reformation sofort Feuer und Flamme. Grund dafür waren nicht die tollen Kleider und Jeans, die übrigens alle nachhaltig produziert werden, sondern die Art und Weise des Einkaufens. Alle gezeigten Klamotten im Shop sind nur Samples, geordert wird über ein iPad, die Klamotten dann direkt in eine Umkleidekabine gebracht, die in Sachen Licht und Musik personalisiert werden kann. Wenn eine Größe nicht passt, bestellt man über das iPad in der Umkleide neu, auf magische Art und Weise hängen die neuen Sachen dann im Schrank. Ich gehe auf jeden Fall am Ende des Urlaubs nochmal hin!

Reformation, 8000 Melrose Ave

Alle Highlights aus Los Angeles findet ihr in dieser Karte. Einfach abspeichern und losfliegen:

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  • Fotos:
    Beige

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