New year, old me?

New year, old me?

Maries Jahresrück- und ausblick

2023 war wohl das aufregendste Jahr für Marie. Zeit, wichtige Ereignisse Revue passieren zu lassen

Als ich noch als Redakteurin bei anderen Blogazines geschrieben habe, haben wir immer einen Jahresrückblick als Fragebogen gemacht – und ich habe mich immer wahnsinnig darauf gefreut, diesen auszufüllen und einmal in Ruhe über das Vergangene zu reflektieren: seien es die ganz großen persönlichen und beruflichen Errungenschaften oder nur kleine Dinge, wie ein Song, den man besonders gerne gehört hat.

Mein letzter Jahresrückblick auf BEIGE ist schon eine Weile her: 2020 habe ich das letzte Mal öffentlich reflektiert. Jetzt, nachdem sich 2023 mein ganzes Leben verändert hat, wird es wieder Zeit. Und natürlich gibt es auch einen Ausblick auf das kommende Jahr!

Das war mein persönliches Highlight: Natürlich die Geburt meines Sohnes. Seitdem ich denken kann, wünsche ich mir ein Kind und dass mein Traum dieses Jahr in Erfüllung gegangen ist, ist nicht nur das Highlight des Jahres, sondern meines Lebens. Ich bin jetzt eine Mama! Die Schwangerschaft war super schön und ich habe sie in vollen Zügen genossen, ebenso die Geburt und die Zeit jetzt mit Baby. Ich habe das Gefühl, dass ich meine persönliche Bestimmung gefunden habe.

Das habe ich im vergangenen Jahr gelernt: Ich bin so viel selbstbestimmter geworden, kann „Nein“ sagen und werde immer besser darin, Ungerechtigkeiten nicht mehr still zu ertragen. Ich bin im tiefsten Inneren sehr harmoniebedürftig, das hat in der Vergangenheit oft dazu geführt, dass ich viele Sachen mit mir habe machen lassen und alles runtergeschluckt habe – um niemanden zu verletzen oder die Stimmung nicht zu verderben. Jetzt kann ich toxische Menschen und Beziehungen schneller erkennen und mich von ihnen distanzieren, ebenso für andere Menschen einstehen und auch besser meine Handlungen, Bedürfnisse und Wünsche reflektieren.

Meine größte Herausforderung: Schwangerschaft und Muttersein und gleichzeitig zu arbeiten. Ich liebe und sehe all meine Privilegien als selbständige Unternehmerin, aber ich habe mir auch in vielen Momenten schon einen richtigen Mutterschutz und das „klassische“ Jahr Elternzeit gewünscht, das es für mich eben so nicht gibt, ich war sechs Wochen nach der Geburt wieder voll zurück im Berufsleben. Ich liebe meinen Job, aber ohne Kinderbetreuung, mit einem selbständigen Partner, der auch viel arbeiten muss und möchte, zerreißt es mich doch. Momentan leidet darunter vor allem mein Arbeitspensum, weil mein Sohn meine absolute Priorität ist – an ihm zeigt sich nämlich tagtäglich, wie die Zeit rast.

Mein Lieblingsbild 2023 auf Instagram:

Mein berufliches Highlight: Meine erste Pressereise mit Kind und Mann. Die hat mir nämlich gezeigt, dass es doch geht: das Vereinen von Elternschaft und Kind. Es ging mit Levi's und Vitra nach Eindhoven zur Dutch Design Week – und das hat mit drei Monate altem Baby super geklappt. Ich bin so dankbar, dass ich so tolle Partner*innen und Brands an meiner Seite haben, die mich als selbstständige Mutter unterstützen.

Das möchte ich genauso machen wie letztes Jahr: Pausen einlegen. Ich bin ein sehr ehrgeiziger Mensch und möchte weder in meinem Privat- noch in meinem Berufsleben Abstriche machen. In einem Jahr, in dem die ersten sieben Monate schwanger, danach dann im Wochenbett war, habe ich gelernt, dass ich nicht alles schaffen kann und muss. E-Mails müssen nicht sofort beantwortet werden und es darf auch ein Artikel weniger in der Woche sein. Meine eigenen Ansprüche sind die, mit denen ich am meisten kämpfe. Und 2023 konnte ich zum ersten Mal das Laptop weglegen, Urlaub machen, im Hier und Jetzt sein – und entspannen.

Wofür ich dankbar bin: 2023 war für viele meiner Kolleg*innen nicht einfach, mehrere Blogazine und Magazine wurden eingestellt, auch viele Opinion Leader*innen konnten nicht mehr von ihrem Verdienst dort leben und mussten ins Angestellten-Dasein zurück. Daher bin ich unfassbar dankbar, dass es BEIGE weiterhin gibt, wir tolle Leser*innenzahlen und Zugriffe haben und ich damit meinen Lebensunterhalt verdienen kann, teilweise sogar Angestellte finanziere – und natürlich die besten freien Redakteur*innen der Welt.

Und wofür ich noch dankbar bin? Für mein sicheres, super privilegiertes Leben. 2023 hat einmal mehr gezeigt, dass so viele Menschen und Demokratien in Gefahr schweben und Kriegen, Diktatoren oder Rechtsextremen ausgesetzt sind. Ich hoffe sehr, dass wir in Deutschland das Ruder noch herumreißen können und sich endlich JEDER Mensch hier sicher und zu Hause fühlen kann.

Meine modische Neuentdeckung: Bis zu meiner Schwangerschaft war ich ein absolutes „Jeans and Tee kinda girl“. Mit den Jeans war allerdings schnell Schluss und ich musste auf ein anderes Kleidungsstück zurückgreifen: Pyjama-Hosen mit Gummizug. Die habe ich richtig lieben und stylen gelernt und jetzt im Winter fehlen sie mir sehr.

Brand-wise bin ich mir mehr als treu geblieben und habe fleißig meine Sea New York Sammlung erweitert. Und dabei bin ich besonders stolz, dass ich 90 Prozent der Teile Vintage gekauft habe. Generell war dieses Jahr mein Vestiaire-Collective-Jahr!

Mein meist getragenes Kleidungsstück: Adidas Samba. Beziehungsweise gar keine Sambas, sondern meine Adidas City Specials Triest (ähnlich hier). Heels gingen mit Babybauch und später Trage einfach gar nicht, ich denke, das wird auch noch etwas länger so bleiben. Oh, oder vielleicht auch meine Gucci Handtasche?! Beides hat auf jeden Fall einen Cost-per-wear-Wert im Cent-Bereich!

Ohne dieses Beauty-Produkt konnte ich nicht leben: Glossier You. Das Parfum des Brands ist mir gegen Hochsommer ausgegangen und ich habe es jeden Tag schmerzlich vermisst. Es ist auch jetzt das einzige Parfum, das ich guten Gewissens gerne mit kleinem Baby verwende, weil es frisch, rein und leicht duftet. Danke Silke, dass du deinen Mann in London meinetwegen in den Store geschickt hast, du bist der Hammer! Hier findet ihr nochmal eine Übersicht meiner Glossier-Favoriten, schließlich ist das Bestellen nach Deutschland endlich möglich!

Die Evolution meines Kleiderschrankes: Mein Kleiderschrank wird von Monat zu Monat immer leerer, eine Entwicklung, über die ich sehr froh bin. Ich lande modisch kaum noch Fehlkäufe, spare meistens gezielt auf größere Anschaffungen oder kaufe ausgewählt in Secondhand-Läden, am allerliebsten im Kopenhagen-Urlaub. Und ich werde auch immer besser, mich rigoros von Dingen zu trennen, die mir nicht zu 100 Prozent gefallen oder die ich lange nicht getragen habe.

Der Song 2023: 2023 war bisher mein unmusikalischtes Jahr ever. Ich habe kaum digital Musik gehört (wenn dann als Schallplatte) und meinen Fokus auf andere Dinge gerichtet. Doch zwei Alben habe ich rauf und runter gehört, vielleicht ist mein Sohn deshalb auch ein Swiftie: Taylor Swifts neu aufgelegetes „1989“ und „Daisy Jones and The Six“ – die Serie war neben „The Crown“ auch mein absolutes Netflix-Highlight!

Die schönste Reise: Mallorca mit meiner Mama, Griechenland-Babymoon, drei Trips nach Kopenhagen und der erste Urlaub mit Baby in Norden Dänemarks ... wie soll man sich da entscheiden? Weil unsere Unterkünfte so traumhaft waren, ich so unglaublich happy mit dem Babybauch und dankbar für die letzte Zeit zu zweit, wähle ich mal unsere Griechenland-Reise nach Paros, Athen und Kea.

Der schönste Interior-Moment: Mit Baby hat sich in unserer Wohnung nicht viel verändert, denn ein Kinderzimmer sucht man bei uns (noch) vergebens. Aber als das Beistellbett und der Wickeltisch endlich fertig waren, da hat es auf einmal „Klick“ gemacht. Da kommt wirklich ein Baby!!! Natürlich zeige ich euch bald die Evolution des Schlafzimmers!

Mein Lieblingsartikel auf BEIGE: Wie jedes Jahr kann ich mich nicht entscheiden und mache deshalb ein Top3-Ranking:

  1. Natürlich meine Schwangerschaftsverkündung, weil ich soooo aufgeregt war!
  2. Julia schreibt über den ausverkauften BH mit integrierten Nippen der Kardashians
  3. Hintergrundinfos und Spekulationen zu Phoebe Philos eigenem Label

Meine Vorsätze für dieses Jahr: Meine „Schreibe“ wiederfinden und Zeit, mich in Artikel und Themen reinzudenken. Ich war 2023 oft so erschöpft, dass mir dazu einfach die Energie gefehlt hat. Ich will wieder tiefgründigere Themen behandeln, Trends kritisch hinterfragen, Mode, Interior und Beauty gesellschaftlich einordnen und mit meinem tollen Team jede Menge wirklich einzigartige Artikel veröffentlichen!

Außerdem möchte ich endlich (schon peinlich, das 2024 zu schreiben) das Video-Format für mich entdecken bzw. konsequent Reels und TikToks veröffentlichen! Wenn ihr Wünsche oder Ideen habt, immer her damit!

Das wünsche ich mir vom Jahr: Gesundheitlich möchte ich 2024 in Topform kommen: nach der Geburt und der Schwangerschaft endlich wieder mit Sport starten, mein Beckenboden weiter kräftigen, Corona fernbleiben und einfach jeden Tag gesund und unbeschwert mit meiner Familie verbringen.

Das will ich erreichen: Beruflich wieder zurück zu meiner Höchstform. 2023 hatte ich aufgrund von Schwangerschaft, Baby, Erschöpfung, Müdigkeit und körperlicher Wehwehchen oft FOMO. Jetzt will ich wieder selbst ans Steuer, jede Menge tolle Pressereisen machen, Interviews führen, Events besuchen und Artikel schreiben!

Mein modischer Vorsatz: In der Vergangenheit habe ich immer wieder nach meinem Stil gesucht und versucht, mich selbst in eine Schublade zu stecken. Dank Allison Bornsteins „3-Word-Method“ denke ich nun weniger in Klischees, stattdessen mehr in Adjektiven, Saisons und Emotionen. Mein Vorsatz ist also, mich und meine modische Kreativität zu akzeptieren und Spaß daran zu haben, jeden Tag anders auszusehen. Ach ja, und natürlich weniger kaufen, mehr Secondhand konsumieren und noch mehr aussortieren und verkleinern.

Das nächste große Interior-Projekt: Da habe ich mehrere Vorhaben. Zum einen möchte ich einen Baldachin im Schlafzimmer installieren (ich muss noch meinen Freund überzeugen), zum anderen das Kinderzimmer irgendwann und ganz entspannt in Angriff nehmen. Außerdem gilt auch wie in der Mode: Besitz reduzieren! Mir ist die Bude zu voll geworden ...

Diese Reisen plane ich 2024: Eine Pressereise nach Stockholm sowie ein Family-Urlaub zu dritt nach Mallorca sind schon gebucht. Mein absoluter „Elternzeit“-Traum wäre allerdings, mit dem Wohnmobil je einen Monat durch Kalifornien, Australien und Neuseeland zu fahren. Mal sehen, ob das Ersparte das irgendwann zulässt ...

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