Hautpflege: It's a family affair!
Wie lernt man, sich unabhängig vom Alter in seiner eigenen Haut wohlzufühlen?
Gemeinsam mit Catrice und Maries Mama begeben wir uns auf eine Reise zu mehr Selbstbewusstsein in Sachen Haut
Unsere Haut ist das größte Organ unseres Körpers. Dahinter liegen alle lebenswichtigen Organe, aber ihnen kann man von außen nicht ansehen, wie es ihnen geht. Anders ist das bei der Haut. Sie ist das Spiegelbild unseres Befindens, oft merken wir an ihr am allerschnellsten, wenn es etwas nicht stimmt und wir uns nicht wohlfühlen. Die Anzeichen, die sich dann auf ihr zeigen, sind so individuell wie unsere DNA. Manche bekommen bei Stress einen roten Kopf, andere bei schlechter Ernährung Hautunreinheiten, wiederum andere hadern mit den ersten Fältchen oder Entzündungen der Haut wie Rosazea.
Das alles wäre ja gar kein Problem, würden wir unsere Hautprobleme als normal erachten. Das tun wir aber nicht. Kein Wunder, denn in Werbeanzeigen, Blockbustern oder auch auf Social Media wird uns nicht nur eine porenlose, glatte und perfekte Haut gezeigt, sondern auch als das Nonplusultra angepriesen.
Dabei erfüllen Poren, Äderchen und auch Pickel alle einen Zweck und sind wichtige Bestandteile unsere Haut und ihrer Prozesse. Dieses Wissen und die Selbstverständlichkeit für vermeintliche Imperfektionen weiterzugeben und andere Menschen darin zu bestärken, sich in ihrer Haut wohlzufühlen, ist die Aufgabe von vielen: von den Medien, von Brands, aber auch von Mensch zu Mensch, von Frau zu Frau.
Bei mir hat in meiner Wohlfühlreise besonders eine Person eine große Rolle gespielt: meine Mama. Sie lebt mir nicht nur von Anfang an vor, wie man seine Haut richtig pflegt (denn das ist die Grundlage, um seine eigene Haut zu lieben), sondern auch, dass verschiedene Lebensphasen verschiedene Hautphasen bedeuten – und diese kein Zeichen von Schwäche sind, sondern von Stärke.
Deswegen habe ich in Zusammenarbeit mit Catrice zum ersten Mal meine Mama vor die Kamera geholt. Ganz ohne Retusche, ohne viel Make-up, sondern vor allem mit viel Selbstbewusstsein, Akzeptanz und Liebe zelebrieren wir heute unsere Haut: mit Textur, mit Pickeln, mit Äderchen und Falten – und jeder Menge Hautpflege. Natürlich hat mir meine Mama nochmal ein paar Lebensweisheiten in Sachen Selbstakzeptanz und Skincare mit auf den Weg gegeben, die ich jetzt mit euch teilen möchte. Hier kommt also das allererste Mutter-Tochter-Interview auf BEIGE:
Mama, du bist jetzt in deinen Sechzigern. Wann hast du angefangen, dich so richtig in deiner Haut wohlzufühlen?
Ich würde sagen so mit Mitte 20, am Ende meines Studiums. Davor (und ehrlich gesagt auch noch danach) habe ich immer viel ausprobiert: von Dauerwelle bis Bräunungsstudio war alles dabei, bereut habe ich davon aber nichts – nicht mal meine weinroten Haare.
Wie kommst du mit dem Altern zurecht?
Eigentlich ganz gut, außer, dass es mir zu schnell geht. 50 Jahre alt zu werden, fand ich nicht schwer, aber jetzt mit 60 Jahren naht die Rente. Innerlich fühle ich mich wirklich jünger, als ich es bin, da denkt man schon mal morgens, wenn man in den Spiegel schaut: „Ich kenne dich nicht, ich wasche dich trotzdem.“ Ganz ohne Make-up fühle ich mich jetzt nicht mehr so wohl – ein bisschen Rouge, Concealer und Mascara müssen mittlerweile schon sein.
Also hast du dich nicht dein ganzes Leben lang geschminkt?
Also Wimperntusche habe ich immer benutzt, aber sonst nicht viel. Als Ärztin ist man ja eh zu viel Natürlichkeit „gezwungen“, Nagellack ist nicht erlaubt und in vielen Nachtdiensten blieb keine Zeit, sich zu schminken, da musste man schnell aus dem Bett im Arztzimmer springen und bei den Patient*innen sein. Mit kleinem Kind war es ähnlich ... es musste immer alles schnell gehen.
Was ist der beste Beauty-Tipp, den du jemals bekommen hast?
Anfang 20 habe ich eine Krankenschwester im Dienst kennengelernt, die nebenbei Kosmetikerin war. Meine Mutter war in Sachen Hautpflege kein Vorbild, erst die Begegnung mit der Schwester hat mich davon überzeugt, dass regelmäßige Hautpflege und auch kosmetische Behandlungen wie Peelings und Masken wichtig sind. Ihr wichtigster Tipp, den ich auch immer befolgt habe: Vor dem Schlafengehen immer Abschminken.
Wie sieht deine Hautpflege-Routine aus?
Als ich jünger war, habe ich wirklich nur Wasser und Seife benutzt, mittlerweile sind es ein paar mehr Produkte. Morgens und abends reinige ich mein Gesicht, danach benutze ich einen Toner und Feuchtigkeitscreme. Dank dir bin ich ja etwas aufgeklärter, was Seren und Masken betrifft und benutze diese jetzt immer mehr, vor allem abends.
Welchen Ratschlag würdest du mir in meinem Alter in Sachen Haut geben?
Mach nicht den gleichen Fehler wie ich und lege dich mit Nussöl in die Sonne! In meiner Kindheit war Sonnenschutz leider gar nicht präsent – das hat sich mittlerweile ja sehr stark geändert. Also jeden Tag schön Sonnencreme benutzen!
Wie hast du dich bei dem Shooting gefühlt? Du wusstest ja, dass die Bilder nicht retuschiert werden ...
Alt (lacht). Naja, das war ja das erste Mal, dass ich professionell vor der Kamera stand und auch von einer Make-up-Artistin vorher geschminkt wurde. Ich habe mich auf der einen Seite wie ich selbst gefühlt – und du hast mir ja auch Sicherheit gegeben, weil du immer an meiner Seite warst – auf der anderen Seite war es schön, mich in meinem Alter nochmal neu zu entdecken, die Haare mal anders gestylt, das Make-up so natürlich und glänzend. Ich glaube, das werde ich jetzt im Alltag auch mal öfters versuchen, selbst so nachzumachen.
Danke, Mama, dass du bei dem Shooting mitgemacht hast und mir in allen Lebenslagen ein Vorbild bist!
9 Fragen an Make-up-Artistin Loni Baur:
Sich in seiner Haut wohlzufühlen, heißt aber nicht, sein Gesicht nicht zu pflegen und die Zustände optimieren zu wollen. Denn trocken Haut kann spannen, in Fältchen setzen sich leicht Produkte ab, Unreinheiten tun weh und Rosazea kann ein brennendes Hautgefühl hinterlassen. Was man dagegen tun kann? Sicher nicht (nur) ein Full-Face-Make-up auftragen, um alles zu kaschieren, sondern vorher auf die richtige Hautpflege setzen und die passenden Produkte für die eigene Haut und ihre Bedürfnisse verwenden.
Doch wie findet man heraus, was die eigene Haut braucht und kauft die richtigen Produkte? Darüber haben wir noch einmal mit Make-up-Artistin und Haut-Expertin Loni Baur gesprochen:
Welchen Tipp hast du, damit man sich wohl in seiner Haut fühlt?
Ich finde, die wichtigste Grundlage ist glücklich zu sein und somit innere Zufriedenheit auch nach außen auszustrahlen. Selbstbewusstsein und sich in seiner eigenen Haut wohlzufühlen, ganz bei sich zu sein, das ist das wichtigste. Kleine Makel auf der Haut gehören zu einem und sind charmante, individuelle Charaktermerkmale.
Permanente Pflege und sich so viel Zeit wie möglich für sich selbst zu nehmen ist allerdings auch sehr wichtig. Man lernt mit dem Älterwerden, sich selbst zu lieben und dazu gehören eben auch die charmanten Makel und Fältchen.
Wie kann man sich mit vermeintlichen Haut-Makeln wie Augenringen, Äderchen und Co. anfreunden?
Wenn man nicht möchte, muss man sich damit nicht zwingend anfreunden. Es gibt Tricks und Kniffe, dagegen zu wirken. Am allerbesten hilft natürlich viel Schlaf und Ruhe ... Es gibt aber auch ein paar schöne Produkte, die helfen können. Beispielsweise peach- oder bisquefarbene Correctors neutralisieren bläulich schimmernde Verfärbungen. Auch kühlende Eye-Pads können helfen.
Warum ist es wichtig, dass wir keine Beauty-Fotos mehr retuschieren? Bzw. Wie stehst du zum Thema Retusche?
Ich als Make-up-Artistin habe grundsätzlich nichts gegen Retusche, es gehört dazu. Wenn ich selbst porträtiert werde, finde ich es auch schön, wenn hier oder da mal ein Augenring als Zeichen für eine kurze Nacht wegretuschiert wird. Ich würde sagen, wie so oft, ist auch hier das Maß der Dinge entscheidend. Ein wenig Retusche ist in Ordnung, die Menschen sollten aber niemals bis zur Unkenntlichkeit retuschiert werden. Glatte Perfektion ist total langweilig und die Kids bekommen falsche Ideale vorgegaukelt. Aber zu viel Echtheit und gewollte Ungefeiltheit ist genauso abscheulich. Ich bin eine Ästhetin und liebe eine gewisse Form von Haltung und Klarheit.
Was muss sich in der Beauty-Industrie deiner Meinung nach ändern?
Ich finde, dass sich in der Branche gerade schon vieles ändert und eine gute/gesunde Richtung eingeschlagen hat. Diversity is key – es ist wichtig allen Menschen jeglicher Herkunft, Hautfarbe oder Sexualität eine Plattform zu geben. Wir sind sicherlich noch nicht am Ende angelangt, aber we’re getting there.
Was ist der häufigste Fehler, den Frauen mit reiferer Haut machen, in Sachen Make-up?
Sie trauen sich nicht mehr Neues auszuprobieren und denken, dass man das als „reife“ Frau nicht mehr trägt oder tragen sollte. In jedem Alter ist Farbe gewünscht. Sie muss nur richtig platziert und akzentuiert werden. Manche Frauen ab 50 verwenden zu viel Puder. Das macht das Hautbild trocken und schmeichelt nicht.
Was sind Tipps, damit der Concealer bei Fältchen nicht creast?
Ich liebe es, den Concealer mit einer schönen Augencreme zu vermischen. Anschließend am besten kaum oder wenn den nur ganz feinen Illusion Puder von Catrice verwenden.
Welches Produkt darf bei keiner Frau 50 plus im Bad fehlen?
Eine schöne, reichhaltige Feuchtigkeitscreme, ein Hyaluron-Serum und gerne eine gute Wimperntusche.
Welches Produkt darf bei keiner Frau unter 40 im Bad fehlen?
Eine gute Reinigung, eine feuchtigkeitsspendende Lotion und eine Augencreme.
3 Beauty-Hacks für reife Haut:
1. Blush gerne nur ab den Wangenknochen auswärts platzieren, um einen Lifting-Effekt zu bekommen.
2. Lippenkonturenstift in der Farbe der Lippe benutzen – dann Lippenpflege darüber tupfen.
3. So wenig Puder wie möglich benutzen. Wenn man sein Gesicht abmattiert, bitte nur ganz leicht mit Loose Powder.
Unsere Skincare-Empfehlungen:
Dieser Artikel wurde durch PR-Samples unterstützt. Dieser Artikel ist Werbung, da er Markennennungen enthält.
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Fotografin:Janine Sametzky
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Hair & Make-up Artistin:Michi Schietzel