#allefürsklima – Auf Beige wird heute gestreikt!

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Stattdessen überlassen wir heute den Aktivistinnen der Fashion Changers das Wort

Stattdessen überlassen wir heute den Aktivistinnen der Fashion Changers das Wort

Ein Gastbeitrag von Jana Braumüller, Vreni Jäckle und Nina Lorenzen von den Fashion Changers

Was hat Mode mit dem Klima zu tun?

Als Fashion Changers verstehen wir uns als Anlaufstelle, die aufklärt, Themen rund um faire Mode und Nachhaltigkeit in den Vordergrund rückt und politischen Wandel anstrebt. Unter dem Motto #letschangethatfashiongame bespielen wir ein Magazin, veranstalten Events und unterstützen politische Arbeit. So supporten wir auch heute, am 20.9., den Klimastreik von Fridays For Future mit einem Demo-Block „Mode & Klima“.

Was Mode mit dem Klima zu tun hat? Ziemlich viel. Die Textil- und Bekleidungsindustrie ist in Deutschland die zweitgrößte Konsumgüterindustrie und damit ein riesiger CO2-Verursacher. Im Jahr 2016 wurden erstmals mehr als 100 Millionen Tonnen Textilfasern hergestellt. 100 Millionen Tonnen. Das ist doppelt so viel wie es noch 2000 war. Modeunternehmen bringen jährlich bis 52 Kollektionen auf den Markt – das entspricht einer Kollektion pro Woche.

„ „In China heißt es, dass man die Trendfarbe der Saison anhand der Farbe der Flüsse erkennt.“ “

All das hat nicht nur einen Impact auf das Klima, weil es passiert, sondern auch dadurch, wie. Über 70 Prozent unserer Kleidung besteht aus Synthetikfasern, die aus Erdöl gewonnen werden. Synthetische Kleidung wiederum ist für 35 Prozent des Mikroplastiks in den Ozeanen, verantwortlich. Beim Waschen gelangen Nano- und Mikropartikel in Abwässer und Meere, die dort Ökosysteme zerstören. 80 Prozent aller 1200 staatlich kontrollierten Flüsse in China sind verschmutzt. Viele giftige Chemikalien stammen aus der Textilproduktion. Rund 100 Millionen Menschen in China haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. In China heißt es, dass man die Trendfarbe der Saison anhand der Farbe der Flüsse erkennt.

Apropos Chemikalien: Auf ein Kilo fertiger T-Shirts entfällt ein Kilo umweltschädlicher Chemikalien. Zudem erfolgt die Baumwollproduktion häufig unter hohem Wasser- und Pestizideinsatz, was Böden und damit natürlich auch Menschen nachhaltig schadet. Eine weitere absurde Zahl: Schätzungen zufolge sollen 24 Prozent aller eingesetzten Insektizide weltweit auf das Konto der Textilindustrie gehen.

„ „Bei regulären Kollektionen landen rund 15 Prozent des Stoffs nach dem Zuschnitt direkt im Müll. “ “

Insgesamt werden in der Textilbranche weltweit etwa 1500 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente ausgestoßen und 92 Millionen Tonnen Müll jährlich produziert. Bei regulären Kollektionen landen rund 15 Prozent des Stoffs nach dem Zuschnitt direkt im Müll.

Wir könnten noch ewig so weitermachen und von all den umwelttechnischen, menschlichen und gesellschaftlichen Katastrophen in der Mode erzählen. Heute und hier ist aber der Punkt: Wenn wir über das Klima sprechen, dann müssen wir auch über Mode sprechen. Mode ist nämlich nicht einfach nur Mode. Mode ist Politik, Kunst, Gesellschaft und ein riesiges Kommunikationsmittel. Und Mode kann noch ein größeres Tool sein, um Umweltschutz voranzutreiben. Genau deswegen sind wir heute auf der Straße. Wir fordern ein, dass Mode als dieses Tool endlich erkannt wird, dass Politik und Wirtschaft danach handeln und dass es endlich verbindliche Gesetze für saubere Textil-Lieferketten gibt. Bist du auch dabei?

Eure Fashion Changers

Weitere Informationen und Demomaterial gefällig?

Hier gelangt ihr zum digitalen Demokit der Fashion Changers. Mit Informationsmaterial zum Ausdrucken und für Instagram!

Der Artikel „Klimawandel und Mode“ führt den Zusammenhang von Mode und Klima noch einmal ganz genau vor Augen und lässt keine Fragen mehr offen.

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