Schnuller: Kleine Helfer, große Fragen
Komfort, Stil und Nutzen
Was für eine Rolle sie im Alltag spielen, warum sie manchmal polarisieren, und was eine Hebamme über den richtigen Umgang verrät
Wenn man ein Kind bekommt, dann beschäftigt man sich auf einmal intensiv mit Themen, die einem vorher noch nie in den Sinn gekommen sind. Ob ich vorher wusste, dass man kleine Babys abhalten kann? Nein! Dass es als Alternative zur Breikost auch Baby Led Weaning gibt? Pftttt ... Oder dass es eine Wissenschaft sein kann, den richtigen Schnuller zu finden? Niemals!
Ziemlich schnell habe ich dann aber gelernt, dass all diese Themen in der Welt der Nicht-Eltern gar nicht existieren, dafür aber bei Eltern HEISSE Diskussionen auslösen (können). Als unser Baby im Alter von ca. drei Wochen den Schnuller nehmen durfte (und erstmal lernen musste, wie das funktioniert), war ich so erleichtert: endlich eine Hilfe beim Beruhigen neben meiner Brust!
Wer sich mit Schnullern beschäftigt, der wird auch, ob sie*er will oder nicht, über BIBS stolpern – denn die dänische Brand verbindet Komfort für Babys mit jeder Menge Style. Dabei gibt es, im Gegensatz zu vielen anderen Marken, eine große Auswahl an Designs, Materialien, Formen – und passendem Zubehör und Accessoires wie Schnullerboxen, Bändern, Textilien, Trinkflaschen, Lätzchen und Spielzeug.
Seit über 40 Jahren tüfteln die Expert*innen von BIBS an der perfekten Schnullerform: Der Schnuller ist nach außen gebogen, um Hautirritationen zu vermeiden und für eine gute Luftzirkulation zu sorgen, es gibt anatomische, runde und symmetrische Formen und man kann zwischen Naturkautschuklatex (sehr weich) und Silikon (sehr robust) wählen. Mein Sohn liebt die runde Form und ich – ich will ganz ehrlich sein – die bunten Designs. Mein persönlicher Pro-Tip: Glow in the Dark Schnuller für die Nacht, echte Lifesaver!
Schon seit ein paar Jahren arbeitet BIBS außerdem mit Liberty zusammen, dabei kommen so schöne, verspielte und genderneutrale Muster heraus.
So, jetzt sind wir uns sicher einig: BIBS macht die schönsten Schnuller auf dem Markt. Aber damit ihr beim Thema Schnuller nicht nur nach Design auswählt, sondern eben auch nach den besten Kriterien für euer Kind, habe ich mit Hebamme Anja Kusen-Schtap nochmal über die Schnuller-Facts gesprochen, die uns wohl alle auf der Seele brennen. Hier klären wir also mal über alle Schnuller-Mythen auf, die so im Kosmos herumschwirren:
Wie gehst du als Hebamme mit dem Thema Schnuller um?
Als Hebamme berate ich Eltern, wie sie Schnuller bewusst einsetzen können – als hilfreiches Werkzeug, nicht als Notwendigkeit. Ich erkläre, wann der beste Zeitpunkt für die Einführung ist, wie man den Schnuller richtig nutzt und worauf man bei der Auswahl achten sollte. Außerdem begleite ich Familien dabei, den Schnuller sanft wieder abzugewöhnen.
Denken Eltern schon vor der Geburt über Schnuller nach? Wann sollte man einen kaufen?
Ja, viele Eltern machen sich bereits vor der Geburt Gedanken über Schnuller. Es ist eine gute Idee, zur Geburt einen parat zu haben. BIBS bietet beispielsweise ein „Try-It-Pack“ an, mit dem verschiedene Formen und Materialien ausprobiert werden können, sobald das Baby da ist. So findet man schnell heraus, was am besten passt.
Was macht die Schnuller von BIBS so besonders?
BIBS-Schnuller punkten mit stylischen Designs und einer breiten Auswahl an Formen und Materialien, damit jedes Baby das Passende findet. Zur Auswahl stehen Naturkautschuk und Silikon, mit verschiedenen Saugerformen, die auf die Vorlieben des Babys abgestimmt sind.
Naturkautschuk und Silikon sind beides gute Optionen, je nach Vorliebe des Babys. Kautschuk ist weicher und flexibler, während Silikon fester und langlebiger ist. Entscheidend ist, einen Schnuller zu wählen, der zu den Bedürfnissen und dem Komfort des Babys passt.
Wie wirkt sich die Schnullernutzung auf das Stillen aus, und gibt es Tipps, um Verwirrung beim Saugen zu vermeiden?
Die sogenannte „Saugverwirrung“ ist oft ein Mythos oder wird überschätzt. Die meisten Babys kommen gut damit zurecht, zwischen Brust, Flasche und Schnuller zu wechseln, sobald das Stillen etabliert ist – meist nach drei bis vier Wochen. Tatsächlich werden Schnuller in Krankenhäusern oft früher eingesetzt, z. B. zur Beruhigung nach Impfungen oder medizinischen Eingriffen. Wichtig ist, mit dem Schnuller zu warten, bis das Stillen reibungslos läuft.
Welche psychologischen Vorteile hat ein Schnuller für Babys?
Schnuller bieten Trost und helfen, Babys zu beruhigen, wenn sie unruhig sind. Das Saugen ist ein natürlicher Beruhigungsmechanismus, der gerade in stressigen Situationen, z. B. bei Reisen oder Arztbesuchen, sehr hilfreich sein kann. Zudem geben sie Sicherheit und schaffen Routine.
Und Schnuller können ja auch helfen, das Risiko für SIDS (Pötzlicher Kindstod) zu senken, oder?
Ja, Studien deuten darauf hin, dass Schnuller das Risiko von SIDS reduzieren können, insbesondere während des Schlafs. Der genaue Grund ist noch unklar, möglicherweise hilft der Schnuller, die Atemwege offenzuhalten oder das Baby davon abzuhalten, sich im Schlaf auf den Bauch zu drehen. Wichtig ist jedoch, dass der Schnuller dem Baby nicht aufgezwungen wird, wenn es ihn nicht möchte.
Welche Missverständnisse über Schnuller möchtest du aufklären?
Ein häufiges Missverständnis ist, dass Schnuller langfristig Zahnfehlstellungen oder Sprachprobleme verursachen. Übermäßiger Gebrauch kann zwar Einfluss haben, aber eine moderate Nutzung gut gestalteter Schnuller ist in der Regel unproblematisch. Auch die Annahme, dass Schnuller das Stillen immer stören, ist falsch – sie können problemlos koexistieren, wenn sie richtig eingesetzt werden.
Hat der Schnuller Einfluss auf die Sprachentwicklung des Babys?
Es ist wichtig, dass das Baby den Schnuller nicht beim Sprechen verwendet, da es sonst weniger Gelegenheit hat, Laute und Worte zu üben. In Maßen eingesetzt, sollte der Schnuller die Sprachentwicklung nicht beeinträchtigen. Ein übermäßiger Gebrauch kann jedoch den Spracherwerb verlangsamen.
Wie reinigt und sterilisiert man Schnuller richtig, und wie oft sollten sie ersetzt werden?
Nach jedem Gebrauch sollten Schnuller mit warmem Seifenwasser gereinigt und einmal täglich sterilisiert werden – etwa durch Auskochen. Sie sollten alle vier bis sechs Wochen oder bei sichtbaren Schäden ersetzt werden. Risse und Abnutzung sollten regelmäßig kontrolliert werden, um Bakterienansammlungen zu vermeiden.
Wie viele Schnuller sollte man immer dabeihaben, wenn man das Haus verlässt?
Es ist ratsam, immer mehr als einen Schnuller mitzunehmen, wenn man unterwegs ist. Zu Hause sollte ebenfalls ein kleiner Vorrat vorhanden sein, da Schnuller regelmäßig auf Abnutzung geprüft werden müssen. So hat man immer einen sauberen, sicheren Ersatz griffbereit, falls einer verloren geht.
Sollten Kinder jederzeit Zugang zu ihren Schnullern haben oder sollte er nur bei Bedarf gegeben werden?
Manche Babys brauchen ihren Schnuller zur Beruhigung, aber es ist besser, ihn gezielt zu geben, statt ihn immer herumliegen zu lassen. So entwickeln Babys nach und nach andere Möglichkeiten, sich selbst zu beruhigen, und eine übermäßige Abhängigkeit vom Schnuller wird vermieden.
Wie finden Eltern die richtige Schnullerform für ihr Baby? (Und worin unterscheiden sich die verschiedenen Saugerformen?)
Beim Schnullerkauf sind sowohl die Form als auch das Material wichtig, um die beste Passform für das Baby zu finden. Es gibt drei Hauptformen:
- Runde Sauger: Sie ähneln der Brust und können besonders für Babys geeignet sein, die diesen vertrauten Eindruck mögen.
- Anatomische Sauger: Diese sind ergonomisch geformt und fördern die natürliche Entwicklung des Kiefers. Sie haben eine flachere, einseitige Form, die manche Babys angenehmer finden.
- Symmetrische Sauger: Diese sind auf beiden Seiten gleich geformt, sodass es egal ist, wie der Schnuller im Mund liegt.
Wann oder wie sollte man die Größe eines Schnullers wechseln? Ich habe gelesen, dass die Brustwarzen der Mutter nicht wachsen – müsste der Schnuller dann nicht immer gleich groß bleiben? Oder ist das ein Irrglaube?
In der Regel wird empfohlen, so lange wie möglich die kleinste Größe zu verwenden, je nachdem, was für das Baby angenehm ist. Mit dem Wachstum des Babys kann ein größerer Schnuller sinnvoll sein, aber die Umstellung sollte behutsam erfolgen.
Wie und wann sollte man ein Baby vom Schnuller entwöhnen, Stichwort Schnullerfee?
Die Entwöhnung erfolgt meist im Alter von zwei bis drei Jahren, je nach Entwicklungsstand des Kindes. Man kann schrittweise beginnen, z. B. den Schnuller erst nur noch bei Schlafzeiten zu geben, und nach und nach Alternativen anbieten wie Kuscheln oder ein Stofftier. Ein sanfter Übergang ist wichtig, damit das Kind sich sicher fühlt.
Danke für deine Zeit und deine professionellen Antworten, liebe Anja!
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Fotos:Janine Sametzky