Willkommen zurück im BEIGE-Office! Dass es hier so hell und gemütlich aussieht, dass war leider nicht von Anfang an so. Denn als wir im Dezember eingezogen sind, kamen durch die drei riesigen Fenster vor unseren Schreibtischen leider nur sehr wenig Licht, der Jahreszeit sei Dank.

Wer ebenso wie wir oft viele Stunden vor dem Computer sitzt, der weiß, wie wichtig eine gute Beleuchtung zum Arbeiten ist. Denn nicht nur der Rücken kann einem nach so einem ganzen Tag in sitzender Position ganz schön wehtun, nein, auch die Augen leiden unter acht Stunden Bildschirmzeit und dem blauen Licht.

Was dagegen hilft, sind zum einen Brillen mit Blaulichtfilter und viel Sport für eine starke Muskulatur, aber auch die ideale Beleuchtung am Arbeitsplatz kann bei Müdigkeit, schweren Augenlidern und Konzentrationsproblemen manchmal Wunder bewirken. Und sie macht den Unterschied, sodass aus einer kühlen Arbeitsatmosphäre auch ganz schnell ein gemütlicher Ort des Austausches werden kann.

Als wir in unser Office einzogen, war die Stimmung allerdings alles andere als wohnlich. Der Grund dafür waren Baustrahler-ähnliche Lampen, die mit ihrem Flackern nach kürzester Zeit heftigste Kopfschmerzen auslösten. Also musste schnell eine Alternative her!

Beruflich und privat bin ich von Architekt*innen umgeben (unsere direkten Büro-Nachbar*innen), also war klar, mit einer normalen Lampe aus dem Baumarkt wollen wir hier gar nicht ankommen – denn meine Erfahrung ist schon lange: Wer bei Licht und Leuchten spart, spart meistens genau am falschen Ende. Und da wir auch schon zu Hause mehrere Louis-Poulsen-Leuchten besitzen, gab es für mich eben sofort eine Adresse, an die ich mich wenden wollte.

Louis Poulsen ist ein dänischer Beleuchtungshersteller, den es schon seit 1874 gibt! Hier folgt alles dem Leitsatz: „Form Follows Function“, so wie man es von den Skandinavier*innen kennt – der prägende Designer des Brands war Poul Henningsen, der 1924 die Paris-Leuchte entwickelte. Heute sind die PH 5 und die PH Artichoke weltbekannte Leuchtendesigns von ihm. Neben Henningsen waren aber auch andere berühmte Architekt*innen und Designer*innen für das Unternehmen tätig: Arne Jacobsen, Verner Panton, GamFratesi und Vilhelm Lauritzen sind nur einige der Namen.

Wie wird man zu einem so renommierten Brand, das seit über einem Jahrhundert für seine zeitlosen Designs von der ganzen Welt gefeiert wird? Das habe ich Monique Faber von Louis Poulsen in einem kurzen Interview gefragt:

Hallo Monique, vielleicht kannst du dich kurz vorstellen und uns erzählen, wie du zu Louis Poulsen gekommen bist und was genau du dort machst.

Ich arbeite als Director of Product & Design bei Louis Poulsen und bin seit sechs Jahren im Unternehmen. Ich habe zuvor bei anderen ikonischen dänischen Designmarken gearbeitet und habe eine große Leidenschaft für Design und die Kunstwelt.

Meine Hauptaufgabe ist es, die kreative Richtung für das Unternehmen in Bezug auf die Einführung neuer Produkte vorzugeben: sowohl in Bezug auf die Zusammenarbeit mit unseren traditionellen als auch zeitgenössischen Designer*innen.

Warum ist Louis Poulsen eine solche Ikone der Leuchten? Wie wurde das Unternehmen zu einem der zeitlosen Marktführer? Was ist das Geheimnis?

Mit einer Geschichte, die bis ins Jahr 1874 zurückreicht, hatten wir viele Jahre Zeit, eine starke Marke mit einem reichen Erbe aufzubauen. All die talentierten Designer*innen, Architekt*innen und Kunsthandwerker*innen, mit denen wir zusammengearbeitet haben, sind Teil unserer DNA. Bis heute arbeiten wir nach denselben Designprinzipien, die Poul Henningsen vor fast 100 Jahren entwickelt hat – nämlich indirekt, weich und einladend. Die Anwendung dieser Prinzipien in jedem Designprozess macht Louis Poulsen zu einem Unternehmen von Weltklasse und ist der Inbegriff unserer Philosophie „Design to shape light“.

Was ist der absolute Bestseller von Louis Poulsen?

Viele unserer ikonischen Entwürfe sind auf der ganzen Welt beliebt. Die meistverkauften sind der PH 5 und der PH Artichoke, die beide 1958 von Poul Henningsen entworfen wurden.

Warum ist Vilhelm Lauritzen ein so besonderer Architekt und Designer?

Vilhelm Lauritzen hat zu seiner Zeit einige der herausragendsten Gebäude, Innenräume und Produktdesigns geschaffen, die auch heute noch modern und zeitgemäß wirken. Nur wenige Menschen haben das geschafft – und ich glaube wirklich, dass Vilhelm Lauritzen einer von ihnen ist. Er hat immer mit einem ausgeprägten Sinn für Ästhetik gearbeitet, und das zeigt sich in all seinen Werken.

Was ist das Besondere an seinen Leuchten?

Vilhelm Lauritzen ist sowohl ein Meister des Tageslichts als auch der künstlichen Beleuchtung. Er bezog das Tageslicht konsequent in seine architektonischen Projekte ein und ließ das Himmelslicht durch die Fenster einfließen. Das Ergebnis: Menschen, Möbel und Einrichtungsgegenstände werden durch das skulpturale Licht hervorgehoben und schattiert. Lauritzens Leuchten folgen der gleichen Idee, da sie gerichtetes Licht, das scharfe Schatten erzeugt, mit einer sanfteren, diffuseren Beleuchtung kombinieren, die die Räume weicher und schattiger macht.

Die erste Leuchte von Lauritzen für Louis Poulsen stammt aus der Mitte der 1940er-Jahre. Hat sich seitdem etwas an unserem Anspruch oder an der Gestaltung von Leuchten geändert?

Die gleichen Prinzipien, die von Poul Henningsen und Vilhelm Lauritzen entwickelt wurden, sind immer noch die Grundlage unserer Art, Leuchten bei Louis Poulsen zu entwerfen. Ich denke, dass die Arbeiten der historischen Designer*innen, mit denen wir zusammenarbeiten, schwer zu kopieren sind, und deshalb sind sie immer noch beliebt. Was sich geändert hat, ist unsere Art, Nachhaltigkeit in das Design zeitgenössischer Leuchten einzubringen, aber auch alte Leuchten wiederzuverwenden und umzurüsten, um ihnen neues Leben einzuhauchen – so wie wir es bei unserer PH 5 Retake tun.

Warum ist die VL Studio Tisch-/Stehleuchte so vielseitig? An welche Situationen wurde beim Designprozess gedacht?

Die VL Studio in der Tisch- und Stehversion ist eine moderne Neuinterpretation der ursprünglichen Studioleuchte von Vilhelm Lauritzen. Das Design ist spielerisch und minimalistisch zugleich. Die runde Form lädt dazu ein, die Leuchte je nach Bedarf zu verschieben und die verschiedenen Größen machen sie für die Raumbeleuchtung auf dem Tisch oder am Boden geeignet. Die Leuchte eignet sich auch hervorragend, um Lichtinseln zu schaffen und einen bestimmten Raum zu definieren.

Was ist der größte Fehler, den man beim Kauf einer Lampe machen kann?

Das Wichtigste bei einer Leuchte ist, die richtige Atmosphäre zu schaffen, bei der sowohl das Design als auch das Licht im Mittelpunkt stehen. Ein schönes Gleichgewicht zwischen Form und Funktion ist meiner Meinung nach ideal. Eine Leuchte sollte sowohl im eingeschalteten als auch im ausgeschalteten Zustand angenehm für das Auge sein.

Wie lassen sich verschiedene Leuchten am besten kombinieren?

Bei Louis Poulsen sprechen wir immer von Lichtinseln. Das bedeutet, dass es wichtig ist, die Leuchten als kleine Inseln im Raum zu betrachten. Die Leute sind oft überrascht, wie viele Leuchten in verschiedenen Einstellungen und Höhen tatsächlich benötigt werden, um die richtige Atmosphäre zu schaffen. Eine Deckenleuchte für die allgemeine Beleuchtung, eine Stehleuchte neben dem Sofa, Wandleuchten zur Akzentuierung von Möbeln oder der Architektur sowie Pendelleuchten für den Esstisch oder zur Aufhellung einer dunklen Ecke.

Warum erlebt die Panthella seit ein paar Jahren ein großes Comeback? Was glaubst du, warum ist diese Form gerade jetzt so beliebt?

In Dänemark sind viele von uns mit der Panthella aufgewachsen, entweder im Haus unserer Eltern oder Großeltern, daher hat sie einen sentimentalen Wert. Aber der wichtigste Faktor ist natürlich das ikonische und minimalistische Design. Die Form ist zeitgemäß und passt perfekt zu den heutigen Einrichtungstrends, mit der richtigen Mischung aus modischem Gefühl und Langlebigkeit.

Auch wir im BEIGE-Office haben versucht, Moniques Tipps umzusetzen und verschiedene Lichtinseln zu schaffen. Die Baustrahler durften den VL Ring Crown Wall Leuchten weichen, die mit dem Opalglas an jeder Wand ein Highlight setzen und auch in großer Höhe ein sehr geräumiges Büro in eine angenehme, helle Lichtstimmung versetzen. Sie erinnern mich mit ihren filigranen Messinghälsen irgendwie an Paris und passen durch ihre Feinheit perfekt zu den Stuckaturen an unserer Decke.

Um unsere Meeting-Area mit unserer Couch als schreibtischferne Insel zu akzentuieren, brauchten wir hier neben den Wandleuchten noch einmal eine Lichtinsel, die ein gemütliches und warmes Licht erzeugt. Nachdem ich zu Hause auch schon zwei Panthella-Leuchten habe, war klar, dass ich den Designklassiker von Verner Panton auch im Büro haben möchte und so verbindet er für mich jetzt Privates perfekt mit Beruflichem und holt ein Stück Wohnzimmer in mein Office.

Dann wäre da noch der neueste Launch von Louis Poulsen: die VL Studio Leuchte. Eine Kugel, der eine Teil aus Opalglas, der andere aus Messing, die ein diffuses, warmes Licht in den Raum bringt und mit ihrer Form und ihrem Look noch einmal unsere Liebe zu Retro- und Vintage-Designs bestärkt. Momentan wandert sich durch das Office, ist mal neben der Couch, dann mal wieder auf dem Sideboard – je nachdem, wo gerade Licht gebrauchr wird oder was für eine Stimmung wir erzeugen möchten (Afterwork-Drinks!) ...

Licht und Lichtkonzepte sind leider etwas, was viele stiefmütterlich behandeln – was aber einem Raum zu so viel Stimmung verhelfen kann, wie kaum ein anderes Möbelstück es vermag. Ich weiß, viele von uns leben noch jahrelang nach dem Umzug mit Glühbirnen. Aber versucht es doch mal beim nächsten Wohnungswechsel anders zu machen. Setzt mit eurem Licht und euren Leuchten eine Stimmung – und gleichzeitig auch ein Design-Statement. Und anders als viele andere große Möbel, die sich über die Zeit abnutzen, kann so eine Leuchte Jahrzehnte in eurem Besitz bleiben. Louis Poulsen ist da das beste Beispiel, denn das Unternehmen beweist seit 148 Jahren, dass Leuchten viel mehr machen, als Licht ins Dunkel zu bringen.

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