Das Wohnungsupdate: Vintage Vibes im Wohnzimmer

Das Wohnungsupdate: Vintage Vibes im Wohnzimmer

Die Seventies Mansion nimmt immer mehr Form an – und jetzt leuchtet sie sogar!

Die Seventies Mansion von Marie nimmt immer mehr Form an – und jetzt leuchtet sie sogar!

Vor 2,5 Jahren habe ich die Wohnungskolumne hier auf Beige begonnen, als ich mit meinem Freund in unsere Wohnung eingezogen bin – und auch jetzt ist noch kein Ende in Sicht. Eine Wohnung einzurichten (oder auch ein Haus), ist ein Prozess. Fertig ist man irgendwie nie – denn das wäre ja auch traurig. Man lebt, man entwickelt sich, die Ansprüche und Bedürfnisse verändern sich, manchmal auch der eigene Stil – und das sollte die Einrichtung auch widerspiegeln dürfen.

Ich bin definitiv kein Typ für Hauruck-Aktionen, Makeover in 24 Stunden und Vorher-Nachher-Posts. Das spiegelt für mich einfach nicht die Realität wider, noch mein finanzielles Budget. Ich sammle Möbelstücke, spare auf Klassiker, suche nach Vintage-Stücken, unterstützte gerne kleine Labels und ändere manchmal inmitten dieses Prozesses auch wieder meine Meinung – und dann geht es von vorne los!

Was sich aber schon seit ein paar Jahren nicht mehr geändert hat, ist der Wunsch, lässig zu wohnen. Ich liebe die Siebziger-Jahre, nicht nur modisch, sondern auch das Interior, ebenso wie den lässigen L.A.-Style mit viel warmen Farben, Holz und Beigetönen, so wie Kelly Wearstler es im Santa Monica Proper Hotel perfekt umgesetzt hat – da würde ich sofort einziehen.

Bei uns im Wohnzimmer mischen sich Instagram-Hypes wie das Togo von Ligne Roset mit einem Midcentury-Sideboard vom dänischen Designer Johannes Andersen und einem Vintage-Travertin-Tisch, den wir auf Ebay Kleinanzeigen bei Atelier Blanc gefunden haben. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass es mir manchmal schon fast zu einfach ist, in den Laden zu gehen und etwas zu kaufen – das gilt für Kleidung und für Möbel – ich bin stattdessen eine Schatzsucherin, die stundenlang auf Ebay, Vestiaire Collective oder Pamono stöbern kann.

Esstisch und Stühle – Wer suchet, der findet

Der Esstisch aus Holzbohlen war bei uns in der Beziehung immer ein, nun sagen wir mal, umstrittenes Thema. Lukas hat ihn seit vielen Jahren durch alle Wohnungen geschleppt und daran sowohl gearbeitet als auch gegessen – und ihn natürlich auch selbstgebaut. Er bestand aus drei gebürsteten Holzbohlen eines Baugerüsts, die Beine wurden allerdings nie fertiggestellt, darum lagen die drei Bohlen einfach nur auf einer Palette auf. Die Optik: französisches Landhaus. Die Haptik: Splitter im Finger.

Ich kann gar nicht mehr sagen, wie viele Strumpfhosen der Tisch gekillt hat und wie oft ich mir Splitter in die Finger gerammt habe – geschweige denn, das Abwischen unmöglich war, wir haben ihn einfach immer abgesaugt.

Der Wunsch war auf beiden Seiten dann irgendwann ein runder oder ovaler Esstisch aus Stein. Der Prozess, um einen solchen zu finden, hat Jahre und Nerven gekostet. Wir haben auf jeder Reise nach einem bezahlbaren Exemplar gesucht, Steinläden abtelefoniert, mit Firmen gemeinsam versucht, ein Modell zu designen, aber die Krux war, dass wir Maße wollten, die unseren Boden wohl zum Einstürzen gebracht hätten.

1,50 Durchmesser bei einem runden Esstisch aus Stein ist einfach gewichtstechnisch eine Ansage, erst recht, wenn man einen Sockel dazu designen muss, der die Platte sicher und kippelfest hält. Und wie kriegt man so ein Monstrum in den zweiten Stock? Wir hätten ihn mit einem Kran durchs Fenster hieven müssen. Kurzum: Zu viel Aufwand und Belastung für eine alte Altbau-Mietwohnung (und unser Konto).

Und dann war er auf einmal da: der perfekte Travertin-Esstisch auf Ebay Kleinanzeigen. Bezahlbar. Gewicht okay, wunderschön, perfekte Maße. Wir haben nicht lange überlegt und die Lieferung aus Hamburg mit Atelier Blanc arrangiert. Die zwei Jungs, die den Tisch hochtragen mussten, haben uns verflucht. Was dann die Kettenreaktion war? Neue Stühle mussten her!

Und auch hier waren wir uns nicht immer einig und die Lösung lieferte uns tatsächlich Instagram! Dort hatte ich euch gefragt, was für Stühle ihr kaufen würdet und eine Leserin meldete sich: „Ihr Familienunternehmen würde gerade ein Set an Stühlen verkaufen.“ Wir tauschten Mailadressen aus und schon wenig später waren sie da: fünf wunderschöne Swivel Chairs von Maurice Burke für Arkana.

Vom Stil sind sie den Tulip Chairs von Eero Saarinen für Knoll sehr ähnlich, aber haben einen anderen Fuß. Das Polster ist kobaltblau und original aus den 60er-Jahren. Sobald ich den passenden Stoff gefunden habe – ich bin sehr wählerisch – werden sie noch ausgetauscht und passen dann noch ein bisschen besser ins Wohnzimmer! Seid gespannt!

Ganz neu eingezogen sind die Lampen von Marset, die jetzt wie zwei Planeten über unserem Esstisch schweben. Wir haben sie am Wochenende in einer Nacht und Nebelaktion aufgehängt, weil wir es nicht mehr erwarten konnten. Wir haben bestimmt ein halbes Jahr nach dem richtigen Modell gesucht und waren uns eigentlich schon sehr sicher, dass es die Multi-Lite von Gubi in Messing werden sollte. Doch in letzter Minute habe ich mein Veto eingelegt und die Leuchten von Marset vorgeschlagen, in die ich mich schon vor zwei Jahren verliebt habe, als ich sie als Tischleuchte in einem Schaufenster einer Architektin gesehen habe.

Die Dipping Lights wurden 2019 von Jordi Canudas entworfen und sind, anders als man auf den ersten Blick vielleicht vermuten würde, handgemacht. Ihre verschiedenen Streifen erhalten sie dadurch, dass sie in die Farbe gedippt werden, so wie der Name es verrät. Keine Lampe gleicht einer anderen, kleine Imperfektionen machen sie besonders. Ihr Licht ist warm, blendet kaum und spendet eine so besondere Atmosphäre, genau wie ich es mir für die Dining Area gewünscht habe.

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