Die Trends der Copenhagen Fashion Week
Die Trends der Copenhagen Fashion Week
Die Trends der Copenhagen Fashion Week

Die Trends der Copenhagen Fashion Week

Froschgrün, Cargopants und jede Menge Raffungen

Wir wissen, was wir nächsten Herbst tragen und haben die Trends der CPHFW für euch (zum Nachshoppen) zusammengefasst

Fashion Weeks kommen und gehen, Jahr für Jahr, Saison für Saison. Und während man manche Kollektionen nie vergessen wird, verschwinden andere wieder schnell aus unserem Gedächtnis. In meinem ersten Job als Redakteurin in einem renommierten Modemagazin war die Zeit der Modenschauen immer die aufregendste Zeit des Jahres: Zwar durften wir als Onlineredaktion nie vor Ort sein, aber wir waren jeden Tag eine Stunde früher in der Redaktion, um die Schauenberichte zu schreiben: Tag für Tag, Schau für Schau. Wir bastelten Collagen von den Looks, recherchierten mehr Informationen über die Locations, sammelten Backstage-Fotos, analysierten die neuesten Trends und betteten oft sogar noch die Live-Musik als Player mit ein, um das Gefühl für unsere Leser*innen wirklich nach Hause zu holen.

Es war einfach noch eine andere Ära, als es noch wenige namhafte Streetstyle-Ikonen gab, ein Livestream die absolute Seltenheit war und wir mit den Redakteur*innen vor Ort sprachen, die uns ihre Live-Eindrücke schilderten. Es war aufregend, magisch und unvergesslich.

Heutzutage sind die Fashion Weeks zwar immer noch da, aber sie haben sich verändert. Sie litten unter Corona, sie werden immer globaler durch digitale Übertragungen und vor allem lässt das unbändige Verlangen nach, bei jeder Show in der Front Row sitzen zu wollen – online hat man eh die beste Sicht. Sterben sie also langsam aus, die klassischen Modenschauen mit echtem Publikum? Vielleicht ...

Doch da gibt es eine Fashion Week, am Anfang klein, belächelt und ungewöhnlich fröhlich und bunt, die strotzt vor Energie und seit ein paar Jahren kann man ihr beim Erwachsenwerden zu sehen: die Copenhagen Fashion Week. Mit jeder Saison wird sie vielfältiger, erweitert ihr Portfolio und setzt neue Standards. Nicht nur in Sachen Nachhaltigkeit, sondern auch in Sachen Trends.

Schauen wir also mal genauer hin, was wir von den Dän*innen so lernen können!

Zalando verleiht den Sustainability Award

Die Kopenhagen Fashion Week ist nicht nur einfach eine tolle Modewoche wegen ihrer Brands und der Mode, die vor Ort gezeigt wird. Nein, sie ist auch so toll und für alle anderen Fashion Weeks da draußen ein Vorbild. Wieso? Weil es ein Nachhaltigkeitsmanifest für alle Brands gibt, die an ihr teilnehmen wollen: die 2023 Sustainabilty Requirements. Hier werden in Sachen Strategie, Design, Materialien, Arbeitsbedingungen, Kund*innen Engagement und Shows strenge Standards gesetzt.

Ein weiterer Meilenstein in Sachen nachhaltiger Mode: der Zalando Sustainability Awardm der diese Saison zum dritten Mal verliehen wurde. Zalando unterstützt als offizieller Sponsor nämlich nicht nur die dänische Modewoche, sondern möchte ganz im Sinne der gesteckten Ziele Designer*innen auszeichnen, die sich besonders für mehr Nachhaltigkeit in ihren Kollektionen einsetzen. Die Finalist*innen durften ihre Mode auf der CPHFW zeigen, gewonnen hat ISO.POETISM BY TOBIAS BIRK NIELSEN, auf den zweiten Plätzen landeten Fassbender und Tomorrow Denim.

Was bedeutet das jetzt für das Brand von Tobias Birk Nielsen, das besonders durch seine innovativen Färbetechniken bestach? Er bekommt 20.000 Euro Preisgeld und eine Partnerschaft mit Zalando, inklusive einer exklusiven Nachhaltigkeitskollektion für die Online-Plattform.

Wer jetzt schon gespannt ist, wie die aussehen könnte, der kann die Wartezeit verkürzen und schon mal die Kollektion des Vorjahresgewinners, Nikolaj Storm, anschauen, die ist ab sofort erhältlich.

Hauptsache es knallt: Froschgrün oder Bottega-Veneta-Grün

Daniel Lee ist der Mann, der unsere Welt ein bisschen grüner gemacht hat. Und damit meine ich (leider) nicht mehr Natur in den Städten, sondern mehr grüne Kleidungsstücke in unseren Schränken. Für Bottega Veneta holte er das Froschgrün aus dem Keller der verschmähten Knalltöne und beendete damit die prepubertäre Pastellphase unserer Garderobe.

So ganz muss man das softe Pink dennoch nicht aufgeben, das beweist Stine Goya auf dem Laufsteg mit ihrem Colour-Blocking-Look. Aber auch als Allover-Outfit wie bei Samsøe Samsøe oder mit klassischem Doppelreiher bei Fassbender macht die Knallfarbe eine gute Figur.

Equestrian Chic: Steckt die Hose in die Stiefel

Es ist einer meiner liebsten Trends für den kommenden Herbst und ich habe ihn auf Instagram gleich in die Tat umgesetzt: Ab sofort trägt man Knee High Boots nicht mehr nur zu Röcken oder Kleidern, sondern auch mit Hosen. Wichtig dabei: Damit der Look nicht zu sehr an Reiterhof erinnert, sind die Hosen und Jeans eher lässig und locker geschnitten. Bei Mark Kenly Domino Tan und By Malene Birger kommen sogar Anzug bzw. Jodhpurschnitt zum Einsatz, bei Ganni ist es eine klassische Jeans in Beige.

Neben der Auswahl der Hose ist auch die Wahl des Schuhs ausschlaggebend: mit Cowboyboots wirds casual-cool, mit Reiterstiefeln erwachsen und elegant. Wer noch ein bisschen mehr Outfit-Inspiration neben den Runway-Bildern der Kopenhagen Fashion Week braucht, der googelt Lady Di Looks. Sie war nämlich die Meisterin des Equestrian Chics.

Alles dabei: Cargo-Hosen hängen tief

Ich liebe Handtaschen. Sehr sogar. Doch an manchen Tagen würde ich mir wünschen, ich könnte genauso lässig wie mein Freund meine Wertsachen in meiner Jackentasche verstauen können. Doch im Gegensatz zu seiner Winterjacke, hat meine zwei wiiiinzig kleine Taschen. Und allein mein Handy ist doppelt so groß wie seines.

Die Lösung: Cargo-Hosen. Ja, die 2000er-sind zurück, das muss ich euch vermutlich nicht mehr sagen, und ihre Hosen haben sie (leider) auch im Schlepptau. Gewöhnt euch also an Low Rise (oh no), an baggy Schnitte und an jede Menge aufgesetzte Taschen.

Wenn die so groß sind wie bei Tomorrow Denim passt sogar mein iPhone Pro Max XL Kingsize hinein. Anders, als in so manch kleine Tiny Handbag von Prada ...

Gekommen, um zu bleiben: Anzugwesten

Anzugwesten sind ein Überbleibsel einer vergangenen Zeit. Als in Hollywood noch Föhnwelle angesagt war, Männer sich Zigarre rauchend nach dem Essen ins Herrenzimmer zurückzogen und die Werbebranche von „Mad Men“ dominiert wurde.

Heute bedeutet eine Anzugweste, dass es keine Herrenzimmer mehr gibt, dass aus „Mad Man“ Mad Women geworden sind und die Föhnwelle? Die wird von einem Staubsaugerroboter der nächsten Generation von Dyson gezaubert. Zeiten verändern sich. Und Frauen erobern jedes Kleidunggstück, ohne Rücksicht auf Geschlechter und Klischees.

Neu dabei: Auch im Herbst und Winter setzt man jetzt vermehrt auf das Piece, das im letzten Sommer schon der Hit war und meistens zu nackter Haut kombiniert wurde. Sobald die Temperaturen sinken, einfach einen Cashmere-Rolli drunterziehen oder einen Oversized Blazer darüber – so einen sollte man, wenn man Trends mag, übrigens eh besitzen.

Verschnürt und zugenäht: Raffungen everywhere

Multifunktionale Kleidungsstücke sind für die Modebranche eigentlich Trends non grata – unerwünscht und mit hochgezogenen Augenbrauen begutachtet. Aber die Welt ändert sich und hochgezogene Augenbrauen gehören verboten: Jede*r kann tragen, was er oder sie möchte.

Also ja, auch wenn es ein bisschen wehtut, dazu gehören auch Wanderhosen, die man mit einem Reißverschluss kürzen kann. Ein ähnlich multifunktionales Kleidungsstück, allerdings ästhetisch doch einfacher zu verkraften, sind da Tops und Kleider mit Schnürungen.

Jeder kennt sie aus seiner Kindheit, auf dem Weg zur Schule wurde am magischen Faden gezogen und aus dem keuschen Langarmshirt wurde ein bauchfreies Top. Auch im kommenden Herbst und Winter gilt: Jeder nach seiner Fasson – oder sollte ich besser sagen, jeder nach seiner Schnürung?

Nie wieder frieren: Lammfelljacken wärmen

Lammfelljacken haben es nicht leicht. Mal verschwinden sie für 20 Jahre im Kleiderschrank, vergessen und verrufen, mal werden sie jeden Tag getragen und heiß geliebt. In den 70er-Jahren waren sie der heiße Scheiß, in den Neunzigern feierten sie ihr Comeback und dieses Jahr: das Comecomeback!

Kein Wunder, wärmt doch nichts so sehr wie Lammfell, es ist hygienisch, selbstreinigend und führt Feuchtigkeit ab – fragt doch mal alle Mamas mit ihren Lammfellsäcken für ihre Babys.

Natürlich sind Lamm- und Schaffell tierische Produkte, wenn ihr euch damit nicht wohlfühlt, dann gibts mittlerweile auch viele Dupes!

Die Trends auf der Straße: So stylt man Cargo-Hose, Froschgrün und Co.

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  • Fotos:
    Copenhagen Fashion Week

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