Vest to impress – Wie Westen einfach jedes Outfit besser machen

Vest to impress – Wie Westen einfach jedes Outfit besser machen

Westen gab es in jeder Ära und in jedem Stil, doch was sie eint, ist eines: Sie sind ärmellos!

Westen gab es in jeder Ära und in jedem Stil, doch was sie eint, ist eines: Sie sind ärmellos!

Okay, heute ist der erste Tag im September und deswegen starten wir jetzt modisch offiziell mit dem Herbst. Das bedeutet zwar nicht, dass ich mir nicht eigentlich nochmal ein paar Wochen über der 25-Grad-Marke wünsche, aber sich auf den letzten Metern nochmal in Sommermode reinzudenken, macht jetzt nicht wirklich Sinn. Außer ihr plant alle noch Urlaube oder lebt auf den Balearen (let me know!).

Für all diejenigen, die in Deutschland wohnen, wird es aber langsam Zeit, sich mit wärmerer Mode auseinanderzusetzen. Keine Sorge, wir starten natürlich nicht gleich mit Daunenjacken, sondern fangen erstmal leicht und ärmellos an: nämlich mit Westen.

Denn egal wohin man schaut, in jedem Onlineshop und auch auf den Runways sind sie gerade Thema. Und das nicht ohne Grund. Denn eigentlich kommen sie in irgendeiner Form in jedem Jahrzehnt wieder auf den Tisch. Lasst uns doch mal gemeinsam eine kleine Zeitreise machen:

Mit der Weste auf Zeitreise

Im Englischen bezeichnet man die Weste übrigens als waistcoat oder vest. Das erste Mal taucht sie in der Bezeichnung, wie wir sie kenne, im 17. Jahrhundert auf. Dort wird sie als Unterjacke zu einem Justaucorps, einem Herrenrock, getragen. Anfangs hatte sie tatsächlich noch Ärmel, im frühen 18. Jahrhundert verlor sie jedoch und wurde stattdessen zur knielangen Schoßweste. Rund 50 Jahre später verkürzte sie sich bis zur Hüfte und seitdem ist sie eigentlich ein fester Bestandteil eines klassischen Männeranzugs. Nach dem 2. Weltkrieg tragen sie allerdings nur noch wenige Männer als Teil ihres Anzugs.

Doch die Weste wird nun von einer neuen Bewegung übernommen: die Hippies eignen sich in den 70er-Jahren das Kleidungsstück an. Hier wird sie jedoch sehr viel mehr von folkloristischen Stilelementen inspiriert. Patchwork, Bestickungen, Fransen oder gehäkelt, es gab sie wirklich in jeder Variante.

Ihren Tiefpunkt erreichte die Weste Anfang des 21. Jahrhunderts, denn hier trugen eigentlich nur noch sehr konservative Berufsgruppen wie Anwälte, Bänker und Finanziers die Weste als elitäres Erkennungszeichen als Teil ihres Anzugs. Und jetzt, ja, jetzt ist sie in allen Varianten zurück. Als klassische Anzugweste, in Strickoptik oder auch im Hippie-Style in Patchwork-Optik oder mit üppigen Bestickungen.

Die klassische Anzugweste

Unter Anzugwesten hattet ihr spießige Banker-Looks vor Augen? Da muss ich euch leider enttäuschen, denn die Herrenweste kommt direkt aus den Siebzigern zu uns und anders als Seriösität vermittelt sie vor allem eines: Coolness. Klar, für den Business-Look wie bei Gucci oder Saint Laurent trägt man sie noch als klassischen Dreiteiler, modern und sexy wird es allerdings, wenn man die Weste über nackter Haut und als Ersatz für ein Top trägt. Das macht Saint Laurent ebenfalls grandios vor. Bei Chanel feiern wir mit Jeans die 80er-Jahre und bei Ann Demeulemeester hat man das Gefühl, dass Kate Moss direkt aus den 90er-Jahren wieder gelandet ist.

Die besten 3 Looks zum Nachstylen auf Instagram

Was unsere drei Looks auf Instagram hier klarmachen? Westen eignen sich sowohl für drunter, mittendrin und drüber und sind damit nicht nur für den Herbst die optimale Wahl, sondern auch für Sommer und Winter. Und genau das nenne ich nachhaltiges Fashion Investment. Sarah Lou Falk kombiniert die klassische schwarze Herrenweste zur Anzughose und bricht den Look mit lässigen Holzclogs von Scholl, bei Mango wird die Weste anstatt unter dem Anzug über dem Jackett getragen und Annabel Rosendahl zeigt, dass so eine Herrenweste alles andere als männlich aussehen muss, wenn sie mit einem übergroßen Spitzenkragen kombiniert wird. Ihr seht: Eine Weste, viele Möglichkeiten!

Die 10 besten Tailored Vests zum Nachshoppen

Quilted, bestickt oder aus Strick – auch ohne Business-Look funktioniert die Weste

Hätte ich für jede Westenart eine eigene Kategorie in diesem Artikel vorgesehen, dann wären wir noch morgen hier. Denn egal ob Samtweste im Hippie-Look, bestickte Shearling-Variante oder eben auch Patchwork- oder Quilt-Westen, es kann gar nicht ärmellos genug sein. Den Beweis dafür liefern Valentino mit dem Ethno-Look, Paco Rabanne mit den Nineties und Sandro mit jeder Menge French Vibes. Aber auch Gucci macht klar: Der Holzfäller*innen-Look ist ebenfalls en vogue, ebenso wie klassische Modelle à la Chanel.

Die vier besten Instagram-Looks zum Nachstylen

Und, welcher Westen-Typ seid ihr? Ich lege mich nicht gerne fest, deswegen nenne ich zahlreiche Westen mein Eigen und jede Saison kommt eine dazu. Gerade mag ich besonders Patchwork-Westen (schaut mal bei Lila Landeghem und bei Pink Poppy Rose vorbei), aber auch Strickwesten sind bei mir im Winter sehr beliebt, wenn man im kalten Berliner Winter möglichst viele Lagen tragen möchte! Jetzt bin ich noch auf der Suche nach einer Shearling-Weste, da steht Zazi Vintage ganz oben auf meiner Liste, mal sehen, ob ich mir den Traum dieses Jahr erfüllen kann.

Die 10 besten Westen für den Herbst zum Nachkaufen

Und zum Abschluss: Hier sind meine liebsten Westen-Looks!

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  • Runway Fotos:
    Vogue Runway

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