
Cold Season, Hot Chains
Strick und Mäntel sind die Leinwand – Schmuck die Kunst
Kopenhagen liefert die Codes: XL-Ketten, skulpturale Ringe, silberne Statements. So tragen wir Schmuck diesen Herbst und Winter
Auch wenn ich es nur ungern zugebe: Der Herbst ist da. Statt morgens barfuß in Sandalen schlüpfe ich nun mit Socken in Loafer. Das Cappy habe ich gegen einen Seidenschal getauscht, und im Kalender steht schon der halbjährliche Pflichttermin: das große Kleiderschrank-Umsortieren für die kalte Jahreszeit.
Meine Abende verbringe ich derzeit damit, auf Pinterest nach Herbstlooks zu stöbern, Wunschlisten zu füllen und mich innerlich auf die Gilmore-Girls-Season einzustimmen. Und mit dem Herbst rückt auch Schmuck wieder in den Mittelpunkt – nachdem er den Sommer über wegen Sonnencreme und Chlor verantwortungsvoll pausiert hat.
Denn: Basic-Outfits mit Jeans, Strick und Boots lassen sich mit Accessoires in Gold oder Silber am schönsten individuell akzentuieren und spannend stylen.
In unserer Fotostrecke haben wir die Schmucktrends der kommenden Monate festgehalten.
Too Chunky to Ignore




Trends kommen und gehen – und das gilt auch für Schmuck. Bei den Metallen dreht sich das Karussell von Gold über Roségold bis hin zu Weißgold, aktuell steht es aber vor allem auf Silber. Das ist nicht nur in Sachen Budget eine erfreuliche Nachricht, sondern auch für das Styling.
Denn während viele – ich eingeschlossen – lange dachten, Silber sei zu kühl, zeigt sich jetzt: Silber bringt eine unerwartete, moderne und minimalistische Tiefe in Outfits. Gold wirkt oft gediegener und wärmer, während Silber Stärke, Coolness und Zeitgeist verleiht – besonders bei auffälligeren, „chunky“ Modellen.
Gerade in der kalten Jahreszeit gilt: Schmuck muss auf Strickpullovern oder Materialien wie Wolle etwas klobiger sein, um richtig zu wirken und die Outfits aufzuwerten.
Glitter Gets Grown-Up



Diamanten kommen nie aus der Mode – auch wenn sie aus ethischen Gründen eigentlich müssten. Zum Glück gibt es immer mehr laborgezüchtete Steine, die eine nachhaltigere Alternative bieten. Noch budgetfreundlicher und ressourcenschonender sind Zirkoniasteine: Sie funkeln auf den ersten Blick genauso, auch wenn sie nur eine Nachahmung des härtesten Minerals der Welt sind.
Diesen Herbst und Winter darf es also glitzern – aber nicht auf die herkömmliche, traditionelle Weise. Statt klassischer Sets setzen wir auf minimalistische, moderne Interpretationen: Runde Steine mit Farbverläufen, klassische Tennisarmbänder und Ketten werden neu gedacht und zu dezenten Statements.
Am besten funktionieren diese Styles in Kombination mit klaren Basics: die Tenniskette zum weißen Ripp-Shirt unter einem V-Neck-Cashmere-Pullover, oder ein Statement-Ring zum Poloshirt. Wichtig ist der Kontrast – je größer der Unterschied zwischen schlichtem Outfit und funkelndem Schmuck, desto stärker die Wirkung.
Earthbound Glam

Schon den Sommer über haben uns Ketten aus Edelsteinen begleitet. Nach Jahren voller goldener Gliederketten war das eine willkommene Abwechslung – und eine Einladung, endlich mal wieder im Schmuckkästchen von Mama und Oma nach verborgenen Schätzen zu wühlen.
Ob Bernstein, Karneol, Achat oder Jade – ganz unabhängig vom Geburtsstein kann man die Kette nach Lust und Laune zu den eigenen Outfits auswählen. Wer mag, stylt Ketten und Ohrringe Ton-in-Ton; wer Lust auf Kontraste hat, kombiniert Materialien oder Farben bewusst gegensätzlich und sorgt so für spannende Looks.
Liquid Silver Dreams



Sommerliche Ohrringe hatten oft eine verspielte Note: bunte Steine, Acetat, verschnörkelte Formen – perfekt für luftige Kleider und sonnengebräunte Haut. Mit dem Herbst verabschieden wir uns von allzu bunten Looks, dafür rücken silberne Statement-Ohrringe in den Fokus.
Silber, organische Formen, klare Linien – gerade in Kombination mit dicken Wollmänteln und Strickpullovern wirken sie besonders stark. Sie setzen Kontraste: filigrane, glänzende Strukturen brechen die Schwere der Stoffe, reflektieren Licht und verleihen Outfits sofort eine moderne, elegante Note.
Und das Beste: Ohrringe werden im Winter oft noch besser zur Geltung gebracht, als im Sommer. Während wir Schals, Rollkragenpullover und Mäntel tragen, rücken sie direkt ins Gesichtsfeld – ein subtiler, aber wirkungsvoller Blickfang.
Silberne Statement-Ohrringe sind also nicht nur ein Must-have für die kalte Jahreszeit, sie sind der perfekte Kontrast zu schweren Stoffen und bringen Coolness in jedes Layering.
Von links nach rechts:
Cuffs that Conquer

Armbänder: Lié Studio
Dicke, goldene Armbänder und Armreife sind diesen Herbst und Winter wieder voll im Trend – und sie haben gleich mehrere Vorteile. Im Gegensatz zu Ketten sind sie oft praktischer, wenn wir Schals oder Mützen tragen. Gleichzeitig lassen sie sich vielseitig stylen: auf nackter Haut zu kürzeren Ärmeln oder über Longsleeves, Strickpullis oder sogar Blazern setzen sie interessante Akzente.
Sie wirken wie Erbstücke, obwohl sie es nicht sind – und genau das macht ihren Reiz aus. Diese Armbänder sind die coole, weniger protzige Version einer Uhr oder eine spannende Ergänzung zur klassischen Armbanduhr: massiv, präsent und doch minimalistisch. Kombiniert man mehrere Modelle oder trägt sie solo, entsteht sofort ein Look, der modern, luxuriös und individuell wirkt.
- Armband unten und oben von Lié Studio
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Hair & Make-up Artist: