Dress for the life you live
Maries Wunschliste für den Sommer steht
Mit neuer Strategie und einem Moodboard will Marie ihren Sommerlook finden
Beim Jahreszeitenwechsel gerate ich normalerweise schnell in einen Shoppingrausch. Noch bevor ich meine Daunenjacken vakuumiert und den Mottenschutz im Kleiderschrank erneuert habe, sind meine virtuellen Warenkörbe gefüllt und mein Vorsatz steht: Dieser Sommer wird so modisch wie noch nie. Die erste Fahrradtour, 10.000 Schritte mit dem Kinderwagen täglich und ein ständiger Wechsel aus beruflichen Meetings und Parent-Duties später, stehe ich dann wieder so da: in Leinenhose und Birkenstocks.
Tausend fancy Sommerkleider kommen kaum zum Einsatz, Sandalen mit Absatz schon gar nicht und auch die Sonnenbrillenkollektion wird kaum genutzt, weil das eine Modell einfach immer in der Handtasche bleibt – mein Alltags-Ich hat gewonnen.
Aber, wie ich so schön im Newsletter von The Anna Edit (große Empfehlung) gelesen habe: Dress for the life you have! Nicht für Partys, die nicht stattfinden, Events, zu denen man nur selten geht und ein Leben, das man so nicht führt. Und das ist dann auch mein Motto für diese Saison, die ich nachhaltiger und überlegter gestalten will, als meine Shoppinglaune es haben möchte.
Back to the roots: Moodboard
Der erste Schritt zu durchdachteren Käufen ist, sich auf seine Wurzeln zu besinnen. Ich kann mich noch gut erinnern, als ich auf dem Wohnzimmerboden meiner Eltern saß und auf Mytheresa gefundene und ausgedruckte Outfits nach Kategorien sortierte und in ein DIN-A4 einklebte. Ungefähr so lange, also ca. 20 Jahre, habe ich das mit den Moodboards für meine Outfits dann auch nicht mehr gemacht. Viel zu viel Arbeit, viel zu viel Druck. Doch mit Instagram und meinem Ordner, in dem ich eh jede Menge Inspiration sammele, ist das Moodboard irgendwie der letzte, finale Schritt, den es vielleicht braucht, um sich darüber klar zu werden, was man bereits hat – und was man wirklich noch braucht.
Zuerst: Bestandsaufnahme
Um sich nochmal klar darüber zu werden, was einem wirklich im Kleiderschrank fehlt und wo es sich lohnt, sich ein neues Pieces zuzulegen, heißt es: Bestandsaufnahme. Und das nicht nur vor dem Kleiderschrank, sondern auch im Handy. Ich schaue mir nochmal die Outfits der letzten Wochen und des letzten Sommers an: Was habe ich gerne getragen? Was hat mir in meinem täglichen Leben noch gefehlt? Wo habe ich vielleicht schon ein Kleidungsstück, bin aber nicht zu 100 Prozent happy damit? Bei mir war es z.B. ein Jeanshemd. Ich hatte zwar eines, das hat mir aber gar nicht mehr gefallen: viel zu dünner Stoff, viel zu leicht. Also schnell verkaufen – und nach einem Stück umsehen, dass meine Kriterien zu 100 Prozent erfüllt – und damit auch lange in meinem Schrank bleiben wird.
Das Wishlist-Album
Ab sofort fahre ich eine neue Taktik in Sachen Shopping. Früher habe ich eine Notizen-Liste versucht zu führen, meistens aber alles wieder sofort vergessen, was ich gefunden hatte – und bin dann leider doch immer bei den gleichen Brands geblieben – oder habe mich von Spontankäufen in den Stores verleiten lassen. So einfach wie genial: Jetzt habe ich dank Allison Bornstein ein Fotoalbum auf meinem Handy mit dem Titel „Wishlist“ und dort speichere ich einfach alle Screenshots ab von Dingen, die ich haben möchte. Das führt dazu, dass ich nicht mehr spontan kaufe, sondern immer wieder in dem Album checke, ob ich die Teile noch möchte, bessere Alternativen gefunden habe oder mich ganz einfach nach ein paar Tagen entliebt habe. Weiterer Vorteil: Wenn ich rote Ballerinas suche, habe ich nach einer gewissen Zeit die beste Übersicht und kann all die Modelle vergleichen und mich für meinen Favoriten entscheiden.