Fast Forward: Wie Fintechs zu Rettern in der Corona-Krise wurden

Fast Forward: Wie Fintechs zu Rettern in der Corona-Krise wurden

Klarna, Paypal, Shopify – Diese Unternehmen sicherten so manchem Brand das Überleben

Klarna, Paypal, Shopify – Diese Unternehmen sicherten so manchem Brand das Überleben

Wer heute Morgen aufmerksam das Interview mit Store Designerin Silvia Talmon über die Zukunft des Einzelhandels und seiner Geschäfte gelesen hat, weiß, dass Bargeld auf lange Sicht wohl aussterben wird. Wer sich darüber besonders freut? Ich, denn dann reicht das elegante kleine Kartenetui endlich aus – und passt auch in die kleinste Handtasche! Was bargeldloses Bezahlen nun mit der Corona-Krise zu tun hat? Nun, zum einen ist das kontaktlose Swipen der Kreditkarte sehr viel hygienischer als der Austausch von Hartgeld und Scheinen (bis zu 3.000 Bakterien tummeln sich auf einem einzigen Geldschein) und zum anderen war Cashless Pay wohl die einzige Option für all diejenigen, die während der Schließungen der Läden Onlineshopping betrieben oder beim Restaurant um die Ecke To-go einkauften.

Kontaktloses Bezahlen

Mittlerweile gibt es beim Onlineshopping zahlreiche Bezahlmöglichkeiten. Vorkasse, Rechnung, Kreditkarte? Wie old school! Stattdessen klicken die meisten von uns mittlerweile wohl auf Paypal oder Klarna.

Paypal ist ein Online-Bezahldienst, der schon 1998 im Silicon Valley in Kalifornien gegründet wurde. Mittlerweile hat das Unternehmen mehr als 227 Millionen aktive Nutzer auf über 200 Märkten weltweit und man kann in 100 verschiedenen Währungen bezahlen. Einzigartig macht Paypal nicht nur das Unterscheiden zwischen Überweisungen von Freund*innen oder professionellen Verkäufer*innen, sondern auch der Fakt, dass ein Kauf mit Paypal dank Käuferschutz immer abgesichert ist. Alles, was man dazu braucht? Eine E-Mail-Adresse und ein Passwort  – das lästige Eingeben der Bankdaten entfällt. Die Folge? Ich kann meine Kontonummer nach sechs Jahren immer noch nicht auswendig!

Kein Wunder also, dass Paypal einen immensen Anstieg von neuen Konten und des Zahlungsvolumens notierte, seitdem die Pandemie uns unter Kontrolle hat. In immer mehr Läden kann man mittlerweile einfach per Paypal bezahlen – per QR-Code oder mit der Paypal-App und der Scan-to-Pay Funktion.

Während der Corona-Krise wurde Paypal so also nicht nur zum Retter von Stores, die sich auf einmal mit neuen bargeldlosen Bezahlmöglichkeiten konfrontiert sahen, nein, Paypal wurde auch zu einer der größten Spendenseiten, mit der man seinem lokalen Yoga-Studio, dem Coffeeshop nebenan oder hilfsbedürftigen Organisationen Geld zukommen lassen konnte. Insgesamt wurden von Paypal-Nutzer*innen circa 700.000 Euro an gemeinnützige Organisationen gespendet.

Finanziell traf die Krise Paypal allerdings genauso hart wie jedes andere Unternehmen. Die Umsätze gingen im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 87 Prozent zurück.

Ratenkauf und Co.

Ein weiteres Unternehmen, das bargeldloses Zahlen revolutioniert hat, ist Klarna. Da schwedische Fintech wurde 2005 in Stockholm gegründet und bietet Zahlungslösungen an. Um es einfach zu erklären: Klarna übernimmt die Zahlungsansprüche der Händler*innen und bietet seinen Verbraucher*innen so die Möglichkeit, mittels Rechnung, Sofortüberweisung oder Ratenkauf zu bezahlen. Klarna übernimmt also das Betrugs- und Ausfallrisiko für die Händler*innen. Mittlerweile wird Klarna von ca. 87 Millionen Menschen genutzt, 205.000 Händler*innen greifen auf Klarna-Bezahlmöglichkeiten zurück.

Wir hatten die Chance, mit Robert Bueninck, dem General Manager DACH bei Klarna zu sprechen:

Wie ist es euch während der Krise ergangen?

Die Krise hat natürlich auch unseren beruflichen Alltag verändert. Die Gesundheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stand dabei immer im Mittelpunkt, sodass wir weltweit die Arbeit ins Homeoffice verlagert haben. Glücklicherweise sind wir in einer Branche aktiv, für die solche Schritte durch digitale Zusammenarbeit gut umsetzbar sind. Wir schauen daher mit Respekt und Dankbarkeit in die Bereiche, wie beispielsweise Berufe im Gesundheitssystem, die aktuell großes leisten. 

Wie hat sich euer Arbeitsalltag verändert?

Aktuell gibt es bei Klarna über 300 Teams, die eigenverantwortlich arbeiten. In den einzelnen Teams wiederum arbeiten maximal vier bis acht Personen zusammen an eigenen Projekten und Problemstellungen. Die Arbeit in kleinen, agilen Teams gibt uns die nötige Flexibilität, um aus dem Homeoffice heraus zu agieren. Trotzdem freuen wir uns auf den Moment, uns auch alle persönlich wiederzusehen. Die Kultur und das gemeinsame Arbeiten im Team ist etwas, das bei Klarna einen hohen Stellenwert genießt. 

Bieten jetzt mehr Geschäfte eine Bezahlung mit Klarna an oder nutzen Kunden euer Tool mehr?

Der Trend hin zu einem digitalen Bezahl- und Einkaufsverhalten ist schon älter, als die Corona-Krise. Immer mehr Händler erkennen die Vorteile, die Klarna für sie mitbringt. Wir wollen Händler mit unseren Services dabei unterstützen, mit ihrem Geschäft zu wachsen und innovativ zu sein. 

Ihr habt Klarna 2005 gegründet. Konntet ihr damals schon absehen, dass kontaktlose Bezahlung heute so enorm wichtig ist? Auch aus hygienischer Sicht?

Wir haben von Anfang an daran geglaubt, dass die Gesellschaft von Morgen bargeldlos sein wird. Das hat viele unterschiedliche Gründe. Im Vordergrund steht für uns immer das Nutzererlebnis und wir sind davon überzeugt, dass bargeldloses Bezahlen ein viel einfacheres und unkompliziertes Nutzungserlebnis bietet – auf ganz unterschiedlichen Dimensionen. Hygiene ist ein Faktor, der aktuell sicher auch eine besondere Rolle spielt. 

„ „Wir sehen, dass sich bisherige Spitzenzeiten des Shoppings vom Abend auf den Tag verschieben.“ “

Wie würdet ihr das Einkaufsverhalten von Kunden während der Krise beschreiben?

Insbesondere für den Onlinehandel war es abzusehen, dass sich das Einkaufsverhalten der Nutzerinnen und Nutzer verändern wird. Die Frage war nur, in welche Richtung. Mittels unserer Daten erkennen wir signifikante Veränderungen im Verhalten der Onlineshopper in seit Beginn der Corona-Krise. Wir sehen, dass sich bisherige Spitzenzeiten des Shoppings vom Abend auf den Tag verschieben. Produktseitig setzen sich Nutzerinnen und Nutzern vermehrt mit Produkten auseinander, die sie selbst oder das eigene Heim betreffen. Insgesamt sehen wir, dass besonders im ländlichen Raum Onlineshopping immer beliebter wird.

Wie konntet ihr anderen Unternehmen in der Krise mit eurem Service helfen?

Wir sind Wachstumspartner für unsere Kunden und unterstützen sie damit nicht nur in Krisenzeiten. Aber insbesondere jetzt, wo digitale Lösungen wie beispielsweise kontaktloses Bezahlen stark nachgefragt werden und der E-Commerce immer größere Zuwächse verzeichnet, können wir Händler dabei unterstützen, bei dieser Entwicklung erfolgreich dabei zu sein. 

Habt ihr vielleicht auch eine Hilfsinitiative gegründet oder besondere Aktionen gestartet?

Im Zuge einer Spendenaktion hat Klarna den sogenannten „Giveback Day” initiiert, der es Klarna- und ASOS Kunden in Deutschland, Österreich, Finnland, Norwegen, UK, USA und Schweden ermöglicht hat, sich am Kampf gegen Covid-19 zu beteiligen. Für jede Transaktion, die am 29. April 2020 bei ASOS über Klarna getätigt wurde, spendet Klarna 1 €, 1 £ oder 1 $. Mit dem Erlös des internationalen „Giveback Day” wird vor allem den Menschen in Krisengebieten geholfen, die besonders stark von der Pandemie und ihren Folgen betroffen sind. Das IKRK setzt sich hier etwa für den Ausbau sanitärer Einrichtungen und Krankenhäuser sowie der Gewährleistung des Zugangs zu sauberem Trinkwasser ein.

Wie sieht die Zukunft des Onlineshoppings aus?

In Zukunft werden wir immer weniger zwischen online- und offline Shopping unterscheiden. Auch im stationären Handel werden wir Produkte über das Internet bestellen. Sowohl im Geschäft um die Ecke, als auch auf Online-Plattformen wird es vermehrt darum gehen, Nutzerinnen und Nutzer wirklich zu inspirieren. Wir werden auch digital immer bessere Shopping-Erlebnisse erschaffen, die viel inspirierender und unterhaltsamer sein werden, als es bisher der Fall war. 

Und wie sieht die Zukunft des Bezahlens aus?

Wir glauben an eine bargeldlose Gesellschaft. Die Vielzahl an Angeboten im Markt zeigt, wie sehr dieser Trend die Gesellschaft bereits durchdringt. Die Zukunft wird auch keine Entweder-Oder-Entscheidung einzelner Angebote sein. Bereits jetzt sind beispielsweise Apple Pay und Google Pay mit der Klarna Card nutzbar. 

Inwiefern tragt ihr mit Klarna zu mehr Nachhaltigkeit bei? Was ist euer Mehrwert für unsere Gesellschaft?

Die Erreichung der Klimaziele innerhalb Europas und weltweit ist eine Verantwortung, die auch wir als Unternehmen mittragen. Mit konkreten Maßnahmen, wie der Veränderung unserer Reiserichtlinien, sind wir hier bereits letztes Jahr konkrete Schritte gegangen. Dies waren jedoch nur erste Schritte auf unserem Weg zu einem ganzheitlichen Ansatz, ein ressourcenschonendes Unternehmen zu werden. Es werden noch viele weitere Maßnahmen auf diesem Weg folgen, um unsere globale Klimabelastung zu verringern.

Danke Robert für das Interview!

Noch kein Onlineshop? Jetzt aber schnell!

Was ist die Grundvoraussetzung für bargeldloses Bezahlen online? Richtig, ein Onlineshop! Hier sahen sich viele Unternehmen wegen der Pandemie auf einmal gezwungen, für ihr wirtschaftliches Überleben so schnell wie möglich einen Onlineshop ins Leben zu rufen. Doch wer schon einmal eine Website aufgesetzt hat (für die Entwicklung und Umsetzung von Beige haben wir ein Jahr gebraucht), der weiß, dass das technisch, buchhalterisch und juristisch alles andere als leicht ist – erst recht, wenn man Waren über das Internet verkaufen will.

Hier kommt ein Unternehmen ins Spiel, was vielen Läden wohl buchstäblich den Kopf gerettet hat: Shopify. Die E-Commerce-Software aus Kanada ermöglicht es, dass Händler*innen selbst Onlineshops erstellen und verschiedene Bezahloptionen einrichten können. Software, Bezahlsystem, Design, Hardware, Buchführung, Produktversand und Marketingtools? Shopify bietet das Rundum-Sorglos-Paket! Gründer der Website ist Tobias Lütke, ein Deutscher, der Shopify 2004 mit Freunden auf den Markt brachte – damals noch unter dem Namen Snowdevil.

Mittlerweile nutzen über eine Million Händler*innen das Tool in über 175 Ländern.

Während der Corona-Krise stand das Unternehmen seinen Nutzer*innen beispiellos bei. Im firmeneigenen Blog konnte man sich über Themen wie „Corona & Ladengeschäft: So informierst du deine Kunden über neue Vorschriften beim Shoppen“ mit einer kostenlosen Download-Vorlage, „Krise Coronavirus: Ein Risiko für den Onlinehandel? Das kannst du jetzt tun!“ und „COVID-19: Wo kleine und mittlere Unternehmen jetzt Hilfe finden“ informiert. Danke dafür, Shopify, das nenne ich mal Service und Unterstützung!

Das erntete nicht nur Zustimmung, sondern auch an der Aktie ließ sich das Wachstum des Unternehmens ablesen. Seit Anfang April legte die Aktie von Shopify um 82 Prozent zu – im Vergleich wuchs Amazon nur um 25 Prozent. Der Traffic, der derzeit täglich bei Shopify herrscht, ist genauso hoch wie sonst am Black Friday!

Die Zukunft des Handels

Wie sieht sie also aus, die Zukunft des Handels? Auf jeden Fall bargeldlos, ob online oder im Einzelhandel vor Ort. Kreditkarten werden langsam von Apps abgelöst, unser ganzes Leben scheint sich ins Mobiltelefon zu verlagern, ein Portemonnaie wird in Zukunft wohl eher ein Museumsobjekt werden, bei dem sich unsere Enkel*innen fragen, wozu wir es überhaupt gebraucht haben. Verrückt, oder?

Dieser Artikel ist Werbung, da er Markennennungen enthält.

  • Fotos Klarna:
    PR

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