7 Must-haves für den Mann 2019

7 Must-haves für den Mann 2019

Times are tough, the future is female und die Männer sind irgendwo dazwischen

Wie sieht die moderne Form von Männlichkeit aus, abseits von Sneakern zum Anzug und Man Bun? Unser Beige Guide hilft dir, dein bestes Man Life in 2019 zu leben

Von Felix Haas!

Dieser Beige-Guide liefert dir die nötigen Tipps und Tricks, um 2019 dein bestes Man Life zu leben. Schnapp' dir einen Mann aus deiner Umgebung oder schnapp dich selbst. Mit meinen sieben Schritten wirst du im Handumdrehen zum Mann des Jahres. Ab geht’s!

1. Freundlichkeit statt Aggression

We get it, oft fühlt es sich so an, als sei die ganze Welt voller Arschlöcher, ohne Mitgefühl und Skrupel. Und nachdem man zuerst einsteckt, hat man irgendwann die Schnauze voll und teilt genau so aus wie die anderen. Doch eine aggressive Attitüde hilft leider niemandem. Was du nach außen produzierst, kommt auch wieder zu dir zurück. Je aufgerüsteter du durch die Welt gehst, desto mehr Angriffe wirst du anziehen. Anstatt dich ein Leben lang an der Welt für ihre schlechte Behandlung zu rächen, gehe auf die Suche nach der Wurzel des Problems und versuche, an dir zu arbeiten. Paradoxerweise zeugen Freundlichkeit und Ruhe von tatsächlicher Stärke. Gut für deinen Kopf und deine Mitmenschen ist es obendrauf.

2. Ein offenes Ohr für Frauen

Es ist ein ziemlich fieses Klischee, dass Frauen keinen Humor haben und immer nur über Gefühle reden wollen. Trotzdem schwirren diese Vorurteile auch heute noch in vielen Männerköpfen herum und beeinträchtigen deren Wahrnehmung. Als Resultat kann man oft und gerne Mansplaining beobachten, ein herablassendes, ungefragtes Belehrungsseminar eines Mannes an eine Frau zu einem bestimmten Thema. Wer sich schon mal mit geschlechtsspezifischen Themen beschäftigt hat, mansplaint wahrscheinlich erheblich weniger. Trotzdem gibt es noch viel zu tun. Frauen haben die gleiche Aufmerksamkeit wie Männer verdient, haben geilen Humor und tolle Storys auf Lager. Sollten dir die Frauen in deinem Umfeld immer noch humorlos und weinerlich vorkommen, hängst du wahrscheinlich mit den falschen Frauen ab.

3. Geschlossene Beine

Nichts illustriert die unterschiedlichen Auffassungen, wem wie viel öffentlicher Raum zusteht, besser, als ein Blick auf die Beine in der U-Bahn: Fast alle Männer sitzen im Halbspagat auf ihren Sitzen, während die Frauen ihre Knien zusammenpressen. Das Manspreading ist echt bizarr. Ist es wirklich akzeptabel, dass Männer immer einen Teil ihres Nebensitzes mit einnehmen? Sollen alle auf ihren Schritt starren? Ist ihr Schwanz allen Ernstes so groß, dass er diese Blowjob-Einladungs-Pose immer und überall rechtfertigt? Wahrscheinlich nicht. Daher: Beine zu und gut.

4. Weniger Angst vor Schwulen

Auch wenn der Berghain-Darkroom anderes vermuten lässt, sind nicht alle schwulen Männer dauergeil und auf der Jagd. Die meisten leben ihr Leben und wollen in Ruhe gelassen werden. Wenn du ein Rudel Schwule halbnackt und eingeglitzert beim CSD oder ein Exemplar in Skinny-Jeans und T-Shirt im Café siehst, ist das keine Attacke auf deine Männlichkeit und erst Recht kein Grund für homophobe Gewalt, die es leider immer noch gibt. Es ist ein verrücktes Konstrukt, dass durch die Anmache oder die bloße Sichtung eines schwulen Mannes die eigene Geschlechtsidentität oder Sexualität bedroht wird. Für 2019 nehmen wir uns also vor: Wer selbstsicher und zufrieden mit der eigenen Männlichkeit ist, hat auch mit Schwulen, Lesben, transgeschlechtlichen und queeren Leuten kein Problem.

5. Reflexion des eigenen Narzissmus

In Zeiten der unentwegten Social-Media-Aktivitäten fällt es manchmal schwer, die eigene Ruhe und Selbstsicherheit zu bewahren. Narzissmus, ein inneres Minderwertigkeitsgefühl, das durch hohes Perfektionsstreben und emotionale Kälte überkompensiert wird, ist ein Persönlichkeitszug, der immer geläufiger wird. Besonders Männer, denen von Kind auf beigebracht wird, möglichst wenig Gefühle zu zeigen und stets Stärke zu demonstrieren, zeigen diese Persönlichkeitsmuster sehr häufig. Als Resultat entstehen lieblose Dates und ganze Beziehungen, in denen Männer wenig Zuneigung zeigen. Im Extremfall entstehen Monster wie Trump, Putin oder 3er-BMW-Fahrer. Da wir das nicht wollen, raten wir zu einer ehrlichen Auseinandersetzung mit den eigenen Schwächen und Unsicherheiten. Alle haben sie und das ist total okay.

6. Ein paar Gefühle

Infolge der narzisstischen Anwandlungen vieler Männer ist es schwierig, auf emotionaler Ebene mit ihnen zu connecten. Das macht nicht nur die Männer heimlich traurig, es enttäuscht auch die Leute um sie herum. Wenn Schritt 5 erfolgreich in Angriff genommen wurde, ist es nun Zeit für ein paar Gefühle, z.B. Angst oder Freude. Gefühle machen nicht nur menschlicher, sie geben anderen die Möglichkeit, dich wirklich kennenzulernen. Und das macht auch Dates und Beziehungen um einiges interessanter.

7. Bessere väterliche Kompetenzen

Sei der Vater, der kein emotionsloses Monster aus seinem Kind macht. Jungen wird bereits im Kindesalter beigebracht, nie zu weinen, Rosa doof zu finden und stets Alphatier spielen zu müssen. Dabei gibt es ein viel größeres Spektrum an Interessen und Fähigkeiten, die durch diese beigebrachten Denkmuster unerkannt bleiben. Um unsere Gesellschaft nachhaltig zu verbessern, müssen also Selbstwahrnehmung und Verhalten von Männern sowie unsere Ansprüche an sie grundlegend überdacht werden.

Als Mann kannst du alles sein, Top-Manager, Kindergärtner oder Drag Queen. Das Geschlecht gibt nicht vor, wie du dein Leben zu gestalten hast. Je mehr du dich von geschlechtsspezifischen Ansprüchen der Gesellschaft löst, desto freier, offener und besser wird dein 2019 werden. Versprochen!

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