Vom Lenkrad zum Lifestyle

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Warum CUPRA jetzt Gepäck baut – und was das über die Automarken von morgen verrät

Eine Automarke und ein Interiorkollektiv entwerfen Koffer aus recycelten Fischernetzen. Klingt schräg, sieht stylisch aus – und erzählt viel über die Zukunft von Design, Nachhaltigkeit und Luxus

Früher war klar: Autohersteller bauen Autos. Punkt. Heute reicht das nicht mehr. Wer in der Automobilbranche auffallen will, muss mehr können als nur PS stapeln. Junge Zielgruppen wollen Haltung, Design, eine Idee davon, wie Zukunft aussieht – und zwar nicht nur auf der Straße. CUPRA, die junge Schwester von SEAT, probiert genau das. Ihr neuester Coup: Gepäck in Zusammenarbeit mit dem nachhaltigen Interior-Brand Harper Collective.

Koffer? Ja, genau. Klingt auf den ersten Blick nach einem Nebenprodukt – ist aber interessanter, als man denkt.

CUPRA – die Rebellin im Konzern

CUPRA gibt es in seiner jetzigen Form erst seit 2018. Die Marke ist aus SEAT hervorgegangen, der spanischen Tochter des VW-Konzerns. Während SEAT eher als „Volksauto mit südeuropäischem Akzent“ galt, wurde CUPRA von Anfang an als „Challenger Brand“ inszeniert: sportlicher, designorientierter, elektrischer.

Statt sich in den klassischen Wettbewerb um Pferdestärken zu verstricken, setzt CUPRA auf Identität. Das zeigt sich nicht nur in mutigen Fahrzeugdesigns, sondern auch in Kooperationen mit Künstler*innen, Musiker*innen und Lifestyle-Brands. CUPRA will nicht nur Autohersteller sein, sondern eine Marke, die man auch ohne Führerschein spannend findet.

Das erklärt, warum man die Marke längst nicht mehr nur auf Automessen, sondern auch auf der Mailänder Design Week oder in Pop-Up-Stores in Berlin findet.

Harper Collective – Mode, Müll und Meeresplastik

Und dann ist da Harper Collective. Das Label wurde von Jaden Smith (ja, genau der Sohn von Will Smith) und Sebastian Manes, Einkaufschef von Selfridges, gegründet. Die Idee: funktionales Design mit einem klaren Nachhaltigkeitsauftrag zu verbinden.

Ihre Produkte – von Jacken über Taschen bis zu Schuhen – bestehen aus recycelten Materialien: alte Fischernetze, Plastikmüll, textile Reste. Der Ansatz ist radikal pragmatisch: Müll gibt es genug, warum also nicht etwas Neues daraus schaffen? Harper Collective möchte zeigen, dass Nachhaltigkeit nicht nach Kompromiss aussehen muss, sondern nach zeitgemäßer Ästhetik.

Harper Collective x CUPRA: Recycling trifft Bronze Finish

Die Kollektion besteht aus drei Stücken: Cabin, Cabin Expandable und Trunk. Also genau die Basics, die man braucht, wenn man zwischen Flughafen, Kurztrip und Kofferraum unterwegs ist.

Das Spannende ist weniger die Form (ein Trolley bleibt ein Trolley), sondern das Material. Die Stücke bestehen aus recycelten Meeresabfällen: rund 30 Prozent alte Fischernetze, die sonst als „Ghost Nets“ im Meer treiben würden, plus weitere Anteile Plastikmüll. Nachhaltigkeit als Designansatz – und nicht nur als Broschüren-Fußnote.

Dazu kommen typische CUPRA-Elemente wie das bronzefarbene Finish oder das ultrasofte Innenfutter, das man sonst eher aus Concept Cars kennt. Am Ende steht eine kleine, aber feine Kollektion, die nicht nur funktional ist, sondern auch die Sprache der Marke spricht.

Die naheliegende Frage: Warum? Braucht die Welt wirklich Gepäck von einem Autohersteller?

Die Antwort: Wahrscheinlich nicht. Aber es geht auch nicht um „brauchen“, sondern um Identität. Ein Auto kauft man vielleicht alle fünf bis zehn Jahre – ein Koffer oder eine Tasche begleitet einen ständig. Und genau da entsteht Bindung. CUPRA will als Marke in eurem Alltag sichtbar sein, nicht nur, wenn ihr den Schlüssel ins Zündschloss steckt.

Das Gepäck ist also weniger ein Produkt für den Massenmarkt als ein Symbol: Wir denken Mobilität nicht nur in Autos, sondern in Reisen, in Ästhetik, in Lifestyle.

Natürlich könnte man sagen: Ein recycelter Koffer macht noch keine grüne Revolution. Das stimmt. Aber er zeigt, dass die Diskussion bei Marken wie CUPRA breiter geführt wird: nicht nur beim Antrieb, sondern auch bei Materialien, bei Kooperationen, bei Alltagsprodukten.

Ob das schon reicht, um die Automobilbranche „nachhaltig“ zu nennen? Wohl kaum. Aber es ist ein weiterer Schritt in die Richtung, dass Zukunft eben auch schön aussehen darf – und nicht nur vernünftig.

Zwischen Branding und Bekenntnis

Am Ende ist es vielleicht genau das, was unsere Zeit braucht: weniger Trennung zwischen Mobilität, Mode, Design und Haltung. Stattdessen Produkte, die Geschichten erzählen – vom Meer, von Materialkreisläufen, von einer anderen Vorstellung von Luxus.

Und wenn das nächste Mal jemand mit einem bronzefarbenen Koffer durch den Flughafen rollt, ist das vielleicht kein banaler Trolley. Sondern ein Statement darüber, wie Zukunft aussehen könnte.

Dieser Artikel ist Werbung, da er Markennennungen enthält.

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