Lidschatten für die Frau, die Angst vor Lidschatten hat – Das macht Nikki de Roest mit ihrem neuen Beauty Brand Roén

Lidschatten für die Frau, die Angst vor Lidschatten hat – Das macht Nikki de Roest mit ihrem neuen Beauty Brand Roén

Das Interview mit der Make-up-Artistin der Hollywood-Stars

Das große Interview mit der Make-up-Artistin der Hollywood-Stars

Solltet ihr in letzter Zeit über ein Beauty Brand gestolpert sein, dessen Aussprache euch ein Rätsel ist, dann ist es wahrscheinlich Roén Beauty. Keine Sorge, nach diesem Artikel seid ihr nicht nur der Profi in Sachen Lidschatten – und verliert jegliche Angst vor dem für manchen so gefürchteten Beautyprodukt – nein, ihr könnt auch noch den Labelnamen perfekt aussprechen: ROW-EN! Tada! Die Gründerin ist nicht Nikki de Roén, sondern Nikki De Roest, ihres Zeichens berühmte Make-up-Artistin aus Hollywood. Zu ihren Kund*innen gehören unter anderem Rosie Huntington-Whiteley, Phoebe Waller-Bridge, Behati Prinsloo, Kiernan Shipka, Emma Roberts und Hailey Bieber.

Aber auch sie selbst ist eine echte Erscheinung, wenn sie den Raum betritt. Ich habe sie in Hamburg getroffen und selten habe ich mit jemanden aus Los Angeles, der Stadt der Oberflächlichkeiten, gesprochen, der so geerdet, sympathisch und normal ist – und dabei so grandios aussieht! Die Frau, die Lidschatten erfunden hat, der für Leute ist, die Angst vor dem oft krümeligen, viel zu bunten und aufwendigen Beauty-Produkt haben, solltet ihr unbedingt kennenlernen. Und eure Angst überwinden. Denn für die glänzenden, schimmrigen und einzigartigen Lidschatten von Roén lohnt sich das wirklich!

Was ist für dich moderne Schönheit?

Oh, was für ein Start ins Interview! Ich glaube wir leben gerade in einer interessanten Zeit, weil Menschen gerade so unterschiedlich aussehen wie noch nie. Das Empfinden für Schönheit ist so divers wie noch nie und das finde ich schön, weil jeder so aussehen kann, wie er möchte: ob geschminkt oder ganz natürlich. Moderne Schönheit bedeutet, dass nichts verboten ist. Es geht um dich als Person und um das, was dich glücklich macht. 

Ich mag deine Formulierungen sehr, sie halten nicht stundenlang, wenn du dich bewegst, bewegt sich auch dein Make-up. Würdest du trotzdem sagen, dass sich die Lidschatten auch für Anfänger eignen?

Absolut. Meine Produkte sind für die Frau, die Angst vor Lidschatten hat. Viele Frauen, die sich für Make-up interessieren, wollen Lidschatten ausprobieren, aber sie haben Angst. Eine meiner besten Freundinnen ist Trainerin bei Nike und hat noch nie in ihrem Leben Lidschatten getragen. Jetzt verwendet sie Roén. Sie ist besessen: „Ich kann nicht glauben, dass ich das kann!“, das sagt sie dauernd. Genau diese Art von Leuten will ich begeistern, weil ich das Gerede um Make-up unnötig finde: Das ist die Cut Crease, das ist jetzt die Farbe zum Verblenden, dieses Highlight muss man im Augeninnenwinkel setzen, und so weiter. Das ist einfach unnötig. Das hat selbst mein jüngeres Ich verunsichert: Bist du wirklich Make-up Artist, wenn du all diese kompliziertem Dinge nicht kann? Aber genau das ist der Punkt: Du musst nicht viele schwierige Dinge können, es geht nur darum, dass es am Ende gut aussieht. Es ist immer lustig, wenn ich eine Masterclass unterrichte und Roén verwende: „Also Leute, ihr müsst den Lidschatten mit dem Finger auf das Augenlid auftragen. Das ist es schon.“ Das Produkt spricht einfach für sich. 

Du lebst in Los Angeles, aber arbeitest auch viel in Europa. Wie unterschiedlich ist hier und dort das Verständnis von Schönheit?

In Europa ist weniger mehr, natürlich und nicht so gemacht. In den USA erwarten die Leute viel, wenn man an Make-up denkt. 

Würdest du sagen, dass dein Beauty Brand eher nach Europa passt?

Ich finde den Aspekt interessant, weil Leute in Europa meinen Ansatz wirklich verstehen und das passt zu meiner Ästhetik und wie ich Make-up selbst mag. Ich nenne meine Idee „unaufdringlichen Glamour“, weil meine Produkte auf jeden Fall glamourös sind und man sie schichten und steigern kann, wenn man möchte, sie aber auch leicht auftragen kann, wenn einem das lieber ist. Aber ich mag deine Idee, dass mein Brand nach Europa passt, weil ich lieber weniger Make-up auf eine natürliche und schöne Haut auftrage und dann mit Glanz im Augen-Make-up spiele. 

„ „Meine Produkte sind für die Frau, die Angst vor Lidschatten hat.“ “

Was ist der Vorteil, wenn man als gelernte Make-up-Artistin ein Beauty Brand launcht?

Es war ein lehrreicher Prozess für mich, besonders, wenn ich an die Produktentwicklung denke. Ich habe mir sehr viele Gedanken gemacht und mit Sorgfalt entwickelt, was ich jetzt verkaufe. Ich habe es lange auf vielen verschiedenen Gesichtern meiner Kundinnen getestet. Roén besteht aus Insiderwissen, aus einer sehr persönlichen Perspektive meiner Kunst und nicht nur aus Marketing, was sich gerade gut verkauft. Man kann sich auf die Texturen und die Farbtöne verlassen, sie sind aus meiner künstlerischen Sicht kreiert worden.

Was waren die ersten Schritte, als du wusstest, dass du dein eigenes Brand gründen möchtest?

Der erste Schritt war, den richtigen Chemiker zu finden, mit dem ich arbeite. Nicht jedes Produkt hat das gleiche Labor, aber es sind alles Menschen, denen ich vertraue und die meine Vision, die sie in ihren Labors kreieren, verstehen. Danach habe ich mein Team zusammengestellt. Und natürlich muss man Investoren finden, wenn man sie braucht. Man muss sich mit Menschen umgeben, die einen wirklich verstehen, aber auch Dinge übernehmen können, in denen man selbst nicht so gut ist. 

Und wie kann ich mir dein Team vorstellen?

Haha, sehr klein. Ich habe zwei Vollzeitmitarbeiter, von denen eine für alle Abläufe zuständig ist und die andere mir beim Produktdesign hilft. David und ich machen alles Kreative, aber mein Design Director unterstützt mich beim Packaging. Ich habe aber überall meine Finger drinnen. 

Aber das ist ja gerade der tolle Aspekt der Selbstständigkeit und des eigenen Labels, oder? Dass man alles beeinflussen kann. Warum hast du dich für ein so ausgewähltes und kleines Sortiment entschieden?

Für mich ist alles, was Roén ist, für den alltäglichen Gebrauch gemacht. Es gibt so viele wunderschöne Farbtöne, die man aber fast nie trägt – die kann man bei anderen Brands kaufen. Mein Fokus liegt auf der praktischen Anwendbarkeit und dass die Produkte immer und immer wieder verwendet werden. Das ist auch der Grund, warum alle Farben in den Paletten für sich selbst stehen, es gibt keine Farbe, die man weniger verwendet. Ich hasse Paletten, in denen man einen einzigen Farbton verwendet, das ist doch eine Verschwendung! Ich mag alltägliche Produkte am liebsten. 

Warum sind es genau vier Farbtöne geworden?

Weil Make-up sehr überwältigend und überfordernd sein kann. Wenn ich viele Entscheidungen treffen muss, schalte ich schnell ab und will dann einfach nichts mehr machen. Vier Töne sind die richtige Balance, mit der man spielen kann, aber man muss auch nicht zu viel denken. 

Und die Größe der Palette ist perfekt zum Verreisen…

Beim Kreieren der Palette habe ich nicht daran gedacht, dass jemand alle vier Töne zusammen auftragen würde. Sie stehen auch alle einzeln für sich, aber man kann sie anscheinend auch gut mischen. Seit dem Launch habe ich viel von Kund*innen gelernt, weil ich einfach zuschaue, wie andere die Palette benutzen. So nach dem Motto „Oh, daran habe ich noch nie gedacht, das sieht aber wirklich cool aus!“

„ „Clean Beauty wird der Standard werden.“ “

Warum spielen deiner Meinung nach Inhaltsstoffe auch in dekorativer Kosmetik eine große Rolle? Ich kenne viele Leute, die nur über Inhaltsstoffe nachdenken, wenn es um Hautpflege geht. 

Gerade gibt es eine große Bewegung in Sachen Clean Beauty. Die Verbraucher*innen sind wirklich klug und informieren sich immer mehr über Inhaltsstoffe. Reinigungsprodukte, Shampoos, Leute lesen überall die Inhaltsstoffe. Und das ist für eine neue und kleine Make-up-Linie großartig, weil ich vom ersten Tag an Produkte kreiert habe, bei denen ich darauf achte, was wo drin und nicht drin ist und wo die Zutaten dafür beschafft werden können. Es ist viel in Bewegung. Vielleicht ist das die Norm in 20 Jahren. Ach, wahrscheinlich früher, sogar in zehn Jahren. Clean Beauty wird der Standard werden. 

Wo stellst du die Produkte her?

In einem Labor in Los Angeles. 

Stichwort Clean Beauty. Wie setzt du Nachhaltigkeit mit deinem Unternehmen um?

Das ist ein schwieriges Thema. Wir sind ständig im Gespräch mit unseren Lieferanten, denn wir arbeiten immer daran, wie wir Inhaltsstoffe beschaffen können, wo das Papier für unsere Verpackungen herkommt und aus welchen Komponenten es besteht. Ich wünschte, ich könnte sagen, dass man alles sofort umsetzen kann. Aber wir versenden Produkte mit der geringstmöglichen Umverpackung. 

Was ist die größte Herausforderung bei der Gründung deines Unternehmens gewesen?

Ich komme nicht aus der Produktentwicklung. Bei mir dreht sich alles ums Lernen. Es gibt so viele Details, an die man nicht denkt, wenn man so ein Produkt in der Hand hält. Ich erinnere mich an einen Tag, an dem wir auf einmal einen Barcode brauchten. Und ich dachte nur: „Wie bekommt man so einen Barcode? Woher?“ Er existiert für mich einfach, ich habe vorher noch nie über Barcodes nachgedacht. Es gibt also viel zu lernen und viele Dinge, die man im Auge behalten muss. Und man darf niemanden ausschließen und alle ansprechen. Weißt du, ich weiß, wer ich bin und wo ich stehe. Ich war immer sehr aufgeschlossen und inklusiv, aber wir wollen sicherstellen, dass das auch auf unser Brand zutrifft. 

Warum hast du überhaupt das Bedürfnis gehabt, dein eigenes Brand zu starten?

Weißt du, was lustig ist? Meine Chemiker im Labor arbeiten für sehr sehr viele verschiedene Make-up-Brands. Und als wir fertig mit der Produktion und dem Kreieren waren, sagten sie zu mir: „Du musst dein Produkt benennen.“ Und ich dachte: „Wovon sprecht ihr, das ist einfach Lidschatten.“ Und sie antworteten: „Nein, das ist eine Innovation. In 30 Jahren haben wir so ein Produkt noch nie hergestellt.“ Wow. Ich wollte eigentlich gar nichts Verrücktes machen. Es ist einfach organisch entstanden. Aus viel Hin und Her im Labor. 

Ich hatte vorher nicht das Gefühl, dass etwas fehlt auf dem Markt. Ich habe nur selbst immer viel mit Texturen und Formulierungen herumgespielt und dachte, dass ich es selbst tragen würde. Und die Leute haben mir immer viele Komplimente gemacht. 

Ja, das ist gemein. Visagisten mischen immer so viele Produkte…

Ja, das machen wir gerne. Mich haben oft Leute gefragt: „Was ist das für eine Farbe auf deinen Lippen?“ Und ich musste dann antworten: „Das sind drei oder vier Farben.“ Ich glaube, mein Ansporn war die Idee, diese Mischungen in einem Produkt zusammenzufassen. 

Welche drei Dinge hast du beim Launch gelernt?

Oh, ich habe sooo viele Dinge gelernt…

…wie den Barcode…

Wie den Barcode! Ich denke, ich habe gelernt mich mit Menschen zu umgeben, denen ich vertraue und die meine Vision verstehen. Ich mache viel, aber ich kann nicht alles tun. Dafür braucht man gute Leute, die dich genau in den Dingen unterstützen, die du selbst nicht so gut kannst. 

Ich habe gelernt Spaß zu haben, während ich gründe. Klar, manchmal war es spaßig, aber es gab auch Zeiten, die sehr intensiv waren. Und dann muss man manchmal einen Schritt zurücktreten und sich daran erinnern, warum man das gerade tut. 

Als Künstler ist man besonders verletzlich, wenn man Dinge in die Welt setzt und etwas von sich preisgibt. Ich habe gelernt, auf mein Bauchgefühl zu hören. Wenn man sich daran hält, ist man auf dem richtigen Weg und man muss sich Scheuklappen aufsetzen, damit man nicht zu viel von außen beeinflusst wird. 

Beeinflussung von außen. Das klingt nach Social Media. Inwiefern hat Instagram deine Arbeit verändert? Nicht nur als Beauty-Unternehmerin, sondern auch als Make-up-Artist?

Ich habe vor sechs Jahren angefangen, Social Media wirklich zu verstehen. Wo es damit hingeht und es ist eine Mischung aus Privatem und Geschäftlichem für mich. Es macht mir Spaß, sonst würde ich es nicht tun. Ich habe eine gute Beziehung zu Social Media, weil es ein Teil dessen ist, was ich tue, aber es ist eben nicht alles. Ich musste die Entscheidung treffen, ob ich davon ein Teil sein will oder einfach nur zuschaue. Ich wusste, dass ich irgendwann meine eigene Linie starten wollte – und das Social Media dabei helfen kann. Als Künstler gilt dasselbe. Es gibt eine Menge älterer Make-up-Artists, die sich über die sozialen Medien aufregen und musste ihnen erklären, dass man dort seinen eigenen Stil finden muss, weil es einfach DAS neue Portfolio ist. In meinem Beruf gehen die Leute wahrscheinlich eher auf Instagram, anstatt sich meine Mappe anzuschauen. Man muss sich bewusst sein, was man veröffentlicht, weil das einfach sehr viele Leute sehen. 

Führen die vielen Tutorials nicht vielleicht auch dazu, dass viele mittlerweile die Arbeit eines Make-up-Artists unterschätzen? Was entgegnest du solchen Kritikern?

Selbst wenn man eine lange Zeit mit dem gleichen Kunden arbeitet, ändern wir uns alle ständig. Die Haut ändert sich, manchmal haben wir einen guten Tag, manchmal einen schlechten. Es gibt Dinge, auf die hat man als Make-up-Artist keinen Einfluss. Bei Fotoshootings muss man ein starkes Team haben, denn wenn es jemanden gibt, der nicht so stark ist, dann wirkt sich das auf die Art und Weise aus, wie deine Arbeit am Ende aussieht. Das ist jedes Mal eine große Herausforderung. Und dann gibt es immer viel Getuschel. Es ist schwer, Dinge nicht persönlich zu nehmen, weil als Künstler immer so viel Herzblut in das fließt, was man tut. Und es gibt viele von uns, die den gleichen Job wollen. Manchmal muss man einen Schritt zurücktreten und sich davon nicht persönlich beeinflussen lassen. Wenn man lange mit einem Prominenten zusammenarbeitet und diese*r sich plötzlich einen neuen Make-up-Artist sucht, dann muss man sich daran erinnern, dass es dabei nicht um dich als Person geht. Ich versuche, mich dann in die Lage des anderen zu versetzen – und als Celebrity würde ich vielleicht auch gerne mal die Arbeit eines anderen Visagisten ausprobieren. 

Du hast gerade erst neue Augenbrauenstifte gelauncht (noch nicht in Deutschland erhältlich). Was kommt als Nächstes?

Tatsächlich launcht bald eine neue Lidschattenpalette. Eine meiner engsten Freundinnen ist Rosie Huntington-Whiteley und es gibt einen Farbton, der nach ihr benannt ist. Also ich nenne sie „Rosy Tones“, das ist der einzige Hinweis, den ich dir gebe. Und dann arbeite ich an einer Mascara, die bald herauskommt, das war eine große Herausforderung. Und im Frühling nächsten Jahres launche ich eine ganz neue Kategorie, die nichts mit Augen zu tun hat. 

Vielen lieben Dank, liebe Nikki, für das tolle Interview! 

Alle Produkte von Roén

Roén Beauty ist (bis jetzt) noch auf Augenmake-up spezialisiert und sticht vor allem durch seine einzigartige Textur hervor. Die Lidschatten werden am besten direkt einfach mit dem Finger auf das Augenlid aufgetragen. Die Lidschatten sind eine Mischung aus pudrig und cremig, beim Auftragen hat man das Gefühl, dass sie flüssig werden. Es gibt eine Lidschattenpalette mit je vier warmen und vier kalten Tönen. Dazu hat Nikki noch die einzelnen Lidschatten Disco und Summer Disco entwickelt, die als Glitzertopping oder auch als einzelner Glitzerlidschatten funktionieren.

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