Der Beige Travel Guide für Kos
Kalimera! Meine erste Griechenland Erfahrung auf Kos
Zwei Wochen abschalten und nichts tun? Das lernt man auf Kos
Dieser Artikel erschien zum ersten Mal im August 2019.
Vor zwei Jahren wollte ich das erste Mal nach Griechenland. Vielleicht hatte ich gerade mal wieder „Mamma Mia“ auf Netflix gesehen, gestellte Santorini-Bilder mit perfekt gelockten Haaren und Wallewallekleid auf Instagram oder eine von den Dokus geschaut, die mein Freund so gerne sieht (Stichwort Natur, Geschichte, Politik... und schwups, auf der Couch eingeschlafen), jedenfalls war meine Lust auf das Land im Süden Europas unendlich groß.
Ich stelle mir kleine Gassen mit weißen Häusern vor, gutaussehende griechische Fischer (okay, das Mamma-Mia-Klischee schlägt wieder zu), Berge von Fetakäse und traumhafte Sonnenuntergänge. Angekommen im Reisebüro – ja, da buche ich ab und zu immer noch – dann das Unglaubliche: Beim Durchschauen der Angebote war schnell klar, Griechenland ist unfassbar teuer und für weniger Geld können wir Urlaub auf den Malediven mit Vollpension machen. Dass ich da nicht lange überlegte, ist klar, oder? Wir flogen auf die Malediven.
Im letzten Jahr war dann im Sommer nicht groß Zeit für Urlaub. Am 31. Mai 2018 gründeten wir offiziell Beige und danach arbeiteten wir, egal ob Tag oder Nacht, ob heiß oder kalt, einfach nur noch durch. So einen richtigen Sommerurlaub? Hatten weder Lisa noch ich. Der Trost war dann eine sehr ausgedehnte Rundreise durch die USA, die ihr hier auf Beige ja live mitverfolgen konntet. Und dann schwups, stand dieses Jahr der Sommer wieder vor der Tür – und damit auch die Frage, wo wir den diesjährigen Mutter-Tochter-Urlaub verbringen wollen. Diesmal wollte ich hinter Griechenland auf jeden Fall ein Häkchen setzen und so ging es ab ins Reisebüro. Nachdem ich ausgiebig nach einem Hotel recherchiert hatte, das meinen ziemlich großen Ansprüchen genügte, buchten wir zwölf Tage. Die Vorfreude war unendlich groß!
Das Hotel
Nachdem ich mir im Reisebüro so einige Bettenburgen zeigen lassen musste, riss ich so schnell es ging den Katalog an mich und blätterte wie wild darin. Denn eigentlich wollte ich unbedingt ins Casa Cook, ob Rhodos oder Kos war mir herzlich egal. Das war allerdings ausgebucht und ich hatte nur einen winzig kleinen Zeitrahmen, in den der Urlaub passte, zudem waren wir spät dran. Meine Wahl fiel dann letzten Endes auf das Lango Design Hotel auf Kos. Die Zimmer sind minimalistisch und modern eingerichtet, das Hotel liegt direkt am Strand und hat auch einen eigenen Hotelstrand, ist Adults Only (nicht unbedingt notwendig, aber ganz nice, solange man es noch machen kann), und hat einen riiiesigen Pool.
Nach einigem Überreden konnte ich meine Mama dann auch davon überzeugen, dass wir trotz des immensen Pools noch einen eigenen kleinen bräuchten. Im Nachhinein die beste Entscheidung. Mehr dazu später. Ebenso vorhanden ist ein wirklich extrem gutes Restaurant, eine Bar, ein Weinkeller, ein Spabereich, Fitnessraum und rund um die Uhr Service. Und damit meine ich wirklich 24 Stunden am Tag.
Die Insel
Zugegeben, ich habe mich vor dem Urlaub nicht wirklich informiert, keinen Reiseführer gekauft, keinen Blog gelesen, nichts gegoogelt. Ich wollte alles auf mich zukommen lassen und wurde am Ende weder enttäuscht, noch überrascht. Die Insel ist schön, die Strände toll, aber es hat mich insgesamt auch nicht umgehauen. Es ist nicht das Paradies auf Erden, denn dazu ist die Insel tatsächlich mit viel zu vielen Hotels übersät (und dabei ist sie für griechische Inseln noch leer, sagte man uns). Der Pauschaltourismus boomt, in manchen Ecken fühlte ich mich dem Ballermann auf einmal sehr verbunden, Fast Food gibt es an jeder Ecke, ebenso unschöne Bars und Touri-Shops, die allesamt exakt das gleiche Sortiment führen: Sonnencreme, die deutsche Bildzeitung und gefälschte Gucci Taschen.
Auch Kos Stadt ist zwar süß und für einen Besuch nett, aber auch hier sind mehr Touristen unterwegs als Einheimische, wirklich gute Restaurant zu finden, stellt sich als schwer heraus und ich habe tatsächlich nur einen Shop entdeckt, der mich wirklich begeistert hat und bei dem ich gerne eingekauft habe – nicht notwendig im Urlaub, aber ein bisschen Bummeln finde ich schon immer nett.
Der Erholungsfaktor
War trotz der kleinen Griechenlandenttäuschung ziemlich groß. Denn wenn einem die Umgebung nicht umhaut, dann ist es umso besser, wenn das Hotel es tut. Und das tat es. Eine kleine Suite, ein riesengroßer Außenbereich und ein eigener Pool ließen keine fünf Minuten Langeweile aufkommen, ganz im Gegenteil, ich bin so braun wie noch nie in meinem Leben, habe eine neue Sucht für Zeit Verbrechen, Sabine Rückert und den dazugehörigen Podcast entdeckt – und zwischendurch mal kurz überlegt, ob ich meine Karriere nicht schmeiße und zur Kriminalpolizei wechsle, ohne Spaß – und mich zu 50 Prozent nur von Iced Coffee ernährt. Kein Laptop, keine Bewegung (außer die Verzweiflung sich selbst am Rücken mit Sonnencreme einzucremen), kein Kontakt zur Außenwelt. Besser geht es nicht. Die Sonnenuntergänge waren dann übrigens doch genauso spektakulär, wie ich sie mir erträumt habe.
Meine kleine, aber feine Sammlung an Kos Tipps
Da wir von zwölf Tagen nur drei Tage ein Auto hatten, ist meine Sammlung an Kos Tipps relativ überschaubar – dafür sind es echte Perlen, das verspreche ich euch! Ob Restaurant, Ort, Strand oder Shop – ich hab von allem etwas dabei:
Hotel – Lango Design Hotel
Nein, dieser Artikel ist keine Kooperation, auch wenn ich mir sehnlichst wünschte, es wäre so gewesen. Denn ich würde auf jeden Fall immer und immer wieder wiederkommen. Das Lango Design Hotel ist sehr klein, nur 48 Einheiten sind vorhanden – und die sind so gebaut, dass man sie nicht erahnen kann. Lediglich morgens am Frühstück kriegt man etwas von seinen Mitgästen mit, selbst abends im Restaurant ist es vergleichsweise ruhig, am Pool sind reichlich liegen, nur um die Strandbetten wird gekämpft. Den ganzen Tag am Pool liegen ist hier der Traum, denn ihr könnt dort wirklich alles machen: Pizza bestellen, Iced Coffee trinken, im Whirlpool sitzen oder mal kurz ins Restaurant huschen. Die Einrichtung ist modern, luxuriös und schlicht, bunte Farben sucht man hier (gott sei Dank) vergebens.
Wer den Strand bevorzugt, der muss einmal die Straße vor dem Hotel überqueren und findet sich am privaten Adult Only Strand mit Liegen und ebenfalls Bedienung wieder. Abends kann man in der Hotelbar den Sonnenuntergang sehen, aufs Zimmer werden in der Zeit griechische Süßigkeiten gebracht. Ihr könnt euch vorstellen, wie sehr ich mich jeden Abend darauf gefreut habe.
Lambi Beach Aigaiou Kos Town, 853 00
Hotel – Casa Cook
Die Casa Cook Hotels von Thomas Cook sind mittlerweile echte Ikonen, was Hoteldesign angeht – auch ich träume von einem Besuch, denn mittlerweile gibt es ganze fünf Hotels der Kette. In Rhodos, Kos, Kreta, Ibiza und Ägypten. Wohin ist mir dabei fast schon egal. Na gut, Ibiza steht ganz oben auf der Liste, das Hotel eröffnet im Juli 2019. Zurück zu Kos. Hier liegt das Hotel weit entfernt von der Inselhauptstraße, was ein großer Vorteil ist und direkt am Strand. Auch hier ist das Motto Adults Only, es gibt klassische Hotelzimmer, Suiten mit Pool zum Teilen und natürlich auch komplett private Pools. Wer keines hat, keine Sorge, es gibt einen großen Swimmingpool für alle mit Bar. Zusätzliche tolle Services: Spa, Yoga und ein hauseigener Shop, natürlich gibt es auch einen privaten Strandzugang.
Casa Cook, Marmari 853 00
Restaurant – Traditional House of Kefalos
Das traditionelle Haus von Kefalos wird von einem älteren griechischen Ehepaar betrieben, die extrem gut englisch sprechen. Seit mehreren Generationen lebt die Familie auf dem Grundstück und hat aus ihrem ehemaligen Zuhause ein Museum gemacht. Für zwei Euro geben sie euch eine kleine Tour durch ihre Familiengeschichte, zeigen wo der Ururopa Wein gepflanzt, die Uroma gekocht und die Kinder früher geschlafen haben. Das Wissen, wie man Oliven lagert, einen Teppich webt oder traditonell kocht, geben sie euch umsonst mit. Abends kochen sie für ihre Familie und Gäste, ihr müsst einfach nur fragen.
Dann könnt ihr abends in der offenen Küche beim Zubereiten der Speisen mit dabei sein, wenn ihr Lust habt das Essen selbst in den Steinofen schieben, die Zitronen pflücken und denn Wein trinken, der über euren Köpfen wächst. Das Essen war eines der besten und schönsten, die wir in unserem Urlaub hatten – und dazu noch so günstig wie nirgends anders. Alleine für die beiden, von mir liebevoll als Oma und Opa bezeichnet, würde ich sofort wieder nach Kos zurückkehren.
Dhodhekanisos, Kos, Griechenland
Restaurant – Oromedon
Hier findet sich gleich ein Ort- und Restauranttipp an gleicher Stelle. Denn Zia ist das einzig touristisch erschlossene Bergdorf der Insel und hat einen ziemlich tollen Charme. Dort findet man jede Menge Restaurants, hippe Cafés und vor allem hat man den besten Blick auf den Strand und den Sonnenuntergang. Dafür muss man einen unempfindlichen Magen haben, denn es sind bestimmt 234309 Serpentinen, bis man das Dorf endlich erreicht hat – vom Fahrrad hinauf rate ich euch eindeutig ab, zumindest in der Sommerhitze.
Wir waren am späten Nachmittag im Oromedon Restaurant essen, dort könnt ihr oben auf der Terrasse sitzen und habt den schönsten Ausblick. Das Essen ist sehr traditionell, aber extrem gut zubereitet und auch nicht allzu teuer. Für den besten Ausblick am besten einen Tisch für abends reservieren.
Epar.Od. Zipariou-Asfendiou, Lagoudi Zia 853 00
Shopping – Nisi Kos
Sorry, für die Herren der Schöpfung habe ich leider keinen Tipp, denn auch nach ausgiebiger Recherche bin ich in ganz Kos nur auf einen Store gestoßen, der mich vollends begeistert hat. Nisi ist ein kleiner Concept Store, in dem ihr von Kleidung, Schuhen, Urlaubsandenken, Beauty, Schmuck und Bademode wirklich alles findet. Das Tolle? Die Inhaberin hat eine eigene Kollektion und entwirft viele der Dinge selbst. Ich habe gleich zugeschlagen und mir viele schöne Leinenteile, Sandalen und einen Bikini gesichert.
APELLOU 15, 85300 Kos
Dieser Artikel ist Werbung, da er Markennennungen enthält.
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Fotos:Marie Jaster