Travel Hacks für Eltern
Travel Hacks für Eltern
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So wird eure Familienreise unvergesslich – trotz Müdigkeit, Kofferchaos und Quetschies

Reisen mit Kind muss nicht automatisch Chaos bedeuten. Ihr habt gefragt, ich habe euch zum Thema „Reisen mit Kind“ Rede und Antwort gestanden

Wer ein Kind hat, weiß: Es gibt kein „richtig“ oder „falsch“ mehr. Stillen ist gut – Flaschennahrung auch. Stoffwindeln sind super, Einwegwindeln ebenso. Jede*r muss seinen eigenen Weg finden, denn jedes Kind ist anders. Und neben dem Alltag driftet bei uns Eltern vor allem eines schnell ab: die Idealvorstellung davon, wie das Leben mit Kind eigentlich aussehen sollte.

Gerade beim Thema Reisen gibt es oft zwei Lager: Die einen, die so wenig wie möglich verreisen und die Routinen zu Hause mit Kind besonders schätzen. Und die anderen, die viele Gewohnheiten aus dem kinderlosen Leben weiterführen wollen – und daher auch mit Kind unterwegs sind. Wir gehören definitiv zur zweiten Gruppe: In den letzten zwei Jahren sind wir mit unserem Sohn genauso viel gereist wie zuvor – nur eben nicht mehr alleine, sondern als Familie.

Als wir im Freundes- und Arbeitsumfeld von unserer geplanten Weltreise erzählten, hörten wir einen Satz besonders oft: „Ihr seid ja verrückt!“ Vielleicht stimmt das auch – denn einfacher wäre es sicherlich, zu Hause zu bleiben, zu arbeiten, Kinderbetreuung zu haben, Familie in Reichweite, Spielzeug, Kleidung und alles, was man eben so ansammelt, wenn man ein Kind hat.

Aber Reisen ist ein essenzieller Teil unserer Lebensweise – und unserer Vorstellung von einem erfüllten Leben. Deshalb war schnell klar: Solange unser Kind noch nicht an Schulferien gebunden ist und wir beide als Selbstständige arbeiten, wollen wir diese Freiheit so intensiv wie möglich nutzen. Damit aus dem „Ihr seid ja verrückt!“ vielleicht ein „Das wollen wir auch machen!“ wird, habe ich auf Instagram eure Fragen und Bedenken zum Reisen mit Kind gesammelt – und beantworte sie hier so ehrlich wie möglich.

Reiseequipment: Was braucht man wirklich?

Habt ihr extra etwas für die Reise gekauft? Wenn ja, was?

Ja, vor allem zwei Dinge: einen Reisekindersitz fürs Auto und einen Kinderkoffer, der sich im Flugzeug in eine Sitzverlängerung und somit in ein kleines Bett verwandeln lässt. Große Anschaffungen waren nicht nötig, da wir das meiste schon hatten. Kleinere Dinge wie neue Kleidung für sommerliche Temperaturen, Entertainment für den Flug, Sonnencreme & Co. kamen natürlich trotzdem dazu – und für die Flüge haben wir das Cares-Gurtsystem besorgt.

Welchen Kinderwagen habt ihr auf der Reise dabei?

Wir haben unseren Bugaboo Butterfly dabei, den wir unabhängig von dieser Reise vor einem Jahr für unsere Reise nach Mallorca gekauft haben. Seitdem begleitet uns der Buggy auf jeder Reise, aber auch im Alltag, da wir ihn immer im Kofferraum lagern, um auch in Berlin flexibel zu sein und nicht immer unseren großen Bugaboo Fox 5 zusammenklappen zu müssen. Der Bugaboo Butterfly ist perfekt zum Reisen, weil er sich mit nur einer Hand zusammenklappen lässt und eine Größe hat, die mit ins Handgepäck darf. Also konnten wir auch im Flughafen bis zum Gate immer komfortabel unser Kind schieben.

Großer Kinderwagen oder Reisebuggy?

Für ein Kind, das selbst gut sitzen kann und keine Babywanne mehr braucht, würde ich auch nach dieser Reise zu 100 Prozent den Bugaboo Butterfly empfehlen. Wir haben ihn sicherlich 1000-mal ins Auto oder Taxi ein- und ausgeladen, Treppen hinauf und hinuntergetragen und sind mit ihm durch die engsten Gänge in Läden, Hotels und Co. gecruist. Umso wendiger oder kleiner, umso besser auf Reisen. Und beim Bugaboo Butterfly müsst ihr trotzdem keine Abstriche in Sachen Komfort für euer Kind machen.

Meine absolute Empfehlung und Pro-Tipp: Kauft die passende Transporttasche! Fluggesellschaften sehen gerne, dass der Kinderwagen verpackt ist – mit Flugzeug-Symbol auf der Tasche fühlt sich das Personal sofort sicher, dass der Buggy ins Handgepäck passt.

GOODIE: Aktuell gibt es auf den Bugaboo Butterfly 15 Prozent Rabatt!

Kinderwagen am Flughafen: Aufgeben oder im Handgepäck?

Kommt drauf an! Wenn euer Handgepäck es erlaubt und euer Kind noch ein Plätzchen zum Schlafen braucht, lohnt sich der Kinderwagen im Handgepäck. Wir haben ihn auf jedem Flug mitgenommen – auch, weil er direkt nach der Landung wieder einsatzbereit war.

Autositz: Mitnehmen oder Leihen?

Wir haben uns bewusst für einen faltbaren Reisekindersitz entschieden – passt ins Handgepäck, ist schnell eingebaut und in Städten mit Taxi oder Uber unverzichtbar. Für Flüge ist er nicht zugelassen, aber für unsere Stopps und Fahrten war er Gold wert. Die Mietkosten für Sitze hätten seinen Anschaffungspreis locker überstiegen, ihn für einen Flug aufzugeben ist kostenlos.

Reisebett: Ja oder nein?

Für uns: nein. Unser Sohn schläft ohnehin nicht im Gitterbett, daher wäre ein Reisebett ungewohnt gewesen. Wir schlafen immer gemeinsam in einem großen Bett – oder sorgen für eine Alternative wie Schlafcouch oder zweites Schlafzimmer, sollte ein Doppelbett zu schmal für uns drei sein. Wer ein Reisebett braucht: Bugaboo hat ein tolles Modell.

Was habt ihr in eurer Reiseapotheke dabei?

Die Basics: Kinder-Nasenspray, Fiebersaft, Zäpfchen, Vomex, Wundsalbe, Pflaster, Fieberthermometer – für Erkältung, Magen-Darm, Ausschlag und kleine Unfälle. Unser kleines Erste-Hilfe-Set ist immer dabei.

Wie viel Kleidung habt ihr eingepackt?

Ehrlich? Zu viel! Neue Schuhe für hohe Temperaturen waren sinnvoll, der Rest war eher „normaler“ Kleiderschrank: Leggings, Bodys, Jacken, UV-Schutzkleidung. Aber: Fast jede Unterkunft hatte Waschmaschine und Trockner – also unbedingt vorher checken. Weniger ist mehr!

Was habt ihr total vergessen mitzunehmen?

Ein, zwei dickere Hosen – die haben wir einfach vor Ort gekauft. Sonst: nichts Essenzielles oder Teures vergessen!

Wie überlebt man Langstreckenflüge?

Wie habt ihr die Langstreckenflüge mit Kleinkind überlebt?

Ich habe ein wenig Angst, es hier hinzuschreiben und mein Glück damit herauszufordern, aber wir hatten nur traumhafte Flüge mit Kind. Das liegt aber daran, dass wir bei einer Sache auf der Reise wirklich nicht gespart haben und immer die für uns besten Flugzeiten gebucht haben. Das bedeutet für uns: Langstreckenflüge fliegen wir über Nacht, kürzere Flüge bis zu sechs Stunden immer über den Mittag und die Nap-Time. Unser Kind hat bis jetzt auf jedem Flug geschlafen – und das eben auch dank des Kinderkoffers, den man zum Bett ausbauen kann.

Was soll in die Wickeltasche für den Flug?

Ich war auf alles vorbereitet: Stickerbuch, Snacks, iPad, Kinderkopfhörer, Zeichenpad, neue Spielzeuge. Genutzt? Fast nichts. Unser Sohn war vom Flugzeug an sich so fasziniert, dass das reichte – aber ich würde trotzdem immer alles wieder einpacken.

Essen im Flugzeug oder lieber komplett stillen?

Kommt aufs Alter an. Wird noch gestillt, dann dabei bleiben – Snacks wie Quetschies helfen. Unser Sohn isst schon voll mit, also hat er aus dem Kindermenü das gepickt, was ihm schmeckt (Obst & Nudeln gehen immer).

Wie habt ihr das mit dem Schlafen im Flugzeug gemacht? Habt ihr einen extra Sitzplatz gebucht?

Ja – das ist Voraussetzung für den Kinderkoffer. Es ist zwar teurer, lohnt sich aber total für Schlaf und Komfort. Die Skycouch für drei Personen hat sich nicht gelohnt – zu klein. Business-Class? Instagram ist nicht die Realität – fast alle Familien fliegen Economy.

Was muss man bei Hotels und Unterkünften beachten?

Habt ihr extra familienfreundliche Hotels gebucht?

Jein. Wir haben keine extra Familienunterkünfte gebucht, aber oft in Apartment-Hotels geschlafen oder wie schon eben beschrieben auf die Anzahl der Schlafzimmer geachtet. Wo immer es Budget-technisch ging, haben wir zwei Schlafzimmer gebucht, ansonsten auf extra große Betten geachtet. Bei Airbnb haben wir oft nach extra Baby-Equipment gefragt, in Byron Bay gab es einen Leihservice für Baby-Equipment und das war so großartig. So konnten wir unserem Sohn einen Hochstuhl mieten, aber auch einen Roller mit Helm für die gesamte Woche.

Kann man mit Kleinkind überhaupt in einem kleinen Hotelzimmer schlafen?

Ja, kann man. Ihr müsst euch auf Chaos einstellen und natürlich auch auf etwas andere Abende. Unser Kind ist relativ lärmempfindlich, d.h. wir arbeiten, wenn er schläft, sehr ruhig am Laptop oder schauen mit Kopfhörern eine Serie – meistens im Dunklen.

Worauf achtet ihr, wenn ihr nach Unterkünften schaut?

Kindersicherheit hat nochmal einen anderen Fokus bekommen. Wir checken nach Terrassen-Geländern und Pool-Absperrungen und eben nach einer sicheren Schlafmöglichkeit, wo man das Doppelbett am besten an die Wand schieben kann. Ansonsten ist eine Küche toll, ebenso wie eine Badewanne.

Baby-Jetlag? How to handle!

Wie hat euer Kleinkind den Jetlag verkraftet?

Besser als wir! Vor Ort haben wir am ersten Tag nach dem Flug entweder noch extra einen Nap eingelegt oder eben weggelassen – und dann hatte er den Rhythmus meistens als erster in der Familie wieder. Nur eine einzige Nacht in Singapur waren wir von 12 Uhr nachts bis 3 Uhr morgens wach, aber das war auch okay, weil wir selbst auch nicht schlafen konnten. Meistens waren eher wir Eltern diejenigen, die nachts wachgelegen haben und dann morgens todmüde waren. Aber auch da hilft ein Kind, denn in den Tag hineinschlafen oder tagsüber hinlegen, wenn man müde ist, geht eben nicht.

Welche Tipps habt ihr für den Umgang mit der Zeitverschiebung?

Wir haben uns weder darauf vorbereitet noch groß darüber nachgedacht. Go with the flow! Vielleicht verpasst ihr das erste Hotelfrühstück, vielleicht seid ihr viel zu früh dran. Egal. Nach spätestens ein paar Tagen läuft alles wieder.

Vor Ort: Ernährung, Windeln und Co.

Was habt ihr alles für Baby-Food mit im Gepäck transportiert?

So gut wie nichts. Ein paar Snacks und so viel Windeln, wie unsere Koffer es zugelassen haben. Alles andere haben wir dann vor Ort gekauft.

Worauf achtest du, wenn du in anderen Ländern Essen kaufst?

Bio und möglichst ohne Zucker – was z. B. in Australien und den USA gar nicht so einfach ist. Aber man findet fast immer etwas.

Wie viel konntest du selbst kochen?

Wenn wir eine richtige Küche haben, dann versorgen wir unser Kind am liebsten mit selbst gekochtem Essen. Aber wenn wir unterwegs sind, gehen wir auch gerne essen und es gibt eigentlich immer etwas auf der Restaurantkarte, was er auch gerne isst. Und zur Not sind es eben Pommes.

Hattet ihr irgendwo Probleme, weil ihr Dinge nicht bekommen habt?

Nein. Für die Grundversorgung war immer alles überall erreichbar, auch wenn ihr natürlich in Sachen Windelmarke etc. flexibel sein müsst. Aber es kann ja auch besonders in Sachen Essen toll sein, wenn euer Kind mal neue Dinge, Geschmäcker und Texturen ausprobieren muss.

Alltag auf Reisen: Geht das?!

Ich würde verrückt werden, ohne Kita!

Oh ja, den Gedanken kann ich gut verstehen. Wenn man gar nicht arbeiten muss und wirklich Urlaub machen kann, wäre es oft einfacher, aber da wir auch von unterwegs täglich unserer Lohnarbeit nachgehen müssen, fehlt die Kita schon. Gleichzeitig genieße ich es so sehr, so viel Zeit mit meinem Kind zu verbringen.

Wie teilt ihr euch die Kinderbetreuung auf?

Das klappt eher schlecht als recht, weil wir so gerne Zeit als Familie verbringen. Ab und zu nimmt aber einer das Kind und der andere kann arbeiten, shoppen, in Ruhe einen Kaffee trinken.

Wie macht ihr das mit euren Routinen, z.B. Mittagsschlaf und Co.?

Flexibel sein. Wir waren auch in der Heimat nie die Typen, die feste Routinen zu bestimmten Uhrzeiten hatten. Wir gestalten jeden Tag flexibel und unser Kind macht das super mit. Wenn mal an einem Tag der Mittagsschlaf ausfällt, dann ist das halt so. Wenn er mal spät ins Bett geht, auch okay. Wer keine großen Erwartungen hat, kann auch nicht groß enttäuscht werden.

Wie geht euer Kind mit so vielen Ortswechseln um?

Natürlich merken wir, dass er alles mitbekommt. Aber er liebt Autofahren (großer Pluspunkt für uns), aber wir passen uns immer an ihn an: Er bestimmt, wie lange wir am Stück fahren, wann wir eine Pause im Café machen, wenn wir uns auf einem Spielplatz austoben und wie lange wir schlafen oder eben auch arbeiten. Eine Zeit lang ist er durch die vielen Ortswechsel abends nur noch auf meinem Arm eingeschlafen. Aber auch das war okay.

Ich hoffe, ich konnte euch eure größten Fragen, Sorgen und Ängste so vielleicht nehmen. Und jetzt interessiert mich, was sind eure ultimativen Travel Hacks? Reist ihr gerne mit Kind oder würdet ihr gerne mehr reisen?

Dieser Artikel ist Werbung, da er Markennennungen enthält.

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