Brustkrebsmonat Oktober – Im Zeichen der rosa Schleife
Der Oktober ist der internationale Brustkrebsmonat und auch wir möchten auf dieses wichtige Thema aufmerksam machen.
Der Oktober ist der internationale Brustkrebsmonat und auch wir möchten auf dieses wichtige Thema aufmerksam machen.
Im Oktober fallen sie besonders auf: rosafarbene Schleifen zieren die Umverpackungen von Produkten, werden auf der Straße verteilt und in Magazinen und auf Werbeplakaten abgedruckt. Die kleine pinkfarbene Schlaufe ist zum Symbol im weltweiten Kampf gegen den Brustkrebs geworden. Der Oktober wurde im Jahre 1985, auf Initiative der American Cancer Society, zum internationalen Brustkrebsmonat ausgerufen.
In den letzten 33 Jahren ist gerade in Sachen Vorsorge und Information einiges passiert. Das Thema Brustkrebs wird inzwischen sehr offen diskutiert, mutige Frauen wie zuletzt Miriam Pielhau haben in den letzten Jahren das öffentliche Interesse wieder auf die tödliche Krankheit gerichtet. Denn es hat sich doch eine Art Müdigkeit, gepaart mit einem zu großen Vertrauen in die Fähigkeiten der modernen Medizin, eingeschlichen.
Deshalb machen wir auf das Thema Brustkrebs aufmerksam
Auch wir alle bei Beige sind, mal mehr, mal weniger direkt, vom Thema Brustkrebs betroffen. Grund genug, sich dieser ernsten und nach wie vor tödlichen Krankheit zu widmen, denn Brustkrebs gehört nicht nur zu den häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland, auch die Zahl der Neuerkrankungen steigt kontinuierlich an – eine Tatsache, die uns tatsächlich geschockt hat. Trauriges Resultat: bei rund 70.000 neu erkrankten Frauen fordert der Brustkrebs jährlich 17.000 Todesopfer in Deutschland {Quelle}. Jede achte Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Das macht das Mammakarzinom, so der Fachterminus, zur tödlichsten Gefahr für Frauen hierzulande.
Doch, und das wird gerne vergessen oder unter den Tisch gekehrt, auch Männer sind betroffen. Immerhin 500 bis 600 erkranken jährlich in Deutschland an Brustkrebs, das Durchschnittsalter bei Erkrankung liegt bei etwa 70 Jahren {Quelle}. Das Besondere hierbei ist, dass die Betroffenen oftmals an zwei Fronten zu kämpfen haben: erstens mit dem Schock von Diagnose und Krankheit und zweitens mit der Tatsache, dass sie von einer „Frauenkrankheit“ betroffen sind. Diese Scham ist sicherlich auch einer der Hauptgründe dafür, dass nur wenige Menschen überhaupt wissen, dass auch Männer an einem Mammakarzinom erkranken können. Das im Namen enthaltene Wort „Mamma“ definiert das Gros der Betroffenen doch recht deutlich und macht es Männern daher noch schwerer, über eine Erkrankung zu sprechen.
Mit diesem Editorial wollen wir daher nicht nur auf das Thema Brustkrebs aufmerksam machen. Wir wollen unseren Teil dazu beitragen Wissenslücken zu schließen und Betroffenen das Gefühl der Scham oder der Einsamkeit zu nehmen.
Wir wollen die Schönheit der weiblichen und männlichen Brust zeigen
Gleichzeitig wollen wir aber keine verletzlichen Menschen zeigen oder uns in Extreme stürzen. Weder möchten wir ausschließlich vom Kampf gegen den Krebs gezeichnete, noch makellose, perfekte Brüste zeigen. Was ihr hier seht, ist die Realität. Wunderschöne Brüste, alle so unterschiedlich und einzigartig, wie „ihre“ Frauen – und „ihr“ Mann. Denn, vielleicht ist es euch schon aufgefallen, wir haben auch einen Mann zum Fototermin gebeten. Brust ist Brust – wenn der Tumor hier keine Unterschiede macht, dann machen wir es auch nicht. Alle Fotos in dieser Strecke sind, bis auf das Licht, nicht nachträglich bearbeitet worden. Leberflecken, sichtbare Adern, Pickel auf dem Dekolletee, Brusthaare – es sind alles ganz natürliche Male, die zu jedem dieser Körper gehören und die jede einzelne Brust da draußen einzigartig machen. Egal, ob männlich oder weiblich.
Lasst uns doch mal über Selbstvorsorge reden ...
Tatsächlich werden die meisten Fälle von Brustkrebs von den Betroffenen selbst entdeckt – und das meistens eher durch Zufall. Beim Eincremen, unter der Dusche und in vielen Fällen auch vom Partner oder von der Partnerin. In Deutschland gibt es ein gesetzliches Krebsfrüherkennungsprogramm, unter das auch die Brustkrebsvorsorge fällt und in dem festgelegt ist, welche Vorsorgemaßnahmen in welchem Alter und Turnus abgedeckt werden. Eine gute Übersicht findet ihr hier.
Es gibt keine nachgewiesene Zusammenhänge zum positiven Einfluss der Selbstuntersuchung und der Brustkrebssterblichkeit, dennoch empfehlen die deutschen Fachgesellschaften ein regelmäßiges Abtasten der Brust, idealerweise einmal im Monat. Der beste Zeitpunkt ist eine Woche nach dem Beginn der letzten Regel. Dann ist die Brust besonders weich und Verhärtungen gut sicht- und spürbar.
So tastet ihr eure Brüste richtig ab
Stellt euch zunächst mit herunter hängenden Armen vor einen Spiegel und betrachtet eure Brüste. Hat sich etwas verändert? Sind eingezogene oder gewölbte oder einer Orangenhaut ähnelnde Stellen sichtbar? Wie sehen die Brustwarzen aus? Wiederholt diese optische Untersuchung mit in die Hüften gestemmten Armen. Tastet anschließend mit den mittleren drei Fingern der Hand systematisch eure Brüste ab – entweder von rechts nach links oder von oben nach unten. Tastet bis in die Achselhöhle. Drückte eure Brustwarzen mit Daumen und Zeigefinger und schaut, ob Flüssigkeit austritt und wenn ja, welche Farbe diese hat. Notiert jede verdächtige Veränderung. Das Drüsengewebe der Brust ist sehr knubbelig, weshalb ihr nicht bei jedem Knötchen in Panik ausbrechen müsst. Sobald ihr jedoch ein komisches Gefühl habt oder unsicher seid, macht einen Termin bei eurem Arzt / eurer Ärztin.
Männer können Veränderungen meist schon mit bloßem Auge erkennen. Einziehungen und Wölbungen, Flüssigkeit, die aus der Brustwarze austritt und harte, schmerzlose Knoten sind Symptome, die abgeklärt werden sollten.
Wichtig: Die Selbstvorsorge soll und kann niemals eine regelmäßige Untersuchung der Gynäkologin / des Gynäkologen ersetzen. Sie hilft uns dabei, unseren Körper besser kennenzulernen und Veränderungen früher wahrzunehmen.
Hier finden Betroffene und Angehörige Hilfe & Information:
Bei diesen Fachstellen und Vereinen können Betroffene und deren Angehörige Hilfe finden. Und das nicht nur bei Brustkrebs, sondern auch allen anderen Krebserkrankungen. Gerne und unbedingt könnt ihr diese Liste in der Kommentarfunktion ergänzen!
- Stiftung Deutsche Krebshilfe
Wir möchten uns ganz besonders bei den tollen Frauen und dem tollen Mann bedanken, die für dieses Shooting alle Hüllen haben fallen lassen und ganz selbstverständlich vor Janines Kamera getreten sind, um die Aufklärung bei diesem wichtigen Thema zu unterstützen. Vielen Dank!
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Fotos: