Selbstgemachtes Eis

Selbstgemachtes Eis

Eisrezepte pünktlich zum Sommer gefällig? Say no More.

Sommer und Eiscreme gehören für mich zusammen wie Freibad und Pommes. Geht auch ohne, ist aber sinnlos.

Ich mag Eis im Sommer ganz besonders, daher gibt es jeden Tag mindestens eine Portion. Anders ausgedrückt: Es schadet nie, ganz viel Eis zu Hause in der Tiefkühltruhe auf Vorrat zu haben. Daher gibt es heute von mir einfache und wenn man möchte auch vegane Rezepte für selbstgemachtes Eis, das wirklich jede und jeder nachmachen kann.

Selbstgemachtes Eis: „Spinnt die?“, fragt ihr euch jetzt vielleicht. Fair enough! Schließlich weiß man, wie viel Handwerk und Erfahrung echtes italienisches Gelato erfordert. Aber keine Sorge, ich spinne nicht, dieses Eis erfordert keinen großen Aufwand und das Beste:
Man weiß, was drin ist. Nicht nur das, man kann all die leckeren Dinge verwenden, die man mag oder die vielleicht Saison haben, so schmeckt es wirklich automatisch gut und intensiv. Und man kann es vegan herstellen. So mannigfaltig das Angebot da draußen auch ist, veganes Eis wird nämlich noch sehr stiefmütterlich angeboten.

Meine zwei Rezepte kommen mit jeweils zwei Varianten mit extrem wenigen Zutaten daher. Ihr braucht keine Eismaschine und müsst nicht alle zwei Stunden zum Gefrierschrank laufen und umrühren.
Also, wer hat jetzt Lust auf Eis?

„No Churn“ Eiscreme

Das Grundrezept besteht aus drei einfachen Zutaten, deren Mengenverhältnis nicht verändert werden darf. Der Zucker in der Kondensmilch in Kombi mit dem hohen Fettgehalt der Sahne ist wichtig, damit das Eis richtig cremig wird, auch wenn man es ohne Eismaschine zubereitet. Der Zucker verhindert nämlich die Bildung von Eiskristallen, indem er sich an das Wasser bindet. Kauft also unbedingt die gezuckerte Kondensmilch.

Die Vanilleschote wertet das Ganze auf und herauskommt ein Eis, das sehr intensiv nach Vanille schmeckt. Man kann sie natürlich durch einen Teelöffel Vanille-Extrakt oder eine Packung Bourbon-Vanille austauschen, aber es schmeckt dann nicht ganz so gut.
Das Rezept lässt sich durch einfachen Zugabe von Zutaten zu einer anderen Geschmackssorte umwandeln. Es ist buchstäblich für jeden Geschmack etwas dabei, ob fruchtig, schokoladig oder nussig.

Dieses Rezept funktioniert sowohl vegetarisch als auch mit veganen Alternativen. Es ist wichtig, dass die Alternativen einen ähnlichen Fettgehalt haben wie die Kuhsahne, das ist das Geheimnis!

Das Basis-Rezept für „No-Churn“-Eis

Zutaten

  • 400g (vegane) gezuckerte Kondensmilch
  • 500ml (vegane) Schlagsahne (z.B. von Rama)
  • Mark einer ganzen Vanilleschote

Zubereitung

  1. Sahne in einer Küchenmaschine oder mit dem Handmixer steif schlagen.
  2. In einer großen Schüssel Kondensmilch und Mark der Vanilleschote gut vermengen. Sahne in mehreren, kleinen Mengen vorsichtig unterheben, bis alles vollständig vermischt ist. Je vorsichtiger die Sahne untergehoben wird und fluffiger die Mischung ist, desto leichter und luftiger wird das Ergebnis.
  3. In ein passendes Gefäß umfüllen und über Nacht im Gefrierer fest werden lassen.

Vegane, gezuckerte Kondensmilch

Zutaten

  • eine Dose Kokosmilch, Vollfett ohne Zusätze
  • 200ml vegane Schlag- oder Kochsahne (z.B. von Rama)
  • 100g Zucker

Zubereitung

  1. Die Kokosmilch vorsichtig von "unten" öffnen und das transparente Wasser auffangen, für andere Dinge verwenden.
  2. Die Kokoscreme und vegane Sahne in einem Topf gut verquirlen, Zucker dazugeben.
  3. Kurz aufkochen, Temperatur herunterschalten. Bei kleiner Hitze etwa 30 Minuten zu einer festen und cremigen Kondensmilch herunterköcheln lassen. Dabei zwischendurch umrühren, damit sie nicht am Boden anbrennt.
  4. Für das Eis auf Raumtemperatur auskühlen lassen. Falls nicht direkt verwendet, in ein steriles Gefäß umfüllen.

„No-Churn“-Eiscreme mit Schokolade und Tahin

Die Basis ist die gleiche wie das Vanilleeis. Durch Zugabe von dunklem (Back)kakao wird daraus ein leckeres Schokoladeneis. Der leicht bittere Geschmack von Tahin passt bestens dazu und bringt andere Nuancen.

Das Rezept für das "No-Churn"-Eis mit Schokolade und Tahin

Zutaten

  • 400g (vegane) gezuckerte Kondensmilch
  • 500ml (vegane) Schlagsahne (z.B. von Rama)
  • Mark einer ganzen Vanilleschote
  • 75g dunkler (Back)Kakao, gesiebt
  • 50g Tahin,
    plus zum Dekorieren
  • Prise Meersalz
  • optional: eine handvoll gehackte Zartbitter-Schokolade

Zubereitung

  1. Sahne in einer Küchenmaschine oder mit dem Handmixer steif schlagen.
  2. In einer großen Schüssel Kondensmilch und Mark der Vanilleschote gut vermengen. Tahin hineingeben, Kakao hineinsieben. Alles gut vermischen.
  3. Sahne in mehreren, kleinen Mengen vorsichtig unterheben, bis alles vollständig vermischt ist. Je vorsichtiger die Sahne untergehoben wird und fluffiger die Mischung ist, desto leichter und luftiger wird das Ergebnis. Wenn erwünscht, Schokostücke hineingeben.
  4. In ein passendes Gefäß umfüllen. Auf Wunsch mit Schokostücken und Tahin dekorieren und über Nacht im Gefrierer fest werden lassen.

Tipp: Bei der Verwendung von Früchten kann man beherzt auf Pürees oder Marmeladen zurückgreifen. Hier gilt: ausprobieren und entscheiden, wie viel man braucht. Bei Marmeladen aufgrund des intensiven Geschmacks und des Zuckergehalts natürlich tendenziell weniger, als bei Fruchtmark oder -pürees. Da kann man beherzigt 500g hinzugeben. Bei frischen und saisonalen Früchten, wie Erdbeeren zum Beispiel, kann es hilfreich sein, die Früchte vorher im Ofen zu rösten, damit die Wasserkonzentration in den Früchten verringert wird. Ist aber natürlich kein Muss.

Nüsse sollte man vorher zu Mus verarbeiten, oder direkt ein fertiges Mus verwenden. Auch hier gilt: ausprobieren und entscheiden, wie viel man möchte, aber mindestens 100g kann das Rezept gut vertragen. Je intensiver etwas schmeckt (zum Beispiel Miso oder Lavendel), desto weniger sollte man verwenden und sich lieber mit ganz wenig herantasten!

Einfache Popsicles mit Kokosmilch

Wem das „No-Churn“-Eis trotzdem noch immer zu aufwendig ist, oder keine vegane Kondensmilch parat hat, kann es noch leichter haben.
Eis am Stiel mit Kokosmilch! Der hohe Fettgehalt von Kokosmilch eignet sich hervorragend für selbstgemachtes Eis. Wie auch schon bei dem Sahneeis, lässt sich hier alles beliebig austauschen. Ich liebe die Kombi von Erdbeere und Pfirsich, daher gibt es das Rezept mit beiden Früchten.
Der Trick bei diesem Rezept ist Wodka. Alkohol senkt den Gefrierpunkt, und durch den geringen Einsatz bleibt das Eis "cremig".

Das Rezept für Eis am Stiel mit Kokosmilch

Zutaten
(für ca. 10 Stück)

  • 400ml Vollfett Kokosmilch
  • 250g Erdbeeren ohne Blätter
  • 250g Pfirsich ohne Kern
  • 3 EL Ahornsirup (alternativ Agavendicksaft)
  • 3 EL Wodka
    (kann weggelassen werden, dann wird das Ergebnis etwas weniger cremig)
  • Prise Salz
    Zubehör: eine Silikonform für Eis am Stiel

Zubereitung

  1. Die Erdbeeren und Pfirsiche getrennt in einem Mixer pürieren und mit jeweils 1 EL Ahornsirup und 1 EL Wodka vermengen. Beiseite stellen.
  2. Kokosmilch mit Ahornsirup, einer Prise Salz und 1 EL Wodka verrühren.
  3. Mischungen abwechselnd in die Form gießen. Eisstiele hineinstecken und über Nacht einfrieren, bis das Eis fest ist.

Tipp: Wer keine Form hat, kann das Eis selbstverständlich auch in eine andere Form oder Gefäß geben. Mann kann auch alle Zutaten zusammen verblenden, das schmeckt ebenfalls, sieht aber anders aus.

Fancy Ice Pops mit Miso-Karamell

Ich mag es, die Früchte durch Nussmus zu ersetzen und dazu eine hervorragende Karamellsauce zu reichen.

Das Rezept für Eis am Stiel mit Erdnussmus und Miso-Karamell

Zutaten
(für ca. 10 Stück)

  • 400ml Vollfett Kokosmilch
  • 100g Erdnussmus, cremig
  • Mark einer Vanilleschote
  • 2 EL Agavendicksaft
  • 1 EL Wodka
    (kann weggelassen werden, dann wird das Ergebnis etwas weniger cremig)
  • Prise Salz
  • 100g Agavendicksaft
  • 1/2 TL weißes Miso

    Zubehör: eine Silikonform für Eis am Stiel

Zubereitung

  1. Kokosmilch mit 2 EL Agavendicksaft, Erdnussmus, dem Mark der Vanilleschote, Wodka und Prise Salz in einem Blender verblenden.
  2. In die Form gießen. Eisstiele hineinstecken und über Nacht einfrieren, bis das Eis fest ist.
  3. Für das Miso-Karamell Agavendicksaft und Miso in einem kleinen Topf aufkochen, bis die Masse dickflüssiger wird, ca. 2 Minuten.
  • Fotografin:
    Yelda Yilmaz

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