„Ein Hooligan, der mit einer Nähnadel umgehen konnte“
Die neue Dokumentation „McQueen“ zeichnet ein Bild des britischen Stardesigners, wie es persönlicher und privater nicht sein könnte. Wir haben mit dem Regisseur gesprochen.
Wir haben mit Ian Bonhôte, dem Regisseur der neuen Alexander McQueen Dokumentation, gesprochen.
Für ihre Dokumentation „McQueen“ sind der Regisseur Ian Bonhôte und Drehbuchschreiber Peter Ettedgiu so tief in das Leben des britischen Ausnahme-Designers eingetaucht wie niemand vor ihnen. Weggefährtinnen und -gefährten, Verwandte, Vertraute und Verstoßene zeichnen in McQueen einen Lebensweg nach, der ebenso überraschend und erheiternd, wie düster, tief tragisch und verloren ist.
Die originalen VHS-Aufnahmen, original footage, zeigen das Enfant Terrible der Mode als hilfloses Enfant – denn es scheint oft so, als habe Lee Alexander McQueen Zeit seines Lebens gegen die Dämonen seiner Vergangenheit gekämpft. Gegen die Erinnerungen an Gewalt und Missbrauch und an die finanziellen, materiellen und zwischenmenschlichen Entbehrungen, die seine Herkunft aus dem Londoner Arbeiterviertel East End mit sich brachten. Doch wir lernen auch seine andere Seite kennen, den kämpfenden Terrible. Einen jungen Mann, der mit 16 Jahren die Schule verlässt, eine Schneider-Ausbildung in der Savile Row beginnt und sich danach mit Chuzpe, unbändigen Selbstbewusstsein und atemberaubendem Talent bis ganz, ganz nach oben kämpft. McQueen war getrieben von seinen Visionen und Ideen – doch dieses atemberaubend schnelle Leben fand schließlich 2010 ein plötzliches Ende.
Man kann sich des Gefühls nicht verwehren, durch die Dokumentation „McQueen“ nicht nur etwas unheimlich Privates, sondern auch etwas ganz Besonderes gesehen zu haben. Ein Wunderkind, das vom Schicksal mit den denkbar schlechtesten Karten ins Spiel geschickt wurde und dennoch einen Royal Flush nach dem nächsten auf den Tisch knallt – und das am Ende den Spieltisch abrupt verließ ohne den großen Gewinn einzusacken.
Ich hatte das große Vergnügen mit dem Regisseur Ian Bonhôte über die Dokumentation und den Menschen McQueen sprechen zu können:
Gibt es eigentlich noch große Modedesigner*innen?
Das ist schwer zu sagen, da sich die Modebranche komplett verändert hat. Die Konglomerate haben fast alle traditionellen Modehäuser in ihren Besitz gebracht und auch die Art, wie wir Mode heutzutage konsumieren, hat sich verändert. Einen Designer wie Lee {Alexander McQueen} kann man nicht mit den heutigen Modedesignern vergleichen. Lee ist aus der Modewelt ausgebrochen und hat die Leute darüber hinaus berührt. Die Welt, Visionen und die persönlichen Elemente, die er in seine Shows integriert hat, sind einmalig. Lees Hochzeit war in den Neunzigern, als alles möglich schien; gerade für die Punk-Designer wie Vivienne Westwood oder John Galliano. Heute würde ich mit Gareth Pugh oder Craig Green auf die Frage antworten, wer diesen kreativen Output weiterführt.
Warum kommt eure Dokumentation gerade jetzt? Es ist weder der Jahrestag seines Todes, noch ist viel Neues zu Alexander McQueen an die Oberfläche gekommen.
Die Idee entsprang aus einem Meeting, in dem über große britische Modeikonen gesprochen wurde – Alexander McQueens Name kam zur Sprache. Die Produktionsfirma rief mich an, da ich bereits Erfahrungen in der Modebrachen gesammelt hatte. Auch nach seinem Tod schwebte der Name McQueen über vielen Projekten, sei es Film, Musik, Kunst oder Mode. Er war nie wirklich weg gewesen in London. Als der Anruf kam überzeugte ich mein Team und wir fingen direkt mit der Arbeit an. Seit {der Ausstellung} „Savage Beauty“ waren wir zudem nicht die Einzigen, die darüber nachdachten, eine Dokumentation über Alexander McQueen zu drehen. Also sagten alle: Wir müssen das jetzt schnell umsetzen! Schnell, aber gut!
Wir wussten, dass wir einen Film machen wollten, der auch Menschen anspricht, die von Alexander McQueen zuvor noch nie etwas gehört hatten. Von daher war so etwas wie sein Todestag nicht wichtig. Unser Film verknüpft den Menschen McQueen mit seinen Shows, seiner Arbeit und auch der Verrücktheit der Branche zu der damaligen Zeit.
Man merkt, dass es euch um den Menschen McQueen geht und nicht um nur um seinen Erfolg in der Modewelt. Es ist unmöglich, seine Arbeit ohne Bezug zu seiner Person zu betrachten.
Für uns als Menschen war das Element der Mode extrem interessant und aufregend. Lees Entwürfe und seine Shows haben uns emotional berührt. Als Storyteller und Filmemacher ist es jedoch seine Lebensgeschichte, die uns interessiert. Die Ups and Downs, die Tragödie, diese Geschichte von Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Was wurde aus dem kleinen Lee aus dem Londoner West End, der sich im Laufe seiner Karriere in einen schnittigen, reichen, unglücklichen, bisweilen auch gemeinen Modedesigner verwandelte? Das ist die Story! Es geht nicht darum, dass er Lady Gaga ausgestattet hat – jeder hat Lady Gaga ausgestattet. Seine Geschichte ist die des Tellerwäschers, der Millionär wird. Des Menschen, der zu einem Unternehmen wird, der unter dem Druck des Business zerbricht. Was die Gesellschaft über Lee weiß, ist eine Scharade. Wir blicken hinter den Vorhang und sprechen mit Menschen, die Lee im Laufe seiner Karriere wirklich begleitet haben. Seine Familie, seine Freunde und Arbeitskollegen*innen. Wir wollten so authentisch, wie möglich sein.
Zu Beginn des Films erfahren wir, dass Süskinds „Das Parfüm“ eines von Lees Lieblingsbüchern war. Tatsächlich kann man sein Schicksal doch auch mit dem von Jean-Baptiste Grenouille vergleichen?
Ja, da stimme ich zu. Alle, die in der Kreativbranche arbeiten, starten ihre Karrieren mit einer gewissen Vision dieser Branche und einer Vorstellung davon, was sie erreichen möchten. Doch auch die erfolgreichsten Menschen haben nie das erreicht, von dem sie dachten, dass sie es erreichen möchten. Es ist alles anders gekommen; meistens sogar besser. Lee hat nie wirklich versucht etwas ganz bestimmtes zu erreichen. Er hatte Ehrgeiz, er wollte Grenzen sprengen, aber nie gefallen. Ich habe das Gefühl, dass sich die Branche ihm angebiedert hat und nicht er sich der Branche.
Hinzu kommt, dass die Neunziger ein so spezielles Jahrzehnt waren. Sie waren das Gegenteil der Achtziger, in denen alles glatt und gestriegelt war. Es ging nicht mehr nur um Schönheit, sondern auch um die Kehrseite, um Düsternis. Nimm zum Beispiel die Musik von Nirvana. Es war eine Zeit, in der man auch deprimierende Themen ansprach und Lee reizte das total aus. Ich stimme dir in deiner Aussage zu, doch ich denke, er hatte keinen konkreten Lebensentwurf. Nur zügellosen Tatendrang. Und das sieht man in den Interviews in unserem Film: Er steckte die Menschen mit seiner Vision, seinem Aktionismus, seiner Kreativität und seinem schwarzen Humor an.
Er arbeitete quasi ununterbrochen!
Genau. Stell dir vor, du wirst Chefdesignerin von Givenchy – mit 24 Jahren! Die meisten Modemacher*innen, die für einen Chefdesigner-Posten in ein Modehaus berufen werden, legen ihr eigenes Label, sofern sie eines haben, auf Eis. Nicht so Lee. Er legte sogar noch eine Schippe darauf und steckte all das Geld, dass er bei Givenchy Couture verdiente, in seine eigene Marke. Er wollte sich nie etwas anderem verpflichten, als seiner eigenen Marke. Dafür hat er Leute auch benutzt. Ich könnte darüber noch Stunden sprechen!
Eure Dokumentation ist unglaublich privat und nachdem ich sie gesehen habe, fühlte ich mich, als hätte ich McQueen zwei Stunden über die Schulter geschaut. Wie habt ihr von der Existenz der Tapes erfahren?
Wir haben die Dreharbeiten mit leeren Händen begonnen – wir hatten nichts. Wir hatten nicht mal Einblicke in das Archiv, da wir nicht mit der Marke Alexander McQueen zusammen gearbeitet haben. Und da über Lees Leben nach seinem Tod einige geschmacklose Details ans Tageslicht gekommen waren, war es auch nicht so, als hätten jeder oder jede, die wir gefragt haben, sich sofort vor unsere Kamera gesetzt und geredet. Die Dreharbeiten waren eine gigantische Herausforderung. Wir haben schlicht alle Menschen aus Lees Leben kontaktiert. Viele haben direkt nein gesagt, aber wir haben es immer wieder versucht. Natürlich wollten viele auch wissen, wer sonst bei dem Film mitmacht, wer zur Story beiträgt. Wir mussten viel Überzeugungsarbeit leisten.
Dadurch, dass wir sein Leben und seine Arbeit in den Fokus gestellt haben und eben nicht die Skandale, die Drogen, den Sex, begannen die Leute uns zu vertrauen. Fast alle Videoaufnahmen sind von diesen Leuten – 80 Prozent der privaten Aufnahmen und auch der Audioaufnahmen. Es war sehr viel Arbeit und ich möchte dich nicht belügen: Wir haben bis zur allerletzten Sekunde noch Änderungen vorgenommen, da wir bis zuletzt Material erhalten haben. Einen Tag nach der Premiere sagte einer unserer Kontakte, dass er Filmmaterial von Lee und Isabella Blow gefunden habe, nach dem wir sechs Monate gesucht haben. Wir hätten es gut sein lassen können, doch wir haben dieses Material zu einem siebenminütigen Kurzfilm geschnitten, der Teil der DVD ist und auch auf iTunes erscheinen wird.
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Hast du Lee jemals persönlich kennengelernt?
Ich habe ihn nie persönlich getroffen. Doch in meinen ersten Jahren in London machte ich die Visuals in einem Club am Hoxton Square namens „The Blue Note“. Lee hatte sein Studio in der Nähe und ich sah ihn manchmal im Park mit seinen Hunden spazieren gehen. Ich habe ihn aber nie angesprochen. Für mich war er dieser erfolgreiche Mensch, der mich inspiriert, aber ich habe nie in der gleichen Liga gespielt. Ich war so jung, ich hätte mich das nie getraut.
Im Film hat man den Eindruck, dass Lee Menschen schwer verziehen konnte, wenn sie ihn – in seinen Augen – hintergangen oder ihm den Rücken zugewandt haben.
Ich möchte hier natürlich keine Küchenpsychologie anwenden, aber nachdem ich mich nun fast eineinhalb Jahre mit der Person McQueen beschäftigt habe, bin ich sicher, dass das mit seiner Vergangenheit zu tun hat. Die Menschen aus dem East End wurden jahrzehntelang wie Dreck behandelt – und werden es noch immer. Das untere Ende des Gesellschaft wird überall auf der Welt schlecht behandelt. Alles, was diese Menschen haben, ist ihre Gemeinschaft und ihre Identität. Sie verlassen sich nur auf sich und auf die, die ihnen sehr nahe stehen. Es ist vergleichbar mit dem Zusammenhalt eines Stammes. Das spielt auch bei McQueen eine Rolle. Lee war außerdem unheimlich gut darin, talentierte Menschen zu unterstützen. Natürlich ist man verletzt, wenn diese Menschen dir plötzlich den Rücken zudrehen. Das ist bei mir nicht anders. Und schließlich war Lee aufgrund seiner eigenen Unsicherheit ein sehr eifersüchtiger Mensch, fast wie ein Kind. Er wollte alles für sich allein. Er brauchte diese Familie um sich herum und er erwartete im Gegenzug komplette Hingabe und Loyalität.
„ „Heute bedeutet Mode, die eigenen Parfums in die Duty-free-Shops pushen und so viele It-Bags wie möglich zu verkaufen.“ “
Raf Simons, Martin Margiela – es gibt einige Designer, die sich gegen die immer schneller werdende Modeindustrie auflehnen und sagen, dass Kreativität so nicht stattfinden kann. Lee dachte, dass er mit dem Verkauf seiner Marke an die Gucci-Group (heute Kering), die Kontrolle wieder gewinnen könne. Doch das war nicht der Fall.
Absolut. Und Lee war ganz auf sich allein gestellt. Viele erfolgreiche Designer haben und hatten tolle Businesspartner. Yves Saint Laurent hatte Pierre Bergé, Miucca Prada hat ihren Mann – Lee machte das alles selbst. Es ist fast komisch: Die Menschen kämpfen und kämpfen für ihren Erfolg und wenn sich dieser eingestellt hat, müssen sie weiter kämpfen! Darum, an der Spitze und relevant zu bleiben. Eine Karriere wie diese vergleiche ich gerne mit dem Bergsteigen. Jedes Mal, wenn du eine Bergkuppe erreichst und hinaufblickst, ist da schon das nächsthöhere Gipfelkreuz. Als würden die Alpen neben dem Himalaya stehen und der wiederum neben einer weiteren Bergkette, die niemals endet. Genauso erging es Lee. Als er die Anteile an Gucci verkauft hatte, dachte er, er hätte alles erreicht: Kontrolle, Zeit und Geld. Doch dann kam die Gucci-Group als Anteilseigner und verlangte mehr. Konnte man sich damals in der Modebranche auf dem Erfolg des eigenen Brands ausruhen, sieht es heute anders aus. Die Menschen, die den Großteil der Anteile besitzen, haben nichts mit Kreativität zu tun. Heute bedeutet Mode, die eigenen Parfums in die Duty-free-Shops pushen und so viele It-Bags wie möglich zu verkaufen.
Lee hätte sagen können „Ok, Leute, ich habe mein Geld, wir sehen uns!“.
Ja, und viele Leute machen genau das! Aber Lee war viel zu komplex dafür.
Er hätte keinen Lebensinhalt mehr gehabt, oder?
Ich denke, er hätte es vermisst und ich denke, wenn du von einem Background kommst, wie Lee, in dem dir niemand etwas zutraut und du dir alles erkämpfen musst – so wie die Working Class im Londoner West End – und plötzlich hast du ein Multimillion Pfund schweres Modeimperium, dann bleibst du dabei. Ab einem gewissen Punkt hat Lee aber auch das nicht mehr machen können. Sein Entschluss, sich das Leben zu nehmen, war sein einziger Ausweg. Was den Menschen vom Tier unterscheidet, ist die Willenskraft, sich das eigene Leben zu nehmen. Wir werden irgendwann sterben, niemand lebt ewig. Was bringt also Leute dazu, sich das Leben zu nehmen? Das hat auch ein sehr großes Stigma in unserer Gesellschaft. Der Grund ist oft, dass man läuft und läuft und läuft und einfach nie da ankommt, wo das Licht ist. Man ist immer in der Dunkelheit.
Im Film sagt Lee, dass seine Marke ohne ihn nicht weiter existieren kann, weil er die Marke ist. Alle Entwürfe und alle Shows kamen direkt aus seinem Kopf. Wir alle wissen, dass die Marke weiterhin existiert. Findest du das richtig?
Ich bin froh, dass du diese Frage stellst, denn es ist sehr interessant. Ich denke, es stand außer Frage, dass die Marke Alexander McQueen fortgeführt wird. Mein Problem dabei ist, was aus solchen Marken geworden ist und was sie heute repräsentieren. In dem Moment, als Lee seine Marke an die Gucci-Group verkaufte – das war ihm vielleicht nicht bewusst – hatte er einen Boss. Das klingt jetzt hart, aber in diesem Moment hat er, meiner Meinung nach, sein Recht auf diese Entscheidung verloren. Es wurde viel Geld in die Marke Alexander McQueen investiert und diese Leute waren genauso geschockt, wie der Rest der Welt, als Lee plötzlich weg war. Aber sie mussten Wege finden allen Menschen, die für Alexander McQueen gearbeitet haben, ihre Jobs zu garantieren. Auch Christian Dior, Givenchy, Yves Saint Laurent, Apple, sie alle existieren weiter. Du kannst einen CEO feuern, aber das Unternehmen existiert weiter.
Lee spricht in der Dokumentation unheimlich viel über Geld. Aber ich hatte nie das Gefühl, dass es ihm darum geht unheimlich reich zu sein, sondern darum, seine Vision weiterführen zu können und seine Angestellten zu bezahlen.
Lee kam aus einem Background, in dem es kein Geld gab, weshalb er nie gelernt hat, damit umzugehen. Er hat nie einen Crashkurs darin bekommen, wie man seine eigenen Finanzen am besten regelt. Stell dir vor, du hast nie Berührungspunkte mit Geld gehabt und musst plötzlich 50 Leute bezahlen. Er musste lernen, ein erfolgreicher Designer zu werden und er musste lernen mit Geld umzugehen. Schau dir Marc Jacobs an. Er ist durch schwere Zeiten gegangen, aber er hatte einen verlässlichen Businesspartner an seiner Seite. Oder John Galliano – er hat quasi sozialen Selbstmord begangen. Doch er ist zurück! Und er ist erfolgreich. Lee hatte das alles nicht, er war allein.
Ihr habt die Dokumentation in fünf Teile gegliedert, repräsentiert durch Modenschauen, die alle für eine bestimmte Phase in Lees Karriere und Leben stehen. Wie habt ihr sie ausgewählt?
Als wir mit dem Brainstorming anfingen und Peter begann das Drehbuch zu schreiben, war schnell klar, welche Shows wir in der Dokumentation haben wollen. Die erste Show ist natürlich die, mit der er in der Branche für Aufmerksamkeit sorgte. Seine Abschluss-Show, die Isabella Blow dann komplett kaufte. Es sind alles Shows, die einen sehr starken Bezug zu seinem Leben haben, oder die als Eckpfeiler in seiner Karriere gelten. Wir zeigen zum Beispiel auch seine erste Show für Givenchy, obwohl seine zweite Kollektion viel besser war. Aber sie ist nicht so wichtig für das Storytelling. Wir sind, wie gesagt, Filmemacher und keine Modeexperten. (lacht)
Die Dokumentation McQueen ist fast zwei Stunden lang, doch nachdem man sie gesehen hat, hat man das Gefühl, die Zeit sei wie im Flug vergangen. War es schwer ein Ende zu finden?
Ja, definitiv. Wir wussten, wir wollen den Film mit seinem Tod enden lassen. Und wir wussten, dass wir mit seiner ersten Show anfangen wollten, klar. Der erste Teil sollte zudem von seiner Herkunft handeln, von seiner Kindheit im East End, seiner Familie. Die größte Hürde bei den Dreharbeiten bestand darin, die Leute zur Zusammenarbeit zu bringen, weshalb wir während der gesamten Arbeit am Film immer neues Material zur Verfügung gestellt bekamen, das unsere Pläne wieder durcheinander warf. Wir hatten zu keinem Zeitpunkt die Möglichkeit uns in Ruhe mit dem kompletten Material für den Film hinzusetzen und daraus ein Drehbuch zu entwickeln. Es war ein konstanter Kampf. Wir haben bis zur allerletzten Sekunde vor Abgabe an dem Film gearbeitet.
Lieber Ian, vielen Dank für dieses interessante Gespräch und deine Zeit!
Die Dokumentation „McQueen“ läuft ab 29. November in den deutschen Kinos.
Hilfe bei Depressionen bietet die Telefonseelsorge anonym unter den kostenlosen Rufnummern 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222 oder online unter www.telefonseelsorge.de.
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