Ihr erinnert euch sicher alle auch noch an eure Kindheit, in der wir unser hart verdientes Taschengeld pünktlich für die Klassenfahrt von den Eltern bekam und es uns stolz in den Brustbeutel steckten - herrlich war das! Manchmal gab Oma sogar noch einen kleinen Bonus obendrauf.

Mein persönlicher Obolus von Mama und Papa wanderte damals direkt in einen neongrünen Brustbeutel mit Diddl-Motiv und lautem Klettverschluss – schrecklich war das! Aber auch nur rückblickend, denn damals lag ich mit meinem fetzigen Umhängeportmonee voll im Trend. Auch wenn die kleine Maus vergangenes Jahr ein vermeintliches Comeback feierte (dem Neunziger-Revival sei es gedankt), so richtig durchgestartet ist sie zum Glück nicht. Irgendwo ist auch mal Schluss.

Ganz anders sieht das beim praktischen Geldbeutel zum Umhängen aus. Die Schauen für Herbst / Winter 2018 haben es bereits prophezeit und jetzt ist es soweit: Das praktische, spießige Accessoire ist das modische Highlight für den Mann.

Designer und Modehäuser wie Jacquemus, Prada und Valentino katapultieren uns mit der Neuinterpretation des Allroundtalents aus Kindertagen zurück in die Zukunft! Was Materialien, Verarbeitung und Design angeht allerdings in weitaus hochwertigerer und erwachsenerer Form, als damals. Feinstes Leder, starke Farben, Kettendetails oder Druckknöpfe: Hier erinnert nichts mehr an die knallbunten Kunststoff-Täschen mit integriertem Sichtfenster für das Ferienticket der Sportjugend. Die Größen der neuen Brusttaschen reichen von mini bis medium, aber nie darüber hinaus. Wichtig ist nur, dass ihr sie auch brav um euren Hals tragt.

Als Erster schickte übrigens 2012 Raf Simons, damals noch als Chefdesigner bei Jil Sander, seine männlichen Models mit Brustbeuteln über den Laufsteg. Hmm ... anscheinend war er auch hier mal wieder seiner Zeit voraus, denn es dauerte nun nochmal ganze fünf Jahre, bis alle anderen endlich mitziehen. Meine Erklärung dafür? Ganz klar: Diddl-Delirium!

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