CBD-Beauty: Macht Hanf uns wirklich schöner?

CBD-Beauty: Macht Hanf uns wirklich schöner?

Was steckt wirklich hinter dem neuen Beauty-Trend?

Was steckt wirklich hinter dem neuen Beauty-Trend?

Könnt ihr euch noch an eine Zeit erinnern, als Mango als exotisch galt, Avocado eine Seltenheit im Supermarkt war, man, um Kokoswasser zu trinken, noch nach Asien fliegen musste und dachte, dass Açai ein weit entfernter Volksstamm sei? Damals waren Nivea und Bebe mein Nonplusultra in Sachen Skincare, Ikea meine einzige Anlaufstelle für Möbel und H&M Divided High Fashion.

Seitdem hat sich viel geändert. Chiasamen und Quinoa zogen in die Küche ein, Avocado wurde zum (umweltfeindlichen) Grundnahrungsmittel und Hyaluronsäure und Squalan sind Begriffe, ohne die wir uns eine Hautpflege gar nicht mehr vorstellen können. Doch immer, wenn man denkt, jetzt kennt man alles, kommt ein neuer Trend daher! CBD aka Hanf geistert als „Naturheilmittel“ schon etwas länger herum, doch jetzt wird es auch aktiv in der Beauty-Industrie als neues Wundermittel angepriesen. Es wird also höchste Zeit, einmal hinter die Kulissen zu schauen und herauszufinden: Was hat CBD in Skincare zu suchen und erzielt der Inhaltsstoff wirklich die Ergebnisse, die er verspricht? Und woher kommt der Hype um CBD?

Die letzte Frage lässt sich ganz einfach beantworten: 2018 wurde in den USA der Anbau von Nutzhanf legalisiert, in vielen Bundesstaaten ist das Rauchen von Cannabis mittlerweile erlaubt, Kalifornien ist ganz weit vorne mit dabei. Daraufhin brach eine CBD-Welle über das Land und mittlerweile sind CBD-Tropfen wirklich das einfachste aller Produkte: Es gibt CBD-Getränke, Bäder, Kekse, Mundsprays, Kaugummis und und und.

In Deutschland dürfen übrigens nur CBD-Produkte verkauft werden, die nicht mehr als 0,2 Prozent THC enthalten.

Was bewirkt CBD in Beauty-Produkten?

Was ist CBD überhaupt? Anders als THC (auch Marihuana, Gras, Weed oder Haschisch bezeichnet), macht CBD nicht high. Es ist die Abkürzung von Cannabidiol und wird aus der weiblichen Hanfpflanze gewonnen. Droge ist also wirklich das falsche Wort für CBD, denn die Wirkstoffe wirken nicht psychoaktiv, sind hier viel harmloser, aber nicht weniger effektiv. In der Medizin wird es in Form von Tropfen oder Cremes schon länger für Schmerzsyndrome, Angststörungen und Depressionen eingesetzt – auch bei Stress kann die entspannende Wirkung manchmal Wunder wirken.

Doch was bringt CBD denn nun, wenn es als Zusatzstoff in Beauty-Produkten verwendet wird? Nun, CBD enthält viele verschiedenen gute Eigenschaften. Zum Beispiel ist CBD ein super Antioxidant, weil es viel Vitamin E enthält, wirkt entzündungshemmend, antibakteriell und schützt die Nerven. Außerdem enthalten sind viele Spurenelemente und Mineralstoffe wie Kalzium, Eisen, Kupfer, Kalium, Zink und Magnesium.

Was diese Eigenschaften nun in Beauty-Produkten bewirken können?

Nun ja, die natürlichen Entzündungshemmer in CBD sollen die Lipid-Synthese aka Fettsäure-Synthese blockieren, die die Hautbarriere angreift und so zu vielen Hautproblemen führen kann. Zudem können die Sebumdrüsen (sexy Wort, ich weiß) angeregt werden, die gegen Akne helfen können und CBD nimmt auch Einfluss auf die Zellteilung, sodass Akne innerhalb einer geringen Zeit deutlich weniger werden kann. Hauttrockenheit war einmal, Rötungen werden ebenfalls bekämpft. CBD scheint ein Superheld der Hautpflege zu sein.

Doch ob sich das in der Praxis genauso gut liest wie in der Theorie, erfahrt ihr jetzt:

Brands, die mit CBD arbeiten:

Ho Karan

Ho Karan ist eine der wenigen Marken, die sich ausschließlich auf CBD-Beautyprodukte spezialisiert haben. Das französische Brand, gegründet von Laure Bouguen, baut Hanf in Familientradition in der Bretagne an und nutzt die heilenden Eigenschaften schon lange. Ho Karans Produkte sind allesamt Naturkosmetik und richten sich eher an normale bis Mischhaut.

Wer keine großen Skincare-Problemzonen hat, der kann sich auf die französischen Produkte verlassen. Das Everything Oil kann sowohl im Gesicht als auch am Körper angewendet werden, das Feuchtigkeitsserum Canabooster Detox ist reichhaltig und hat eine angenehm kühlende Wirkung und die Light Moisturizing Creme eignet sich bei nicht allzu trockener Haut.

Einziger Minuspunkt: Die Produkte riechen schon extrem stark nach dem typischen Hanfgeruch, für Duft-Sensibelchen ist das eindeutig nichts, da der Geruch noch für einige Zeit auf der Haut bleibt. Was wir als nächstes testen wollen? Auf jeden Fall das CBD Deodorant Detox!

Oona Berlin

Ja, richtig gelesen, das nächste CBD Brand kommt wirklich aus Berlin – und das, wo Deutschland doch in Sachen Hanf eher zu den Spätzündern gehört. Doch bei Gründerin Daniela Mellis, die auch das Treat Beauty Loft und andere Brands wie Girl Smells oder Voyage Organics ins Leben gerufen hat, ist für ihre Spürnase in Sachen Beauty-Trends bekannt. Oona Berlin, das kommt aus dem Latein und bedeutet: Eins. Und genau das sollen die Produkte machen: Körper und Geist in Einklang bringen.

Was mir auf den ersten Blick positiv aufgefallen ist, ist die Verpackung. Denn anders als andere CBD Brands sucht man hier die Farbe Grün oder auffällige Hanfillustrationen vergebens. Stattdessen fügt sich das Packaging harmonisch in meine Skincare-Routine ein. Ich benutze das Extra 15 Prozent CBD Öl und klar, es schmeckt ekelhaft krautig, aber Daniela war es ein Anliegen, dass das Produkt medizinisch schmeckt und nicht nach einer Süßigkeit, sodass man es verantwortungsvoll und bewusst einsetzt. Was ich demnächst gerne testen würde: Das CBD Spot Treatment und die Sprays, die noch Aminosäuren enthalten: You Sexy Thing, Night Night oder Beach Vacay. Das klingt zu verführerisch ...

Herbivore

Bei Herbivore kriege ich alleine schon beim Design der Verpackungen Gänsehaut – und zwar auf die gute Art und Weise. Das Brand aus Seattle, USA, gegründet in der Küche von Julia Wills und Alexander Kummerow 2011, hat sich auf eine ganz spezielle Sache fokussiert: natürliche Inhaltsstoffe, alle pflanzlich. Daher kommt auch der Name: Herbivore, zu deutsch Pflanzenfresser.

Bis jetzt hat mich noch kein einziges Produkt von Herbivore enttäuscht – nein, ich bin geradezu verliebt in alle Produkte, die super angenehm riechen und niemals zu stark parfümiert sind bis hin zu den einzigartigen Texturen. Daher war klar: Auch die CBD-Linie von Herbivore wird bestimmt ein Hit. Und das ist sie!

Mittlerweile gibt es CBD Seifenstück und ein Glow Oil, das gestresste und sensible Haut beruhigt und ein Serum. Daumen hoch!

Briogeo

Briogeo ist schon lange auf meiner Liste für Haircare, die ich unbedingt ausprobieren möchte – und jetzt bin ich erst recht neugierig, denn das Brand, das PoC geführt ist, hat ein Öl mit CBD auf den Markt gebracht, das gereizte Kopfhaut beruhigen soll. Ich habe normalerweise keine Probleme mit meiner Kopfhaut, außer dass sie leider zu schnell fettet, aber ein bisschen Feuchtigkeit kann ja bekanntlich nie schaden. CBD in Kombination mit Arnikaöl soll sich auf der Kopfhaut anfühlen wie Seide: leicht, aber doch effektiv.

Noch gibt es das CBD-Öl nicht in Deutschland, wer Verwandte oder Freund*innen in den USA hat, kann schon zuschlagen!

Milk Make-up

Milk Make-up ist eines unser liebsten Beauty-Brands hier auf Beige, nicht zuletzt wegen seiner Diversität und Weltoffenheit. Hier findet ihr das Interview mit der Mitgründerin Georgie Greville, die wir in Berlin getroffen haben. Klar, dass sie auch eines der ersten Labels waren, die CBD in ganz großem Stil promotet haben. Und die Range an den Hanfprodukten bei Milk wächst und wächst. Zuerst gab es nur die Kush Mascara und das Lipbalm, mittlerweile gibt es noch ein Wachstumsserum für Augenbrauen und Wimpern, ein Körperöl, einen Primer und eine Gesichtsmaske.

Die Gesichtsmaske im Stick-Format ist ein Travel-Hit und der Primer unter echten Foundation-Fans schwer gehypt (ich trage ja nie Foundation). Den Lipbalm finde ich sehr gut, es pflegt die Lippen und hinterlässt trotz seiner grünen Farbe einen schönen zarten Roséton und die Mascara ist (wie Mascara generell) ein Hit or Miss Produkt. Ich mag sie, würde mir aber immer die wasserfeste Variante kaufen, da ich sonst abends wie ein kleiner Pandabär aussehe.

Essence

Wer denkt, dass er viel Geld ausgeben muss, um den Beauty-Effekt von CBD zu testen, der liegt falsch. Denn auch in der Drogerie gibt es Produkte, die sich die heilenden Effekte von Cannabis zu Eigen machen. So hat z.B. essence eine ganze Produktlinie gelauncht, bei Catrice ist ein Lipbalm auf dem Markt, den Lisa sehr mag.

essence ist mit cosnova im Rücken ja eh eines der stärksten und fortschrittlichsten Brands in Deutschland, dazu aber bald mehr. Keine Tierversuche, super viele vegane Produkte und immer auf der Suche nach einer Alternative zu Plastik – finde ich super! Bei der High-Beauty-Linie gibt es nicht nur Skincare, nein auch in Kosmetik wird CBD eingesetzt, so gibt es z.B. ein mattierendes Puder, eine Mascara und einen Concealer. Alle Produkte finde ich super, konnte aber keinen besonderen CBD-Effekt feststellen, auch wenn ich mir einbilde, dass der Concealer besonders pflegt. Was ich gerne noch ausprobieren würde: das Lipbalm!

Aurelia

Ehrlich gesagt, habe ich selbst noch nichts von Aurelia getestet, aber das soll sich schleunigst ändern, denn ich habe von meinen Freund*innen und Kolleg*innen bisher nur positives gehört. Der Fokus von Aurelia liegt dabei gar nicht auf Hanf, sondern auf Probiotika. Richtig gehört, das kommt euch aus der Joghurt-Werbung bekannt vor, aber das ist nochmal ein ganz eigenes Thema, das ich an anderer Stelle genauer beleuchten werde.

Alle Produkte von Aurelia werden in Großbritannien gefertigt und enthalten nur nachhaltige Inhaltsstoffe. Neu auf dem Markt ist das CBD Super Serum, das anstelle von Hanföl mit Hanfkristallen arbeitet – und damit Pionier in Sachen CBD sind.

Das Super Serum enthält außerdem noch Hyaluronsäure und soll in dieser einzigartigen Kombination die Haut außergewöhnlich gut durchfeuchten, die Sebum-Produktion kontrollieren und Falten mindern. Wenn ich mir die Kundenbewertungen so durchlese, dann eignet es sich anscheinend auch besonders gut für Problemhaut mit Rosazea oder anderen Rötungen. Ich muss es haben!

Vaay

Und schon wieder merke ich, dass Berlin in Sachen Beauty doch einiges zu bieten hat. Denn Vaay, ja, das kommt auch aus Berlin. Dahinter steckt Finn Age Hänsel und sein Start-up Sanity Group, das sich auf die medizinische Forschung zum Thema Cannabinoiden spezialisiert hat. Als Tochterunternehmen hat er Vaay gegründet, das Lifestyle-Produkte rund um Hanf.

Aber nicht nur die Produkte sind einen Blick wert, auch das CBD-Glossar und das hauseigene Magazin lohnen sich! Man merkt, hier steckt wirklich ein junges Team dahinter, das versteht, was Kund*innen wollen und wie man Leuten ein Thema bzw. Inhaltsstoff näher bringt. Super gelungen! Ich bin jetzt schon Fan … und möchte das Night Spray und das Hautöl nicht mehr missen, aber auch hier muss man sich an den CBD-typischen super kräuterigen Duft erst gewöhnen. Bei den Hemp Gummies stecke ich noch mitten im Test, glaube aber, dass man die Wirkung von Vitamin B6 und B12 ohne Bluttest nur schwer prüfen kann. Der Geschmack ist jedenfalls ... eigenwillig!

Paula's Choice

Paula Begoun, Gründerin von Paula’s Choice, weiß aus dem Effeff, welches Inhaltsstoffe bei jedem Hautproblem helfen. Mit ihren super effizienten und wissenschaftlichen Produkten hat sie bei mir wirklich noch NIE falsch gelegen – bisher hat mich jedes einzelne Produkt, was ich testen durfte, immer von den Socken gehauen. Und das passiert nicht oft.

Umso gespannter war ich auch, als ich hörte, dass Paula's Choice ein CBD-Öl launcht, denn was Paula in die Hand nimmt, das gelingt wie gesagt eigentlich immer. Noch ist das Öl leider nicht in Deutschland erhältlich, menno, aber ich warte sehnsüchtig auf den Launch. Passend dazu kommt auch die CBD Skin Transformative Treatment Milk auf den Markt, ich bin so gespannt.

Auch Paula nutzt das CBD als hautberuhigende Substanz und kombiniert es mit Retinol. Herauskommt ein hoffentlich sehr effektives Anti-Aging-Öl. Die Milch fokussiert sich auf die Textur der Haut und soll gegen Pigmentflecken und andere Hautveränderungen helfen. Ich bin ja schon sooo gespannt!

Votary

Make-up-Artist-Brands haben einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen, denn meistens wissen diese Beauty-Gurus ganz genau, was sie tun und worauf es bei exzellenten Beauty-Produkten ankommt. Deswegen war mir auch sofort klar, dass Votary, das Label von Make-up-Artistin Arabella Preston und ihrer Freundin Charlotte Semler einfach nur großartig sein kann. Alles begann mit pflanzlichen Cleansing Oils, mittlerweile ist das Sortiment sehr gewachsen.

Alle Produkte sind vegan, tierversuchsfrei und in Großbritannien hergestellt. 2019 launchten die beiden Gründerinnen dann die Super Boost Night Drops mit Flachs und Erdbeere … und Achtung, es ist überall ausverkauft. Was es kann? Es pflegt trockene, gerötete und spannende Haut über Nacht. Klingt nach einem Traum? Ja, vielleicht, aber dieser Traum wird wirklich wahr, das bestätigt sich nach dem Aufwachen. Große Empfehlung!

Fazit: CBD – Ist es den Hype wert?

So ganz pauschal lässt sich das leider nicht sagen. Denn wie immer ist jede Haut sensibel und verträgt Produkte anders. Generell glaube ich aber, dass CBD in der inneren Anwendung mehr bringt als in der äußeren. Wirkt ein rein äußerlich aufgetragenes Beauty-Produkt mit CBD besonders gut, dann liegt das oft weniger an dem CBD als an der generellen hochwertigen Zusammensetzung des Produkts. Gute Zutaten bleiben nun mal gute Zutaten, erst recht, wenn sie natürlich angebaut wurden.

Generell glaube ich, dass viele Firmen jetzt auf den Hype des CBD-Booms mit aufspringen – und sich weniger mit dem Inhaltsstoff auseinandersetzen als mit dem Slogan darauf. Vertrauen sollte man den Labels, die entweder nur CBD-Produkte (innerlich und äußerlich) anbieten oder euch schon mit ihren anderen Produkten überzeugt haben.

Fest steht aber: Wer CBD benutzen möchte, der muss sich wohl oder übel an den Geruch gewöhnen, der mich immer nach pubertierenden, kiffenden Jugendlichen Ausschau halten lässt und mich eher ab- als antörnt. Es scheint (noch) keine Möglichkeit zu geben, den penetranten Geruch auszuschalten oder zu übertönen – das gilt für die innerliche als auch für die äußerliche Anwendung in Kosmetikprodukten.

Habt ihr schon CBD-Produkte getestet? Wenn ja, welche haben euch besonders gefallen, welche haben euch enttäuscht? Gibt es noch Brands, die ich unbedingt testen sollte und die in dieser Liste fehlen? Lasst es mich gerne in den Kommentaren oder auf Instagram wissen!

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