Drum creme, wer sich ewig bindet! So pflegt ihr eure Tattoos richtig

Drum creme, wer sich ewig bindet! So pflegt ihr eure Tattoos richtig

Wir sparen uns an dieser Stelle Wortwitze, die unter die Haut gehen

Wir sparen uns an dieser Stelle Wortwitze, die unter die Haut gehen

Als Mitglied der Bad-Tattoo-Society, die aktuell nur mich und meinen Kumpel Jacob als Mitglieder zählt, bin ich zugegebenermaßen nicht die erste Anlaufstelle, um zum Thema zu sprechen. Meinen Oberarm zieren zwei unterschiedlich große, reichlich schiefe, schwarze Sterne. Ich kann mich nicht mehr erinnern, was ich mir damals dabei gedacht habe. Ich weiß aber noch, dass ich das Tattoo in Wiesbaden habe stechen lassen, zum Sonderpreis von 50 Euro, weil ich irgendwen kannte, der irgendwen kannte, der wiederum jemanden vom Studio kannte ... ihr kennt das.

Mit dem Wissen um die richtige Tattoo-Pflege würden meine Sterne heute, 14 Jahre später, sicherlich nur halb so jämmerlich aussehen. Das satte Schwarz der Tinte ist inzwischen verblasst und das Fill-In fleckig. Dennoch liebe ich sie als selbst verursachten und unperfekten Teil von mir und möchte euch dabei helfen, es bei euren Tattoos besser zu machen. Die richtige Wahl des Studios beziehungsweise des*der Tätowierers*in hat oberste Priorität, klar. Das Thema Nachsorge und Pflege solltet ihr aber auf keinen Fall vernachlässigen, wenn ihr nicht enden möchtet wie ich.

Damit hier nur Wahrheiten über meine Lippen kommen, habe ich mir natürlich Rat bei einem echten Fachmann geholt: Tobias Vetter ist nicht nur einer der gefragtesten Tätowierer Berlins, sein Ruf eilt ihm auch über die Stadtgrenzen hinaus voraus. Wenn ihr ein wirklich perfektes, einzigartiges Tattoo möchtet, mit dem ihr ordentlich angeben könnt, seht zu, dass ihr zu Tobias geht. So, genug der Lobhudelei! Hier kommen unsere vier Tipps für die perfekte Tattoo-Pflege:

Regel 1: Heile mit Weile

„Ich gebe meinen Kund*innen immer ein spezielles Pflaster auf das frische Tattoo, das sie die dann für mindestens 24 Stunden bis maximal drei Tage tragen sollten. Anschließend muss das Tattoo ein- bis zweimal pro Tag mit Heilsalbe eingecremt werden“, so Tobias Vetter. Ein frisches Tattoo ist eine offene Wunde, die entsprechend behandelt werden muss. Direkt nach dem Stechen vermeidet das Pflaster das Reiben an der Kleidung. Wenn ihr den Verband oder die Folie abnehmt, solltet ihr das Tattoo mit klarem und warmem Wasser von Tintenresten und Blut befreien und mit einem Papierhandtuch vorsichtig trocken tupfen. Cremt es direkt danach wieder hauchdünn (!) mit Wundsalbe ein und verzichtet auf Verbände.

Regel 2: Faulenzen ist O.K.

Mit einem frischen Tattoo kann man es guten Gewissens etwas ruhiger angehen lassen, doch ihr müsst nicht zu Couchpotatos werden, um alles richtigzumachen. „Die ersten vier Wochen sollte das Tattoo vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden. Sauna und Schwimmbad sind tabu. Die ersten zehn bis 14 Tage außerdem auf Sport verzichten und übermäßiges Schwitzen vermeiden“, fasst Tobias die einfachen Regeln zusammen. Ihr habt euer Tattoo nun ausgerechnet kurz vor eurem Jahresurlaub am Äquator gestochen? Kein Problem. Ihr könnt das Tattoo zum Beispiel mit einem UV-undurchlässigen Pflaster vor der Sonne schützen.

Und wer auf seine Morgenrunde nicht verzichten möchte, lässt es einfach etwas langsamer angehen und achtet darauf, das Tattoo noch regelmäßiger zu reinigen. Gönnt euch und dem Tattoo aber mindestens eine einwöchige Pause, ja?

Regel 3: Don't scratch the itch

Eine Lektion, die ich mir mal groß hinter die Ohren hätte schreiben sollen. Frisch gestochene Tattoos können ganz schön jucken. Das liegt zum einen am Heilungsprozess der Haut und zum anderen am Nässen der Wunde. Es ist zudem ein netter kleiner Zeitvertreib, die schwarzen Hautschüppchen in Kleinstarbeit von der Wunde zu friemeln. Leider hilft hier nur stark bleiben. Kratzen und Fummeln kann Entzündungen und Narbenbildung begünstigen und dein Tattoo fleckig werden lassen.

Am besten deckt ihr euer Tattoo immer großflächig ab, dann kommt ihr gar nicht erst in Versuchung.

Regel 4: Natürlich währt am längsten

Reinigt euer Tattoo mit einer nicht parfümierten, pH-hautneutralen Seife und nutzt für die dauerhafte Pflege idealerweise Cremes auf natürlicher Basis. Tobias Vetter empfiehlt hier vor allem Kokosnuss-Cremes, Aloe Vera oder Pflege auf Basis von Olive. Auch wenn euer Tattoo schon abgeheilt und etwas älter ist, solltet ihr es nicht mit groben Körperpeelings und aggressiven Cremes malträtieren.

Übrigens: Sonnencreme wird ab sofort euer bester Freund, denn die UV-Strahlen der Sonne lassen die Farbe ausbleichen. Beim Thema UV-Schutz wird es etwas schwerer, Produkte ohne Zusatzstoffe zu finden, doch ich habe einige Cremes gefunden.

Diese Produkte pflegen neue & ältere Tattoos optimal:

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