Der Travel Guide für Paris: Food
Bon Appétit!
Essen wie Gott in Frankreich? Wir wissen, wo das geht! Und teilen mit euch unsere Geheimtipps in Sachen Restaurants, Cafés und Bars in Paris
Wer kennt das Sprichwort nicht: Speisen wie Gott in Frankreich. Und in jedem Sprichwort steckt bekanntlich ein Funken Wahrheit, in diesem hier lodert gleich ein Feuer. Denn tatsächlich kann man meiner Meinung nach nirgendwo so gut essen wie in Frankreich. Schon bei meinem Schüleraustausch habe ich mich den ganzen Tag auf das Abendessen in meiner Gastfamilie gefreut und auch heute noch bleibt das Highlight einer jeden Parisreise das Dauergesnacke durch die ganze Stadt. Mittlerweile habe ich den Dreh raus: Lauter kleine Mahlzeiten, tagsüber nicht zu viel essen und sich abends dann komplett abschießen und mit einem 9-Monats-Food-Babybauch ins Hotelbett fallen lassen – mit Crêpe in der Hand versteht sich.
Und weil ich ein netter Mensch bin, teile ich mit euch meine liebsten Food Spots. Ob Restaurant, Café, Bar oder Snackladen – ihr werdet garantiert nicht hungrig heimkehren.
P.s. Den Shopping Guide für Paris findet ihr hier.
Brunch / Café
Hotel Panache
Bei vielen Hotels können nicht nur eingecheckte Gäste dort speisen, sondern auch alle anderen am Buffet zuschlagen. So auch im Hotel Panache, einem meiner liebsten Hotels in der Stadt. Für 18 Euro pro Person dürft ihr euch den Teller so oft füllen, wie ihr wollt und das geht bei dem reichlichen Buffet leicht. Eierspeisen werden frisch zubereitet, das beste Brot der Stadt wartet auf euch, ebenso wie Croissants, Pain au Chocolat, hausgemachte Konfitüre, frische Säfte und Kaffee auf jede Art und Weise.
Nebenbei könnt ihr das schönste Interior, Wandstuck und die Samtsofas bestaunen.
Republique of Coffee
Eher durch Zufall stolperten wir an einem sehr hungrigen Samstagmorgen in das Café Republique of Coffee – und schon nach fünf Minuten wusste ich, das ist Schicksal! Denn nicht nur die Speisekarte, die mit super vielen veganen Köstlichkeiten, Pancakes, Zimtporridge und Eggs Benedict aufwartet, sondern auch das Interior sind ein Instagramträumchen. Hippes Neonzeichen, ein Tresen aus Terrazzo und jede Menge Pampasgras, haltet die iPhone-Kamera bereit!
Le Moulin de la Vierge
Instagram? Hat man in der Bäckerei Le Moulin de la Vierge noch nie gehört. Bestellt wird auf Französisch (keine Sorge, Hände und Füße zählen auch), es gibt alles, was das französische Backwarenherz höher schlagen lässt: ob Basics wie Baguette, Croissant oder Pain au Chocolat, aber auch Macarontörtchen oder Mille Feuille – für letzteres ist das Café bekannt. Heißgetränke werden im Laden nebenan bestellt und dann natürlich draußen verzehrt. Wenn das Wetter schön ist, einfach Törtchen einpacken und in den nah gelegenen Jardin du Palais-Royal wandern, in die Sonne setzen und genießen.
Maison Kitsuné
Ok, ein echter Parisklassiker ist das Maison Kitsuné. Die Geschichte des Imperiums in Kurzfassung? Was als Plattenlabel startete, besteht jetzt aus zehn Fashion Boutiquen, in denen man das Label als Kleidung kaufen kann und drei Cafés in Seoul, Tokyo und Paris. Das in Paris liegt an meinem liebsten Park: dem Jardin du Palais-Royal und seinem Springbrunnen. Deswegen lohnt es sich auch immer, ein paar Minuten anzustehen im kleinen Laden, der eigentlich nur aus einem Tresen, einer Kaffeemaschine und einer Sitzfläche vor der Tür besteht. Der Kaffee ist exzellent, ebenso kann man dort neue verrückte Sachen testen, wie z.B. White Matcha, also weißes Tee Pulver.
Nomade Café
Wie Zuhause fühlt man sich im Nomade Café. Hier treffen, wie der Name es verspricht, digitale Nomaden aufeinander. Heißt: viele Laptops sind offen, es herrscht eine gemütliche Stimmung. Neben exzellentem Kaffee gibt es dort Kuchen, fancy Stullen, Quiche und Cookies zu verspeisen. Der ideale Ort, um den Tag zu beginnen.
Passager
Mjaaaam. Hat jemand French Toast gesagt? Genau, im Passager kriegt ihr die Spezialität nämlich, serviert mit Nutella und einem ordentlichen Schlag Sahne. Aber keine Sorge, auch die Herzhaften werden glücklich mit Stullen, Lachs und Bowls. Die Atmosphäre gleicht einem New Yorker Loft und besondere Aufmerksamkeit bitte auf den schönen Boden legen! Gern geschehen. P.s. Man kann nicht reservieren, schaut einfach so vorbei.
The French Bastards
Die French Bastards sind kein herkömmliches Café sondern eine Boulangerie der Extraklasse. Genauer gesagt haben dort ein paar ziemliche pfiffige Jungs die Hosen an und schwingen den Rührstab. Ob Cookies, belegte Brote, frische Salate zum Lunch oder die köstlichsten Backwaren, sie werden euch glücklich machen. Versprochen!
Café Le Brebant
Wer träumt von einer Veranda mit Bastmöbeln, Makramees, Blumenranken und vielen warmen Lichtern? Ich! Ihr auch? Dann solltet ihr auf jeden Fall mal dem Café Le Brebant einen Besuch abstatten. Denn genauso sieht es dort aus. Ob Sommer oder Winter, der Standort am Grands Boulevards eignet sich perfekt um die stilvollen Franz*ösinnen zu beobachten und nebenbei eine kleine Auster zu schlürfen. Auch andere Klassiker wie Tartar, Mousse au Chocolat und ein Poulet könnt ihr dort verspeisen. Definitiv immer einen Besuch wert!
La Crème de Paris
Mittlerweile gehört es für mich zur Tradition, an jedem Abend in Paris einen Crêpe zu essen. Der beste Laden dafür? La Crème de Paris! Instagramästhetik mit Terrazzoboden trifft auf Neonsign und die besten Waffeln und Crêpes der Stadt. Mein persönlicher Favorit ist ja Nutella mit frischen Erdbeeren, aber Achtung, die Nacht danach hat der Bauch ganz schön was zu tun. Meiner hat jedenfalls Überstunden geschoben und gegrummelt und gegrummelt. Aber bestimmt hat er eigentlich nur nach MEHR geschrien. So lecker!
Used Book Café
Das Used Book Café ist Teil des Merci Stores und vor seinen Fenstern steht der berühmte rote Mini, der bestimmt schon jeder einmal auf irgendwelchen Paris Touri Bildern gesehen hat. Das nicht nur außen Paris Programm ist, sondern auch innen, beweist die Speisekarte. Hier gibt's die simpelsten und köstlichsten Gerichte. Ob Dippy Egg (Baguettestreifen werden in ein 3-Minuten-Ei gedippt), Tartines Grillées, Salat, Müsli oder Bagel, wirklich ALLES ist köstlich – und dazu noch überraschend günstig. Ein Paris Klassiker, der bei jedem Mal schöner wird.
Marché des Enfant Rouges
Wer Marktatmosphäre mag, der muss unbedingt zum Marché des Enfants Rouges. Es gibt ihn schon seit 1615 und damit ist er der älteste Lebensmittelmarkt von Paris. Es gibt die perfekten kleinen Mittagssnacks beim Italiener, Libanesen oder Japaner, sonntags gehen die Franzosen scharenweise ins im Zentrum gelegene L'Estaminet oder in die La Petite Fabrique, um dort zu frühstücken. Auch wenn ihr keinen Hunger habt, der Markt ist immer einen Besuch wert.
Dinner
Glou
Das Glou ist von außen unscheinbar, aber von innen entwickelt es seinen Charme. Wenn es zu kalt ist, um draußen zu sitzen, besteht unbedingt auf einen Tisch in der oberen Etage, denn dort hat man einen wundervollen Ausblick auf das Musée National Picasso und den dazugehörigen Park. Serviert werden moderne französische Klassiker, die Pommes frites sind zum Sterben. Reserviert lieber, das wollt ihr nicht verpassen.
Le Richer
Auch ins Le Richer sind wir einen Abend unwissentlich gesteuert, da unser Airbnb in der gleichen Straße war und wurden sowohl vom Ambiente als auch der exzellenten Karte überrascht. Ein Drei-Gänge-Menü ist unausweichlich und vor allem unvergesslich. Die Speisen sind wunderschön arrangiert und modern interpretiert, ohne abgehoben oder überheblich zu sein. Reserviert werden kann hier nicht, also herrscht gleiches Recht für alle. Übrigens: Auch Frühstücken kann man hier grandios!
Hotel Amour
Momentan wohl der angesagteste Laden in Paris, jeder (sowohl Touristen als auch Einheimische) wollen im Hotel Amour oder seinem großen Bruder dem Hotel Grand Amour essen. Berühmt sind die Mac'n'Cheese, aber auch das Steak und die Salate sind extrem gut. Das einzige, worauf ich euch vorbereiten will? Zieht euch nicht zu warm an, im Restaurant herrscht eine extreme Hitze, ich saß im März im T-Shirt da.
Bouillon Julien
Ich vergleiche die Restaurants im Bouillon Stil immer ganz gerne mit dem Augustiner Bräu. Sehr traditionell, eine exquisite Küche und sowohl Einheimische als auch Reisende fühlen sich hier gleichermaßen wohl. Die Preise sind im Gegensatz zu den meisten anderen schickeren Restaurants sehr human und es gibt ausschließlich französische Klassiker aus Großmutters Küche. Allerdings hervorragend zubereitet und oft modern interpretiert.
Die Bouillons gibt es in ganz Paris, sie entstanden in den 1860er-Jahren und sind typisch französische Food-Etablissements. Ihren Namen haben sie von der herzhaften Brühe, die traditionell von einem Metzger serviert wurde.
Die Inneneinrichtung wurde in vielen Lokalen seitdem bewahrt und so sitzt man z.B. im Bouillon Julien im schönsten Jugendstilsaal, den man sich vorstellen kann. Ein To do, was ich auf jeder Parisreise abhake!
Beefbar
Vom Interior kann die Beefbar Paris ebenso mithalten wie das Bouillon Julien. Vegetarier sollten hier gar nicht erst hingehen, denn die ganze Karte ist voll von Fleisch. Keine Chance auf etwas Vegetarisches. Die Restaurantkette hat schon andere Standorte wie Monaco, Hong Kong und Mykonos und ist erst seit kurzem im 8. Arrondissement in Paris anzutreffen. Chefkoch Riccardo Giraudi verwöhnt die Gäste mit Kobe Beef, Tataki Entrées, Burgern, Mini Tacos und Bao Buns. Hach, was rede ich noch, geht einfach selbst hin!
Anahi
Auch dieses Restaurant wird von Riccardo Giraudi geleitet, vom Stil her ist es aber viel legerer und schlichter. Obwohl der Terrazzoboden, Marmortische und weißen Fliesen sich keinesfalls verstecken müssen. Das Thema im Anahi ist Südamerika und das schmeckt man anhand von Empanadas, Guacamole, Ceviche und extrem guten Weinen sowie Fleisch. Reservieren ist hier ein Must!
Da Graziella
Okay, ich kann schon verstehen, dass einem nach tagelangen Baguette Orgien das französische Essen irgendwann zum Hals raushängt. Carbs gehen aber immer, oder? Hier kommt Da Graziella ins Spiel, eine großartige Pizzeria, die nicht nur mit perfekt italienischen Pizzen punktet, sondern auch mit einem wunderschönen Jugendstil-Interieur. Da schmeckt's gleich doppelt so gut.
Chez Jeanette
Ihr merkt schon, ich bin keine richtige Nachteule, wenn es um Paris geht. Das liegt vor allem an den vielen Kilometern, die ich Tag für Tag laufe und an dem Crêpe, den ich jeden Abend verspeise und der mich spätestens in die Federn zwingt. Wenn ich aber mal auf einen (zwei, drei oder vier) Wein weggehe, dann zu Chez Jeanette. Essen kann man hier auch französische Originale (Zwiebelsuppe!), aber besonders abends erweckt das Restaurant zu neuem Leben. Hier trefft ihr Models, Dichter, Kreative, Fotografen und Unternehmer. Langweilig wird es nie...
Die Karte mit allen Hotspots zum Abspeichern
-
Fotos:Lukas König