Wer nach Paris fährt, kommt für Wein, Käse und eine Zigarette im charmanten Eckcafé. Wer nach New York reist, sucht das metropolitane Chaos, rauchende Gullis und die unvergleichliche Dynamik von achteinhalb Millionen Menschen auf der Suche nach ihrem persönlichen Wirtschaftswunder. Und während sich Leute aus München über Lautstärke und Straßenmüll auf New Yorks Straßen beschweren, träume ich seit Jahren vom Leben in einem Schuhkarton inmitten des East Village. New York ist ein Ort, an dem die Utopie des Melting Pots Realität ist, weder Geschäfte noch U-Bahnen schlafen und die kompromisslose Exzentrik der Menschen zur stolzen Identität der Stadt gehört. Ich fühle mich in dieser Stadt so wohl wie sonst nirgendwo und teile deshalb meine Favoriten für den perfekten Urlaub im Big Apple mit euch.

Neben den coolsten Restaurants und Bars, netten Cafés sowie Shops und Hotels kann ich euch vor allem zwei Weisheiten mit auf den Weg geben: Verschwendet nicht zu viel Zeit mit den gängigen Touri-Locations, geht einmal zu Whole Foods für die Experience und bestellt niemals einen Softdrink in der Größe Large. So wird der Besuch unvergesslich und ihr werdet, wie ich, immer wieder kommen wollen.

Starten wir direkt mit einem Kracher. Das Buddakan im Meat Packing District ist nicht nur das Restaurant, in dem Carrie und Mr. Big im ersten „Sex and the City“-Film ihre Verlobung feiern. Es verkörpert zudem alles, was man sich unter einem schicken abgedunkelten Hot Spot für Asian-Fusion-Küche und gelegentliche Celebrity Sightings erhofft. Probiert unbedingt den Lavendel-Cocktail des Hauses, von dem ich immer noch schwärme und überlegt, ob ihr euren Kellner vielleicht aus einer Parfum-Kampagne der letzten Jahre erkennt. 

Ein paar Blocks weiter wartet schon das nächste Highlight, dieses Mal für Pizza. Im Mel’s bekommt ihr die typisch dünne New Yorker Pizza, dazu gute Cocktails und interessante Menschen an den Nebentischen. Wie fast überall lohnt es sich, vorher per Google zu reservieren.

Im Garment District findet ihr das Zou Zou’s, ein modernes Restaurant für mediterrane Küche mit tollem Interior-Konzept. Jeder Ort, an dem ich in einer Booth sitzen kann, ist ein guter Ort.

Auf dem Gehweg des Café Gitane finden Paris und New York tatsächlich zueinander. Die hübschen blau-weißen Markisen leuchten schon aus der Ferne und signalisieren, dass hier ein adäquater Platz zum Ausruhen ist. Hier, das ist zwischen NoHo und Little Italy, findet ihr außerdem jede Menge tolle Shops, die ich euch unten vorstelle.

Amerikanische Restaurants müssen nicht immer Flaggen, Adler und vierfach Frittiertes bedeuten. Das Freemans verbindet rustikales Dekor mit einer jungen Klientel ohne Affinität zu den Republicans. Der Restaurant-Eingang liegt etwas versteckt, aber ich glaube an euch.

Auch, wer etwas Schnelles und Günstiges sucht, kommt in New York auf seine Kosten. Dumpling Man ist stadtweit für seine Dumplingauswahl bekannt, die für einen Platz im kleinen Geschäft oder zum Mitnehmen frisch zubereitet wird. Neben Fleisch und Fisch wird auch vegetarische Füllung angeboten.

Und was wäre eine USA-Reise ohne den obligatorischen Burger? Neben unzähligen Restaurants, die mit metallenen Barhockern, Craft Beer und 30$-Cheeseburgern locken, gibt es auch kleine Fast-Food-Läden wie 7th Street Burger im East Village, bei denen du schon für 6,50$ fündig wirst. Angeblich ist der Geschmack hier sogar besser.

Mitten in Manhattan auf der Straße sitzen und Austern schlürfen geht im Cervo’s in Lower Manhattan. Neben Meeresfrüchten gibt es gute Weine und Cocktails, wenn ihr euch nach dem Shopping in den zahlreichen Vintage-Geschäften um die Ecke erholen müsst.

Nach einem Spaziergang über die grandiose Brooklyn Bridge (dieser Touri-Spot ist ein Must!) betreten wir nun Downtown Brooklyn und kehren im entspannten Vinegar Hill House mit Garten ein. Saisonale amerikanische Küche findet ihr hier ebenso wie die ersten Männer mit jahreszeitunabhängigen Woll-Beanies.

Weiter im hippen Bezirk Williamsburg empfehle ich noch das Laser Wolf. Ein israelisches Restaurant mit grandioser Terrasse, von der aus die Manhattaner Skyline bestaunt werden kann. Am besten bei Sonnenuntergang.

Auf meinem letzten Trip bin ich zufällig auf dieses Café gestoßen und bin seitdem großer Fan. Das winzige und (für amerikanische Verhältnisse) uralte Mud hat eine voll hölzerne Fassade, krumme Bodendielen und bunte kirchenartige Fenster. Es ist der Beweis, dass es in Manhattan absolut alles gibt. Neben der bezaubernden Lage im East Village überzeugen auch der gute Kaffee und die köstlichen Bites. Sehr zu empfehlen.

Ein wunderbares Café in einer der schönsten Ecken Manhattans. Im Außenbereich des Sunday to Sunday auf dem Gehweg kann man nicht nur den New Yorker Streetstyle bei einem Avocado-Toast begutachten, sondern auch die kleinteilige und zusammen gewürfelte Architektur der Nachbarschaft bestaunen. Ein perfekter Ort für eine Pause und ein Fotoshooting für Social Media.

Gute Backwaren sind in den USA Mangelware, auch in New York. Wer trotzdem Lust auf einen Croissant hat, sollte es bei der Librae Bakery versuchen. An einem schönen Sitzplatz mit Marmortischchen schmeckt der Snack zwischendurch gleich doppelt so gut. 

Wieder gehen wir rüber nach Brooklyn und kehren bei Buddies Coffee in Williamsburg ein. Besonders wenn ihr meine Shopping- und Sightseeing-Empfehlungen weiter unten wahrnehmt, könnt ihr hier unterwegs Pause machen.

Ein lichtdurchflutetes Café in Prospect Heights. Bei Ciao, Gloria findet ihr Croissants und Kaffee sowie italienische Kuchen und Desserts, bevor ihr auf Erkundungstour durch den riesigen Prospect Park geht.

In New York gibt es alles, von gemütlichen kleinen Weinbars wie dieser bis zu glossy Cocktailbars in den obersten Etagen der Skyline. Wer den Abend entspannt und gemütlich angehen möchte, startet am besten im Gem Wine und probiert sich durch das Angebot an bunt etikettierten Naturweinen.

Nicht weit entfernt findet sich das Le Dive mit charmantem Außenbereich und einer schönen Auswahl an Käse, Salaten und Cocktails.

Einen der imposantesten Ausblicke über die Stadt erhält man im Overstory, einer gehobenen, aber nicht konservativen Cocktailbar nahe der Wall Street. Die besonderen Getränke hier haben ihren Preis, schmecken aber auch entsprechend.

Auch in Chelsea kann man einen gelungenen Abend verbringen und geht hierfür am besten ins La Noxe. Die Bar ist klein und die Schlangen vor der Tür lassen sich durch das außergewöhnliche Interieur aus Samt und Neonlichtern mit entspannter Stimmung erklären. Reserviert vorher, um die lange Wartezeit am Wochenende zu vermeiden.

Zurück in Brooklyn gehen wir ins Olympia. Im Bezirk Dumbo, direkt neben der Manhattan Bridge, findet ihr diese süße Weinbar. Die zentrale Lage, wenige Blocks vom Wasser entfernt, fordert geradezu zum angetrunkenen Spaziergang mit Blick auf die leuchtenden Wolkenkratzer auf.

Auf der Dachterrasse des Wythe Hotels findet sich die Bar Blondeau, von der aus die Lichter Manhattans in ganzer Pracht strahlen. Die Bar ist auch ohne Übernachtung im Hotel erreichbar und überzeugt sogar preislich, für New Yorker Verhältnisse zumindest.

In diesem begrünten Innenhof mit Hängematte und Lichterketten in Williamsburg werden trendige Weine per Glas und Flasche verkauft und dazu täglich wechselnde Speisen angeboten. Sauced ist keine direkte Aufforderung, man darf auch nach zwei Weinchen gehen.

Kein wirkliches Hotel, dafür aber echter Old-New-York-Charme. Die Bar Hotel Delmano steht für ausgezeichnete Cocktails und eine ganz besondere Atmosphäre, die durch die liebevoll erhaltene Ästhetik vergangener Zeiten entsteht. Im Sommer wird auch der Gehweg um die Bar herum vereinnahmt und idyllisch hergerichtet.

Man möchte meinen, dass es in Manhattan keine ruhigen, grünen Strecken zum Spazieren abseits des Central Park gibt. Doch seit wenigen Jahren hat die Stadt die ehemaligen Gleise zum Meat Packing District in eine kilometerlange Parkanlage verwandelt. Perfekt, wenn ihr statt mit der U-Bahn nach Downtown laufen möchtet.

Einer der bekannteren Flohmärkte Manhattans und dennoch angenehm, sowohl preislich als auch menschlich. Hier kann man noch mit original New Yorker*innen über die Preise verhandeln und skurrile Schätze aus ominösen Kisten zutage fördern. Die Lage inmitten einer Häuserschlucht ist außerdem cool. Der Flohmarkt findet jeden Samstag und Sonntag statt.

Ein weiterer Flohmarkt, der sich lohnt, ist der weiter südlich gelegene Ludlow Flea. Von Mittwoch bis Sonntag finden sich hier Künstler*innen und  Vintage-Verkäufer*innen zusammen. Nicht überfüllt und nicht überteuert.

Etwas unter dem touristischen Radar fliegt der Grand Bazaar NYC auf der Upper West Side. Wer sonntags neben einem Besuch im Central Park noch Zeit hat, sollte hier unbedingt vorbeischauen. Viele Stände und die gelegentliche New Yorker Grande Dame im Pelz sind garantiert. 

An der Promenade Brooklyns ist vor einigen Jahren der Time Out Market entstanden, ein großer Foodcourt, der verschiedenste New Yorker Restaurants sowie einen tollen Ausblick auf den angrenzenden Strand und die Skyline Manhattans featured. Wer wie ich Glück hat, wird auch viele Jahre nach der Mitgliedschaft noch mit dem Wlan des anliegenden Soho House verbunden.

In Greenwood Heights könnt ihr einen ganzen Tag in Industry City verbringen, einem ehemaligen Industriegelände, das zu einem Kreativquartier umgebaut wurde. Von Ateliers, über Werkstätten, hin zu Restaurants und Shops findet ihr hier ein Best-of der Kreativszene Brooklyns.

Last but not least: Ich liebe eine gute und manchmal auch schlechte Comedy Show. New York ist bekannt für seine lebendige Comedyszene und viele der Clubs sind kostenlos. Ich persönlich war im New York Comedy Club, doch es gibt viele weitere Läden, bei denen ihr lachen und euch fremdschämen könnt. 

Endlich wieder im East Village. Innerhalb weniger Blocks gibt es hier eine Auswahl an großartigen Boutiquen, die Vintage Fashion, Interior und Kunst verkaufen. Diese findet ihr in den nächsten Empfehlungen. 

Lara Koleji bietet eine kleine aber feine Selektion an Designer-Vintage, Accessoires mit vertretbaren Preisen an. Wenn dieser Laden nichts für euch ist, ist gleich nebenan der nächste.

Bei LAAMS findet ihr Schallplatten, Bücher, Mode und Kunst. Der sich typisch nach New York anfühlende Laden ist bunt und auffällig, die Betreiber extrem freundlich und wissen, wie man Produkte mit einer guten Geschichte verkauft. Über dem Geschäft gibt es die dazugehörige Bar La’s Lap, falls ihr abends nochmal in dieser Ecke vorbeikommt.

Ein weiterer kleiner Vintage-Laden in derselben Nachbarschaft, in dem ihr besonders bei Streetwear aus den 90ern und 2000ern fündig werden könntet. Skurrile Deko-Objekte runden die Shopping-Experience ab.

„Was für ein fabelhafter Laden”, dachte ich mir, als ich zufällig auf der Canal Street an Coming Soon vorbeilief. Stets bunte, minimalistische bis exzentrische Interiorartikel warten hier auf ihre neuen Besitzer*innen. Von Besteck und Tellern hin zu Heimtextilien und ganzen Möbeln findet ihr hier alles für einen geschmackvollen Pop of Color.

Ein Feuerwerk eines Geschäfts, mitten in einer China-Town-Mall, die grauer nicht sein könnte. Um James Veloria zu finden, muss man etwas suchen, doch es lohnt sich. Allein die Dekoration des Ladens sollte für einen Besuch überzeugen, auch die Kleidung und kleinen Spaßartikel haben mich sofort in ihren Bann gezogen. 

Wer mich kennt, würde nicht in einem Gucci Store nach mir suchen. Doch diese riesige Filiale in einer der schönsten Straßen SoHos hat hinten einen eigenen Buchladen, in dem ihr außergewöhnliche Bildbände und Literatur findet. Und: Ich war zweimal dort und habe zweimal Celebrities gesehen, schon dafür lohnt’s!

Einer der bekannteren Namen der New Yorker Shopping-Szene, aber dennoch eine Erwähnung wert. Ein riesiges Angebot an Vintage-Designer-Pieces wartet hier im Tokio 7 im East Village, auch die Preise sind in Ordnung.

Ein Klassiker, L Train Vintage ist das New Yorker Äquivalent zu Humana. Sowohl in Manhattan, als auch in Brooklyn gibt es diverse Filialen, die für ein Schnäppchen lohnen.

Ein unabhängiger Buchladen in Brooklyn, in dem es die außergewöhnlichsten kleinen Bildbände, Zines und andere Druckerzeugnisse zu kaufen gibt. Im Spoonhill Books stehen keine bekannten Bestseller an den Wänden, sondern durch und durch besondere Literatur, auf die man sonst nie aufmerksam geworden wäre.

Wer in New York City günstig unterkommen möchte, sollte den Horror so mancher Absteige nicht unterschätzen. Ich empfehle, lieber etwas mehr für die Unterkunft auszugeben und sich die Menschenwürde zu erhalten. Das Boro Hotel in Queens ist mit etwas über 200€ die Nacht ein super Angebot, das noch dazu designtechnisch überzeugt.

Die Hotelkette Arlo bietet für etwas mehr Budget stylische Unterkünfte in NoMad, Midtown sowie SoHo. Jedes der Hotels verfügt über Zimmer mit Ausblick sowie eine Dachterrasse für seine Gäste. So lässt es sich leben.

In Hell’s Kitchen befindet sich das The Time New York, ein sleekes Boutique-Hotel mit modernen Zimmern und minimalistischem Design. Auch hier gibt es eine Dachterrasse mit Ausblick sowie ein eigenes Kino.

Wer für einen New-York-Aufenthalt etwas mehr ausgeben kann, steigt im Ludlow Hotel in Bowery ab. Der klassisch amerikanische Stil des Hotels ist modern interpretiert, besonders die Badezimmer haben es mir angetan. Stadtweit sind zudem die Hotelbar und der hauseigene Sun Room bekannt. 

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