Der große Beige Travel Guide für Athen

Der große Beige Travel Guide für Athen

Versprochen ist versprochen und hier ist er also, der große Athen Guide mit Lisas Top-Adressen für Essen, Shopping, Drinks und Abenteuer

Im großen Beige City Guide für Athen nimmt Lisa euch mit in die griechische Hauptstadt, bevor es in Teil 2 auf die Insel geht

Man merkt erst, wie unfassbar laut Athen ist, wenn es für einen kurzen Moment plötzlich leise ist. Das klingt paradox, doch über ganz Athen liegt ein nicht enden wollender Soundteppich, der wie der Nebel in „The Fog“ auch durch die kleinsten Gassen wabert. Verursacht wird diese Geräuschkulisse nicht etwa von hupenden Autos, Verkehr oder Menschen, sondern von einem daumengroßen Insekt auf der Balz. Das unermüdliche Ratschen der zahllosen Singzikaden (hier eine Hörprobe) gehört zur griechischen Hauptstadt wie Ouzo, Fava und die Akropolis und liefert den Soundtrack zu Athener Sommernächten. Und es ist so präsent, dass man es schon nach wenigen Minuten nicht mehr wahrnimmt und erst wieder wirklich bemerkt, wenn es plötzlich stoppt.

Mit seinen fast 3,5 Millionen Einwohnern ist Athen die größte Stadt Griechenlands, gefolgt von Thessaloniki im Norden. Blickt man vom Lykabettus, dem größten Berg Athens (dazu später mehr), über die Stadt und ihren makellosen blauen Himmel, hat man jedoch den Eindruck, dass die weißen und sandfarbenen Gebäude sich endlos weit in alle vier Himmelsrichtungen erstrecken und fragt sich, ob es nicht vielleicht doch eher fünf Millionen Menschen sind, die hier leben.

Trotz dieser schieren Größe sind in Athen Stress und Hektik fehl am Platz. Klar, der Verkehr ist chaotisch, wie in vielen südeuropäischen Großstädten und die Straßen sind, vor allem im Stadtkern rund um Akropolis und Syntagma-Platz, brechend voll von Athener*innen und Touristen. Aber jede*r geht hier dem eigenen Tempo nach. Von strengen Regeln und Müssen wird hier nicht viel gehalten, dafür umso mehr vom Genießen! Wir haben insgesamt drei komplette Tage in Athen verbracht. Es war mein zweiter Besuch in der Stadt, nachdem ich zur Documenta 2017 das erste Mal dort war. Und, was soll ich sagen? Ich werde es ganz, ganz sicher wieder tun!

Athen möchte entdeckt werden

Wer nach Athen kommt und nur die Hotspots der Reiseblogs abfrühstückt, dem*der entgeht die echte Seele dieser Stadt. Denn schön ist Athen auf den ersten Blick nicht, die Stadt möchte entdeckt werden. Der Metropole steckt die Finanzkrise Griechenlands auch zehn Jahre später noch in den Knochen. Marode und leerstehende Häuser, kaputte Bürgersteige und ein ÖPNV-Netz, das optisch ganz eindeutig schon etwas in die Jahre gekommen ist. Plakate werben dafür, in die Stadt zu investieren – als Unternehmen ebenso wie als Privatperson. Denn Eigentum bekommt man in der griechischen Hauptstadt gerade zu Quadratmeterpreisen, wie sie Berlin zuletzt kurz nach der Wende gesehen hat.

Im Gegensatz zu Berlin, mit dem Athen gerne und oft verglichen wird, hat sich die Stadt aber ihre Integrität bewahrt. So kann es durchaus sein, dass ihr euch beim Spaziergang durch die „hippen“ Viertel denkt, wo denn jetzt bitte das Hippe versteckt ist. Die Gentrifizierung und Hipsterisierung der Stadt läuft (zum Glück) sehr gestreut und langsam ab und man entgeht auch bei absoluten Hotspots weitestgehend dem inzwischen gleichgeschalteten, mitteleuropäischen „Insta-Look“. Gott sei Dank. Nach drei Tagen in Athen merkt man, wie sehr einem die immer gleiche Optik aus Thorix- bzw. Wishbone-Stühlen, Waschbeton und Pflanzenbänken manchmal auf den Keks geht.

Kommt mit auf eine Tour durch die besten Stadtteile Athens

Aufpolierte Coffeeshops, Concept Stores mit angesagten Marken oder Avocado-Brot gibt es in Athen natürlich trotzdem, aber eben wohldosiert über das Stadtgebiet verteilt. Und ich würde freilich lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich diese Orte nicht ebenfalls aufgestöbert und genossen habe. Der Mix macht es und genau diese Athener Melange stelle ich euch jetzt vor! Im ersten Teil findet ihr konkrete Tipps zu Restaurants, Bars und Stores, die ich euch für euren Athen-Trip ans Herz lege. Im zweiten Abschnitt gebe ich allgemeine Informationen zu den angesagtesten und meinen liebsten Stadtteilen.

Alle Tipps findet ihr wie immer in der Beige Map zum Abspeichern am Ende des Artikels.

TEIL 1: MEINE LIEBLINGSORTE

Frühstück / Brunch

Avocado Café

Das Avocado Café ist so etwas wie der vegane Evergreen in Athen und ich war bei meinem ersten Besuch 2017 bereits dort. Es liegt klein und versteckt in Plaka. Von Bowls über Nudelgerichte, Salate, Smoothies oder einfach Kaffee findet ihr hier alles, was euer tierliebes Herz begehrt. Die Einrichtung ist etwas hippie-esk und erinnert an die Neunziger, doch man schert sich nicht um Coolness. Hier geht es um das (vegane & vegetarische) Prinzip

30 Nikis Street, 10557 Athen

Philos Athens

Das Philos Athens ist eine kleine, zurückgenommene Oase im bunten Treiben auf Athens Straßen. Außerdem ist es streng genommen nicht nur ein Café, sondern auch Restaurant, Event Space und Design Hub. Alles vereint unter einem Dach und in einer Art Maisonette-Wohnung in einem wunderschönen klassizistischen Haus. Die Preise sind höher, aber super fair. Stöbert durch das Menü, während ihr euren Cold Brew schlürft und stärkt euch für die Erkundung Athens.

Philos Athens, 32 Solonos Street, 10673 Athen

Veganaki

Das Veganaki war ein kleiner Zufallsfund. Da ich gerne vegan frühstücken wollte, sind wir einfach auf Google-Pirsch rund um unser Airbnb gegangen, das sich in Mets befand. Und siehe da, schon saßen wir draußen vor dem Café, haben die Sonne genossen und unsere Wahl nicht bereut. Gutes Brot mit Käse-Ersatz, griechischer Salat mit veganem Feta, der was kann. Mjam. Das Menü hat noch mehr zu bieten, unter anderem einen vielseitigen Mittagstisch. Extrapunkte gabs für über-nette Besitzerin!

Veganaki, Athanasiou Diakou 38, 11743 Athen

Hippy3

Das Hippy3 haben wir ebenfalls aus taktischen Gründen ausgesucht. Wir hatten nur 3 Morgen in Athen und wollten nicht immer an den gleichen Orten essen gehen, sondern viel ausprobieren. Das Hippy 3 lag auf dem Weg zum Lykabettus Berg, den wir an diesem Tag erklimmen wollten. Die Preise sind (wie eigentlich überall in Athen) mega fair. Das Essen sah aber zugegebenermaßen auf den Bildern ein klein wenig besser aus, als es war. Trotzdem hat mir das Café gut gefallen und ich würde noch mal hingehen.

Hippy3, Spirou Merkouri 22A, 11634 Athen

Athens Bakery

Wenn es eine Sache ist, um die man in Athen und Griechenland nicht herumkommt, dann gnadenlos gutes Gebäck. Egal, ob Kekse, Süßes, griechisches Baklava oder in Honig ersoffenes Gebäck: Ich hätte mir rund um die Uhr diese Köstlichkeiten einverleiben können. Mittelschwer ausgerastet sind wir der Athens Bakery in Exarchia. Alles so lecker! Alles so gut! Mit Bauchschmerzen lagen wir abends im Bett, aber es war jeden Krümel wert!

Athens Bakery, Solonos 62 & Sina, 10672 Athen

Dinner & Bars

Ama Lachei at Nefeli's

Ich träume noch immer vom Essen im Ama Lachei. Wir standen eine halbe Stunde zu früh vor dem Eisentor zum grünen Hof in Exarchia. Mit jeder Minute, die wir darauf warteten, dass das Restaurant öffnet, stieg die Anzahl der wartenden Gäste. Und was soll ich sagen: Der Andrang ist berechtigt. Das Ama Lachei bietet moderne griechische Küche, die nicht ad absurdum geführt wurde. Die Portionen sind frisch und haben genau die richtige Größe. Der Hauswein ist fantastisch und wir haben für fünf Gerichte und zwei Karaffen Rotwein weniger als 50 Euro bezahlt – zusammen! Leute, ich hätte auch 100 Euro bezahlt, so lecker war das Essen und so gemütlich und positiv das Ambiente. Mein Top Tipp!

Ama Lachei at Nefeli's, Kallidromiou 69, 10683 Athen

Olympion

Achtung, Achtung! Geheimtipp! Denn das Olympion sieht beim Vorbeigehen wirklich nicht aus wie ein Restaurant, in dem man so toll essen kann. Mein Freund Julian hatte aber einen guten Riecher und genügend Geduld, um mich davon zu überzeugen, es zu versuchen. Das Olympion war nur einige Straßen von unserem Airbnb entfernt und ist eine echte Perle. Authentisches griechisches Essen, ein leicht überdrehter Kellner und unheimlich viel Essen zu einem mehr als guten Preis. Hier habe ich mein erstes Fava gegessen ... ein Püree aus gelben Bohnen. Ich bin nun leider süchtig. Danke, Olympion!

Olympion, 9 Anapafseos Street, 11636 Athen

Seychelles

Das Seychelles gebe ich als Empfehlung aus zweiter Hand weiter, da wir es leider nicht geschafft haben, dort essen zu gehen. Wir sind aber daran vorbeigelaufen und haben uns kurz geärgert, weil es sehr gut aussah. Das Eckrestaurant mit viel Platz zum Draußensitzen befindet sich in Metaxourgeio und hat sich mit moderner regionaler Küche und vor allem dem Seeafood einen Namen gemacht. Vegetarier werden hier ebenso glücklich, wie alle, die es fleischig-deftig mögen. Eine Tischreservierung wird empfohlen. Nächstes Mal sind wir auch am Start!

Seychelles, 49 Kerameikou street, 10436, Athen

Taverna Klimataria

Die Taverna Klimataria ist besagtes Restaurant, das uns mit warmen Armen in Kerameikos' Straßen empfangen hat. Die Taverna gibt es seit 1927, damals wie heute hat sie die arbeitende Bevölkerung mit einfachem, gutem Essen versorgt. Hausmannskost, wenn man so will. Wir haben hier (mal wieder) unglaublich gut und preiswert gegessen. Die Mitarbeiter waren hilfreich und sehr nett und mein Freund träumt noch immer vom Oktopus mit Reis. Und jeden Mittwoch gibt es Livemusik.

Taverna Klimataria, Pl. Theatrou 2, 10552 Athen

Ta Karamanlidika Tou Fani

Ich gebe es zu: würde ich Fleisch essen, ich hätte im Karamanlidika gegessen. Das Tapas-Restaurant sah so einladend aus und war restlos ausgebucht – zumindest waren alle Tische beim Hineinblicken mit sehr zufrieden aussehenden Gästen besetzt. Das Karamanlidika ist ein Restaurant im sonst eher langweiligen Bezirk Psyri und bietet griechisches und türkisches Meze und Tapas an, das zu 99 Prozent aus Fleisch besteht. Da unter euch aber sicherlich der oder die andere Fleischgenießer ist, landet das Karamanlidika auf meiner Liste und ich freue mich über Erfahrungen eurerseits!

Ta Karamanlidika Tou Faki, Sokratous 1, 10552 Athen

Six D.o.g.s.

Das Six Dogs liegt mitten im Herzen Athens. Wenn ihr die Treppen hinabsteigt und euch plötzlich im großzügigen Hof mit zahlreichen Bäumen und Tischen, die über verschiedene Terrassen angeordnet sind. Das Six Dogs ist Co-Working Space, Cafe, Bar und Club in einem. Im Garten gibt es Essen und Drinks, im Club legen Clubgrößen wie Gerd Janson, Marcel Dettmann und Âme auf. Entsprechend des Hipnessfaktors ist es hier etwas teurer, aber einen Abend (oder eine Nacht) sollte man immer einschieben

Six D.o.g.s., Avramiotou Street 6-8, 10551 Athen

Die schönsten Märkte und andere Must-Sees

Kallidromiou Markt aka Laiki Farmer's Market

Die Wochenmärkte in Athen sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen. Zahlreiche Stände stehen unter orangenen Schirmen am Straßenrand Spalier, die Verkäufer*innen bietet laut schreiend ihr Obst und Gemüse an und die eigenen Augen wissen überhaupt nicht, wo sie zuerst hinschauen sollen. Der schönste dieser Märkte ist der Kallidromiou Markt in der gleichnamigen Straße in Exarchia. Ihn haben wir leider verpasst, da er nur samstags stattfindet. Ich war aber 2017 dort und begeistert. Dieses Jahr waren wir auf anderen Märkten, die fast genauso schön sind und haben uns durch das Angebot von Oliven und Nüssen gestöbert und die Griechen beim für sie so alltäglichen Einkaufen auf diesen schönen Märkten beobachtet. Eine Auflistung aller Märkte nach Wochentagen findet ihr auf dieser Seite.

Kallidromiou Markt, Kallidromiou, 11473 Athen

Lykabettus

Lage, Lage, Lage! Der größte Berg Athens bietet mit seinen 277 Metern Höhe die perfekte Rundumsicht auf die gesamte Stadt bis zum Hafen von Piräus. Ich habe meinen Freund bei 30 Grad im Schatten zu Fuß durch den Nadelwald hochgejagt, weil ich finde, das muss man mal gemacht haben. Wenn ihr es an den Beinen habt oder nicht so gerne wandert, könnt ihr auch mit einer Seilbahn hinauffahren, die in der Odós Aristíppou in Kolonaki befindet und hin und zurück etwa sieben Euro kostet. Lykabettus bedeutet übrigens Wolfsberg und der Sage nach soll Athene den Berg als Schutzwall für die Akropolis nach Athen gebracht haben.

Lykabettus, 11471 Athen

Shopping

KiloShop & Concept Store Art and Industry

Da wir nur wenige Tage in Athen waren, habe ich mich lieber auf Vintage Shopping, denn auf Concept Stores konzentriert. Die haben wir in Berlin nämlich auch und Second Hand Shopping macht in Athen im Gegensatz zu Berlin auch noch immer Spaß. Von den zahlreichen Vintage Stores gefällt mir KiloShop am besten. Dieser Laden ist für diejenigen unter euch, die gerne stöbern und ihre Beute wird dann per Kilo bezahlen möchten, das Richtige. Das kann teurer werden, aber vor allem für Taschen und Clogs und Holzsandalen lohnt es sich. Der Concept Store Art and Industry ist nur wenige Meter weiter und etwas ordentlicher sortiert. Außerdem hat er feste Preise, da findet sich auch mal ein Laura Ashley Kleid für 40 Euro. Beide Stores befinden sich auf der gleichen Straße:

KiloShop, Emrou 120 & Concept Store Art and Industry, Emrou 116, beide 10554 Athen

Me Then

Die Athener Marke Me Then, die als Label für Männer angefangen hat und inzwischen auch die Frauen glücklich macht, konnte ich leider nicht besuchen. Die Öffnungszeiten waren sehr zurückhaltend, sprich: kurz und auf wenige Tage in der Woche beschränkt, sodass es leider nicht gepasst hat. Ich habe die unisex Brand aber nun auf dem Schirm und bin Fan. Zum Glück kann man auch online zuschlagen, ich würde es dennoch beim nächsten Mal gerne noch mal mit uns beiden versuchen.

Übrigens: Methen bedeutet auf Griechisch Null – laut den Macher*innen die idealistische DNA der Marke.

Me Then, Od. Androutsou Street 36, 11741 Athen

TEIL 2: DIE STADTTEILE

Die alten Bekannten: Monastiraki, Exarchia und Psyri

Monastiraki – Μοναστηράκι

Monastiraki ist ein Viertel im brummenden Herzen von Athen und liegt am Fuße der Akropolis, zwischen Plaka im Süden, dem ältesten Teil der Stadt und Psyrri im Norden. In Athen kann man generell sehr gut Second Hand shoppen, am besten geht dies aber in Monastiraki. Entlang der Ermou Street gibt es zahlreiche Kilo-Geschäfte, bei denen man allerdings ein wenig auf den Preis achten sollte (es kann teuer werden). Die Auswahl ist aber wirklich überraschend toll und wer mit Handgepäck reist, wird sich sicherlich nicht nur einmal ärgern.

Beliebt und berühmt ist auch der Flea Market, den man am besten vom Monasteraki Square betritt und der sich über die gesamte Ifestou Street zieht. Uns hat er nicht wirklich überzeugt, da man hier doch wieder hauptsächlich Souvenirs Made in China und alten Krempel findet.

Kulturinteressierte sollten Monastiraki aber unbedingt besuchen. Hier befindet sich unter anderem nämlich die berühmte Hadriansbibliothek des römischen Kaisers Hadrian (bzw. deren Überreste).

Exarchia – Εξάρχεια

Der schmeichelhafte Ausdruck „linksgrün versifft“ (ich darf das sagen, ich bin es selbst) bekommt in Exarchia noch mal eine ganz neue Bedeutung. Es ist das linksalternative Studierendenviertel Athens und es sieht hier eigentlich überall aus wie in der Rigaer Straße in Berlin. Graffitis an den Wänden, Plakatierungen, auf denen zu Demos aufgerufen wird. Zahlreiche Kulturstätten verteilen sich ebenso über die leicht heruntergekommenen, aber unglaublich grünen (diesmal im Sinne von zugewucherten) Straßen, ebenso wie Buchhandlungen, Bars, kleine Imbisse und Szenetreffs.

Regelmäßig kommt es hier rund um den Exarchia Platz zu reichlich Ärger mit der Polizei. Hier leben Studenten, Künstler, Geflüchtete, Arbeitslose, Kreative und Verlorene Tür an Tür. Das Feinbild ist der Kapitalismus und es ist diese Mischung aus diesem Trotz, der ungebändigten Kreativität und der Freiheit, die Exarchia so anziehend macht.

Wir haben ihn verpasst, aber 2017 hatte ich Glück: Wenn ihr an einem Samstag in Athen seid, dürft ihr euch den Kallidromiou Wochenmarkt nicht entgehen lassen – der schönste der Stadt! Und mit dem Ama Lachei hat das meiner Meinung nach beste Restaurant Athens seinen Platz in diesem Viertel neben dem Strefi-Hügel.

Psyri – Ψυρρή

Psyri grenzt nördlich an Monastiraki und ist ein nur wenige Straßen umfassendes Viertel mit zahlreichen Bars, Geschäften und Restaurants. Wir haben uns ehrlich gesagt relativ wenig dort aufgehalten. Es gibt ein, zwei nette Secondhand-Läden, ansonsten empfand ich es eher als sehr ausstaffiert alles. Mein persönlicher Albtraum ist das Little Kook, das tatsächlich vor dem Instagram-Hype so aussah, wie es aussah. Ob das die Sache besser macht? Ich denke nicht. Für mich ist Psyri kein Muss und ich schreibe es nur hier herein, weil es einem noch immer so sehr ans Herz gelegt wird, wenn man nach Athen reist und nach Tipps fragt.

Zu wenig beachtet: Kolonaki & Mets

Kolonaki – Κολωνάκι

Kolonaki kann man auch als schickimicki bezeichnen. Man kann sich aber auch an den unglaublich schönen und gepflegten Häusern, an den ausgesuchten (und teuren) Geschäften auf der Skoufa Street oder an generell dem mit viel Liebe begrünten Stadtteil am Fuße des Lykabettus-Berges erfreuen. Man sollte nur im Hinterkopf haben, dass es sich hier quasi um das Beverly Hills von Athen handelt.

Mets – Μετς

Unser Airbnb (das nicht nennenswert toll war, aber auch nicht schlecht), lag im Viertel Mets, das an das sympathisch normale Pangrati grenzt. Hier haben wir eines der besten Abendessen gehabt (im Olympion, später mehr hierzu!). Wir sind an unserem letzten Abend vor der Abreise nach Paros auf dem Platia Varnava gelandet. Ein kleiner Platz umringt von Bars und (vegetarischen) Restaurants, geschmückt mit Lichterketten. Die Atmosphäre war traumhaft entspannt und die Bars und das Essen sahen so toll aus. Da es schon spät war und wir um fünf in der Früh am Hafen von Piräus sein mussten, steht diese Ecke für den nächsten Besuch auf der Liste.

Mein Geheimtipp: Metaxourgio & Kerameikos

Die auf beiden Stadtteile schreiben sich auf Altgriechisch Μεταξουργείο und Κεραμεικός und waren unsere kleine Neuentdeckung, als wir den letzten Tag vor Abflug wieder in Athen waren. Wir haben ohne viel Anspruch ein nettes Hotel für eine Nacht gebucht und landeten daher in dieser Gegend. Vorab: Die Bezirke sind zwar im Kommen und vor allem für Foodies ein echtes Muss, aber sie sind stellenweise noch ziemlich rough. Ich würde, müsste ich vergleichen, sagen: Manche Straßenzüge kann man das Neukölln von Athen nennen, aber ohne die Gentrifizierung und Hipster und mit noch mehr Bahnhof-Zoo-Anno-Christiane-F.-Flair. Doch immer öfter lassen sich erste hippe und gute Restaurants und Bars nieder, die man bedenkenlos besuchen kann.

Die Beige Map mit allen Adressen zum Abspeichern

  • Fotos:
    Beige

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