Die Beige Notes im Juli

Die Beige Notes im Juli

Etwas verspätet, dafür mit Gewissensbissen, Fuck Off Funds und ... Bob Ross!

Hier kommt der monatliche Lesestoff fürs Gehirn: Diesmal mit Gewissensbissen, Fuck Off Funds und ... Bob Ross!

Die Beige Notes sind inzwischen eine meiner liebsten Rubriken hier auf Beige. Nicht, weil ich unseren Content ansonsten nicht mögen würde, um Gottes willen! Aber ich genieße einfach die digitale Schnitzeljagd auf all den zahllosen Kanälen, die mir das Internet und Social Media zur Verfügung stellen und freue mich monatlich diebisch, meine Entdeckungen mit euch zu teilen.

Ging es in der vergangenen Ausgabe sehr politisch und nachdenklich zu (zurecht), wird es für die verspätete Juli-Ausgabe wieder unterhaltsamer. Ich habe für euch all meine wirren Screenshots, Notizen und Post-its sortiert und aufgearbeitet und freue mich, sie heute an gewohnter Stelle mit euch zu teilen. Viel Spaß beim Lesen, ihr Lieben!

Deshalb könnt ihr euch keinen echten Bob Ross ins Wohnzimmer hängen – New York Times (englisch)

Aaach ja, Bob Ross. Der sympathischste Lockenkopf im Spätprogramm ist Kult. Ich kenne niemanden, der nicht schon stundenlang im Nachtprogramm dabei zugesehen hat, wie der TV-Maler mit angenehmer ASMR-Stimme seine Berglandschaften malte. Hier ein Busch, da eine Tanne, dort ein Wasserfall. Aber habt ihr euch nie gefragt, warum eigentlich niemals auch nur ein Bild unter den Hammer gekommen ist? Und wo befinden sich die unzähligen Landschaftsbilder des 1995 verstorbenen Malers?

Die New York Times ist diesem großen Rätsel unserer Zeit nachgegangen und hat dieses fantastisches Video produziert, welches diese Frage ein für alle Mal beantwortet. Herrlich.

Was verdient die Nasa eigentlich mit Merch? – Futurezone (deutsch)

Wenn es einen T-Shirt Print gibt, der mir immer wieder unheimliche Déjà-vus einjagt und mich die Matrix anzweifeln lässt, dann ist es definitiv das Nasa-Logo. Hab ich das nicht gerade eben schon gesehen? Wie kommt der Typ so schnell hier hin? Ahh, nein, nur gleiches Shirt.

Man könnte meinen, dass die Nasa sich mit dem weit verbreiteten indirekten Merchandise ein hübsches Sümmchen dazuverdient. Aber: weit gefehlt! Denn die Nasa geht ziemlich chill mit den eigenen Markenrechten aka dem Meatball- und dem Worm-Logo (so die offiziellen Bezeichnungen) um.

Die ganze Story lest ihr auf Futurezone.

Eine Luxusmarke räumt den Mt. Everest auf – Vogue Australia (englisch)

Bilder von im Meer treibendem Plastikmüll gehören schon fast zu unserem Alltag – leider. Was viele nicht wissen: Sogar auf über 8000 Metern Höhe schaffen es die Menschen inzwischen, ihren Unrat zu hinterlassen. Der Mount Everest gleicht an einigen Stellen einer Müllkippe. Zum einen liegt es an all dem Equipment, das die Bergbezwinger*innen für ihren Aufstieg benötigen. Zum anderen steigen die Zahlen derjenigen, die den Everest erklimmen, jährlich an.

Gemeinsam mit den Sherpas hat es sich die Schweizer Nobelmarke Bally nun zur Aufgabe gemacht, den Mount Everest vom Müll zu befreien. Das kann man als kühnen PR-Stunt abstempeln oder man liest den kompletten Artikel der tollen Clare Press in der Vogue Australia und gesteht sich ein, dass manche Dinge doch noch um ihrer selbst willen getan werden.

Faceapp? Greenpeace Antwort ist die EarthApp – Wersm (englisch)

© Greenpeace, Isobar Moscow

Lange ist keine App mehr so sehr durch die Decke gegangen wie die russische FaceApp. Auf äußerst realistische Weise bekommt man hier sein greises Ich präsentiert und hat ordentlich was zu lachen. Kritiker*innen gab es natürlich auch. Von Spionage war die Rede, von Datenklau und nicht wenige wiesen darauf hin, dass wir, sollten wir nicht bald etwas gegen den Klimawandel tun, ohnehin niemals so alt werden.

Greenpeace Russland und die Kreativagentur Isobar Moscow haben den Hype zum Anlass genommen und die EarthApp-Kampagne gelauncht. Doch statt Gesichtern sehen wir etwa den Baikal vor und nach der Klimakatastrophe. Die Kampagne rüttelt wach und plötzlich ist die Zukunft gar nicht mehr so zum Lachen ... Den kompletten Artikel zum Thema findet ihr auf Wersm.

Gestatten: Der Fuck Off Fund – Thisisjanewayne (deutsch)

Einen interessanten Artikel von der lieben Julia Korbik habe ich auf Thisisjanewayne entdeckt. Julia spricht über den sogenannten „Fuck Off Fund“ (geprägt wurde dieser Begriff von der amerikanischen Journalistin Paulette Perhach). Ein finanzielles Kissen, das es vor allem Frauen ermöglicht, nicht in einer unzumutbaren Situation ausharren zu müssen, um nicht finanziell unterzugehen. Im Prinzip geht es um das klassische Geld-Beiseitelegen, das aber gerade unsere Generation oftmals nicht wirklich auf die Kette bekommt oder dem wir finanziell mit unscharfen Waffen gegenüber stehen.

Natürlich kann dieses Konzept des Sparens auch jeder Mann verfolgen. In der Tat stehen Frauen oftmals aber etwas schlechter da, wenn es um das Thema Geld geht. Ein interessanter und motivierender Input!

Für mehr Fehlertoleranz – Das Buch „Trigger Warnung“ von Eva Berendsen, Meron Mendel und Saba-Nur Cheeba

Dem habe ich inhaltlich nichts hinzufügen. Es richtig machen wollen schließt in 99 Prozent der Fälle ein anfängliches Scheitern mit ein. Ein unüberlegter Kommentar kann verletzten, das heißt aber nicht, dass er das auch sollte. Das Autoren-Trio Berendsen, Mendel, Cheeba plädiert in seinem Buch Trigger Warnung dafür, in den Dialog zu gehen, anstatt immer nur in Schwarz und Weiß zu denken. Das Buch könnt ihr hier kaufen, das Interview mit dem Deutschlandfunk könnt ihr hier noch mal im Wortlaut lesen.

Bittersüße Freude: Darf ich heiße Sommer genießen? – Zeit Magazin (deutsch)

Dieser Artikel hat mir nach meinem einem äußerst sonnigen Wochenende, das ich abwechselnd in Schwimmbädern und am kühlen See verbracht habe, sehr aus dem Herzen gesprochen. Denn es stimmt: einerseits jagen mir die immer heißer werdenden Sommer eine Heidenangst ein. Andererseits genieße ich die Tatsache, nicht nach jeder warmen Woche im Juli zu bangen, dass es nun bis September wieder bergab geht mit dem Quecksilber im Thermometer. Strahlender Sonnenschein am Tage, Rosé auf der Wiese bis spät in die milden Abendstunden – darf ich das gut finden?

Die gleiche Zwickmühle bespricht Maria Mast in ihrem Kommentar für das Zeit Magazin – und kommt zu dem Schluss: Man tut eben, was man kann und arrangiert sich mit den Gegebenheiten. Oder ist das zu einfach?

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