Bei der Copenhagen Fashion Week diesmal nicht dabei gewesen zu sein, hat mir ehrlicherweise ganz schön FOMO beschert. Aber manchmal spielt das Leben halt anders und Familie geht vor. Also habe ich digital vom Bodensee aus alles verfolgt, mir den Geschmack von Kardamomschnecken versucht vorzustellen und mir eingeredet, dass es im kalten dänischen Winter bestimmt gar nicht so viel Spaß macht, wie es aussieht.

Natürlich habe ich mir aber trotzdem alle Kollektionen für Fall Winter 2023 angeschaut – und da der Berliner / deutsche Winter ja (leider) noch für ein paar Wochen bei uns bleiben wird, gleich mal ein paar Trends notiert, die wir jetzt schon tragen können.

Viele Dinge davon, wie z.B. kniehohe Stiefel, Socken und Jeans und Jeansjacken habt ihr vielleicht sogar schon in eurem Kleiderschrank und müsst sie nur mal anders kombinieren. Andere Pieces hingegen sind sicherlich eine Investition wert – besonders, wenn man sie bei den dänischen Brands kauft, die, um bei der Copenhagen Fashion Week überhaupt ihre Mode präsentieren zu dürfen, strenge nachhaltige Richtlinien erfüllen müssen.

Das Hosenkleid oder auch der Hosenrock war schon im Sommer der Renner in Kopenhagen, auch wenn man nicht unbedingt auf den ersten Blick vermuten würde, dass das Layering auch bei hohen Temperaturen praktisch ist. Lasst euch aber hier gerne vom Gegenteil überzeugen! Jetzt im Winter ist es natürlich umso praktischer, wenn man statt der Thermo-Strumpfhose einfach eine lässige Schlaghose unter sein Kleid anziehen kann – und damit warm und im Trend liegt. Wer sich an das 2000er-Comeback noch nicht so richtig rantraut, der bleibt erst einmal bei Mini-Kleidern oder Tuniken zum Layern, Fortgeschrittene wagen sich dann an Midi- oder Maxikleider!

Diese Sets sind perfekt für Einsteiger*innen:

Kennt ihr noch die Folge aus „Sex and the City“, wo Carrie zu einer Party eingeladen wird und am Eingang gebeten wird, ihre Schuhe auszuziehen? Entsetzen. Und natürlich werden ihre Manolos dann auch gestohlen. Ich habe tendenziell überhaupt nichts dagegen, bei Freund*innen meine Schuhe auszuziehen, ganz im Gegenteil, aber manchmal kommen da (auch bei anderen) die schönsten Socken-Designs zum Vorschein.

Der neue Trend aus Kopenhagen, nämlich seine Socken gleich von Anfang an offen zu präsentieren, wird also der ein oder anderen vielleicht entgegenkommen. In der Menswear ist das Thema Socken ja schon seit vielen Jahren präsenter als in der Womenswear, dem Sneaker-Trend sei Dank.

Dabei ist man in der Stilrichtung überhaupt nicht auf Sportswear eingeschränkt, ganz im Gegenteil. Bei Baum & Pferdgarten geht es dank Mary Janes in eine Preppy-Richtung, bei Ganni werden mit dicken Wollsocken Sommerschuhe wintertauglich und mit Kniestrümpfen kann man entweder die Schoolgirl- oder auch einfach die Chanel- und Prada-Richtung einschlagen.

Gut, der Canadian Tuxedo ist jetzt wirklich keine Weltneuheit mehr. Jeans sind nun mal seit 150 Jahren (so alt wird die Levi's 501 nämlich) nicht mehr aus unseren Kleiderschränken wegzudenken, das Jeanshemd und die Jeansjacke sind vielleicht noch nicht ganz so alt, aber ebenfalls Klassiker. In Kopenhagen sieht man allerdings, dass man sich auch mit Jeans nicht in Richtung Baumfäller*in festlegen muss.

Klar, lässig geht es immer, das sieht man bei Skall Studio, aber Ganni haucht dem Ensemble mit dem Maxirock einen Neunziger-Jahre-Vibe ein, bei Remain sorgt der Blazer mit dem weiten Revers für einen ordentlichen Achtziger-Touch.

Wem das immer noch zu casual ist, der sollte in unserer Shopping-Galerie mal bei COS vorbeischauen. Die haben nämlich einen Business-Anzug in Denim im Angebot und damit bekommt der Casual Friday gleich eine ganz neue Bedeutung im Office.

Verkehrssicherheit wird in Kopenhagen ganz großgeschrieben, anders geht es auch nicht, bei der Fahrrad-Autobahn in der ganzen Stadt. Ob sich die dänischen Designer*innen wohl deswegen überlegt haben, dass glänzende Lack- und Ledermäntel im kommenden Winter wieder en vogue sind? Könnte sein ...

Im Herbst ist eine solche Jacke oder Mantel aber auch als Fußgänger*in überaus praktisch. Durch das Material pfeift kein Wind, Regentropfen prallen einfach ab, nervige Menschen sprechen einen vielleicht seltener an dank der Matrix-Aura, die man versprüht.

Im Moment sind in den Onlineshops einige ziemlich fantastische Modelle im Sale:

Kniehohe Stiefel sind seit 2021 nicht mehr wegzudenken, ich sammele meine Modelle ja schon seit der Sienna-Miller-Boho-Ära mit Stolz. Zu Midi-Kleidern und Miniröcken waren sie schon immer echte Evergreens bei mir, doch an das „Hose-in-die-Boots-stecken“ muss auch ich mich erst wieder gewöhnen. Denn dafür braucht es dann doch relativ eng anliegende Hosen – von denen ich gar nicht mehr viele besitze – und die richtige Technik, sonst rutscht die Hose gleich wieder aus den Schuhen.

Wenn ich mir die Looks von Ganni, Remain und Baum & Pferdgarten anschaue, ist es der Aufwand allerdings wert.

Schulterfrei im Winter? Ja, nicht gerade für uns gassparende Deutsche gedacht, dieser Trend ... Aber im Herbst oder jetzt bald beim Übergang zum Winter geht der Trend wieder, zumindest, wenn man auf lange Arme und warme Materialien setzt.

Ansonsten ist der Look vielleicht eher etwas für Partys, besondere Events oder zum Layering unter Blazer oder Cardigans geeignet, machen wir uns nichts vor. Was man zur Vorbereitung schon mal machen kann: die Arme und den Rücken während des Winters peelen und eincremen, damit die Haut schön soft ist.

Ähnlich wie Double Denim ist auch der Transparenz-Trend nicht neu, sondern kommt, ob Sommer oder Winter, seit Saisons immer wieder auf die Laufstege. Ja, die Looks sind einfach wahre Showstopper, ob mit Nipple Pasties oder ohne. Da Meta ja gerade sein striktes Nippel-Verbot für Frauen überdenkt, scheint das der perfekte Zeitpunkt für ein Revival zu sein.

Aber auch mit BH drunter oder dünnem Camisole ist der Look ein Evergreen. Wie weit ihr also gehen wollt, entscheidet am besten ihr!

Dieser Artikel ist Werbung, da er Markennennungen enthält.