Beige feels: Warum wir politische Cheerleader und nachhaltige rote Teppiche brauchen

Beige feels: Warum wir politische Cheerleader und nachhaltige rote Teppiche brauchen

Diese Frauen setzen gerade ein Zeichen: Herzogin Kate, Jennifer Lopez, Gwyneth Paltrow sind alles andere als „Little Women“

Diese Frauen setzen gerade ein Zeichen: Herzogin Kate, Jennifer Lopez, Gwyneth Paltrow sind alles andere als „Little Women“. Warum, erfahrt ihr in unseren News

Diese News waren alles andere als leicht zu schreiben. Wieso? Weil es mir in Zeiten von Feminismus und Empowerment oft schwerfällt, Kritik zu äußern. Schnell wird sachliche Kritik als Shaming empfunden und gut gemeinte Ratschläge als Besserwissertum oder Arroganz gewertet. Doch manchmal muss es trotzdem raus. Deswegen sind diese News nicht nur Friede-Freude-Eierkuchen, sondern sie hinterfragen auch vieles. Wie zum Beispiel die Halbzeitshow des Superbowls, das Konzept von roten Teppichen oder auch Rassismus bei den Award-Verleihungen. Unangenehme Dinge müssen ausgesprochen werden. Und das tun wir hier bei Beige nun einmal.

Beige feels: Für immer Muse und Idol – David Bowie

Vier Jahre ist David Bowie jetzt schon tot, am 10. Januar jährte sich sein Todestag. Er war einer der größten Musiker unserer Zeit, verkaufte 140 Millionen Platten und riss in Gender- und Diversity-Mauern ein, von denen damals noch keiner wusste, dass sie existierten. Er wandelte zwischen Kunst, Realität, Ironie und Ernsthaftigkeit so wie kein anderer.

Kein Wunder also, dass eines der größten und erfolgreichsten Labels in Deutschland, Hugo, die Ikone, die bekanntermaßen ein großer Fan von Berlin war und hier auch mehrere Jahre lebte, als neue Inspiration für eine Capsule Collection auserkoren hat. Die Prints wurden dabei vom Album „Heroes“ beeinflusst, das Teil der „Berliner Trilogie“ ist und in Berlin eingespielt wurde.

Die Styles sind ab sofort im Onlineshop verfügbar.

Beige watches: „Little Women“ ist ganz groß!

Alleine die Liste der Schauspieler*innen zieht mich magisch ins Kino: Emma Watson, Saoirse Ronan, Meryl Streep, Laura Dern – das liest sich wie ein Hollywood-Märchen. Aber ein ziemlich feministisches. In „Little Women“ dreht sich alles um vier Schwestern, die in ärmlichen Verhältnissen leben. Trotzdem kommt ihnen alles andere in den Sinn als eine reiche Heirat, die vier Frauen wollen Schriftstellerin, Malerin und Schauspielerin werden. Sie sind mutig, selbstbewusst und zielstrebig. Nicht selbstverständlich im Jahr 1840, sogar ziemlich außergewöhnlich. Wer für dieses außergewöhnliche Werk verantwortlich ist? Natürlich Greta Gerwig, die sich mit Filmen wie „Lady Bird“ und „Jahrhundertfrauen“ schon in unser Herz filmte und Frauen auf der Leinwand ganz groß herausbringt.

„Little Women“ läuft ab sofort in den deutschen Kinos.

Beige feels: Zalando holt sich bei 9 Scandi Brands Unterstützung

Lisa schrieb es schon in ihrem Artikel mit den besten Streetstyles aus Kopenhagen: Nichts tat im Januar so weh, wie die Einladungen zur CPHFW abzusagen – aber wir hatten gute Gründe, mehr dazu bald! Trotzdem haben wir natürlich unsere Ohren gespitzt und alles haargenau verfolgt, was in der dänischen Metropole die letzte Woche so abging. Und da erreichten uns sehr tolle News.

Zalando launchte anlässlich der CPHFW eine nachhaltige Capsule Collection namens „Small steps. Big impact“ und holte sich hierfür Unterstützung bei neun Scandi Brands. Blanche, BruunsBazaar, Designers Remix, Filippa K, Han Kjøbenhavn, Holzweiler, House of Dagmar, Libertine Libertine und Won Hundred halfen dem Onlineshop dabei, eine nachhaltige, ressourcenschonende und innovative Kollektion zusammenzustellen. Also wenn Nachhaltigkeit so aussehen kann, dann frage ich mich eigentlich nur: Warum ist das nicht früher passiert? Ich bin begeistert von den vielen Pastelltönen!

Beige feels: Der Dresscode der BAFTAs

Der rote Teppich war bis jetzt eine Zone, in der die Zeit stehen geblieben war: Herren in Anzügen, Fliegen um den Hals, Frauen in langen Abendroben, High Heels an den Füßen. Seit 100 Jahren hat sich hier nichts geändert – nur Billy Porter kämpft mit seinen spektakulären Outfits für eine Veränderung unserer Geschlechterwahrnehmung.

Doch halt, in letzter Zeit tut sich da was! 2018 galt bei den Golden Globes der inoffizielle Dresscode Schwarz als Solidaritätsbekundung zu Me too, vor zwei Tagen schlossen sich die British Academy of Film and Television Awards, kurz BAFTA, an. Der Dresscode? Nachhaltig!

Die Gäste sollten bitte in bereits getragener (auf dem roten Teppich normalerweise ein No-Go), nachhaltiger oder geliehener Kleidung erscheinen. Und sogar Herzogin Catherine hielt sich daran (normalerweise sind die Royals ja unpolitisch und dürfen bei Aktionen wie dem Dresscode zur Me-too-Bewegung als Zeichen ihrer Neutralität nicht teilnehmen) und erschien in einem Kleid, was sie erstmals auf einer Staatsreise nach Malaysia getragen hatte. Schön ist meiner Meinung nach anders, vor allem mit dem Schmuckset (kann ihr jemand mal sagen, dass Sets sehr unmodern sind), aber hey, wiederverwertet ist wiederverwertet. Darum Applaus für die BAFTAs, so macht roter Teppich Spaß und sendet auch noch eine wichtige Botschaft: Auch (oder eben gerade) Prominente müssen sich mit der Umweltproblematik auseinandersetzen!

Beige welcomes: Arket Baby!

Noch gibt es bei Beige keine Mini-Rubrik – und nein, sie ist in naher Zukunft auch nicht geplant – trotzdem freuen wir uns, wenn ein Label sich an coole Babymode rantraut. Ist ja nicht so, als ob wir nicht Tanten, Patentanten und Freundinnen von den tollsten Eltern und Kindern wären (Lisa hat ihre neugeborene Nichte schon beglückt). Ich jedenfalls schütte beim Gedanken an ein kleines Baby im Streifenlook schon jede Menge Hormone aus und kleide alle Babys im näheren Umfeld ab jetzt komplett in Arket ein. Und das mit gutem Gewissen, denn die gesamte Babymode von Arket ist aus nachhaltigen Naturmaterialien hergestellt, wie z.B. Bio-Baumwolle oder Merinobaumwolle.

Diese Teile hätte ich gerne in meiner Größe:

Beige mourns: Bye Bye, Großbritannien!

Es ist passiert: Großbritannien hat die EU am 31. Januar verlassen, der Brexit ist bittere Realität. Noch merken wir, bis auf ein paar Memes bei Instagram, nicht viel davon. Grund dafür ist das Austrittsabkommen, das am 24. Januar unterzeichnet wurde und eine Übergangsphase bis zum 31. Dezember 2020 vorsieht. Sprich, bis zum Ende des Jahres läuft alles weiter so wie gehabt. Was danach passiert? Experten schätzen, dass vor allem Großbritannien selbst unter dem Austritt leiden wird. Viele Firmen suchen jetzt schon nach Büros in anderen europäischen Großstädten, die eigene Wirtschaft und auch die der Länder, die mit Großbritannien wirtschaftlich eng verbunden sind, wird Schaden nehmen. Auch Reisen werden ab 2021 deutlich komplizierter, Stichwort Einreise, Roaming, Zoll und Co.

Ein klitzekleiner Trostpreis: Das britische Pfund ist schon dramatisch abgesunken, wer also Urlaub in London machen will, der sollte jetzt noch schnell buchen.

Beige feels: H&M Home launcht noch mehr Möbel und Lampen

Schöne Möbel kann man doch nie genug haben, oder? Vor ein paar Wochen habe ich euch schon die neue Accessoires-Serie von H&M Home vorgestellt, jetzt liefert das schwedische Unternehmen nach und erweitert seine Möbelserie. Klar, aus Transportgründen finden sich dort vor allem kleinere Möbelstücke wie Stühle, Beistelltische, Lampen und Spiegel, aber genau diese Objekte machen beim Einrichten und Wohlfühlen auch den Unterschied.

Momentan hoch im Kurs ist immer noch Wiener Geflecht, helles Rattan, kontrastreiche Möbelstücke und Gold aka Messing. Das ist alles eigentlich ziemlich nach meinem Geschmack... gefährlich!

Beige feels: Am Montag werden die Oscars verliehen

Nächsten Montag, am 10. Februar, ist es so weit und die Oscars werden verliehen. Und das schon zum 92. Mal! Leider wird die Verleihung, wie auch schon im Jahr zuvor, wieder ohne Moderatoren stattfinden, dafür werden aber die Reden der Gewinner hoffentlich noch politischer als in den Jahren zuvor. Als absoluter Favorit geht „Joker“ mit elf Nominierungen ins Rennen (die erste Comic-Verfilmung, die das schafft!), danach folgen „1917“ von Sam Mendes, Martin Scorceses „The Irishman“ und Tarantinos „Once Upon a Time in Hollywood“ mit jeweils zehn Nominierungen.

  • Nominierung Bester Film: „1917“, „The Irishman“ „Jojo Rabbit“, „Joker“, „Le Mans 66“, „Little Women“, „Marriage Story“, „Once Upon a Time in Hollywood“, „Parasite“
  • Nominierung Bester Hauptdarsteller: Antonio Banderas in „Leid und Herrlichkeit“, Leonardo DiCaprio in „Once Upon a Time in Hollywood“, Adam Driver in „Marriage Story“, Joaquin Phoenix in „Joker“, Jonathan Pryce in „Die zwei Päpste“
  • Nominierung Beste Hauptdarstellerin: „Cynthia Erivo in „Harriet“, Scarlett Johansson in „Marriage Story“, Saoirse Ronan in „Little Women“, Charlize Theron in „Bombshell“, Renée Zellweger in „Judy“

Wer diesen kurzen Auszug der Nominierten aufmerksam durchgelesen hat, der wird eines bemerkt haben: Diversity sieht anders aus. Das ist ein Problem, mit dem leider viele Award-Veranstaltungen in und um Hollywood und die Filmindustrie zu kämpfen haben. Joaquin Phoenix, der bei den BAFTAs den Award als beste Hauptrolle gewann, thematisierte dieses Angelegenheit ganz offen: „Ich fühle mich zerrissen, weil so viele meiner Schauspielkollegen, die es verdienen, nicht dieses Privileg haben. Ich glaube, dass wir den People of Color die klare Botschaft vermitteln, dass sie hier nicht willkommen sind.“ Auch Frauen kämpfen in der Filmindustrie immer noch gegen Benachteiligungen, weibliche Regisseure werden z.B. nur äußerst selten nominiert.

Was muss sich also ändern, damit der Oscar nicht nur in weißen (oft männlichen) Händen landet?

Beige binges: Goop auf Netflix

Was macht man mit seinem Leben, wenn man millionenschwer ist, einen Oscar im Regal stehen hat und wunderschön ist? Die Antwort ist: Man gründet (aus lauter Langeweile?) ein Lifestyle-Unternehmen. Genau das hat Schauspielerin Gywneth Paltrow 2008 mit Goop getan. Auf der Website mischen sich Themen wie Beauty, Wellness, Style, Food und Work harmonisch ineinander. Auf den ersten Blick geht es darum, Frauen zu bestärken, sie zu unterhalten und ihnen zu helfen, auf den schnellen zweiten Blick vor allem darum, Produkte zu verkaufen.

Die findige Geschäftsfrau hat erkannt, an was es ihr noch fehlt: weltweite Aufmerksamkeit. Und dafür hat sie sich jetzt Netflix an die Seite geholt. In der Serie „The Goop Lab“ erkunden Paltrow und ihre Goop-Mitarbeiter*innen dabei verschiedene Therapien zur Selbstheilung, seien es Schmerzen, Anti-Aging-Issues oder echte psychische Probleme.

Wer mit genug Abstand dabei ist, den erwarten einige Stunden voller Unterhaltung, wer selbst psychische Probleme hat, wird schnell dazu verleitet, teilweise fragwürdige und ungetestete Therapien ausprobieren zu wollen. Ich schaue jedenfalls mit einem lachenden und einem weinenden Auge zu, unterhaltsam ist es aber allemal.

Beige loves: Mit Closed wird es nie langweilig!

Closed ist ein deutsches Unternehmen, was wirklich alles richtig macht. Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung werden ganz großgeschrieben, die Styles sind zeitlos und die Unternehmensphilosophie dank eines unglaublichen Teams so sympathisch. Und trotzdem kriegt Closed es hin, dass sie jede Saison wieder neue Produkte mit Haben-Wollen-Faktor lancieren.

Die Spring Summer 2020 Kollektion kann und will ich euch also auf keinen Fall vorenthalten, denn neben unfassbar guten Denim Styles findet ihr hier auch luftige Baumwolle für Oberteile und Kleider, wunderschöne Bestickungen und vor allem Basics für heiße Tage im Büro! Die nächste Hitzewelle kommt bestimmt...

Beige feels: Jennifer Lopez und Shakira beim Superbowl

Die Halbzeit Show des Superbowls ist in aller Munde. Grund dafür ist zum einen die unfassbare Performance von Shakira und Jennifer Lopez, 43 und 50 Jahre alt, und zum anderen die politischen Signale, die die beiden Künstlerinnen clever in ihrer Performance untergebracht haben.

Ihr wart geblendet von den knappen und sehr glitzernden Kostümen der beiden Superstars? Das war ich auch, zumindest beim ersten Hinschauen. Doch hinter den vollen Extension-Mähnen und Swarovski-Kostümen versteckte sich vor allem der Protest gegenüber Trump. Wichtig ist hierbei, dass sowohl Shakira als auch Jennifer Lopez einen lateinamerikanischen Hintergrund haben – und zum ersten Mal während der Halbzeit Songs auch auf Spanisch performt wurden. Für die USA, in denen Latinos knapp 15 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachen, ein Schritt in die richtige Richtung, gerade unter einem Präsidenten, der eine harte Ausländer- und Grenzpolitik verfolgt.

Genau auf diese Politik zielte auch die Performance von Lopez' elf Jahre alter Tochter Emme Maribel ab, die als Versinnbildlichung der Kinder, die dank Trumps Politik an der Grenze von ihren Eltern getrennt wurden, auf der Bühne stand und aus einem Käfig hervorkletterte. Das i-Tüpfelchen des Protests war dann der Mantel von J.Lo, der auf den ersten Blick die amerikanische Flagge darstellte, sich dann aber als die Flagge Puerto Ricos entpuppte.

Doch warum brauch es für diese Art des Protests so viel Glitzer, nackte Haut und Booty Shake? Wenn Jennifer Lopez und Shakira jetzt noch ein modernes Frauenbild widergespiegelt hätten, dann hätte ich laut applaudiert. So bleibt es eine politisch angehauchte Cheerleader-Performance, die für mich auch 2002 hätte stattfinden können.

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