Eine Frage des Bling
Felix stellt euch seine Y2K-Favoriten für Männer vor
Von Ed Hardy bis Juicy Couture: Modesünden der 2000er sind zu Key Pieces geworden. Doch wo sind die maskulinen Y2K-Trends? Ich helfe nach und stelle euch meine Mode-Favoriten der Jahrtausendwende vor
Wer hätte noch vor wenigen Jahren gedacht, dass die Modesünden unserer Millennial-Jugend bald wieder en vogue sein würden? Glänzende Materialien, noch glänzenderes Metallic Make-up und jede Menge Strass riefen bei mir bis vor Kurzem ästhetischen Über-Cringe hervor. Die dazugehörige 2000er-Popkultur der roten Teppiche, freiliegenden Bäuche und tabubrechende Sexiness wurde unter Trash verbucht, das Tragen einer Ed-Hardy-Cap glich der modischen Totalkapitulation: „Ja, ich habe die Kontrolle über mein Leben verloren.“
Doch in einer Modewelt, die dem vorletzten Jahrzehnt stets pünktlich Tribut zollt, ist das Revival der Y2K-Mode und Gesamtästhetik nur logisch. Wer auf den Straßen Berlins oder gar im Internet unterwegs ist, kommt an hautengen Low-Rise-Jeans, schimmerndem Lidschatten und Glitzersteinen diverser Vintage Dior-Sonnenbrillen schon lange nicht mehr vorbei. Wie so oft stellt sich nur eine Frage: Where. Are. The. Men?
Um der redaktionellen Wüste maskuliner Y2K-Looks ein Ende zu setzen, entschloss ich mich, ein entsprechendes Editorial auf die Beine zu stellen. Einige Stunden an Recherche, Erinnerungen und ästhetischer Gratwanderung später sind Revival-Looks der Gegenwart entstanden, die die besten Pieces und Trends der männlichen 2000er-Garderobe neu interpretieren.
Denim on Denim on Denim
Jacke: Levi's, Hemd: Vintage (Alternative), Hose: Weekday, Cap: Levi's
Britney Spears und Justin Timberlake. Jeans von Kopf bis Fuß. Legendär. Wer die Essenz dieses modischen Meilensteins der American Music Awards von 2001 nachstylen möchte, fängt am besten mit dem Layering verschiedener Denim-Arten an. Um vom „Canadian Tuxedo“ oder Midwestern-Cowboy fernzubleiben, sollten die Materialien nicht identisch sein, sondern geschickt kombiniert werden. Gebleichter, zerrissener oder bestickter Stoff machen hierbei den Y2K-Unterschied. Als alltagstauglichen Ersatz für Justins Cowboyhut bieten sich eine reguläre Cap oder ein Fischerhut aus Denim an. Ein kontrastierender Farbton eignet sich hierfür am besten.
Ein Besuch in der Matrix
Hemd: ZARA (Alternative), Hose: Vintage (Alternative), Sonnenbrille: Späti (Alternative), Kette: H&M (Alternative)
Das Leben ist eine Simulation. Aber immerhin bin ich passend angezogen. Leder und Kunstleder eignen sich stets für einen gewagten Look und wann, wenn nicht jetzt, ist der perfekte Zeitpunkt dafür? Mit silbernen und Metallic-Akzenten, einer gesunden Dosis bauchfrei und meiner Balenciaga-inspired Sonnenbrille gelingt der modische Sprung in ein Musikvideo mit Regen und andere Parallelwelten.
Technomaus auf Abwegen
Top: Juicy Couture, Sonnenbrille: Puma, Tasche: Calvin Klein
Obwohl Brüssel nicht unbedingt für Techno bekannt ist, brachte dieser Look authentische Berliner Vibes auf die Straßen der europäischen Hauptstadt. Das absolute Y2K-Must-have, strassbesetzte Tops von Juicy Couture, funktionieren mit so gut wie jedem Unterteil. Für diesen nächtlichen Look habe ich erneut Leder gewählt. Minihandtasche und oversized Sonnenbrille erwecken nicht nur Erinnerungen an die Olsen Twins und Nicole Richie, die von Paparazzi verfolgt werden. Die Melange femininer Ikonen der 2000er und die gleichzeitige Härte der Materialien und Formen bildet die perfekte Hommage an das kontemporäre Berliner Nachtleben, in dem Gender eine immer geringere Rolle spielt.
Alte Accessoires in neuem Licht
Cap: von Dutch, Top: H&M (Alternative)
Neben Juicy Couture ist auch von Dutch eine absolute Legende der Jahrtausendwende. Während die Caps der Kultmarke oft mit ähnlich detailreichen Jacken und Unterteilen kombiniert wurden, funktioniert ein Outfit auch mit ruhigeren Key Pieces wie einem schlichten Tanktop, die lediglich durch die Kopfbedeckung akzentuiert werden.
Ketten: Pier One, River Island
More is more: Wer Strass noch weiter zum Leuchten bringen will, ergänzt hierfür beliebig viele Ketten in Silber, Gold und Glitzer. Obligatorisch ist lediglich ein Kreuz-Anhänger - auch, wenn der Kirchenaustritt schon vollzogen wurde.
Wer sich traut, trägt Y2K
2022 ist das Jahr der großen Revivals bei Beige. Nach Editorial-Looks aus den 70ern habe ich mich nun erneut aus dem modischen Fenster gelehnt und bin um eine lohnende Erweiterung meines Kleiderschranks reicher. Nicht nur habe ich in den letzten Wochen eine neue Perspektive auf den Stil meiner Jugend gewonnen, viele Stücke werden ihren Weg in meine Alltagsgarderobe finden.
Möge dieses Editorial das erste von vielen sein, die nicht nur Damenmode der 2000er, sondern die gesamte Bandbreite an Retro-Trends zu neuem Leben erwecken.
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