Auf dem Radar: Die coolsten nachhaltigen Brands aus L.A.
11 Designer aus Los Angeles, die ihr in Zukunft auf dem Schirm haben solltet
11 Designer aus Los Angeles, die ihr in Zukunft auf dem Schirm haben solltet
Globalisierung ist nicht nur im Supermarkt ein Thema. Steak aus Argentinien, Flugmango aus Brasilien oder Rosinen aus Kalifornien, mittlerweile kriegt man kulinarisch so einiges geboten, wenn man den guten alten Edeka betritt. Im Ausland Patatas Bravas oder Ramen essen? Nicht mehr wirklich aufregend, schließlich haben wir das alle doch schon läääängst hierzulande in hippen Restaurants probiert.
Ähnlich geht es mir mit der Mode. Ich kann mich noch gut an meine ersten Reisen nach Schweden erinnern, als ich Jeans von Acne Studios für 50 Euro das Stück schoss, Filippa K hier noch keiner kannte und Samsøe Samsøe niemand aussprechen konnte. Doch schnell legte sich das Shoppingerlebnis, nach und nach wanderten die Labels auch in deutsche Concept Stores. Ein anderes Einkaufsvergnügen war da 2011 meine erste Reise nach New York, dem Big Apple! Victoria's Secret, Sephora, J Brand, das alles gab es bei uns nicht, keine Chance, da irgendwie ranzukommen. Das machte die Reise aufregender, schließlich kannte ich die Labels nur aus dem Internet und sie endlich kaufen zu können, war ein Ereignis für mich.
Ein Ereignis, was heute leider nur noch selten stattfindet. Denn gut ausgestattete Onlineshops mit weltweitem Sortiment machen das Einkaufen zwar einfach, aber eben auch etwas langweilig. Zurückgekommen ist das Gefühl des Entdeckens wieder auf dem Roadtrip durch die USA, genauer gesagt besonders in Los Angeles, einer Stadt, die vor kreativen Menschen nur so strotzt – und die in vielen Fällen sehr großen Wert auf Nachhaltigkeit legen.
Um in Zukunft nicht mehr nur bei den großen Unternehmen einzukaufen, habe ich für euch und mich eine Liste mit Designmarken erstellt, die wir definitiv im Blick haben sollten, weil sie großartige Mode, faire Produktion und tolle Ideen vereinen. Habt also keine Angst vorm Zoll, der ist oftmals schon in den Liefergebühren enthalten, sondern bestellt auch mal bei kleineren Labels, um diese zu unterstützen. Sie (und alle Menschen, die für sie arbeiten) werden es euch so viel mehr danken, als H&M, Topshop und Zara es jemals könnten.
Janessa Leoné
Auf Janessa Leoné bin ich über den Instagram-Account von Mirjam Flatau aufmerksam geworden und war sofort Fan. In Deutschland Hüte zu tragen ist vielleicht für den ein oder anderen ungewohnt, aber gerade im Herbst und Winter mag ich den Look zusammen mit kuscheligen Strickpullovern und Boots sehr. Janessa gründete ihr Label 2013 und legt seitdem besonderen Wert auf Handarbeit. Obwohl also jeder Hut und jede Tasche per Hand gefertigt sind, sind die Preise dafür absolut okay, die Qualität ist sehr hochwertig. Es wird ausschließlich gewaltfreie und nachhaltige Wolle benutzt, Lederwaren werden in Südspanien gefertigt und pflanzlich gegerbt. Mein Favorit sind die Baker Boy Modelle aus Wildleder oder die modernen Cowboyhüte in hellen Farben.
Dôen
Doên habe ich zum ersten Mal bei Ari gesehen und bin seitdem großer Fan des Labels, obwohl ich (leider) noch kein einziges Stück besitze – das muss sich schnell ändern. Ich weiß zwar immer noch nicht, wie man das Label jetzt richtig ausspricht, aber was ich weiß ist, dass ich die Frauen dahinter toll finde. Die Schwestern Margaret und Katherine Kleveland werden seit 2015 vom Doên Collective, wie sie sich selbst nennen, unterstützt. Jeder Lieferant, der mit dem Brand zusammenarbeitet, wird von einer Frau geleitet oder gegründet, kümmert sich um seine Mitarbeiter und nimmt besonders den Anteil von weiblichen Angestellten wichtig. Sie selbst bringen es am besten auf den Punkt: „We support women in the workforce in all aspects of our organization, supply chain and community.“ Die Designs sind Vintage-inspiriert, bieten Bewegungsfreiraum und überzeugen mit Day-to-Day-Romantik.
Reformation
Als Newcomerlabel kann man Reformation nicht mehr wirklich betrachten, denn das Label ist schon seit 1999 auf dem Markt und hat sich mittlerweile zu einem Millionenunternehmen gemausert. Doch das ist für Yael Aflafo, die Gründerin von Reformation, noch lange kein Grund, in Sachen Nachhaltigkeit der schnelllebigen Modeindustrie nachzugeben. Ganz im Gegenteil. Jeder Teil des Unternehmens ist auf Nachhaltigkeit und Fairness ausgelegt. Ob Materialien, Verarbeitung, Fabriken, das Design der Stores, die Bügel, der Onlineshop, die Stifte, mit denen die Mitarbeiter schreiben, die Verpackung oder die Möbel, die in den Shops stehen. Wer mehr über diese Aspekte erfahren will, der kann stundenlang durch die Website scrollen. Die Größen fallen übrigens normal aus, es wird nur wenig Polyester verwendet, stattdessen viel Viskose, Tencel und Lyocell. Meine Favoriten sind die Wickelkleider, Jeans und Basic-Tops!
Christy Dawn
Christy Dawn war schon lange vor der Reise eine meiner großen Lieben auf Instagram. Das Label, das benannt nach seiner Gründerin ist, ist vor allem für seine wunderschönen Maxi- und Midikleider, die Vintage inspiriert sind, bekannt. Wichtig war Christy dabei auch der Herstellungsprozess, genauso wie die Designs, die sie selbst erstellt. Jedes Kleid wird dabei aus Deadstock gefertigt, das heißt aus Material, das von anderen Firmen übrig bleibt und sonst weggeschmissen werden würde. Sie bezahlt ihre Näherinnen, die in Los Angeles sitzen, fair und achtet auch bei Verpackungen auf Umweltfreundlichkeit. Also gleich mehrere gute Gründe, um bei dem tollen Brand zu bestellen.
Marais
Hinter Marais USA steht eine berühmte Influencerin und Designerin: Hale Boyd. Hale studierte an der Parsons School in New York Modedesign und hatte eigentlich nie vor, ein eigenes Label zu gründen. Bis sie sich das Buch „Business for Dummies“ kaufte und es einfach durchzog. Seitdem erobern ihre Schuhe, die modern sein sollen aber oft von alten Hollywood Filmen inspiriert sind, die Welt. Die gelben Boots machen den Berliner Winter garantiert nur schöner!
Jesse Kamm
Hinter dem Label Jesse Kamm steht die gleichnamige Designerin. 2005 zeigte sie zum ersten Mal ihre Kollektion, die nachhaltige, minimalistische Designs der Siebziger zum Inhalt hatte. Alle Teile werden in Los Angeles per Hand gefertigt, die Prints von Hand auf die Kleidungsstücke aufgebracht. Die simple Idee dahinter? „I try to create great pieces that you can wear with everything, everyday, and look smart and put together.“ Inspiriert wird sie dabei von Uniformen aus der Männermode und den Ikonen der wilden Siebziger: Patti Smith, Yves Saint Laurent, Halston, Diane Keaton und Robert Mapplethorpe machten männliche Designs damals auch für Frauen tragbar. Schnell wurden einige ihrer Entwürfe dabei zu echten Klassikern, so zum Beispiel die Sailor Pants, die Ranger Pants und der Trench Coat. Wer diese drei sein Eigen nennen kann, der hat die ultimativen Staples für den Alltag wohl schon gefunden und kann aufhören nach der perfekten Jeans zu suchen.
Salt Surf
Dank meines shoppingfaulen Freunds habe ich es nicht in allzu viele Läden für Männer geschafft, fast in gar keines, wenn ich ehrlich bin. Ein Label, was durch seine unisex Mode aber uns beiden sofort aufgefallen ist, ist Salt Surf. Fast jeder kennt die Statement-Shirts mit der Aufschrift Nice and Cool, dank Influencern wie Lucy Williams, die das Label auch hierzulande bekannter machte. Ursprünglich wurde das Brand 2011 in New York gegründet, doch schnell schlich sich durch den Gründer, der aus Kalifornien stammt, der typisch entspannte Surflook ein. Die Skateboards, die in Kalifornien hergestellt werden, und minimalistischen Slogan Tees treffen den Nerv der Zeit – und meinen Geschmack.
Eve Denim
Apropos perfekte Jeans. Wer noch auf der Suche danach ist und dabei besonders gerne eine Knopfleiste möchte, der sollte schnell bei Eve Denim vorbeischauen. Das 2015 gegründete Label aus Los Angeles ist inspiriert von Françoise Hardy und Jane Birkin und hat sich zum Ziel gesetzt, die ultimativen Wardrobe Essentials zu designen. Und das ist dem Brand, das nach der älteren Schwester der Designerin Adelaide Bourbon benannt ist, auch gelungen. Ob weite Culottes, Mom Jeans oder die ultimative Jeansjacke, bei Eve Denim werdet ihr auf jeden Fall fündig.
Freda Salvador
Zugegeben, das Label Freda Salvador ist nur halb amerikanisch. Gefertigt werden die Lederschuhe nämlich in Spanien. Dahinter stecken Megan Papay und Cristina Palomo-Nelson, die sich für ihre nachhaltige Produktion in Elda, Spanien, einsetzen und auch nur Leder von dort oder aus Italien nutzen. Der Gedanke dahinter sind Schuhe, die man nicht einfach abträgt, sondern mit Liebe pflegt und vielleicht auch an die nächste Generation weitergibt – ein guter Schuster macht es möglich. Zu den Bestsellern des Labels gehören die Schnürboots, Loafers mit Cut-out und die klassischen Chelsea Boots. Wer mutig ist, greift zu den neuen Schlangenlederboots und begrüßt die Seventies jeden Morgen beim aus der Tür gehen.
La Causa
Das Label La Causa hatte ich gar nicht so richtig auf dem Schirm. Bis ich auf dem Abbott Kinney Boulevard in einen kleinen Concept Store hinein marschierte und mich sofort in eine weiße Cordhose verliebte. Die so bequem und gut geschnitten ist, dass ich sie seitdem kaum mehr ausziehe. Bei einem Blick auf die Website von La Causa wurde meinem Konto aber schmerzhaft klar, dass es das noch lange nicht gewesen ist. Der simple und einfache Slogan: „LA-CA-USA: In Spanish, La Causa means “The Cause.” Our cause is simple: we make quality garments with California ease, always under ethical conditions.“ 2013 wurde das Label gegründet und bietet seitdem einen Mix aus romantischen Designs, Tomboy Styles und Trends – und das macht das Label so liebenswert. Meine aktuelle Wunschliste besteht aus ganz viel Cord: Jacke, Hose und Jumpsuit, bitte!
Sugarhigh Lovestoned
Sugarhigh Lovestoned erzählt die Geschichte eines typischen Instagram-Aufstiegs. Von den richtigen Influencern entdeckt und getragen, legte das Label einen echten Raketenstart hin. Bekannt wurden die hippen Designs aus Maui mit Overalls mit Aufschriften wie Cosmic, Stardust und Cloud Nine, mittlerweile gibt es auch Sweater, Cordhosen, Jacken und T-Shirts mit teils provokativen, teils lustigen Aufschriften. Zieht doch mal die Teile mit Aufschriften wie Boho Killer, Spiritual Advisor oder Mahalo for Pot Smoking an – definitiv der Anfang eines lustigen Gesprächs.
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