Weniger Plastik im Bad!
Weniger Plastik im Bad!
Weniger Plastik im Bad!

Weniger Plastik im Bad!

Gar nicht so schwer ...

Denn mittlerweile gibt es immer mehr Brands, die auf nachhaltige Materialien und clevere Refill-Konzepte setzen. Wir zeigen euch unsere Favoriten

Es geht mal wieder um eines der Lieblingsthemen im Team BEIGE: Plastikvermeidung. Ragnhild hat diesen Artikel bereits 2018 verfasst – und schon damals war es erstaunlich einfach, die Basics im Bad durch nachhaltige Alternativen zu ersetzen. Jetzt hat Hannah sich dem Thema und Ragnis Artikel erneut angenommen und dabei festgestellt, wer jetzt noch reguläre Produkte wie Zahnbürsten aus Plastik und Duschgele in Flaschen benutzt, ist selbst schuld.

Denn wer einmal durch einen Bio-Supermarkt, aber auch durch die regulären Drogerien zieht, der sieht, dass es in jedem Bereich mittlerweile ziemlich tolle Alternativen gibt. Also lassen wir die beiden doch mal zu Wort kommen, denn sie haben jede Menge Tipps, wenn es um weniger Plastik und umweltbewusste Produkte im Badezimmer geht:

Zähneputzen

Ragni: Beim Thema Zahnhygiene scheiden sich die Geister. Bambus-Zahnbürsten gibt es schon eine ganze Weile, aber ich kenne viele, denen das Gefühl von Holz im Mund zu spröde ist. Einen Versuch ist es dennoch allemal wert, immerhin verbrauchen wir in unserem Leben ungefähr 17 Kilogramm Zahnbürsten. Es gibt inzwischen auch eine Bandbreite an Marken, aus denen ihr wählen könnt. So zum Beispiel Hydrophil, Humble Brush (die es sogar bei dm gibt, für alle Faulen, die jetzt sagen, dass man solche Zahnbürsten ja nicht überall bekommt) und Baumfrei. Die Zahnbürsten sind teurer als gängige Plastikmodelle, ja. Aber da ihr mit meinen weiteren Tipps noch einiges an Geld sparen werdet, ist der höhere Preis zu verkraften.

Hannah: Hydrophil bietet mittlerweile sogar Bambus-Aufsätze für elektrische Zahnbürsten an und auch wenn diese natürlich nicht so nachhaltig sind wie die klassische Handzahnbürste, ist das ein guter Kompromiss, denn die Zahnreinigung ist damit einfach gründlicher. Wer wasser- und plastikfrei die Zähne reinigen möchte, findet auch in Sachen Zahnpasta und Zahnseide gute Alternativen zu den gängigen Produkten. Zahnpasta-Tabs gibt es nicht nur bei Hydrophil, sondern auch von Stop The Water While Using Me. Zahnseide ohne Nylon und mit einer plastikfreien Verpackung findet ihr in Biomärkten.

Duschen und Händewaschen

Ragni: Ich verrate euch einen simplen Trick: Kauft einfach eine Körperseife! Ich bin großer Fan der Grete Manufaktur. Seifen, die in Deutschland gesiedet werden und herrlich nach Minze, Lavendel oder Zimt duften. Natürlich könnt ihr zu anderen Körperseifen aus der Drogerie oder dem Bioladen greifen, hier sind aber oft wieder Zusatzstoffe oder auch Palmöl enthalten, was nicht nötig ist. Und ja, ich weiß, Aesop und Co. riechen ja sooo gut, aber ich verspreche euch, die nachhaltigen Körperseifen duften mindestens genauso herrlich.

Hannah: Auch beim Händewaschen gilt: Ein Stück Seife schadet nicht. Wer aber gerade in Corona-Zeiten doch lieber auf einen Seifenspender setzen möchte, kann sich einen schönen Spender-Flakon aus Glas kaufen und diesen mit Refills immer wieder befüllen. Haan ist hier zum Beispiel eine gute Anlaufstelle.

Haarewaschen

Ich hätte Shampoo und Duschgel unter eine Kategorie nehmen können, aber dafür ist unser aller Haar doch zu verschieden und mitunter störrisch. Also: Es gibt feste Shampoos, sogenannte Shampoo Bars und Haarseifen. Shampoo Bars sind seifenähnliche Stücke, die mit ein bisschen Wasser aufgeschäumt und übers Haar gestrichen werden. Haarseifen wirken durch Fett und Lauge, die sich miteinander verseifen.

Die Haare sollten nach der Wäsche noch einmal extra mit einer Spülung aus Apfelessig und Wasser nachgespült werden, da sonst Seifenreste hängenbleiben können. Ich habe es lange mit Haarseifen probiert, aber die sogenannte saure Rinse aus Apfelessig roch auf meinem feuchten Haar so unangenehm, dass ich es schließlich aufgegeben habe. Zwar verfliegt der Geruch, sobald die Haare getrocknet sind, aber wer will schon riechen wie ein Berliner U-Bahnhof am Sonntagmorgen?

Mein Holy Grail: festes Shampoo. Auch hier gibt es Unmengen an Anbietern, aber Vorsicht: Nicht überall wo Bio draufsteht, ist auch Bio drin. Einige der festen Shampoos beinhalten genauso aggressive Chemikalien wie Shampoo aus der Plastikflasche. Ich würde zu Naturkosmetikmarken raten. Wie immer gibt es unterschiedliche Sorten für unterschiedliche Haartypen. „Ausprobieren“ lautet also das Credo.

Haarpflegeprodukte findet ihr sowohl online als auch in der Drogerie oder im Biomarkt. Die Shampoos und Conditioner von Foamie gibt es in verschiedensten Ausführungen und Düften. Der feste Conditioner von Stop The Water While Using Me, ist in Sachen Geruch mein Favorit.

Abschminken

Ragni: Wir alle besitzen diese weichen weißen Wattepads, die es praktischerweise für wenig Geld in Hunderter-Rollen zu kaufen gibt. Sie werden aus Baumwolle hergestellt. Baumwolle verbraucht im Anbau schrecklich viel Wasser und die Pflanzen werden im Zweifelsfall auch mit Chemikalien behandelt – man will ja schließlich kein Unkraut mit abernten. Bei einem geschminkten Gesicht verbraucht man gut und gerne fünf Wattepads an einem Abend. Morgens kommt noch die Reinigung mit einem Toner dazu und ab und zu muss auch der Nagellack erneuert werden. Die Hunderterpackung war bei mir immer schnell leer.

Doch es gibt eine tolle nachhaltige, müllfreie und günstige Alternative: Abschminktücher aus Stoff. Die gibt es inzwischen von vielen Anbietern, ich finde die von Subvoyage Shop besonders hübsch, aber wer googelt, beziehungsweise Ecosia nutzt, findet schnell weitere Varianten. Wenn ihr die Tücher nach dem Abschminken direkt mit warmem Wasser ausspült, könnt ihr sie durchaus zwei Tage nacheinander verwenden. Ich falte meine immer, da sie größer sind, als herkömmliche Pads und benutze somit beide Seiten. Wer mag, kann auch ein altes Handtuch zerschneiden und je zwei Stofflagen aufeinander nähen. Der Vorteil dabei: die Form kann nach Lust und Laune gestaltet werden. Zugegeben: Für meine seltenen Nagellack-Entfernungs-Sitzungen habe ich noch kein Stoffpad genutzt. Vor allem aus Angst, dass die Farbe danach in der Waschmaschine nicht abgeht. Aber die drei Pads im Monat nehme ich in Kauf.

Die wiederverwendbaren Pads können dann übrigens in dem Säckchen, das ihr auf dem Bild seht, einfach in der Waschmaschine bei 60 Grad gewaschen werden.

Deo

Hannah: Der Wechsel vom aktuellen Lieblings-Drogerie-Deo zu einem plastikfreien und vor allem natürlichen Deo kann nicht ganz so angenehm sein, aber nach circa sechs Wochen findet der geruchsintensive Spuck sein Ende. Aber diese Phase lohnt sich nicht nur für die Umwelt, sondern auch für den eigenen Körper. Denn abgesehen von der Plastikverpackung kann man auch auf einige Inhaltsstoffe in herkömmlichen Deos gut verzichten.

Worauf ihr beim Kauf achten solltet: Aluminium und Silber. Denn Aluminiumsalze überdecken nicht den eigenen Körpergeruch, sondern verstopfen nur eure Schweißdrüsen. Wem eine Deo-Creme aus dem Glas zu unhandlich ist, der kann zum Beispiel einen wieder befüllbaren Deo-Stick von Wild nutzen und dadurch Verpackungsmüll reduzieren. i+m hat zudem eine große Auswahl an Deocremes und Sticks in plastikfreien Pappverpackungen und die findet ihr in jeder Drogerie.

Rasieren

Ragni: Ich habe ewig Einwegrasierer gekauft. Meistens im Sechserpack von einer Billigmarke für sechs oder sieben Euro. Inzwischen habe ich aber eine günstige und gute Alternative gefunden: den Rasierhobel – manche kennen ihn vielleicht noch aus Vaters oder Großvaters Bad. Ein silberner Rasierer aus Edelstahl, in den man eine feine Rasierklinge einlegt. Der Hobel ist eine einmalige, etwas kostspieligere Anschaffung, wie vieles, wenn man auf plastikfrei umstellt. Dafür muss man es nie wieder nachkaufen, da die Produkte im Zweifel ein Leben lang halten. Der Rasierer kostet zwischen 30 und 40 Euro. Wer faul ist, guckt bei Amazon, wer ein Barbiergeschäft um die Ecke hat, bitte auch gerne dort, das stärkt den Einzelhandel! Die Klingen kommen, wie viele scharfe, qualitativ hochwertige Schneidegeräte, aus Solingen. Sie werden im Hunderterpack verkauft und kosten ungefähr 13 Euro. Ich wechsle die Klinge ungefähr alle zwei bis drei Monate.

Nun sagen einige, dass der Rasierhobel nicht leicht zu handhaben ist. Man schneide sich zu oft, vor allem, wenn man es mal eilig hat. Zugegeben, zu einer schnellen Trockenrasur für die Beinstoppeln im Sommer ist er nicht geeignet, er sollte immer nass verwendet werden. Auch der Druck muss angepasst werden, denn es handelt sich nicht um Sicherheitsklingen, wie bei modernen Rasierern. Mein Tipp: Lieber erst mal weniger Druck verwenden und das Resultat betrachten. Achtsames Rasieren, sozusagen. Und wenn man den Dreh raus hat, ist die Rasur zehnmal besser, als die von Drogerierasierern. Solltet ihr wirklich gar nicht mit ihm zurechtkommen, lässt er sich immer noch weiterverkaufen, beinah ohne Wertverlust.

Hannah: Wem der Rasierhobel dennoch zu riskant ist, kann zum Beispiel mit einem wiederverwendbarem Rasierer den eigenen Fußabdruck reduzieren. Die Rasierer von Estrid bestehen aus einem rostfreien Stahlgriff, liegen gut in der Hand und können mit neuer Klinge, die im Abo zu euch kommt, immer wiederverwendet werden. Auch in Sachen Rasierschaum lässt sich auf Plastik oder Aluminium verzichten. Feste Rasierseifen findet ihr bei Jungglück, aber auch einfach in der Drogerie.

Hier findet ihr nochmal alle genannten Produkte in der Übersicht:

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