Der Beige Travel Guide für Kalifornien: Yucca Valley & Palm Springs

Der Beige Travel Guide für Kalifornien: Yucca Valley & Palm Springs

Wir begeben uns in die Wüste – und in die Oase mitten in ihr

Wir begeben uns in die Wüste – und in die Oase mitten in ihr

Nachdem ich euch in der letzten Woche schon von unseren Tagen in Los Angeles berichtet habe (ja, auch das Airbnb mit der fantastischen Aussicht ist dort verlinkt), kommen wir jetzt zum zweiten Teil der Reise, die dank Corona sehr viel kürzer und nervenaufreibender ausfiel als geplant. Nachdem wir drei Tage in der Stadt verbracht hatten, machten wir uns an einem Montag auf, in die Wüste zu fahren.

Schon auf unserer letzten Kalifornienreise stand Palm Springs ganz oben auf unserer Liste, dank eines zu straffen Zeitplans fuhren wir aber nur einen Nachmittag hindurch und schliefen dann in Pioneertown, einem nahegelegenen Cowboy-Städtchen.

Palm Springs

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Doch die paar Stunden in der kleinen Stadt hatten ausgereicht, um unser Herz zu erobern. Palm Springs hat nur ca. 45.000 Einwohner und ist nicht aufgrund seiner Nähe zum Coachella Valley so bekannt, sondern weil es in den 40er- und 50er-Jahren zu einem bekannten Ferienort für Old-Hollywood wurde. Ava Garnder, Frank Sinatra, Elvis Presley – sie alle besaßen in der Wüstenoase kleine Häuschen, um sich vom Trubel in Los Angeles zu erholen.

Was die Stadt so einzigartig macht? Dank der Lage herrscht in Palm Springs Gut-Wetter-Garantie. Wir haben nur 45 Minuten entfernt von Palm Springs gewohnt und hatten an manchen Tagen einen Temperaturunterschied von 15 Grad. In Palm Springs schien hingegen fast immer die Sonne – im Sommer wird es hier allerdings auch fast unerträglich heiß. Bei den Filmstars war Palm Springs so beliebt, weil die Fahrt nach Los Angeles nur knapp zwei Stunden (dank heutigem Verkehrsaufkommen eher drei bis vier Stunden) dauerte und so bei Dreharbeiten immer noch schnell abrufbar und erreichbar blieben.

Dank des Hypes in den 50er-Jahren besteht Palm Springs auch noch heute zum großen Teil aus wunderschönen Mid-Century-Häusern. Architektur-Fans sollten auf jeden Fall eine Führung per Rad durch die Stadt buchen, wir hatten leider Pech und dank Corona war schon alles geschlossen. Aber dank einer guten Recherche haben wir unsere eigene kleine Tour gemacht und architektonische Highlights wie das Haus von Frank Sinatra, Elvis Presleys Honeymoon-Rückzug und das Frey House gesehen.

Die Midcentury-Tour durch Palm Springs

Ansonsten hat Palm Springs außer jeder Menge Flair und einer fantastischen Lage aber nicht viel zu bieten. Es gibt eine sehr charmante Einkaufsstraße, auf der man die tollsten Interior-Shops, Secondhand-Läden und Cafés findet (bringt Zeit mit!), zwei großartige Museen, das Palm Springs Art Museum und das Architecture and Design Center, und noch ein paar nette Restaurants. Für 30 Dollar kann man sich im Ace Hotel Palm Springs außerdem einen Tagespass holen und entspannt am Pool herumlungern. Wer richtig Glück (oder Geld) hat, mietet sich eine wunderschöne Midcentury-Villa, liegt den ganzen Tag am Pool und düst im Oldtimer durch die Stadt.

Yucca Valley

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Nur etwa 45 Minuten mit dem Auto entfernt liegt das Yucca Valley, das seinen Namen der kleinen stacheligen Palme zu verdanken hat. Die Stadt hat gerade einmal die Hälfte der Einwohner von Palm Springs und ist eher karg – und damit meine ich die Wüstenlandschaft, im Norden von ihr liegt der bekannte Joshua Tree National Park. Auch hier fand man in den 50er-Jahren viele Celebrities, allerdings diejenigen, die weniger Prunk und dafür mehr Privatsphäre haben wollten.

Warum wir uns dieses Fleckchen Erde ausgesucht haben? Nun, zum einen war in Palm Springs keine bezahlbare Unterkunft mehr zu finden, zum anderen hatte ich mich sofort in das Häuschen, das ich auf Airbnb fand, verliebt. Die sechs Übernachtungen dort waren mein vorzeitiges Geburtstagsgeschenk für Lukas – und es waren die schönsten Tage überhaupt.

Wir hatten sogar einen Pool und einen Whirlpool, doch das Wetter ließ uns im Stich und so regnete es drei Tage durch. Schade, aber auch ein großes Glück, denn so igelten wir uns mit Jogginghosen, heißem Tee und einem flackernden Kamin im Haus ein, kochten viel, lasen Bücher, hörten Schallplatten und genossen die Zweisamkeit. Diese Tage werde ich niemals vergessen, sie waren so ruhig, entspannt und gelassen, wie ich es selbst im Urlaub nicht oft erlebt habe.

Joshua Tree National Park

Doch an einem sonnigen Tag zog es uns dann doch in die Natur und wir fuhren in den nahegelegenen Joshua Tree National Park, den wir auch schon bei unserer ersten Reise besucht haben. Anders als in anderen Nationalparks gibt es hier auch viele kleine Wanderrouten (3-6km lang), die meistens im Kreis wieder zum Auto führen. Sehr amerikanisch, ich weiß, aber genau richtig, wenn man kein erfahrener Wanderer ist und Lust auf einen ausgiebigen Spaziergang mit ein paar Klettereinheiten hat.

  • Fotos:
    Beige

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