3 Days of Design
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Die Interior-Highlights aus Kopenhagen

Den Dän*innen liegt Design einfach im Blut. Kein Wunder also, dass wir jede Menge Neuentdeckungen das Herz höher schlagen lassen

Zurück aus Kopenhagen, kann mein Kopf einfach nicht abschalten. Berlin ist schön, meine Heimat, mein Zuhause, aber als ich heute Morgen auf dem Weg zum Büro an der Ampel von einer anderen Fahrradfahrerin angezickt wurde, weil ich nicht schnell genug losgefahren bin, als die Ampel auf Grün schaltete, da wünschte ich mich doch sehr stark in die dänische Hauptstadt zurück. Das Leben dort scheint (auf den ersten Blick) einfach gelassener und besser.

Sie diskutieren nicht über 42-Stunden-Wochen, sie haben ein hervorragendes Bildungssystem mit dem Fokus auf Kindheit und nicht auf Leistung, sie haben das Meer vor der Tür und den besten Geschmack auf der ganzen Welt. Warum zur Hölle lebe ich eigentlich noch nicht da?!

Bevor das irgendwann der Fall wird, reise ich einfach ganz oft dorthin. Ein fester Bestandteil des Jahres sind da die 3 Days of Design. Einmal im Jahr öffnen alle Design-Brands ihre Türen und zeigen ihre Neuheiten. Die ganze Stadt ist geschmückt mit orangen Luftballons, alle sprechen über Ästhetik und Interior. Ich liebe es einfach!

Auch dieses Jahr war ich bereits zum dritten Mal mit Impulse auf Pressetour durch die Stadt. Die Berliner PR-Agentur hat sich in den letzten 20 Jahren zu DEM Ansprechpartner für skandinavische Brands entwickelt, die den deutschen Markt erobern wollen. Tanja und ihr Team muss man einfach lieben – und ich kenne niemanden, der mehr Ahnung und Geschmack hat, wenn es um Inneneinrichtung geht.

Gemeinsam haben wir also Brands wie Ferm Living, Carl Hansen, Montana, Gubi, Made by Hand, Menu und viele andere besucht – bevor ich dann auch noch auf eigene Faust losgezogen bin und die Showrooms anderer Unternehmen erobert habe. Dabei habe ich viele Pieces gespottet, die ich euch unbedingt vorstellen muss!

Atbo – Ein Showroom voller Wolken

Atbo ist ein dänisches Brand, was es eigentlich schon sehr lange gibt: nämlich seit 1967. Bekannt wurde das Unternehmen mit seinem Regalsystem aus Holz. 2019 gab es dann einen neuen Eigentümer, Peter Mondrup, und seitdem nimmt Atbo wieder richtig Fahrt auf. Mit dem Cocoon Lounge Chair und dem Cloud Table landete Peter einen Coup nach dem anderen – und seine geschwungenen, leichten Pieces haben mich von Anfang an begeistert.

Besonders der Cloud Table hat seit zwei Jahren einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen – und würde mein Budget es hergeben, dann hätte ich davon zwei Tische im Office und einen zu Hause. Noch spare ich aber auf ein Exemplar. Und irgendwann wird es der Tisch, der mit Hochleistungslaminat belegt und dadurch ultra strapazierfähig ist, noch in meine eigenen vier Wände schaffen. Denn seine organische Form lässt mich einfach nicht mehr los.

Neu bei Atbo ist, dass der Cloud Table jetzt auch zusätzlich zum Weiß in einem warmen Grauton daher kommt – und wer weiß, vielleicht werden es in der Zukunft ja immer mehr Farben. Ich wünsche mir noch ein edles, warmes Beige und dann, ja vielleicht eine Knallfarbe?

Ebenso neu im Sortiment ist außerdem der Cocoon Dinner Chair (sitzt sich besonders als großer Mensch erstaunlich gut) und der Spiegel, dessen Design aus den 50er-Jahren stammt. Peter hat einfach ein Gespür für Klassiker, die wieder aufgelegt werden müssen und neue Designs, die sie vervollständigen! Und das macht Atbos Erfolg auch aus!

Helle Mardahl – Alice im Pastellland

Helle Mardahl ist eine Künstlerin, die anstelle eines Zauberstabs einen Brenner benutzt – so nennt man nämlich eines der Werkzeuge, die man zum Glasblasen benötigt. Als Absolventin des Central Saint Martins College in London, wird sie schon seit Jahren für ihre einzigartigen Entwürfe, die Kontraste wie Chubbyness und fragiles Glas und Transparenz und Farbe miteinander verbinden, gefeiert.

Ein Besuch in ihrem Showroom war eine Offenbarung. Kein anderer Showroom in Kopenhagen konnte mit dem Design, der Detailverliebtheit und der Opulenz mithalten, mit der Helle ihre Designs in Szene gesetzt hat. Vom Türknauf über die Küche bis hin zu jeder Lampe, alles erstrahlte dank Helle und Kooperationsparner wie Marbera, die die Couchtische stellten, in zarten Pastellfarben. Jetzt steht eines ihrer Designs noch mehr auf meiner Wunschliste, auch wenn ich zugeben muss, dass ihre Cocktail-Gläser gar nicht sooo praktisch zum Trinken sind. Dafür sehen sie aber auch als Bonboniere einfach toll aus.

Gubi – Joe Colombo holt Rattan in den Wohnbereich

Bei Gubi gibt es so zahlreiche und grandiose News, dass ich mich hier auf ein paar meiner Lieblingsobjekte beschränken muss. Da wäre zum Beispiel die brandneue Basket Collection, die ich euch gestern schon in den News vorgestellt habe und die eindrucksvoll beweist, dass Korbmöbel von dem Outdoor-Klischee befreit werden müssen.

Generell scheint es Gubi ein Anliegen zu sein, das Image von Outdoor-Möbeln um 360 Grad zu wenden. Denn bisher waren die meisten Balkon- und Gartenmöbel ja eher für ihre Praktikabilität bekannt als für ihre Ästhetik. Diese Zeiten sind jetzt aber endlich vorbei.

Mit der Pacha Outdoor Serie hat Gubi die schönste Sitzecke für draußen auf den Markt gebracht, die es gerade gibt! Sie hat eine spezielle Membran, die wasserabweisend ist, schnell trocknet und trotzdem so komfortabel ist, die Basis ist aus wasserresistentem Holz und Edelstahl.

Als weitere Außenhighlights gibt es jetzt noch die Tropique Dining Serie, die mit Fransen wahre Côte-d'Azur-Vibes in jeden Garten bringt und die kleine Obello Table Lamp, die mit Pilzform ebenfalls Vintage-Feelings versprüht.

Ich liebe gerade alles und verrate euch jetzt schon mal: Gubi hat noch mehr in petto! Das Brand ist gerade eindeutig auf der Überholspur!

Carl Hansen und Vilhem Lauritzen – Die Vergangenheit ist jetzt

Wie ist es wohl in einem Architektur-Büro zu arbeiten, bei dem der Namensgeber und Gründer schon lange verstorben ist? Wohl einerseits aufregend und auf der anderen Seite herausfordernd. Schließlich schwankt man immer zwischen der Vergangenheit und der Zukunft. Vilhelm Lauritzen, dieser Name dürfte euch bekannt vorkommen, denn schließlich haben wir die dänische Design-Ikone gerade erst hier vorgestellt.

Kaum hängen seine Lampen in unserem Büro, kommt uns der Architekt jetzt auch woanders unter: Zusammen mit Carl Hansen & Son hat das Büro jetzt nämlich alte Möbeldesigns wieder aufgelegt. Sie stammen aus dem Vega, einem Konzerthaus, das in Kopenhagen Kultstatus hat und in dem schon viele weltberühmte Bands und Musiker*innen gespielt haben und dem Radiohuset, dem Rundfunkhaus.

Die Designs wurden fast 1:1 umgesetzt – und nur mit den Materialien und kleinen Verbesserungen in die Moderne geholt. Dabei herausgekommen ist ein stapelbarer, sehr belastbarer Stuhl und eine Lounge-Serie mit Bank, Sessel und Sofa, die so viele Jahrzehnte im Foyer des Radiohusets stand.

Und das verblüffende daran ist: Obwohl 1945 designt, sind sie heute noch so zeitlos und elegant wie eh und je. Das nennt man dann wohl einen Klassiker, oder?

Ferm Living – Better together

Ihr wisst, für schöne Tische habe ich ein ganz besonderes Faible. Für dunkles Holz ebenso. Also war es keine große Überraschung, dass die Neuheiten von Ferm Living mich sofort begeistert haben. Über Ferm Living muss ich ja eigentlich nicht mehr viel sagen, ihr habt ja bestimmt alle das Interview mit Gründerin Trine Andersen gelesen, oder?

Über 15 Jahre alt ist das Brand jedenfalls schon, aber seine Teenage-Phase hat es dabei schon längst überwunden und ist eine anerkannte dänische Design-Größe.

Neu sind jetzt unter anderem das Post Storage Cabinet, also der Aufbewahrungsschrank mit gestreiften Details aus Eichenfunier zu dem es auch einen passenden runten Esstisch und Coffee Table gibt, der kleine Spin Stool, den ihr oben im Foto seht, und der aus Mangoholz gefertigt wird und der moderne Era Kronleuchter im Art-déco-Stil. Es wird also immer eleganter bei Ferm Living – und das mag ich sehr!

Montana – Ab jetzt wasserfest fürs Bad!

Montana ist irgendwie immer neu! Und das, ohne ständig neue Produkte herausbringen zu müssen. Das liegt an ihrem cleveren System und der mannigfaltigen Möglichkeiten, die über vierzig Farben miteinander zu kombinieren. Ich glaube, auf der Tour wurde uns gesagt, dass es damit mehr als acht Milliarden Kombinationsmöglichkeiten gibt. Wahnsinn, oder?

Trotzdem hat sich die dänische Kultbrand etwas einfallen lassen und launcht ein paar News, so simpel wie genial. Zum einen gibt es die Badmöbel jetzt in einer wasserfesten Variante, zum anderen launcht Montana jetzt mit einem kleinen Tisch und einem kleinen Stuhl Kindermöbel. Ein Traum, oder? Hätte ich ein Kind oder ein schönes Bad, ich wüsste, was ich kaufen würde ...

DCW éditions – Leuchten mit Überraschungsfaktor

Für das letzte Highlight entfernen wir uns ein bisschen aus Skandinavien und reisen gedanklich nach Paris, denn dort kommt DCW éditions her. Ich hatte die Leuchten-Designs zwar schon immer irgendwie auf dem Schirm, aber ihre Ausstellung in Kopenhagen hat mich noch einmal vollends überzeugt.

Das ganze Unternehmen hat eine riesige Bandbreite an Lampen – und nicht jedes Design trifft meinen persönlichen Geschmack, was vollkommen in Ordnung ist. Doch die meisten Lampen von ihnen kommen mit diesem französischen Laissez-faire daher und vereinen viele Features auf eine lässige Art und Weise miteinander.

So könnt ihr die eine Lampe oben dimmen, in dem ihr an dem „Zeiger“ dreht, die andere lässt sich easy in der ihrer Position verändern, andere lassen sich aus einer Art Hülle herausziehen. Jede Lampe hatte einfach einen Überraschungsmoment und das ist, was ich so mag! Da denkt jemand mit – und das ist am Ende noch nicht einmal unbezahlbar ... fast unglaublich!

Dieser Artikel ist Werbung, da er Markennennungen enthält.

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