Das Wohnungsupdate: Schlafen wie in Paris

Das Wohnungsupdate: Schlafen wie in Paris

Die Wohnungskolumne von Marie ist zurück!

Im neuen Teil der Wohnungskolumne nimmt euch Marie mit in ihr Schlafzimmer

Ich habe gerade mit Erschrecken festgestellt, dass es ein Jahr her ist, dass ich euch das letzte Mal in einer Umzugskolumne an den Veränderungen in der Wohnung habe teilhaben lassen – ein Jahr! Das ist definitiv zu lange, erst recht, wenn man bedenkt, dass Lockdown und Pandemie dazu geführt haben, dass wir uns alle sehr viel mehr in den eigenen vier Wänden aufhalten – und dementsprechend viele Menschen ja auch Zeit und Lust hatten, einrichtungstechnisch Dinge zu verändern. Mich hat es auch erwischt!

Umzugskolumne, so kann ich diese Artikelreihe nach fast zwei Jahren, die ich jetzt in der Wohnung zusammen mit meinem Freund Lukas wohne, wohl nicht mehr nennen. Wie wäre es also mit einem neuen Namen? Wohnungsupdate? Ich denke, das passt ganz gut.

Wenn ich jetzt in einem Artikel aufholen wollte, was ihr in einem Jahr bei mir „verpasst“ habt, würde das ein seeehr langer Artikel werden. Stattdessen springen wir einfach mal in mehreren Artikeln von Raum zu Raum und ich erkläre euch, was wir uns wobei gedacht haben und für welche Brands wir uns entschieden haben.

Wir starten im Raum, in dem wir alle viel mehr Stunden als in unserer restlichen Wohnung verbringen, aber dabei fast immer die Augen geschlossen haben: das Schlafzimmer.

Der Kleiderschrank – Man kann nicht zu viel Stauraum haben

Genau Letzteres, nämlich der Fakt, dass man im Schlafzimmer oft „nur“ schläft, bringt viele Menschen ja dazu, dieses Zimmer gerne zu vernachlässigen. Ich gebe zu, auch ich habe das Schlafzimmer nie als soooo wichtig empfunden bzw. die Ordnung darin, bis ich mit Ester Bruzkus unseren Design-Podcast aufgenommen habe. Denn sie hat eine wichtige Sache gesagt: „Damit man gut und ruhig schläft, muss es ordentlich sein.“ Deswegen hat sie in ihrem Schlafzimmer auch mit vielen Einbauschränken gearbeitet. Ein Glück haben wir das auch, denn sonst wüsste ich a) nicht wohin mit meinem ganzen Zeug, denn mein Kleiderschrank schluckt nicht nur Mode, sondern auch Schuhe, Handtaschen, Koffer, Bettzeug, Schmuck, Sonnenbrillen und Fitness-Equipment, sondern auch b) es würde eindeutig immer unordentlicher bei uns aussehen.

Ich wiederhole es an dieser Stelle nochmal, weil ich immer noch so viele Anfragen täglich bekomme. Die Schrankwand besteht aus Pax-Schränken, die gestapelt wurden und vom Tischler mit Blenden in die Wand eingepasst wurden. Die Türen haben wir in unserer Wandfarbe lackieren lassen, die Griffe sind von Superfront.

So, jetzt aber zu den Neuheiten!

Das Bett – Pimpy my Ikea

Ein Provisorium bleibt für immer. So oder so ähnlich ist das jedenfalls der Fall bei unserem Bett. Als ich in meine erste eigene Wohnung zog, waren mir andere Dinge wichtiger als mein Bett: meine Küche, ein schönes Sofa, ein großer Kleiderschrank. Und so landete ich beim guten alten Schweden, lag kurz auf einer Matratze im Möbelhaus Probe und nahm aus Platzgründen das Bett mit 140 cm Breite. Damals war ich Single ... und mein Bett hatte damals nur einen Langzeitbewohner: mich. Da waren 1,40 Meter Luxus. Jetzt, nach zwei Jahren zu zweit darin, sind sie doch recht eng geworden. Ich habe damit weniger ein Problem als mein Freund, aber laut ihm bin ich auch diejenige, die drängelt. (Auch wenn das Gegenteil der Fall ist).

Die Recherche hat jedoch ergeben: Kommt das Bett nicht von einem großen Möbelhaus und die Matratze nicht von der Stange, so ist ein Bett doch durchaus eine Investition. Bei Hästens, dem schwedischen Boxspringbett-Hersteller, kostet das teuerste Modell zum Beispiel 150.000 Euro. Ganz so luxuriös muss es für uns jetzt nicht sein, trotzdem sind 3.000-5.000 Euro für zwei Meter Breite, eine gute Matratze und einen guten Lattenrost schnell ausgeben. Autsch.

Statt also das Geld unter bzw. in die Matratze zu stecken, haben wir die „Pimp my ride“-Variante gewählt. Also musste ein neues Kopfteil von Sofacompany her und das untere Gestell vom Bett wird durch eine Betthusse aus Leinen verdeckt. Schwups, schon sieht man das Ikea-Modell nicht mehr.

Dazu haben wir uns dann noch neue, wunderschöne Bettwäsche von Tekla gekauft (bester Kauf) und unsere ganzen alten Bettlaken, die grau, beige oder sonst eine triste Farbe hatten, rausgeschmissen. Jetzt haben wir noch zwei Sets, ein weißes und das pastellige von Tekla und sparen gerade auf ein zweites buntes Set zum Wechseln.

Die Bilder – Es muss nicht gleich Picasso (oder Johanna Dumet) sein

Foto: Alicia Kassebohm für April First

Ein Thema, das gerade total en vogue ist? Kunst kaufen! Auf Clubhouse gibt es gerade diverse Talks zu diesem Thema und auch in meinem Bekanntenkreis werden die Menschen, die ihr Geld nicht mehr in Luxushandtaschen, sondern in Gemälde investieren, immer mehr. Ob das jetzt am Trend oder am Alter liegt? Ich denke, es ist eine Mischung aus beidem. Was die Instagram-Kunst-Welt einem damit aber oft vermittelt: Prints kaufen ist 0815, du musst ab jetzt in Einzelstücke investieren. Ich sag euch, das ist Quatsch! Klar, Kunst kaufen macht Spaß und es ist toll, wenn man besonders Nachwuchskünstler*innen unterstützen kann, aber man kann seine Wohnung sehr wohl auch mit Prints individuell gestalten und sie haben einen weiteren großen Vorteil: Wenn sich der Stil ändert, dann kann man sie auch ohne schlechtes Gewissen austauschen. Übrigens: Viele junge Künstler*innen bieten auch Prints an, wenn man sich kein Original leisten kann. Oder es gibt limitierte Printversionen.

Ich habe jedenfalls einen Hang für schöne Poster und schäme mich dafür null. Meine zwei liebsten Anlaufstellen sind The Poster Club und das Paper Collective, bei beiden findet ihr auch preiswerte Rahmen, die anders als bei Desenio und Co. ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis haben und bei mir noch nie kaputt angekommen sind.

Auch habe ich eine Künstlerin, deren Stil ich besonders mag: Loulou Avenue. Wenn ihr sie direkt unterstützen möchtet, dann kauft eure Werke doch am besten direkt auf ihrer Website. Von ihr sind alle Poster, die im Schlafzimmer über dem Bett hängen und auch eines, das im Wohnzimmer hängt. Ich hoffe, irgendwann darf ich ein Original von ihr besitzen.

Der Vorhang – Oder auch, wie wir ab jetzt Sonne faken

Etwas, wogegen ich mich lange gesträubt habe, sind Vorhänge. Ich kann euch dazu eine Anekdote erzählen: 1. Auf meiner Pressereise mit Chanel im April 2019 nach Nizza (tollstes Erlebnis!), haben wir in einem unglaublich schönen Hotel mit einem sehr weichen, riesigen Bett geschlafen. Dort habe ich etwas gemacht, was ich sonst nie mache: ich habe die Jalousien geschlossen und die Vorhänge zugezogen. Das Ergebnis: Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben so richtig doll verschlafen. So doll, dass ich kein Frühstück mehr bekam, innerhalb von zwei Sekunden alles in den Koffer schmiss, nicht mehr duschen konnte und beim Blick auf die Uhrzeit fast ein Herzinfarkt hatte. Warum? Weil ich meinen Wecker aufgrund der Dunkelheit einfach überhört habe. Zu Hause hatten wir keine Vorhänge und ich war es gewohnt, immer im Hellen aufzuwachen.

Das Trauma saß also tief und ich wollte meine Gewohnheit nicht aufgeben: von der Sonne aufgeweckt zu werden. Problem: Mit dem Umzug bekam ich auf einmal auch ein Hinterhaus und Nachbarn, die direkt ins Schlafzimmer hereinschauen konnten. Nach einem Jahr ohne Gardinen war also irgendwann klar: zumindest ein Sichtschutz muss her.

Und wenn schon, denn schon: Nach unserer Podcastfolge mit Trang und ihrer Einstellung zu Vorhängen (hört unbedingt rein), war klar, dass ich Vorhänge nicht nur als Sicht- und Lichtschutz haben möchte, sondern auch als raumgestaltendes Element nutzen möchte. Vorbild war hier ganz klar die dänische Firma Anddrape. Schaut mal rein, sie machen wirklich unfassbar tolle Vorhänge!

Doch unsere Deckenhöhe von über drei Metern und Sonderwünsche mit zweifarbigen Vorhängen machten Anddrape unbezahlbar. Jaloucity musste also ran, ein Fachshop für Vorhänge und Jalousien. Die Filialen sind alles andere als sexy, aber die Mitarbeiter*innen sind super und die Auswahl sowie der Service sind spitze. In meiner Single-Wohnung haben sie auch Unglaubliches vollbracht.

Einen Anruf später stand Ray, der Mann unseres Gardinen-Vertrauens, vor der Tür, in der Hand viele Stoffproben und einen Laser zum Ausmessen. Vier Wochen später hängen sie jetzt: ein Traum in zartem Gelb und Rostbraun, die zusammen für ein wunderschönes oranges Licht sorgen. Eine Lampe auf dem Fensterbrett erhellt die Nische und imitiert so die Sonne, auch wenn sie gar nicht scheint. Atmosphärisch haben die Vorhänge den Raum komplett verändert und gestaltet.

Der kleine Schminktisch verschwindet jetzt dahinter, die Vorhänge räumen alles auf und sorgen dabei für eine warme, gemütliche Stimmung. Und die Nachbarn, Schade Schokolade, haben kein Kino mehr!

Der Teppich – Regenbogen oder Sonnenaufgang?

Bis auf ein größeres Bett und eine Kleiderstange zum Auslüften der Kleidung war unser Schlafzimmer also komplett! Na gut, ein Teppich fehlte noch. Denn der Boden ist kalt, im Schlafzimmer läuft man doch oft barfuß und wir wollten den Raum mit einem Teppich noch gemütlicher und weicher machen. Die Suche nach einem runden Exemplar mit einem Durchmesser von über zwei Metern gestaltete sich dann doch schwieriger als gedacht. Marokkanische Teppiche gibt es nicht in rund, ein Modell von Roche Bobois sollte in der Größe im fünfstelligen Bereich liegen, wir waren verzweifelt. Und dann trat Bold Monkey, ein niederländisches Inteorior Brand, mit dem Rainbow-Teppich auf die Bildfläche. Perfekter hätte es nicht passen können.

Das Fazit – Eine warme Oase der Ruhe

Als ich noch alleine in meiner kleinen Wohnung gewohnt habe, war das Bett mein Lebensmittelpunkt. Hier habe ich gegessen, gearbeitet, geschlafen, ferngesehen, gelesen und auch einfach so rumgelegen. Geborgenheit, Wärme, Gemütlichkeit. Das war im Schlafzimmer immer meine Priorität. Mit dem Zusammenziehen nahm ich dann von vielen meinen Angewohnheiten Abschied: Im Bett essen ist seitdem verboten, auch Netflix wird (außer bei Krankheit) nur noch auf der Couch geschaut, Mittagsschlaf ist zeitlich nicht mehr drin und gearbeitet wird viel lieber vor dem großen iMac statt auf dem klitzekleinen Laptop. Kurz gesagt: Ich bin viel zu selten im Bett. Und auch viel zu kurz.

Ich hoffe, dass unser Schlafzimmer-Upgrade das wieder ändern wird. Und vor allem mein Freund die Liebe zum Bett wiederentdeckt. Denn manchmal, da hätte ich nichts gegen ein Frühstück im Bett, einen Film am Abend unter der kuscheligen Bettdecke oder einen kurzen, wenn auch wirkungsvollen Mittagsschlaf im Homeoffice. Und jetzt scheint bei uns dank unserer Vorhänge und der indirekten Beleuchtung ja immer die Sonne. Ausreden gäbe es also keine, oder?

Alle Interior-Pieces im Schlafzimmer in der Übersicht:

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