Beige News 03 / 01

Beige News 03 / 01

Total overdosed von der Fashion Week Berlin schauen wir in dieser Woche auch mal über den Mode-Tellerrand

Total overdosed von der Fashion Week Berlin schauen wir in dieser Woche auch mal über den Mode-Tellerrand

Dank der Fashion Week in Berlin haben wir alle, so glaube ich, genug Mode-Content um die Ohren geworfen bekommen. Grund genug für die News diese Woche über den Tellerrand zu blicken und sich auch den anderen Neuigkeiten dieser Welt zu widmen. Na gut, ein bisschen Mode ist auch dabei, dafür aber auch Death Metal (jawohl!), Naomi Campbells Afro, der neue Kampf von Peta und der erste non-binäre Fashion Store in Paris.

Frisch von der Paris Fashion Week Men's: Birkenstock x Valentino

© Courtesy of Valentino Spa: Valentino Garavani – Birkenstock

Dem deutschen Fußbett-Spezialisten Birkenstock gebührt die ganz große Bühne. Davon bin ich seit meinem 15. Lebensjahr überzeugt, als ich meine ersten Birkenstock Gizeh geschenkt bekam. Die Mutter aller Ökolatschen hat zuletzt große Modeschlagzeilen gemacht, als sie Supreme einen Korb verpasste und mit dem Berliner Modelabel 032c einen Clog designte. Birkenstocks Credo lautet „sky is the limit“, und so präsentierte das Schuhunternehmen aus Neustadt seine Sandalen auf dem Laufsteg von Maison Valentino auf der Paris Fashion Week Men's. Natürlich stilecht gestylt mit schwarzen Socken.

Die Valentino x Birkenstock Modelle kommen in Valentino-Rot und in klassischem Schwarz, versehen mit dem ikonischen VLTN-Logo. Wann, wo und zu welchem Preis die Modelle erhältlich sein werden, ist noch offen. Solange könnt ihr euch aber schon mal durch die zweite Kollektion von Birkenstock und Rick Owens klicken, die ab Februar erhältlich ist.

Unisex, vegan und nachhaltig – Hello, AER Scents

Seit einiger Zeit behaupten sich immer mehr unabhängige und kleine independent Parfum-Marken in den Concept Stores der Metropolen und sie orientieren sich, ganz zeitgemäß, am Unisex-Konzept.

Mit AER Scents aus Berlin ist nun eine weitere hochinteressante Duftmarke hinzugekommen. AER Scents wurde 2017 von Stefan Kehl und Ted Young-Ing gegründet und kommt ganz ohne den Zusatz synthetischer Stoffe aus, ist vegan, frei von Tierversuchen, rein pflanzlich und nachhaltig produziert. Und wer jetzt noch nicht überzeugt ist: Ist das Parfum aufgebraucht, kann man es bei AER Scents wieder auffüllen lassen. Sechs wirklich einmalige Düfte von rauchig über floral, würzig und exotisch sind inzwischen Teil des Portfolios.

Die Parfums von AER Scents sind im Onlineshop und ausgesuchten Retailern erhältlich und kosten 120 Euro.

Naomi Campbell ist Teil des „Natural-Hair-Movements“

Ihre super glatten seidig glänzenden schwarzen Haare sind zum Markenzeichen des britischen Supermodels Naomi Campbell geworden. Bisher. Im September vergangenen Jahres erschien Campbell mit ihrem natürlichen Afro zur letzten Show von Raf Simons für Calvin Klein und postete kurze Zeit später ein Bild von sich mit Cornrows auf Instagram. Warum der Sinneswandel? Zum einen gab Naomi zu, dass durch das ständige Tragen von Extensions und Echthaarperücken ihre natürlichen Haare ausfielen.

Andererseits haben Debatten und Bewegungen wie #metoo, Women's March, die Forderung nach Diversität und Female Empowerment immer mehr schwarze Frauen (und auch Männer!) darin bestätigt, dass ihr krauses Naturhaar mindestens genauso schön ist, wie die von der Branche bisher propagierte glatte, seidige und lange Mähne. Mit Naomi hat das Natural-Hair-Movement nun eine weitere weltberühmte Mitstreiterin.

Willkommen im ersten non-binären Concept Store der Welt

„ “We want to dress anything and everything, human or not.” “

Lyne Zein

Das Thema Unisex wird immer lauter, vor allem in der Mode. Dabei geht es noch nicht mal so sehr darum, Kleidung zu entwerfen, die für Männer und Frauen ist, sondern eine Welt zu schaffen, in der das Prinzip von Geschlechterrollen und Schubladen jeglicher Art abgeschafft wird. Das geht von der Jeans bis zur öffentlichen Toilette und ist sehr gut so. Wir von Beige versuchen euch ebenfalls mit interessanten Themen zu versorgen und dabei das Thema Geschlecht, so gut es geht, außen vorzulassen.

In Pariser Viertel Marais eröffnete am Wochenende L'Insane, der erste non-binäre Concept Store, seine Pforten. Gründerin Lyne Zein hat nicht weniger vor, als den ultimativen Spot für die Generation Z zu erschaffen. Die Kund*innen erwarten hier aufstrebende Jungdesigner*innen wie Cottweiler, Vaquera, Eckhaus Latta oder Xander Zhou sowie regelmäßige Kunstinstallationen und Aktionen.

Ein spannendes Projekt, das die Brücke zwischen Mode, Lifestyle und Aktionismus schlägt und das wir im Auge behalten. Neugierig? Auf Business of Fashion könnt ihr weiterlesen.

PETA nimmt nach Pelz nun auch Wolle ins Visier

Beim Thema Pelz sind wir uns alle einig: Echtpelz ist ein absolutes No-Go. Etwas schwieriger wird es, wenn wir von Vintage-Pelz sprechen (nachhaltig, aber dennoch totes Tier), noch tiefer müssen wir in die Materie tauchen, wenn um den neuen Dorn im Peta-Auge geht: Wolle. „Für Wolle muss doch kein Tier sterben, die Tiere leiden doch eher, wenn man sie nicht von ihrer Wolle befreit, oder nicht?“ Wie immer stimmt das alles nur halb.

Die Misshandlungen beim Scheren von Schafen seien ein strukturelles Problem, so die stellvertretende Direktorin von Peta, Ashley Byrne. Die Tiere werden getreten, geschlagen und verstümmelt. Das schmerzhafte und blutige Mulesing ist in Australien, dem größten Wolllieferanten der Welt, offiziell verboten. Doch wird es wirklich nicht mehr angewendet? Synthetische Materialien sind vielleicht besser für die Tiere, aber nicht für die Umwelt. Ich werde mich noch weiter zum Thema informieren, da ich mir schlicht nicht vorstellen kann, nur noch synthetische Fasern zu tragen, die dann jahrzehntelang nicht verrotten. Es muss Alternativen geben, beziehungsweise Siegel und Standards, denen wir als Konsument*innen vertrauen können. Ich werde hierzu mal recherchieren und das Thema in einem eigenen Artikel beleuchten.

Jérome Studio x Vision for Children

Ich bin ein großer Fan des Understatements von Jérome Studio. Dass sich der Berliner Designer nicht nur in geschmackvoller Zurückhaltung übt, was seine wunderschönen Taschen angeht, sondern auch sein soziales Engagement, hat er vergangene Woche via Instagram bewiesen. In Form eines schlichten Videos verkündete er hier nämlich, dass ab sofort fünf Prozent des Preises jeder über seinen Onlineshop verkauften Tasche an die wohltätige Organisation Visions for Children e.V. gespendet wird.

Als stolze Besitzerin eines waschechten Jérome Studio Modells kann ich euch eine eindeutige Kaufempfehlung aussprechen. Nun ist also der perfekte Moment gekommen, um endlich diese tolle Sash Tote zu kaufen, oder? Lieber Jérome, ich hoffe, dass es dir noch viele Brands und Designer*innen gleichtun und applaudiere dir an dieser Stelle!

Åkerlunds „Lords Of Chaos“ ist feinster Black-Metal-Horror

Mit Death Metal konnte ich auch in meiner wildesten Zeit nicht wirklich etwas anfangen, daran hat sich bis heute wenig geändert. Dennoch muss ich gestehen, dass dieses Genre und die dazugehörige Szene unheimlich spannend finde. Der Regisseur Jonas Åkerlund hat mit Spun nicht nur einen der trippigsten Filme der frühen Zweitausender gedreht, sondern er kann auch auf eine wirklich ansehnliche Vita an Musikvideos zurückblicken.

Mit „Lords of Chaos kommt am 8. Februar sein vierter Spielfilm in die Kinos, der die wahre Geschichte hinter den schwedischen Death Metal Bands Mayhem und Burzum erzählt. In den Hauptrollen spielen unter anderem Rory Culkin und Sky Ferreira. Uns erwarten, neben ordentlich Metal, brennende Kirchen, lange Haare, angemalte Gesichter, viel Gewalt und sogar Mord. Dieser Film ist somit nichts für zarte Gemüter – aber Åkerlund wäre ja auch nicht Åkerlund, wenn es nicht wehtun würde. Ich werd's mir anschauen, ihr auch?

Kennt ihr noch ... Homeboy?

Ich hatte eines der coolsten Brands der Neunziger zugegebenermaßen schon abgeschrieben bzw. vergessen – bis die E-Mail mit den neuesten Accessoires aus dem Hause Homeboy in mein Postfach flatterte. „Eigentlich immer noch ganz geil“, dachte ich mir, während ich mich durch den Webshop klickte und beschloss denn auch, euch an meiner Nostalgie teilhaben zu lassen. Das unveränderte Logo fetzt auch 2019 noch und die Longsleeves, Jersey-Sweater, Bauchtaschen und T-Shirts würde ich genau so auch heute noch tragen.

Und ihr?

Fashion Council Germany präsentiert Teilnehmer des German Sustain Concepts

Über den Fashion Council Germany, kurz FCG, haben wir an dieser Stelle schon öfter berichtet. Die Interessenvertretung wurde 2015 gegründet und fördert deutsches Modedesign als Kultur- und Wirtschaftsgut – betreibt also so etwas wie modische Lobbyarbeit. Mit dem German Sustain Concept ist dieses Jahr ein wichtiges Förderprogramm für junge Designer*innen hinzugekommen. Denn hier liegt der Fokus auf Labels, die nachhaltige und faire Mode produzieren. Ein sehr großer Schritt in die richtige Richtung also!

Eine Fachjury, bestehend unter anderem aus Christiane Arp (Vogue), Kerstin Schneider (Harper's Bazaar), Magdalena Schaffrin von der Neonyt Berlin und der Modejournalistin Melissa Drier, kürte zu Beginn der Fashion Week Berlin vier Gewinner aus den zehn Brands, die es ins Finale geschafft hatten. Neben dem Design spielte auch das wirtschaftliche Konzept eine Rolle.

In den kommenden zwei Jahren können sich die Marken Working Title, Phylyda, Often und Lara Krude auf tatkräftige Unterstützung in Sachen Marktpositionierung, Verkauf und Wirtschaftlichkeit freuen.

Wir gratulieren ebenfalls von Herzen!

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