3 Days of Design in Kopenhagen: Diese Interior-Highlights solltet ihr im Auge behalten

3 Days of Design in Kopenhagen: Diese Interior-Highlights solltet ihr im Auge behalten

Design liegt den Dänen im Blut. Wir haben die Hauptstadt der Ästhetik besucht und die aktuellen Möbel-Trends genau unter die Lupe genommen

Design liegt den Dänen im Blut. Wir haben die Hauptstadt der Ästhetik besucht und die aktuellen Möbel-Trends genau unter die Lupe genommen

Könnt ihr euch noch an meinen Artikel über meine Lieblings-Interior-Brands aus Skandinavien im Mai erinnern? Damals, zur Hochzeit des Lockdowns, konnte ich mir nicht mal in meinen kühnsten Träumen vorstellen, meine Koffer zu packen und in ein anderes Land zu fahren oder zu fliegen. Vier Monate später tat ich genau das. Acht Stunden waren Julia und ich im Auto unterwegs, um in Kopenhagen die 3 Days of Design, eine der größten skandinavischen Interior- und Designmessen, zu besuchen. Der erste Business-Trip seit Dezember, das erste Mal eine andere Sprache hören und sprechen seit März.

Wir kamen, um uns inspirieren zu lassen, um neue Brands und neue Trends zu entdecken und um neue Kontakte zu knüpfen – auch wenn sich letzteres in Zeiten von Corona fast schon fremd anfühlt. In Dänemark gibt es keine Maskenpflicht, nur in öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bahn, Taxi und Co. muss man sie aufsetzen. Am Anfang war das erstmal merkwürdig, aber so schnell, wie man sich an die Maske gewöhnt hat, kann man sie sich auch wieder abgewöhnen. Statt auf ständiges Zurechtweisen und Verbote setzt man in Kopenhagen auf Respekt, Abstand und Verantwortung. Und da halten sich eigentlich auch alle dran – anders als in Deutschland ...

Wer jetzt auch Lust auf eine Reise nach Kopenhagen bekommt, der findet auf Beige natürlich auch unsere auführlichen Reiseguides zu den Themen Food und Shopping.

Doch anders als bei anderen Möbelmessen finden die 3 Days of Design nicht in einer großen Halle statt, sondern in der ganzen Stadt in den verschiedenen Showrooms und Shops – und das macht sie noch viel spannender! Denn anstatt von Stand zu Stand zu laufen, kann man in de jeweiligen Büros, Showrooms und Läden wirklich die Luft der Unternehmen schnuppern, einen Einblick in ihr Arbeiten bekommen und Leute in ihrem Arbeitsumfeld treffen. Jetzt weiß ich zum Beispiel, dass Ferm Living für Designer*innen ein Büro-Traum ist, Muuto die vielleicht tollste Dachterrasse für seine Mitarbeiter*innen hat und Montana im Gegenzug zu den bunten Möbeln in sehr monochromen und schlichten Büroräumen sitzt.

Doch genug von den Einblicken hinter die Kulissen, stattdessen nehme ich euch jetzt quasi live mit auf Tour durch Kopenhagen und berichte von meinen zehn Highlights in Sachen Design. Denn es gibt unglaublich viele Produkt-Launches und Trends zu bestaunen, die ja vielleicht auch bald in euren Wohnungen und Häusern einen Platz finden.

Der neue Place to be: Villa Copenhagen*

Die Design Tour begann noch im Hotel. Denn seit dem 1. Juli 2020 hat Kopenhagen ein neues Hotel. Und das ist wunderschön und ganz besonders. Das Villa Copenhagen Hotel liegt direkt am Bahnhof und dem Freizeitpark Tivoli. Es verbindet die luxuriöse Innenstadt der dänischen Hauptstadt mit dem Meatpacking-District, der gerade im Kommen ist und viele coole Galerien beherbergt. Das Besondere an der Architektur? Das Gebäude wurde 1912 als der Hauptsitz der dänischen Post eingeweiht und vereint dank einer liebevollen Sanierung von mehreren Architektur- und Innenarchitektur-Studios Moderne mit Tradition. So sind die Zimmer alle sehr modern und minimalistisch, daneben befindet sich aber z.B. noch ein altes Treppenhaus aus Holz.

Günstig ist es leider nicht, in dieser Hinsicht reiht es sich in die Riege der dänischen Designhotels ein, eine Nacht kostet mindestens 250 Euro. Dafür bekommt man aber extrem ruhige Zimmer, die trotz Hauptbahnhof und Tivoli nachts mucksmäuschenstill sind, viel Design, ein Pool auf dem Dach, einen Wellness-Bereich und ein tolles Frühstück mit ganz viel Zimt- und Kardamomschnecken. Ein weiterer Pluspunkt: Im ganzen Hotel wurde extrem auf Nachhaltigkeit geachtet, das macht sich auch beim Frühstück, bei Materialien und beim Zimmerservice bemerkbar.

Hier will ich einziehen: Ferm Living

Ferm Living ist umgezogen und hat meiner Meinung nach jetzt das schönste Büro aller Interior Studios. Direkt am Wasser, in der Nähe von Christianshavn haben sie sich kein kleines, sondern gleich ein großes Paradies aufgebaut. Hier ist das Headquarter der Firma, die 2006 von Trine Andersen gegründet wurde und der brandneue Showroom/Store.

Ferm Living hat sich in den letzten Jahren sehr verändert. Es begann alles mit grafischen Tapeten, die Trine selbst designte, mittlerweile hat sie ein ganzes Design-Imperium aufgebaut, in dem man Möbel, Accessoires, Vintage-Pieces und sogar Fremdmarken kaufen kann. Das Brand ist vom minimalistischen Dänen zum femininen, ziemlich trendbewussten globalem Player geworden, der aber trotzdem noch gerne mit lokalen Künstler*innen arbeitet. Diese Saison begeistern mich vor allem die vielen organischen Entwürfe, bunte Wandteller, viel Keramik und die bunt gesprenkelten Gläser. Ich bin so gespannt, wo die Reise noch hingeht!

Es wird bunt: Montana launcht das Mega

Montana ist ein echtes Familienlabel. 1982 von Peter J. Lassen gegründet, führt es heute sein Sohn Joakim Lassen. Der hat dem Regalsystem seines Vaters mit 42 Farben (die zusammen mit Farbexpertin Margrethe Odgaard entwickelt wurden) erst vor wenigen Jahren ein ordentliches Upgrade verschafft und die Firma damit weltbekannt gemacht. Seitdem wollen alle die bunten, personalisierbaren Regale und Schränke haben – ich bin da keine Ausnahme.

Für alle die, die so wie ich mit der Zusammenstellung der scheinbar unendlichen Möglichkeiten aber auch überfordert sind, launcht Montana jetzt das Mega.

Das Mega ist ein Modul in Mega-Größe, das in neun Designs daherkommt. Montana bezeichnet es selbst als „Hafen der Einfachheit im Vergleich zu den schier endlosen Möglichkeiten des klassischen Montana-Systems“ und ich finde das trifft es auf den Punkt. Bei den Kombinationen hatte natürlich wieder Margrethe Odgaard die Finger im Spiel. Wusstet ihr übrigens, dass alle Montana-Designs in Dänemark produziert werden? Das rechtfertigt auf jeden Fall den nicht gerade günstigen Preis!

Der Stuhl meiner Träume: Brdr. Krüger

Mit Brdr. Krüger verbindet mich nach meiner letzten Reise nach Kopenhagen zur Fertigung von Kay Bojesen eh ein ganz besonders Band. Jonas und seine Familie, die das Unternehmen schon in der fünften Generation betreiben, sind so sympathisch, dass ich mich selbst immer als Teil der Familie fühle, wenn ich sie besuche.

Nun steht ein ganz besonderer Launch an, nämlich der des Arkade Chairs, designt von Nanna Ditzel 1983. Jonas fand den Stuhl im Archiv seines Vaters zerstört, aber dennoch sprach ihn das Design so an, dass er sich diesem besonderen Stuhl annahm und ihn ins 21. Jahrhundert holte. Das Besondere an dem Stuhl? Die Rundungen und die Kombination von Holz und Metall. Die Möglichkeiten sind hier endlos: Ob Messing, schwarz oxidiert oder lackiert, die Metalldetails können in Farbe oder in metallischer Optik gestaltet werden, die Sitzflächen sind mit Kvadrat-Stoff bezogen und das Holz gibt hell oder dunkel.

Zusammen mit dem Jari Table in dunklem Holz wäre der Stuhl mein absoluter Favorit für unser Esszimmer. Ich muss nur noch ein bisschen sparen ...

Home of a Collector: &Tradition

&Tradition hat sich für die 3 Days of Design wieder ein ganz besonderes Format ausgedacht. Und zwar bestückten sie als Showroom ein wunderschönes dänisches Apartment mit geseiften Böden, Einbauschränken und wunderschönem Stuck. Darin standen dann die Launches 2020.

Ich liefere euch mal meine Highlights: Die Flowerpot Lampe von Verner Panton kommt jetzt in kleinerer Größe und ohne Kabel daher. Wie man sie auflädt? Na mit USB natürlich! Noch eine andere Lampe hat mein Herz erobert, nämlich die Como von Space Copenhagen designt. Sie ist ein eleganter Pilz mit langem Fuß und komplett aus Aluminium gefertigt. Ach, eine News in Sachen Flowerpot hätte ich doch fast vergessen: Es gibt sie jetzt auch als Wandleuchte, die sich z.B. hervorragend am Nachttisch macht! In Sachen Möbel konnte mich der neue In Between Tisch von Sami Kallio ganz und gar überzeugen!

Bunt und vielfältig: House of Finn Juhl

Beim House of Finn Juhl verliebte ich mich ehrlicherweise auf den ersten Blick nicht in die Möbel, sondern in die Kunst. Wie wunderschön sind die Gemälde von Lars Tygesen bitte? Man erzählte mir, der junge Maler wohnt auf einem Schloss auf dem Land in Kopenhagen … seine Frauengemälde haben mich sofort überzeugt. Aber auch sonst war es bei Finn Juhl auffallend bunt und knallig. Klar, seine Möbel mit den Farbverläufen, das Sideboard und das Glove Cabinet sind echte Klassiker in der Designgeschichte, aber auch gelbe Sofas und wunderschöne gemusterte Teppiche fielen mir sofort positiv aus.

Der Showroom in Kopenhagen ist übrigens ganz neu und dem solltet ihr wirklich einen Besuch abstatten und dort die Luft der 40er- und 50er-Jahre schnuppern.

Im Vasen-Himmel: Muuto

In den Showroom von Muuto kommen, ist wie in das schönste Büro der Welt einzutreten (denn ja, die Mensa und die Dachterrasse des Offices sind wirklich wunderschön, dort arbeitet man bestimmt gerne). Kommen wir aber zu den Neuheiten des dänischen Brands. Muuto ist für seine besonderen Farbkombinationen bekannt und die Möglichkeit, von minimalistischen Settings bis hin zu bunten, mutigen Räumen alles gestalten zu können. In dieser Range bewegen sich auch die Neuheiten.

Mein Favorit: der Doze Lounge Chair im gemütlichen Seventies-Design, der aufgrund seiner Form nicht nur zum Relaxen einlädt, sondern auch zum Arbeiten, man kann nämlich auch super aufrecht und gerade in ihm sitzen. Ansonsten kommt noch ein sehr cleveres Modulsofa auf den Markt (man kann die einzelnen Module miteinander verbinden, damit sie nicht wegrutschen, ein Problem, was ich mit meiner Couch habe...) und eine kleine, schlaue Ablage für den Büroschreibtisch zum Ordnen von Kleinkram, Stiften und Dokumenten. Und obwohl nicht brandneu immer noch sooo gut: die Vasen, die Social Media eroberten!

Die Revolution der Küchengeräte: Hay

Über Hay muss ich euch nicht mehr viel erzählen, ihr wisst ja bestimmt eh alles. Ich verrate aber auch dennoch gerne, was für Neuheiten in DEM dänischen Designhaus anstehen und auf welche Produkte wir uns freuen dürfen. Hay nahm zwar offiziell nicht an den 3 Days of Design teil, ein Besuch im Hay House muss jedoch bei jeder Kopenhagen-Reise sein.

In Sachen Accessoires tut sich verdammt viel bei Hay, es wird bunt, pastellig und vor allem praktisch. Vom Launch der ersten Hay-Küchengeräte hatte ich euch vergangene Woche hier berichtet, aber es gibt noch viel mehr zu berichten. Wer auf der Suche nach neuen Hand- und Geschirrtüchern ist, wird fündig, ebenso finden Tee-Fans jetzt auch wunderschöne Kannen passend zu den neuen Wasserkochern.

Noch mehr als die Textilien (es gibt jetzt auch bunte Bettwäsche) begeistern mich allerdings die neuen Vasen und Kerzenhalter, die von Wang & Söderström designt wurden und die man schöner auf keinem Flohmarkt dieser Welt finden wird – passende Kerzen hält Hay natürlich auch bereit.

In Sachen Möbel wagt sich Hay mehr und mehr an Couches und Sitzmöbel heran, die Stuhlkollektion wächst und wächst, ebenso erweitern tolle Zweisitzer das Programm. Insgesamt alles sehr stimmig und ich bin mir sicher, dass da einige Bestseller geboren wurden!

Entdeckt: Evren Tenkinotay

Was Johanna Dumet in Berlin ist, ist Evren Tekinoktay in Kopenhagen. Sie sticht in diesem Artikel ein wenig heraus, weil sie kein Interior-Brand ist, sondern eine Künstlerin, aber auch sie verschönert mit ihrer Kunst Wohnungen und hat sich meiner Meinung nach ihren Platz in diesem Artikel mehr als verdient. Die dänische Künstlerin, die einen türkischen Background hat, lässt sich schwer auf ein Genre festlegen. Eines ist klar: In allem, was sie tut, feiert sie Weiblichkeit, ihre Kunst ist sensibel und trotzdem aussagekräftig. Oft arbeitet sie mit Collagen und verschiedenen Lagen, inspiriert wird sie oft von den Frauen der 80er-Jahre. Was dabei herauskommt, gefällt mir persönlich unfassbar gut und steht auf meiner „Kunst, die ich irgendwann mal besitzen möchte“-Liste ganz weit oben.

Entdeckt habe ich sie in der Galerie von Martin Asbaek in Zusammenarbeit mit dem Brand Million, aufgefallen ist sie mir aber schon bei ihrer Zusammenarbeit mit Stilleben.

Messing und Marmor: Willkommen bei Gubi

Ich mag den Stil von Gubi so gerne, weil er rund, warm und luxuriös ist und Holz auf eine ganz andere Art und Weise als alle anderen dänischen Designbrands behandelt. Gubi fühlt sich an wie eine Mischung aus Paris und Kopenhagen und genau das macht es zu einem meiner absoluten Favoriten! Die Location in Nordhavn war allerdings so weit weg, dass wir es zeitlich nicht dorthin geschafft haben, stattdessen haben wir dem Store in der City einen Besuch abgestattet.

Auch mit neuen Produktlaunches bleibt sich Gubi und seiner weichen Linie treu: die Sofas und Sessel behalten viele Rundungen, der Sejour Lounge Chair mit hölzerner Armlehne ist mein persönliches Highlight. Ebenso ist das Wonder Sofa ein absolutes Traummöbel, genauso wie die Epic Collection mit den steinernen Ess- und Couchtischen. Hach Gubi, alles, was das Label in die Hand nimmt, wird einfach zu Gold – oder sollten wir besser Travertin sagen?!

*Im Rahmen eines Barter-Deals wurden uns zwei Nächte kostenlos zur Verfügung gestellt und für weitere zwei Nächste Presserabatt gewährt.

Dieser Artikel wurde durch PR-Samples unterstützt. Dieser Artikel ist Werbung, da er Markennennungen enthält.

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